HARRY POTTER UND DER FLUG DES PHÖNIX

Von The Velvet Ghost / Übersetzung von Christa Potter / Beta-Leserin: Honigdrache

A/N: Naja, nicht wirklich viele Reviews beim letzten Kapitel, oder? Hat es euch nicht so gut gefallen, wie die anderen? Ich hoffe, dass es diesmal wieder mehr sind. Bitte einfach lesen und reviewen!

KAPITEL 18 – Quidditch Streitereien

Harry hatte etwas wichtiges komplett vergessen, bis zu einem Dienstagmorgen, als er den Zaubertrankunterricht mit Hermine verließ, und in der Eingangshalle eine große Ansammlung von Schülern den Weg versperrte.

„Was ist hier los?", fragte Hermine und hielt einen vorbeilaufenden Drittklässler an.

„Es ist die Quidditch Liga! Das Team Registrierungsbuch ist gerade herausgekommen, du musst dein Team bis Freitag registrieren, sonst bist du nicht in der Liga!", sagte der aufgeregte Junge, bevor er auf der Marmortreppe verschwand.

Harrys Herz machte einen kleinen Hüpfer. Quidditch! Wie hatte er das nur vergessen können? Seine größte Liebe, wegen der Dunkelheit um ihn herum zur Seite geschoben. Er hatte vollkommen vergessen, ein Team zusammenzustellen, und bis Weihnachten war es nicht mehr lang. Als er sich durch die Schüler nach vorne kämpfte und mehr und mehr Schüler die Formulare ergatterten, begann er, im Kopf ein Team zu formen. Ron würde Hüter sein, sie konnten ihn einfach nicht ausschließen. Er würde der Sucher und Ginny könnte eine Jägerin sein ... Draco war ein Problem, aber er konnte ihn wahrscheinlich dazu überreden, ebenfalls Jäger zu sein. Also brauchten sie noch einen Jäger und zwei Treiber ...

Er nahm eines der Formulare und beeilte sich dann, zu Hermine zurück zu kommen, und wedelte mit dem Papier vor ihrer Nase herum, wie ein Kind mit einem Lutscher. „Ich hab eins!"

„Schön für dich", sagte sie unbestimmt. „Komm schon, wir müssen zum Krankenflügel. Draco braucht seine Hausaufgaben für Alte Runen. Du kannst dann mit ihm über das Team reden."

Sie zog ihn durch die Eingangshalle, wobei sie zweimal anhalten mussten, weil Harry es sich nicht verkneifen konnte, mit seinem Formular bei ein paar Schülern anzugeben, bevor sie endlich im Krankenflügel waren und sie die Tür hinter ihnen schloss. Draco lag im letzten Bett, auf der Seite zusammengerollt und sah ziemlich mürrisch aus, während er mit einer Weintraube auf seinem Nachttisch herumspielte. Harry ging zu ihm hinüber, setzte sich auf einen Stuhl und hielt das Quidditch Formular direkt vor Dracos Nase.

„Jäger?"

Draco schnaubte. „Sucher, Potter."

„Oh, könnt ihr beiden Quidditch nicht eine Minute lang vergessen?", sagte Hermine ungeduldig und setzte sich an Dracos andere Bettseite. „Es ist nicht das Einzige auf der Welt."

Draco setzte sich auf und zu Harrys Überraschung sah er, dass Dracos rechter Arm verbunden war. „Was ist passiert - ?"

Dracos Augen verengten sich. „Zabini hat mich gestern ‚aus Versehen' auf dem Weg zur Toilette ein Bein gestellt."Er warf Blaise, der auf der anderen Seite es Zimmers schlief, einen dunklen Blick zu. „Aber na ja. Runen Hausaufgaben. Es ist nicht eine Übersetzung von einen dreckigen großen Rolle von – oh, großartig."Hermine hatte gerade eine neunzig Zentimeter lange Pergamentrolle ausgepackt und gab sie Draco.

„Es beinhaltet einige Symbole, die wir noch nicht gelernt haben", sagte sie prompt. „Ich hab sie dir hinten drauf geschrieben. Professor Maxwell will, dass du sie dir in dein Notizbuch schreibst. Bis Freitag."

„Ich Glücklicher", sagte Draco sarkastisch, und schob das Pergament in eine Schublade seines Nachttisches. „Nun, wichtigere Angelegenheiten. Potter, ich bin Sucher."

„Das denke ich nicht."

„Ich bin besser als du."

„Bist du nicht."

„Bin ich."

„Nein."

„Doch."

„Nein."

„Oh, kommt schon", sagte Hermine. „Seid nicht so kindisch! Warum teilt ihr euch die Position nicht?"

Die beiden warfen ihr wütende Blicke zu und sagten dann gleichzeitig. „Es gibt nur einen Sucher."

„Das weiß ich", sagte sie ungeduldig. „Aber ihr könntet euch abwechseln. Eine Woche lang ist Harry der Sucher, dann Draco, dann Harry."

„Was, dann kann jeder nur alle paar Wochen spielen?", sagte Draco.

„Nein, ihr tauscht zwischen Sucher und Jäger, oder Sucher und Treiber, wie auch immer", sagte Hermine. „Ist es nicht offensichtlich? Ihr seid beide gute Sucher."

„Aber wer ist der beste?", sagte Harry.

Sie sahen zwischen den beiden hin und her. „Ich weiß es nicht! Ihr seid beide gut, hört auf zu versuchen, herauszufinden, wer besser ist. Harry ist exakt, Draco ist schnell – "

„ICH bin schnell!", protestierte Harry.

„Und ICH bin exakt!", sagte Draco.

„Ich weiß!", sagte sie verzweifelt. „Aber ihr könnt nicht BEIDE Sucher sein! Ihr müsst lernen, Kompromisse einzugehen!"

Beide sahen sie mit verschränkten Armen düster an.

„Oh, seid doch nicht solche Machos", sagte sie. „Warum lassen wir nicht einfach Ron Sucher sein, nur damit ihr nicht mehr streitet!"

„Nein!", sagte die beiden verzweifelt.

„Dann macht einen Kompromiss!", sagte sie.

„Gut", seufzte Draco.

Harry kritzelte ‚H Potter/D Malfoy' in das Feld für den Sucher, und tat das gleiche im ersten Feld für Jäger, und dann hielt er inne. „Ich bin der Kapitän."

„Oh nein, Potter. Das bist du nicht. Ich bin der Kapitän."

„Ich hab das Formular!"

„Ich bin der beste Sucher!"

„Das bist du nicht!"

„Bin ich wohl!"

Hermine stöhnte und rieb sich die Stirn, während die beiden stritten, wie Kleinkinder um einen Lutscher. Schließlich schnappte sie sich das Pergament und schrieb ‚Sucher' in das Feld. „Da! Ihr wechselt euch damit auch ab!"Sie seufzte und lehnte sich zurück. „Ich kann nicht glauben, wie kindisch ihr beiden seid."

Harry schnaubte, nahm das Pergament wieder und überlegte, wer sonst noch Jäger sein könnte. Nach einem Moment sagt er: „Er hat damit angefangen."

„Oh, halt den Mund, Potter. Du unmöglicher Blödmann."

„Idiot."

„Ihr seid beide Idioten! Haltet den Mund!"Sie nahm Harry das Formular wieder aus den Händen, nahm den Federhalt und schrieb ‚R Weasley' in das Feld für den Hüter. „Nun, wer sonst noch? Und nein, du kannst es nicht zurückhaben, ihr werdet nur wieder streiten!", sagte sie, als Harry sie ansah, wie ein Kind, dem man die Süßigkeiten gestohlen hatte.

„Jäger", sagte Draco. „Weasleys kleine Schwester hat ... Talent."

Harry nickte. „Gib Ginny den Job als zweiter Jäger. Also brauchen wir Treiber, einen weiteren Jäger und einen Teamnamen."

Hermine faltete das Papier und ließ es in ihre Tasche gleiten. „Ich hab mir alle Spiele angesehen, während ihr beide zu sehr damit beschäftigt wart zu spielen, als andere Leute zu bemerken. Ich werde die Namen von einigen besorgen, die in das Team passen könnten."

„Aber ich bin Kapitän, ich sollte – ", begann Harry, aber unter Hermines Blick blieben ihm die Worte im Halse stecken. Draco kicherte und nahm eine Weintraube aus der Schüssel auf seinem Nachttisch.

„Du hältst ihn im Zaum, nicht wahr, Granger?"

Harry und Ron saßen im Gemeinschaftsraum und spielten Zauberschach, als Hermine durch das Portraitloch hereinkam.

„Hast du einige Namen bekommen?", sagte Harry und sah auf, als Rons Springer einen seiner Türme packte und gewaltvoll vom Feld zerrte.

Hermine lächelte süß, setzte sich in einen Lehnstuhl neben Ron und gab Harry zwei Seiten Pergament. Seine Augen weiteten sich. „All diese Schüler?"

„Alles, was ich sagen musste, war, dass wir Potter, Weasley und Malfoy haben", sagte sie. „Und alle wollten dabei sein."

Harry sah sich die Liste an. Hermine hatte sogar geschrieben, in welchen Haus und Jahr sie waren, und ob sie in ihrem Hausteam schon Quidditch gespielt hatten. Er fand einen Sechstklässler, der schon gespielt hatte, und sagte: „Hey, ich wusste nicht, dass Ernie Macmillan Treiber war."

„Ich auch nicht", sagte Hermine. „Er war letztes Jahr einer der Treiber für Hufflepuff, gemeinsam mit diesem Siebtklässler. Aber sieh mal hier ..." Sie sah die Liste entlang, während Harry einen Kreis um Ernies Namen zog und zeigte dann auf jemanden. „Slytherin, schon seit drei Jahren Treiber, siebte Klasse ... sieht gut aus, Harry."

Harry sah den Namen und verschluckte sich. „Zabini! Kainda Zabini! Bist du verrückt? Blaise Zabinis älterer Bruder in unserem Team? Kommt nicht in die Tüte!"

Hermine lächelte. „Es ist nicht sein Bruder, sondern seine Schwester, und sie kommen nicht miteinander klar. Sie ist wirklich nett, wirklich Harry. Ich hab sie schon spielen sehen, und sie kann mit den Treiberholz wirklich gut umgehen. Gib ihr einfach eine Chance.!

Harry runzelte, wenig überzeugt, die Stirn, ringelte Kaindas Namen aber trotzdem ein, und sah dann die Liste weiter entlang. „Also haben wir schon mögliche Treiber ... wir brauchen nur noch einen guten Jäger."

„Ein Siebtklässler", sagte Ron. „Wir brauchen ältere Schüler, Zabini wird so viele Klötze wie möglich im Team haben."

Harry sah jemanden, siebte Klasse aus Ravenclaw, schon seit einer Ewigkeit im Team. Er sah auf den Namen und verschluckte sich zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten. „Cho!"

Hermine lächelte. „Sie kam zu mir und fragte, was ich tat, und ich fragte, ob sie es nicht auch versuchen wollte. Sie war gleich begeistert, weil ihre Freunde nicht Quidditch spielen und sie deshalb noch kein Team hat. Was denkst du?"

„Nun ... okay", sagte er. Er hatte noch keine wirkliche Gelegenheit gehabt, mit Cho zu reden, außer während den DA Treffen, doch dann war er vollauf mit Kibbles beschäftigt gewesen. Er ringelte ihren Namen sorgfältig ein. „Wir können für morgen nach dem Unterricht ein Treffen ansetzen, um sie zu testen. Hat jemand etwas Pergament, das ich nehmen kann?"

Hermine, wie immer auf alles vorbereitet, nahm ein paar Rollen Pergament aus ihrer Tasche und gab sie Harry. „Wo ist Hedwig, Harry?"

„Sie ist dort drüben", sagte er und deutete in die Ecke mit der Eulenpost und begann den Brief an Cho, wobei er darauf achtete, dass er eine saubere Handschrift hatte.

Als Hermine davon ging, um Hedwig zu holen, lehnte sich Ron zu Harry herüber und murmelte: „Ich bin mir nicht sicher wegen dieser Kainda ..."

Harry zuckte mit den Schultern. „Wir sollten sie uns ansehen. Vielleicht ist sie gut."

„Nein, ich meine ... Blaise' ältere Schwester?"Ron schnaubte. „Ja, und sie überhaupt keine Spionin, die herausfinden will, wer in unserem Team ist", sagte er sarkastisch.

„Ich weiß", sagte Harry. „Wir können ihr aber trotzdem eine Chance geben. Wenn sie auch nur ein wenig verdächtig aussieht, werfen wir sie raus, okay?"

Ron nickte und lehnte sich dann, immer noch unüberzeugt aussehend, zurück. Harry beendet seinen Brief an Cho mit einer schwungvollen Unterschrift, und als Ron nicht hinsah, kritzelte er hastig drei ‚x'e hinzu, und rollte den Brief ein wenig errötend ein.

Am nächsten Nachmittag um halb vier standen Harry, Ron, Hermine und Ginny draußen am Quidditchfeld und versuchten, trotz der beißenden, kalten Winde warm zu bleiben. Neville saß mit einem Marmeladeglasvoller warmer blauer Flammen auf einer Tribüne und sah zu, und Luna, die heute einen merkwürdigen, fedrigen Mantel trug und damit wie eine Eule aussah, saß neben ihm und las den Klitterer. Hermine war nicht im Team, nachdem sie klargestellt hatte, dass sie sich nicht gerne in großer Höhe bewegte, hatte aber ihren Namen unten am Blatt als ‚Sprecherin / Managerin' hinzugefügt. Draco war natürlich immer noch wegen dem Slytherin Risotta im Krankenflügel, doch Harry hatte ihn in der Mittagspause besucht.

„Oh, Kainda?", hatte Draco gesagte und die Liste der Bewerber überflogen. „Sie ist eine gute Spielerin, Potter. Sehr gut. Flint wollte sie zuerst nicht ins Team lassen, aber Snape hat seinen Willen durchgesetzt, nachdem er sie spielen sah. So gut ist sie."

Harry konnte nicht anders als zu denken, dass sie wirklich gut sein musst, um gut zu machen, dass sie alle an einem eiskalten Wintertag draußen standen und auf sie warteten. Natürlich dachte er nicht so über Cho – aber das war etwas anderes. Zumindest für Harry.

Ron zitterte und machte einen ungeduldigen ‚brr' – Laut, stampfte mit dem Fuß auf und versuchte so, sich ein wenig warm zu halten. „Kommt schon, wo sind die? Du hast halb vier geschrieben, oder, Harry?"

„Ja", sagte Harry. „Sie werden bald kommen, mach dir keine Sorgen."

Ron schnaubte und lehnte sich gegen einer der Torpfosten und schrie auf, als sein Umhang daran festfror. Sie waren so damit beschäftigt, ihn wieder loszubekommen, ohne seinen Umhang zu zerreißen, dass sie die Gruppe Hufflepuffs nicht sahen, die gerade kam. Ernie wurde begleitet von Hannah Abbott, Justin Finch-Fletchley, und ein paar anderen, die offensichtlich mitgekommen waren, um zu zusehen, und waren nun erstaunt, als sie sahen, wie Hermine versuchte, Ron mit einem Schmelzzauber loszubekommen, wodurch ein Teil seines Umhangs versengt wurde.

„Hat dir deine Mutter nie gesagt, dass man andere nicht anstarrt?", schnappte Ron. Ernies Freunde verabschiedeten sich und setzten sich zu Neville und Luna, und sie hörten Hermine gerade noch murmeln: „Hmm, ich denke, du hängst wirklich fest ..."

Ernie kam herüber. „Was ist passiert?"

„Ich klebe am Torpfosten", sagte Ron düster. Er verschränkte die Arme und schnaubte verärgert, als Hermine begann, auf das Eis zu blasen, um es zu schmelzen.

Ernie versuchte, nicht zu lächeln, als er sich nach vor lehnte, um Hermine zu helfen. Harry wollte ihm gerade folgen, doch in diesem Moment betrat Cho das Feld und sie sah unbestreitbar hübsch aus, in ihrem schimmernden pinken Mantel mit einem hübschen weißen Fellkragen. Harry versuchte, sie nicht anzustarren, als sie lächelnd herüberkam. „Hi."

„Hi", brachte er schließlich heraus, und fühlte sich, als wäre seine Zunge in seinem Mund festgefroren. „Du ... siehst hübsch aus ..."

Sie lächelte schüchtern und ihr Gesicht nahm eine ähnliche Farbe wie ihr Mantel an. „Danke."

„Hey! Liebeskranker! Hilf uns!", rief Ron hinter Harry. Ernie hatte es offensichtlich geschafft, seine Zunge an den Pfosten zu kleben, zumindest versuchte er es zu sagen: „Au, Au, niff apfiehn, niff apfiehn!")

Harry merkte, wie er ziemlich rot wurde, als er Cho angrinste. Sie grinst ebenfalls und die beiden gingen hinüber, um Ron und Ernie vom Torpfosten zu befreien.

Hermine sagte: „Bleib ruhig, atme einfach durch deine Nase ein und aus und es wird schmelzen, Ernie." Ernie schnaubt durch die Nase, fast wie Kibbles es tat, wenn er verärgert war.

„Braucht ihr Hilfe?", sagte eine Stimme über ihnen.

Alle sahen auf, als jemand auf einem Besen über sie hinweg flog, und locker im Damensitz darauf saß, als wäre es eine Gartenbank. Sie war ziemlich groß, im Vergleich zu Chos sanften Kurven kräftiger gebaut, mit einem hübschen, fast ausgelassenen Gesicht und ihr hellbraunes Haar war in einem langen, welligen Pferdeschwanz zusammengebunden.

„Bist du – ", begann Harry.

„Kainda?"Sie lenkte den Besen langsam in Richtung Boden; sie hatte komplette Kontrolle darüber. „Ja, das bin ich. Nett dich kennenzulernen."Sie streckte ihm die Hand entgegen, die er mit einem warmen Lächeln schüttelte. Sie wandte sich dann dem Dilemma mit dem Torpfosten zu und nahm ihren Zauberstab aus ihrem Gürtel. „Halt still", sagte sie zu Ernie und murmelte dann: „Dalitua."

Ein sanfter Strahl warmen Wassers ergoss sich aus ihrem Zauberstab und rann über den Pfosten, über Ernies Zunge und den festgefrorenen Teil von Rons Umhang. Ron zog einmal kräftig daran und flog dann nach vorne; er musste sich ein Harry festhalten, um nicht im Schnee zu landen und mit einem Geräusch, als würde man einen Klettverschluss auseinander ziehen, zog nun auch Ernie seine Zunge von dem Torpfosten weg. Kainda verzog die Nase. „Du könntest eine Weile Probleme mit dem Schmecken haben, aber das vergeht wieder. Kannst du noch sprechen?"

„Ja, Ganke", sagte Ernie.

Sie gluckste. „Gut. Nun, wer ist der Kapitän?"

„Das bin ich", sagte Harry.

Hermine schüttelte den Kopf und kam mit ihren Notizblock herüber. „Nein, ist er nicht, Kainda. Er teilt sich die Stelle mit Draco Malfoy, du kennst ihn ... ich bin Managerin und Sprecherin."

Kainda grinste. „Und wer ist für Marketing und Werbung zuständig?"

„Nun, ich, denke ich, aber – " Hermine sah Kaindas Gesicht und lächelte errötend, dann wies sie auf die versammelten Schüler. „Ron ist Hüter, Harry und Draco teilen sich auch den Job als Sucher und Jäger, Cho ist unsere zweite Jägern, und Ginny dritte. Oh, und das ist Ernie, er ist unser anderer Treiber."

Ernie lächelte matt, er war zu sehr damit beschäftigt, seine Zunge aufzuwärmen, um wirklich zu zuhören.

Kainda lächelte. „Nett, euch kennenzulernen."

„Das ist noch nicht das endgültige Team", fuhr Hermine fort. „Obwohl es so aussehen könnte, wir ... überprüfen heute nur eure Fähigkeiten, und gehen sicher, dass wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben ..."

„Sicher", sagte Kainda. „Danke, dass ihr mich eingeladen habt. Ich weiß, dass nicht viele Mädchen Treiber sind, aber hey, ich versuche mein Bestes."

Harry begann ihre Einstellung zu mögen, obwohl er nicht viel Zeit hatte, um darüber nachzudenken, denn Cho nahm seine Hand und lächelte schüchtern. Er versuchte, nicht zu sehr zu erröten und ließ seine Hand sanft in ihre gleiten.

Hermine sah einige Seiten ihrer Notizen durch. „Okay, wir werden ein Probespiel machen ... Ron wird im Tor sein, die Jäger versuchen, an ihm vorbeizukommen und die Treiber halten die Klatscher auf, aber das wisst ihr ja schon ... Harry wird nur zusehen, weil er hier die Leitung hat. Wir brauchen ein paar starke Treiber, weil Blaise offenbar die größten Siebtklässler aus Slytherin hat, die er gefunden hat."Harry sah, wie sie Kainda kurz ansah. „Also lasst uns hoffen, dass ihr alle gut seid."

Kainda, so stellte sich heraus, konnte gut spielen. Als sie alle in der Luft waren und sich aufwärmten, setzte Harry sich zu Hermine. Sie machten sich bereits Notizen auf ihrem Block, wobei sie sich offenbar auf die Jäger konzentrierte, doch Harry war mehr an Kainda interessiert. Sie hatte eine Tasche mit Äpfeln mitgebracht, und hockte nun daneben, ihren Schläger in einer Hand und mit der anderen durchsuchte sie die Tasche. Er sah, wie sie einen Apfel fand und ihn sanft in die Höhe warf. Er beschrieb einen Boden, fast so hoch wie die Torringe, über ihrem Kopf flog und Harry dachte, dass es ein ziemlich schlechter Wurf war, bis sie sich auf ihren Besen schwang und ihm nachjagte und dabei ihren Schläger hob. Ein Knall wie von einer Pistole erfüllte das Stadion, als sie den Apfel mit voller Wucht traf, ihn in Stücke schmetterte und er dann stückchenweise zu Boden fiel. Harry konnte sich einen beeindruckten Gesichtsausdruck nicht verkneifen.

„Schreib sie auf", sagte er zu Hermine. „Sie ist unsere Treiberin. Sieh sie dir an, ich hab noch nie gesehen, dass jemand so getroffen hat."

Hermine sah auf und konnte gerade noch erkennen, wie Kainda einen weiteren Apfel vernichtete. „Oh, interessant ... ja ... wir wissen aber noch nicht, wie sie mit wirklichen Klatschern umgeht. Soll ich einen rauslassen?"

Er nickte und sie öffnete den Deckel der Kiste mit paar Bewegungen ihres Zauberstabs und rief dann, dass ein Klatscher draußen war. Ernie und Kainda bereiteten sich vor und mit einem Knall ließ Hermine das Band, das den Klatscher hielt, zurückschnappen und der Klatscher schoss in die Luft und machte sich gleich an die Arbeit und schoss auf Ron zu. Ernie war einen Moment später schon hinter ihm her und ließ ihn die andere Richtung fliegen. Harry wurde etwas panisch, als er sah, dass er nun hinter Kainda her war, die ihm den Rücken zugewandt hatte, und er öffnete den Mund, um sie zu warnen, doch sie war ihm weit voraus. Sie warf ihren Arm nach hinten und ließ den Klatscher nun in die entgegengesetzte Richtung fliegen. Seine Augen weiteten sich. Das war, wenn er sich richtig an Oliver Woods bewegte Diagramme erinnerte, ein Klatscher-Rückschlag. Sogar die Weasley Zwillinge hatten das nie geschafft, ohne ihre Hölzer zu verlieren, oder sich die Arme zu verrenken.

Ron schien die Tore gut zu hüten, als Cho und Ginny ihr bestes versuchten, um an ihm vorbeizukommen. Harry fragte sich einen Moment lang, wo ihr dritter Jäger war, bis ihm einfiel, dass er es war und sich dann ziemlich dumm vorkam.

Cho war früher Sucherin für Ravenclaw, aber sie war auch eine gute Jägerin. Sie schaffte es sogar, auf ihrem Besen elegant auszusehen, wie ein fliegender Schwan, und trotzdem war sie schnell und exakt. Ginny schlug sich ebenfalls gut und gab Ron viel Arbeit. Einige Male musst er sich fast vom Besen schmeißen, um den Quaffel noch zu erwischen, und dann hatte schon Cho den Quaffel erwischt. Kainda und Ernie machten sich ebenfalls großartig, und Kainda zeigte ihren Klatscher-Rückschlag noch einige Male, sie zeigte schon fast eine richtige Show. Harry grinste als er sie alle ansah. Er wollte nicht zu hoffnungsvoll sein, aber von dem, was er schon gesehen hatte, hatten sie die Chance, sich in der Liga gut zu schlagen.

„Ich hab's dir doch gesagt, oder?"Draco saß in seinem Bett im Krankenflügel und sah schon ein wenig besser als am Tag zuvor aus. Er war schon gesund genug, dass er ein wenig von dem Salat essen konnte, den er von Madam Pomfrey als Abendessen bekommen hatte.

Harry nickte. „Okay, das hast du. Vielleicht habe ich ein wenig ... gezögert. Aber sie ist gut, das gebe ich zu."

„Hast du dich nie gefragt, warum wir die anderen Teams immer so gut verletzen konnten?", sagte Draco. Er riss ein Stück Salat auseinander und knabberte daran. „Sie war nicht in allen Spielen dabei ... Flint hatte etwas gegen sie. Wir vermuteten, dass sie sich früher getroffen haben und sich dann aber getrennt haben, und deshalb wollte Flint sie nicht im Team, besonders in wichtigen Spielen. Aber sie hat wunderbar mit den anderen Treibern zusammengearbeitet. Hast du ihre Treiber-Doppel-Verteidigung gesehen?"

Harry schüttelte den Kopf. Die Treiber-Doppel-Verteidigung war eines des schwierigsten Manöver der Treiber, wobei beide Treiber den Klatscher zu gleichen Zeit schlugen. „Sie hat uns allerdings ein paar Klatscher-Rückschläge gezeigt."

„Mmm", sagte Draco. „Warte, bis du sie in einem Spiel siehst. Ich habe noch nie einen aggressiveren Treiber gesehen. Warst du bei dem Ravenclaw-Slytherin Spiel, als sie vortäuschte, sie würde ihrem Hüter die Nase einschlagen? Der Transsilvanische Trick?"Draco gluckste angesichts der Erinnerung. „Sie hatten keinen Körperkontakt, es war erlaubt. Der Typ war dann aber total ängstlich. Er sagt, sie mache ihn verrückt."

„Wie ist Blaise als Spieler?", fragte Harry.

Draco zog die Nase kraus. „Naja. Er sagt, er könne jede Position spielen, und zugeben, das kann er auch. Sein Problem ist, dass er sich nicht auf eine konzentrieren kann, er ist auf jeder Position nur mittelmäßig. Er ist nicht das größte Problem in seinem Team."Er senkte die Stimme. „Sie waren heute Nachmittag alle hier. Alles Jungen, alles Sechst- und Siebtklässler aus Slytherin, alle groß genug um jeden zu zerquetschen, der ihnen in die Quere kommt. Sogar noch schlimmer als in Flints Zeiten. Sie werden schwer zu schlagen sein, Potter."

„Wir aber auch", sagte Harry. „Komm schon ... sie haben Trolle auf den Besen. Wir haben vier ehemalige Sucher, einen Sucher, der sich im letzten Finale selbst übertroffen hat, zwei Treiber, die wahrscheinlich die Torpfosten umhauen könnten, wenn sie ein wenig fester schlagen würden ..."

Draco seufzte. „Ich glaube, du hast Recht."Er hielt einen Moment inne und sagte dann: „Du weißt aber, dass Unterstützung für mich schwer sein wird. Die meisten Teams gegen die wir spielen werden, werden hinter mir her sein."

„Dann haben wir Ernie, der auf dich aufpasst."

Draco sah nicht überzeugt aus, sagte aber nichts mehr. Er lehnte sich zurück, ordnete seine Kissen neu an und legte seine Hand auf seinen Magen, als hätte er wieder Schmerzen. „Du weißt nicht, wie glücklich du sein solltest, Potter."

„Oh? Warum?"

„Frag nicht", sagte Draco und massierte weiterhin seine Seite. „Hast du dir schon einen Namen überlegt?"

„Für das Team?"Harry zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich. Ich danke an Hogwarts United, aber – "

„Sei nicht so dumm, Potter, es wird ungefähr zwanzig Teams geben, die Hogwarts United heißen wollen", sagte Draco und runzelte die Stirn. „Wir brauchen etwas originelles. Etwas, das leicht zu merken ist. Wäre gut, wenn es drei Silben hätte, oder etwas, wovon man eine Abkürzung mit drei Silben machen kann."

Harry starrte ihn an. „Warum?"

„Sprechchöre, Potter? Hast du dich nie gefragt, warum die Tutshill Tornados erst seit kurzem gewinnen?"Er klatschte dreimal in die Hände, wobei er sagte: „Tor – nay – doughs, es klappt einfach nicht. Die Betonung liegt auf der falschen Silbe. Und die Leute schreien ‚Tutshill, Tutshill' und plötzlich gewinnen sie die Liga. Es liegt alles am Namen."

Harry schüttelte den Kopf. „Du bist einfach wahnsinnig wählerisch, weißt du das?"

„Nicht wirklich", sagte Draco. „Denk mal drüber nach. Ein Name ist das erste, was die Leute über uns wissen, er macht den größten Eindruck. Sieh mich an. Mein Vorname bedeutet Drache auf Latein, und mein Nachname ist schon Jahrhunderte alt. Er bedeutet ‚böser Glaube' auf Französisch. Nun, denk mal drüber nach. Wenn es ‚guter Glaube' bedeuten würde, hieße ich Draco Bonfoy."

Harry konnte ein Lachen nicht unterdrücken. „Das klingt wie der Name einer Bäckerei."

Draco grinste. „Siehst du? Das ist der Unterschied zwischen einem Aristokraten und einer Bäckerei. Nun, ein Name für das Team."

Harry wurde nun wieder ein wenig ernster und dachte scharf nach. „Gut .. wir brauchen etwas, das uns freundlich und gut zu unterstützen erscheinen lässt."

„Oh, im Gegenteil", sagte Draco. „Etwas, das Angst in die Herzen der Gegner treibt."

Harry starrte ihn wieder an. „Wir benennen kein Piratenschiff, es ist ein Quidditchteam, Draco."

„Gut, gut, wir nehmen deinen glücklichen kleinen Namen. Wie wäre es mit Wir Lieben Hauselfen, oder Kibbles United. Oh, ich hab einen guten, wir wär's mit Happy Smiley Rainbow Team?", schlug Draco vor und der Sarkasmus tropfte fast von seiner Stimme.

„Ich weiß nicht, Hermine würde Wir Lieben Hauselfen sicher nicht so schlecht finden."

„Du kannst nicht einen Moment lang ernst sein, oder?"

„Oh, du hast natürlich Happy Smiley Rainbow Team vollkommen ernst gemeint. Ich hatte ja keine Ahnung."

„Idiot."

„Blödmann."Draco schüttelte sein Kissen auf, ließ sich dann darauf fallen und starrte die Decke an. „Etwas energisches und irgendwie funkiges. Etwas, das mit Magie zu tun hat, das ist immerhin eine Schule für Magie."

„Funkig ...", sagte Harry und langsam tauchte eine Idee auf. „Wir wär's mit ... The Sparks?"

„Nein, das hört sich an als wären wir ein Rock and Roll Quartett aus den Sechzigern." Draco dachte nach und spielte eine Weile mit einer Weintraube zwischen seinen Fingern herum, bevor er sie gedankenverloren aß. „Obwohl es eine gute Basis ist."

Die Inspiration traf Harry ganz plötzlich und er sagte: „The Bright Sparks."

Draco sah ihn an und kaute seine Weintraube. „Nicht schlecht, Potter. Wirklich nicht schlecht. The Bright Sparks ... das gefällt mir."

„Dann haben wir das", sagte Harry. Er kritzelte den Namen auf das Papier. „Oh ... wir brauchen ein Logo für unsere Quidditchumhänge. Ich kann nicht zeichnen."

Draco nahm das Papier und den Federhalter von Harry, dachte einen Moment nach bevor er etwas in die Box zeichnete. Harry verdrehte sich fast den Hals, um es zu sehen. Als Draco fertig war, setzte er schwungvoll die Feder ab und zeigte Harry ein Bild von einem Zauberstab, der einen Schwall von Funken und Sternen regnen ließ. ‚The Bright Sparks' stand in graffitiähnlicher Schrift darunter. Harry lächelte. „Ja, gut."

Draco lächelte. „Ja, das dachte ich mir. Gibt es noch etwas, das wir brauchen?"

Harry ließ den Blick kurz über das Blatt wandern und sagte dann: „Nein, ich denke nicht."

„Nun?"Draco grinste. „Worauf wartest du noch? Geh und registrier uns, Potter."

Harry musste sich das nicht zweimal sagen lassen. Er verabschiedete sich kurz, packte seine Tasche vom Boden und eilte aus dem Krankenflügel. Die Eingangshalle war ausnahmsweise leer, und deshalb trat er sorgfältig vor das Quidditch Registrierungsbuch, das Formular fest in seinen Händen. Das Buch öffnete sich automatisch und blätterte zur nächsten freien Seite. So vorsichtig wie möglich presste er das Pergament auf die Seite und trat dann zurück, um zu schauen.

Das Buch hielt das Blatt wie angeklebt, und dann begannen die beiden Papiere langsam zu verschmelzen, bis sie nur noch eins waren. All die Buchstaben und die Schrift ordneten sich neu an, das Logo vergrößerte sich und nach einigen Momenten wurde alles wieder ruhig. Harry lächelte stolz.

Er wollte sich gerade umdrehen und gehen, als er ein Geräusch, wie von einer Mikrowelle, die gerade fertig ist, hörte und ein Stück Papier kam aus einem Schlitz im Tisch. Er kniete sich hin, riss es ab und las.

Sehr geehrter SUCHER – Danke für die Registrierung des Quidditchteams THE BRIGHT SPARKS. Ihr erstes Spiel findet gegen THE RESERVES am 17. DEZEMBER um 15.30 statt. Bitten seien Sie pünktlich und trainieren Sie Ihr Team bis dahin. Viel Glück in der Quidditch Liga.