HARRY POTTER UND DER FLUG DES PHÖNIX
Von The Velvet Ghost / Übersetzung von Christa Potter
A/N: Ah, das Weihnachtskapitel. Es sind zwar noch über zwei Monate bis wir Weihnachten haben, aber ich kann euch doch nicht so lange warten lassen, allerdings muss ich euch warnen, dass das nächste Kapitel erst in anderthalb bis zwei Wochen kommen wird. Ich bin momentan ziemlich im Schulstress und kann deshalb nicht so oft schreiben. Ich hoffe, ihr verzeiht mir.
Ein herzliches Danke für die Reviews geht an: laser-jet, Wave, Truemmerlotte, Kissymouse, Tmc2004 und vampiry. Ihr seid die besten! Ich hoffe, dass euch dieses Kapitel auch gefällt und ihr reviewt!
KAPITEL 24 – Frohe Weihnachten, Professor
Dieses Jahr waren die Weihnachtsferien für Harry eine ruhige Angelegenheit. Der Großteil der Schüler war zu ihren Eltern nach Hause gefahren, zu wärmeren Orten als der beißenden Kälte Schottlands, aber Hermine war geblieben, Ron und Ginny waren daheim bei dem Rest der Weasleys, Neville war zu einer Tante gefahren, Luna und ihr Vater verbrachten Weihnachten in Frankreich. Harry hoffte irgendwie, dass Cho bleiben würde, aber sie sagte ihm, dass sie mit einer Freundin zum Lake District fahren würde.
Also verbrachte Harry den Groteil der Ferien draußen im Schnee mit Hermine und Draco. Er war wirklich dankbar für Rons Freundschaft, aber es war schön, einmal keine Streitereien zu haben, und es war auch viel ruhiger als sonst. Ron wollte immer Schneeballschlachten oder Quidditchtraining, aber Hermine war schon glücklich, wenn sie ein Buch lesen konnte und Draco machte es auch nichts aus.
Als Harry am Weihnachtsmorgen aufwachte, fand er ein Stoß Geschenke auf seinem Schoß am Sofa. Hermine war bereits wach, ihre Nase in einem Buch vergraben, das sie von ihren Eltern bekommen hatte, und Krummbein spielte am Boden in dem zerrissenen Geschenkspapier. Hermine hatte ihr Haar teilweise zurückgebunden, zusammengehalten mit einem glitzernden grünen und roten Band, passenden zu dem um Krummbeins Hals.
„Frohe Weihnachten!", sagte sie fröhlich, als sie sah, dass er wach war.
Er rieb sich die Augen. „Ja, Frohe Weihnachten ..."Er gähnte ausgiebig, setzte sich auf und wandte sich seinen Geschenken zu. „Hey, das sind mehr, als ich normalerweise bekomme."
„Du hast jetzt mehr Freunde, nicht wahr?", sagte sie fröhlich. „Das da oben ist meines, und ich denke, das ganz unten ist von Draco, seine Eule war gerade da. Oh, Cupid war letzte Nacht weg und kam mit einem Päckchen für dich zurück, es ist da."
Harry hob das Geschenk auf, auf das sie gedeutet hatte. Es war in festliches Papier gewickelt, und eine Karte in einem cremefarbenen Umschlang lag darauf. „Du denkst nicht, dass es von Alrister ist, oder?", sagte er.
„Öffne es!"Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa, während er vorsichtig das Papier zurückschlug und ein Buch mit dem Titel: ‚SIE HABEN ALSO TALENT? POLIEREN SIE IHRE MACHT MIT DEN REINEN KÜNSTEN' und eine lange, bronzene Pfeife kamen zum Vorschein.
Er nahm sie neugierig hoch und sah sie an. „Was ist das?"
Hermine gab ihm den Brief, der herausgefallen war. Er riss den Umschlag auf und las.
Lieber Harry – Frohe Weihnachten! Wie geht es dir und Cupid? Ich hoffe, in Hogwarts ist alles in Ordnung und dass ich vermisst werde. Ich dachte, ich sollte dir etwas schicken, weil du immer auf meinen Falken Acht gibst. Ich traue mich zu sagen, dass eure Ersatzlehrer in Reine Künste nicht die begabtesten der Welt sind, und das Buch soll sicher gehen, dass du nicht aus der Übung kommst – ich bin sicher, dass Hermine, Draco und Ron auch daran interessiert sein werden. Und die Pfeife – Cupid ist so trainiert worden, dass er zu dir kommen wird, wenn er sie hört. Ich dachte, dass du sie jetzt mehr als ich brauchen könntest. Ich werde so bald wie möglich wieder zurückkommen, Harry. Professor Alrister.
Hermine atmete scharf ein, als sie es las. „Ähm ... Harry, du weißt, dass du noch all diese Geschenke aufmachen musst ..."
Harry grinst und gab ihr das Buch. „Ja, du kannst es lesen."
„Danke!"Sie nahm es gespannt aus seiner Hand, öffnete es, besah sich schnell das Inhaltsverzeichnis und machte es sich dann am Sofa bequem, so zufrieden, wie Krummbein mit seinem Geschenkspapier.
Harry wandte seine Aufmerksamkeit den anderen Geschenken zu. Da waren ein Pullover und eine Schachtel Karamellkekse von Mr. und Mrs. Weasley; ein T-Shirt von Ron und Ginny, auf dem stand: ‚STREITET NICHT – ICH BIN DER CHEF'; fünf neue Packungen Quidditchkarten von Hermine („Nun, ich wusste, dass du eine Cho – Karte wolltest, also hab ich beim letzten Spiel meinen Vorrat aufgestockt"); ein geschnitzter Holzdrache von Hagrid (unten drauf hatte Hagrid noch geschrieben: „Kibbles schickt seine Grüße"); von Draco hatte er einen ziemlich gruslig aussehenden Ring bekommen, der aussah wie ein Drache, der sich um seinen Finger gelegt hatte; die Dursleys hatten eine Streichholz ohne dem entflammbaren Ende geschickt; eine Tasche voll magischer Tricks um ‚faszinieren und erstaunen' zu können von Fred und George; und als Harry damit fertig war, waren noch drei Päckchen übrig.
„Von wem sind die? Wer sonst sollte mir noch etwas schenken?", dachte er laut.
„Mach sie auf und sieh nach", sagte Hermine, blätterte eine Seite in seinem neuen Buch um und starrte gebannt auf die Wörter.
Er nahm das erste in die Hand – es war einfach, in braunes Papier gewickelt das sehr ordentlich mit einem einzigen Streifen Zauberband zusammengehalten wurde. Er fragte sie, was wohl darin sein könnte und öffnete es vorsichtig; drinnen fand er, zu seiner großen Überraschung, eine Sammlung von Tinten in verschiedensten Farben. Er sah das Papier und die Packung noch einmal genau an und suchte nach einer Karte, fand aber keine.
Hermine sah hinter dem Buch hervor und sagte: „Oh, wow! Von wem sind die?"
„Keine Ahnung", gab er zu. „Es ist keine Karte dabei."
Sie besah sich neugierig das Papier. „Ich kann auch keine finden. Seltsam. Du hast einen guten Freund, Harry, solche Tinte ist teuer."
Er nickte, legte die Schachtel vorsichtig beiseiet und nahm das nächste Päckchen. Es war in grünes Papier gewickelt, verziert mit Sternen, und als er es öffnete, fand er einen Photorahmen. Er war leer, und er war ein ganz gewöhnlicher Rahmen, ohne Dekoration, aber als er ihn umdrehte, fand er eine kleine Notiz.
Frohe Weihnachten, Harry! Ich habe mich gefragt, was ich dir schenken könnte, worüber du dich wirklich freuen kannst, und ich habe entschieden, dass es etwas persönliches sein sollte. Dieser Rahmen ist so verzaubert, dass er dir Erinnerungen von den Menschen um dich zeigt. Zum Beispiel sehe ich darin meine Eltern, während du vielleicht Ron und Hermine siehst, oder einen deiner anderen Freunde. Berühre einfach das Glas und er zeigt dir deine Erinnerung. Genieß deine Ferien – Remus
„Das ist nett von ihm", sagte Hermine.
Harry lächelte. „Ja, wirklich nett."Er legte seine Finger sanft auf das Glas und fragte sich, wie es funktionieren würde. Am Anfang dachte er, es würde gar nicht funktionieren, bis er sah, wie Farben aus dem Nichts erschienen und ein Bild im Rahmen entstand. Langsam wurde alles klarer und Mr. und Mrs. Weasley strahlten ihn an, wie sie es getan hatten, als sie den Grimmauldplatz in Richtung Hogwarts verlassen hatten.
Er legte den Bilderrahmen neben die Tinten und nahm das letzte Geschenk in die Hand. Es war ziemlich klein, in sehr grell bemaltem Papier verpackt und als Harry das Papier vorsichtig herunterzog, sah er etwas, das aussah, wie ein Hundespielzeug, ein Ball, dekoriert mit dem Gesicht eines Clowns.
Er runzelte die Stirn. „Was ist das?"
Hermine sah auf, runzelte ebenfalls die Stirn und nahm den Ball dann in die Hand. „Es ist wie ein Hundespielzeug ... warum hat dir das jemand geschickt?"
„Keine Ahnung", sagte Harry. Er sah in der Verpackung nach. „Es ist ebenfalls keine Karte dabei."
„Seltsam", sagte Hermine. „Vielleicht spielt dir jemand einen schlechten Streich.
Er nahm es, immer noch stirnrunzelnd, wieder in die Hand. „Vielleicht. Denkst du, es ist Zabini, der mich fertig machen will, weil ich mit Lupin spazieren war?"
„Wahrscheinlich", sagte sie. „Lass es einfach, Harry, oder geh heute zu Zabini und sag ihm, dass er sein dummes Spielzeug wieder haben kann, er könnte wahrscheinlich nicht ohne es schlafen."
Harry nickte als sie sich wieder dem Buch zuwandte. Er sah das große, grinsende Gesicht des Clowns an und dachte plötzlich, dass es ziemlich gruslig aussah. Es war ein wirklich glücklicher Ausdruck, und es war immerhin nur ein Hundespielzeug ... aber irgendetwas war daran seltsam. Etwas war mit seinen Augen nicht in Ordnung.
Er verbrachte den Rest des Tages mit Hermine und Draco und genoss die Wärme der Großen Halle und die festliche Stimmung. Das Weihnachtsessen war großartig. Weil so wenige Schüler in Hogwarts geblieben waren, waren zwei der Haustische zusammengestellt worden. Lehrer und Schüler aus allen Häusern saßen zusammen. Hermine, Harry und Draco hatten viel Spaß mit den Knallbonbons und diesmal aß jeder so viel er wollte. Alles war köstlich und obwohl Harry sich danach bis oben hin voll fühlte, wurde niemand krank. Sogar Snape durfte essen, was er wollte, mit einem Messer und einer Gabel, und er sah sehr zufrieden aus, als er Madam Hooch die Sauce reichte, ohne sie fallen zu lassen oder sich zu verbrennen.
Es war erst später, nach einer spannenden Schneeballschlacht zwischen Harry und Draco, die sich über den gesamten Schulhof ausbreitete, und als sie sich für diesen Tag verabschiedet hatten und Harry und Hermine wieder im Gryffindorturm waren, als Harry eine Chance bekam, seine Geschenke genau anzusehen.
Hermine war in eines der Bücher vertieft, das sie von ihren Eltern zu Weihnachten bekommen hatte, saß zusammengerollt im Nest und aß gedankenverloren hin und wieder eine kleine, schwarze Pfeffermaus aus einer Schüssel. Harry hatte sich eine Weile mit Lupins Bilderrahmen beschäftigt, doch nun wurde es ein wenig langweilig. Die Geheimnisse der Tinten und des Spielzeugs waren noch immer ungelöst. Er konnte verstehen, warum ihm jemand Tinten schenken sollte. Die Schachtel sah aus, als wäre es eine schöne Zusammenstellung. Aber ein Hundespielzeug?
Er war nicht sicher, warum ihm der Clown ein seltsames Gefühl vermittelte, aber er hatte ihn die Treppe zu den Schlafsälen hinaufgeworfen und wollte ihn einfach dort lassen. Zuerst hatte er gefürchtet, dass es ein Gegenstand war, der von einem Dunklen Zauberer geschickt worden war, und hatte ihn Professor Lupin gezeigt, aber Lupin hatte gemeint, dass damit alles in Ordnung war. Es war ein gewöhnliches 08/15 Spielzeug.
Nachdem er sich so wunderbar um den Clown gekümmert hatte, hatte Harry nun Zeit, seine anderen Geschenke genauer anzusehen, und er würde sicher mit diesen Tinten beginnen. Als er die Schachtel vorsichtig in die Hand nahm und den Deckel anhob, fragte er sich, ob der Versender wohl drinnen eine Notiz gelassen hatte.
Und zu seiner großen Überraschung hatte er. Er nahm eine Pergamentrolle heraus, die mit einem grünen Band zusammengehalten war, und statt Tintenfässchen war eine schwarze Samttasche am Boden der Schachtel. Er runzelte verwirrt die Stirn und nahm sie heraus, sah hinein, doch in der Dunkelheit der Tasche konnte er nichts sehen. Er öffnete den Knoten des Bandes, rollte das Pergament auf und las.
Potter. Öffne den Inhalt dieser Schachtel nicht vor allen Gryffindors der Schule. Niemand außer dir und mir darf darüber wissen. Die Tasche enthält einige Dinge, die von deinem zweiten magischen Beschützer und mir zusammengestellt wurden. Diese Gegenstände dürfen nur in Notfällen verwendet werden. Vier der Objekt, die darin sind, sind in diesem Land nicht legal, und zwei davon sind in keinem Land der Welt legal. Ich hoffe, das macht dir klar, wie wichtig es ist, dass dies ein Geheimnis bleibt. Halte die Tasche von Flammen fern. In ihr sind brennbare Zaubertränke, die, wenn sie eine bestimmte Temperatur erreichen, eine gewaltige Unordnung aus dir und allen im Umkreis von zwanzig Metern machen. DAS IST KEINE ENTSCHULDIGUNG FÜR DICH, UM NACH SCHWIERIGKEITEN ZU SUCHEN. Komm um Punkt neun Uhr abends zu mir, um die verschiedenen Gegenstände zu besprechen und für deine Extrastunden.
Es folgte ein Abstand, dann war etwas ausgestrichen, und dann, ganz unten hinzugefügt, in kleiner Handschrift, als wolle der Schreiber es leise sagen: „Frohe Festzeit. Dein magischer Beschützer."
Frohe Festzeit? Merlin, verschluck dich nicht daran, Snape.
„Was ist das?", sagte Hermine und sah herüber.
Harry schüttelte den Kopf. „Nichts."Er steckte den Umschlag in seinen Umhang und ließ das Samtsäckchen in seine Tasche gleiten.
Es hatte eine Weile gedauert, aber Harry hatte Cupid überreden können, den Rest des Abends mit Hermine zu verbringen. Als er an diesem Abend den Gemeinschaftsraum verließ, die Samttasche in seinem Umhang und den Zauberstab im Ärmel, fraß Cupid gerade Eulenkekse aus Hermines Hand.
Die Korridore waren kalt, dunkel und Schatten tanzten an den Wänden, während er vom Gryffindorturm zur Eingangshalle ging und von dort aus den Korridor zu den Kerkern entlang. Vielleicht würde Lupin nun endlich zugeben, dass er sein magischer Beschützer war. Harry war auch neugierig darauf, was in der Tasche war, besonders die illegalen Gegenstände. Snape musste wissen, dass etwas gefährliches auf sie zukam, sonst würde er Harry keine Dinge geben, wegen derer er in Askaban landen könnte.
Als er an die Tür von Snapes Büro klopfte, erwartete er wie immer Snape kalte Stimme von drinnen, aber zu seiner Überraschung, hatten seine Knöchel die Tür gerade erst berührt, als sie sich öffnete und er mit einem kleinen Aufschrei nach drinnen gezogen wurde.
„Schhh!", zischte Snape. „Hast du sie?"
„Ja", sagte Harry und klopfte seinen Umhang ab. „Warum mussten Sie mich hereinziehen? Angst gehabt, ich würde weglaufen?"
„Potter, du trägst einige der gefährlichsten Substanzen, die den Zauberern bekannt ist, und du erwartest, dass ich dich einfach vor meiner Tür stehen lasse? Muss ich dich daran erinnern, dass dies alles unter strengster Geheimhaltung liegt, nicht einmal der Direktor weiß – "
Harrys Augen weiteten sich. „Sie haben Dumbledore nicht gesagt, dass Sie mir eine Tasche voller illegaler Gegenstände gegeben haben? Sie könnten deswegen entlassen werden."
Snape starrte ihn an, während er auf die andere Seite des Raumes ging und sich auf einen alten Lehnstuhl beim Feuer niederließ. „Versuch nicht, so hoffnungsvoll zu klingen, Potter ... und ja, das könnte ich. Verstehst du jetzt, wie ernst dies alles ist?"
Harry musste zugeben, dass es ihm allmählich dämmerte. Er fühlte sich, als wären er und Snape Verräter während des Koboldaufstandes und tauschten um Mitternacht illegale Objekte in einem heruntergekommenen Geschäft der Muggel. „Ja."Er zog die Tasche aus seinem Umhang und ging dabei sicher, dass er sie mit beiden Händen hielt, nur für den Fall, dass sie explodierte und entflammte, wenn er sie nur mit einer hielt.
Snape nahm sie an sich und legte sie auf den Boden zwischen den beiden Stühlen. Harry setzte sich gespannt auf den anderen und sah zu, wie Snape das Band um die Tasche lockerte und sie öffnete. „Nun ... du wiederholst zu niemandem auf der Welt, was du heute Nacht siehst. Nicht einmal flüchtig. Du denkst nicht einmal daran, wenn andere Menschen in der Nähe sind. Legilimentik funktioniert vielleicht nur mit Augenkontakt, aber es gibt andere Formen von psychischer Macht, mit denen ich deine Gedanken wie ein Buch lesen kann.
Harry nickte ernst. „Okay ... ähm ... könnte nicht einfach jemand an der Tür lauschen?"
Snape schüttelte den Kopf, als könnte er es nicht glauben, dass Harry daran so wenig dachte. „Meine privaten Gemächer sind mit den stärksten Stumm- und Privatzaubern belegt, die den Zauberern bekannt sind, kontrolliert von mir selbst. Wir sind hier sicher, Potter."Er fuhr mit der hand gedankenverloren in die Tasche, und Harry sah erstaunt zu, wie fast sein ganzer Arm darin verschwand, während er nach etwas suchte. Als er es gefunden hatte, zog er seinen Arm auf der kleinen Tasche. Harry sah, dass er eine große Blechschachtel hielt.
„Was ist in – "
„Vier der mächtigsten und nützlichsten Zaubertränke, die du je zu Gesicht bekommen wirst", sagte Snape. Er bedeutet Harry, näher zu kommen. Er ließ sich neben der Tasche nieder und sah zu, wie Snape die Schachtel anstieß und den Deckel langsam hob.
Drinnen war die Schachtel in vier Abteile geteilt, jedes mit einer Art grünen Gelees gefüllt und in jedes der vier Abteile war eine Phiole eingelassen. Die Stöpsel waren mit L, H, V und W beschriftet.
„Larin, Hamadras, Vaxilis, Waron Brax", sagte Snape ruhig und deutet auf jedes der vier. „Larin ist eine Mixtur, die erst kürzlich vom Dunklen Lord entdeckt wurde. Hamadras gilt als nicht tauschbares Objekt der Klasse A in jedem einzelnen Land der Welt. Vaxilis ist in 80 der Welt illegal. Waron Brax ist auf der gesamten Welt illegal."
„Was bewirken sie?", sagte Harry mit großen Augen.
„Larin ... auch bekannt als Leicht Wie Luft Trank."Snape schob die Phiole aus ihrem Abteil und zeigte Harry einen sanften, blauen Zaubertrank. „Er reduziert das Körpergewicht so stark, dass der Flug fast möglich ist – er verlangsamt den Fall, sehr nützlich, und macht auch den Aufprall auf dem Boden sanfter. Darf NICHT bei starken Winden eingenommen werden, sonst wirst du davon geblasen."
Harry lief ein Schauer über den Rücken. „Was ist da noch drinnen?"
„Hamadras. Der mächtigste bekannte Heilungstrank."Dieser war eine helles, reiches grün und alle paar Augenblicke sah er einen kleinen, gelben Glitzer in den Tiefen des Zaubertrankes. „Nicht tauschbares Objekt der Klasse A. Wenn du gefasst wirst und Hamadras bei dir trägst, wirst du mit größter Vorsicht behandelt werden, egal wer du bist oder warum du behauptest, dass du den Trank bei dir trägst. Nur ein paar Tropfen und jede Wunde heilt, und das schneller als bei jedem Zauber. Sogar abgetrennte Gliedmaßen. Als die Todesstrafe noch beliebt war, wurden Menschen, die verurteilt waren, manchmal für Experimente hiermit verwendet. Der Kopf wurde abgehackt, und ein paar Tropfen Hamadras auf die Wunde getropft, bevor der Blutverlust das Opfer tötete. Es ist erwiesen, dass Menschen, die durch diese Prozedur gingen, bis zu einer Woche ohne Kopf gelebt haben."
„Wirklich?"Harry schluckte und ihm wurde bei dem Gedanken kalt, ohne Kopf zu leben. „Aber ... sie könnten nicht mehr denken, oder sich bewegen ..."
„Aber sie sind noch am Leben", sagte Snape. „Elektronische Reaktionen der Chemikalien des Körpers und dem Hamadras haben bei Testpersonen einige sehr unkontrollierte Bewegungen erzeugt. Die meisten von ihnen töten sich schließlich selbst, weil sie immer um sich schlagen, und sich die Knochen brechen und sie erschöpfen. Doch wenn kein Gehirn vorhanden ist, das den Befehl gibt, aufzuhören, macht der Körper einfach weiter, bis er sich selbst fast zerfetzt."
„Ich denke nicht, dass mir dieser Trank gefällt", sagte Harry und fühlte, wie sich sein Magen umdrehte. „Ich ... ich will meinen Kopf behalten, danke ..."
Snape grinste und ließ die Phiole mit Hamadras zwischen seinen Fingern hin und hergleiten. „Es gibt noch andere Verwendungszwecke. Es ist ein sehr wirksames Gift, und ist bekannt dafür, dass es im Achtzehnten Jahrhundert von dem verrückten Mörder Arsenius Malarice bevorzugt wurde. Er tötete nur Muggel, indem er ihnen eine größere Dosis Hamadras verabreichte. Es hat ihr Blut stocken lassen. Die Ärzte der Muggel sagten, es wäre ein natürlicher Tod und niemand konnte beweisen, dass Malarice sie getötet hatte."
„Also haben Sie mir einen Trank gegeben, der mich töten wird", sagte Harry.
„Nicht, wenn du ihn weise benutzt", sagte Snape einfach. „Höchstens fünf Tropfen, es hängt von der Schwere der Wunde ab. Stell dir vor, dass fünf gegen die Nachwirkungen des Cruciatus Fluches sind, und einer gegen Nasenbluten ... jedoch will ich nicht sehen, dass du es ohne guten Grund verwendest. Es dauert fünf Jahre, um es herstellen zu können, und wenn ein Teil des Vorgangs nicht richtig ist, muss wieder von vorne begonnen werden."
Harry schluckte. „Okay .... ich denke, ich bleibe bei Paracetomol ... was ist das, mit dem V drauf?"
Snapes Lippen verwandelten sich in ein düsteres Lächeln. „Ah, Vaxilis ... wenn du willst, dass jemand etwas tut, was er normalerweise niemals machen würde, dann ist es gut, Vaxilis zu haben."Snape legte das Hamadras zurück und nahm die Phiole mit Vaxilis aus der Schachtel. Es war ein warmes, starkes rot, das leicht glitzerte, als das Licht hineinfiel. „Vaxilis ist in acht von zehn Ländern illegal, nicht wegen seiner Wirkung, aber wegen der Methoden, die bei der Herstellung angewandt werden."
Harry verzog das Gesicht. „Und wie wird es hergestellt?"
„Pheromone müssen vorsichtig aus dem Hauptorgan einer Veela entnommen werden", sagte Snape fast gelangweilt und schüttelte die Phiole leicht, so dass der Trank zu schimmern begann. „Wenn dies nicht ordentlich erledigt wird, bedeutet das immense Schmerzen für die Veela und kann ihr Organ sogar zerstören. Aber wenn es richtig gemacht wird, sind die Pheromone die wichtigste Zutat des Trankes. Vaxilis verhext die menschlichen Sinne so, dass man glaubt, der Trinker wäre eine Veela. Der Trinker versprüht die Pheromone des Trankes und hat nun eine hohe Überredungskunst. Mit ein paar Schlucken dieses Trankes, könnte ich jeden auf der Welt überreden zu tun, was ich will. Sich umbringen, jemand anderen umbringen, mir all ihr Gold zu geben ... die Möglichkeiten sind endlos ..."
„Und der letzte", sagte Harry als Snape das Vaxilis wieder in Schachtel legte und die letzte Phiole herauszog. Sie war in einem grusligen violett gehalten.
„Waron Brax", sagte Snape. Er schüttelte das Fläschchen und es war einen Moment lang schwarz und wurde dann wieder violett. „Von einem Werwolf gebissen zu werden, ist nicht die einzige Möglichkeit, Lykanthropie zu bekommen, Potter. Waron Brax ist eine dieser Möglichkeiten, was es zu einem weitern nicht tauschbaren Gegenstand der Klasse A macht. Es hat jedoch auch etwas nützliches. Es ist erst in diesem Jahr entdeckt worden. Wenn eine Person von einem Werwolf gebissen wurde, kann das Trinken von Waron Brax den Trinker davor bewaren, selbst ein Werwolf zu werden – doch wenn kein Biss am Körper vorhanden ist, wird das Opfer zu einem Werwolf."
Harry nickte, und er fühlte sich ziemlich grün, doch der Inhalt des Beutels wurde nicht wirklich fröhlicher. Snape zeigte ihm alle Arten von Dingen, die geschickt ein Gift verbargen, von Tinten zu Schokolade zu Packungen von Shampoo, die aussahen, als wären sie aus einem Muggelhotel. Außerdem war da noch eine Flasche Vielsaftrank und die Haare von einigen seiner Mitschülern, etwas, das Snape ein Verdopplungsmünze nannte, die Geld heraufbeschwor, das realistischste Falschblut, das Harry je gesehen hatte, etwas, von dem er zuerst dachte, es wäre ein gewöhnlicher Kugelschreiber, bis Snape ihn öffnete und eine ellenlange Klinge zum Vorschein kam, und zu guter Letzt war ein silberner Ring, auf den der Professor besonders stolz zu sein schien.
„Dies ist das unauffälligste von allen, Potter", sagte er mit einem leisen Lächeln, der Ring auf seiner Handfläche liegend. „Siehst du den smaragdgrünen Diamanten in der Mitte?"
Harry lehnte sich näher hinzu. „Ja ... sagen Sie mir nicht, dass er sich in einen besonders großen Norwegischen Stachelbuckel mit Diamanten als Augen verwandelt."
Snape gluckste. „Nein, Potter, nicht so fantastisch. Es ist Gift, kein Diamant."
„Hamadras?", sagte Harry.
„Nein", sagte Snape. „Eine eigene Erfindung – Molacella. Es verwandelt das Blut selbst in Gift, welches dann im Körper zu kochen beginnt. Es ist ein schneller, aber schmerzvoller Tod."
„Was, als wäre es nicht schlimm genug, dass man vergiftet wird, wird man jetzt auch noch lebendig gekocht?", sagte Harry. „Sie sind ... Sie sind ein Sadist, ein absoluter Sadist. Haben Sie nichts das schnell ist und überhaupt nicht schmerzt?"
Snape grinste. „Ich bin ein Zaubertrankmeister, kein Demonstrant für Menschenrechte. Wenn ein Todesser versucht, dich zu erwürgen, dann wirst du mir bestimmt dankbar sein."
„Warum habe ich das Gefühl, dass Sie mehr wissen als ich?", sagte Harry.
Snape gluckste wieder und ließ dann den Ring wieder in die Tasche fallen. „Bevor ich es vergesse. Um das Gift aus dem Ring zu lassen, musst du eine bestimmte Phrase verwenden."
„Wie lautet die Phrase?", sagte Harry.
„Es war schön, dich zu kennen", sagte Snape.
Harry blinzelte. „Ja, ebenfalls, wie lautet die Phrase?"
Snape grinste. „Das war die Phrase, Potter. Sag sie nur niemals, wenn der Diamant nicht in Berührung mit dem Körper einer anderen Person ist."
Harry nickte und rieb sich den Kopf. Das war eindeutig das grusligste Weihnachtsgeschenk, das er je bekommen hatte. „Sie erinnern mich an Mad-Eye Moody, wenn Sie mir all das geben, als würde ich von einer Horde Dunkler Zauberer attackiert, sobald ich hinausgehe."
Snape band die Tasche wieder zu und gab sie vorsichtig Harry. Harry legte sie vorsichtig neben sich, wo sie ihn nicht töten konnte – oder schlimmer.
„Potter, wir sind im Krieg ... der Dunkle Lord kann die Höhe seiner Macht nicht erreichen, solange du in dieser Welt am Leben bist. Jeder Zauberer, der die Prophezeiung kennt, wird alles tun, um dich am Leben zu halten. Du bist zu jung, um dich an den Terror zu erinnern, der während der letzten Herrschaft des Dunklen Lords allgegenwärtig war ... und wenn du stirbst, wird diese Zeit wieder kommen, viel größer und mächtiger noch als zuvor."Snape stand auf, ging zu seinem Tisch und sah durch Papiere, den Blick nach unten gewandt. „Und da ist ... natürlich ... mein eigenes Interesse an dieser Angelegenheit. Deine Sicherheit ist meine Aufgabe."
„Kann es nicht meine sein?", sagte Harry.
Snape schüttelte den Kopf. „Nein, Potter. Als Todesser erhalte ich eine frühzeitige Warnung, wenn die Zeit kommt, sich um dich zu sorgen."Er sah noch immer nicht auf und fuhr fort: „Ich kann dir sagen, dass du jetzt Ruhe brauchst. Mr. Weasley kommt morgen zurück und ohne Zweifel kann ich sagen, dass ihr beide wieder über die Schlossgründe laufen werdet wie Kleinkinder."
Harry lächelte sanft. „Wahrscheinlich, ja."
Er hob die Tasche vorsichtig auf, hielt sie eine Armlänge von sich entfernt und ging in Richtung Tür. Als seine Finger sich gerade um den Türknauf schlossen, sagte Snape hinter ihm: „Und Potter?"
„Ja, Sir?", sagte Harry über seine Schulter; er erwartete etwas über Hausaufgaben oder Okklumentik Stunden.
„Frohe Weihnachten."
Harry sah sich überrascht um, und nur für einen Augenblick sah er Snapes Gesicht. Es sah aus, als hätte Snape noch nie jemandem frohe Weihnachten gewünscht, oder den Gruß von einer anderen Person erhalten, doch dann wandte er den Blick wieder seinen Papieren zu, als hätte er nie etwas gesagt.
Harry lächelte. „Frohe Weihnachten, Professor", sagte er, bevor er aus dem Raum glitt und die Tür hinter sich schloss.
