Vom Blute Saladins

„Tötet sie!", erklang der schlichte Befehl über den blutdurchdrängten Boden des Schlachtfelds.

„Und dann werft sie zu den anderen gottlosen Heiden!"

Ein Donnerschlag hätte angenehmer geklungen als die barbarische Stimme des Hauptmanns. Sogleich kam einer der Ritter, um seinen Befehl zu folgen. Die Klinge seines Schwertes war von dem vielen Blut verschmiert, aber dennoch war dort noch genug Platz für ihr Blut.

Stolz, ohne den Blick von dem Mann zu wenden, hob sie ihr Kinn in die Höhe. Sollte sie hier sterben, dann nur mit Stolz und Mut. Alles andere wäre ihr und ihrem Blute unwürdig.

Das unverwechselbare Geräusch einer scharfen Klinge, die die die Luft durchschnitt, drang in ihr Ohr und der mordlustige Ausdruck in den Augen ihres Gegenübers beseitigte jeden Zweifel. Sie würde sterben. Hier auf diesem geweihten Boden.

Umso mehr verwirrte sie das Geräusch, als eine zweite Klinge hinzukam und sie aneinander stoben, das kleine Funken feurig tanzten.

„Seid wann töten wir Frauen und Kinder?"

Leise war die Stimme, doch umso mehr war sie bedrohlich. Die beiden Klingen hielten gekreuzt vor ihrem Hals inne, als wollten sie sie verspotten und den tödlichen Schlag nur hinauszögern.

„Herr, sie ist eine Heidin!"

Der missfallende Ton drang deutlich aus seiner Stimme hervor. Er wollte sie töten, er wollte ihr Blut sehen.

„Sie ist nur eine Frau. Bei Gott, Ihr habt heute genug Wehrlose getötet. Das ist ein Kreuzzug, kein Massaker!"

„Diese Gottlosen sind es nicht wert zu leben! Nie haben wir ihr Leben verschont und sie immer getötet!"

„Das mögen andere Kreuzritter getan haben. Aber nun dient ihr mir! Senkt Euer Schwert oder Ihr werdet meine Klinge spüren!"

Kein Widerwort würde er mehr dulden. Seine Männer hatten seinen Befehlen zu gehorchen. Zu viele Unschuldige hatte er heute sterben sehen. Frauen und Kinder sah er in ihrem eigenen Blutes liegen, nachdem sie misshandelt und gequält worden waren. Das war nicht sein Kreuzzug, das war ein barbarisches Massaker gewesen.

„Aber sie ist die Cousine Saladins, Herr, wir können sie nicht laufen lassen!"

„Dann nehmt sie gefangen."

Langsam sanken die Schwerter zu Boden. Noch immer richtete sie ihre Augen auf den Mann, der sie töten wollte. Abgrundtiefer Hass funkelte ihr entgegen, doch sie hielt ihm stand. Ebenso wie er sie, verachtete sie diesen Schlächter.

Schritte hinter ihr verrieten, dass der Mann, der ihr Leben verschont hatte ging. Schmerzhaft wurde sie am Arm gepackt und nach oben gezogen, nur um dann die Hände mit einem rauen Seil gefesselt zu bekommen und von zwei Männern abgeführt zu werden. Doch es gelang ihr für einen Moment, sich um zu drehen.

Gelb und rot mit den Kreuzen der Ritterlichkeit war der Überwurf verziert. Es gab nur einen Mann, der zu dieses Familien-Wappen trug.

„Ibelin", flüsterte sie so leise, dass nur sie selbst es hören konnte. „Gerade Euch soll ich mein Leben verdanken."

Wut und Ungläubigkeit stand in Balians Augen geschrieben. Er hatte diese Stadt erobert, ein weiterer Triumph auf dem Weg, Jerusalem von Saladins Truppen zu befreien. Doch um welchen Preis? Wie viele Kinder und Frauen hatten sterben müssen in dem Blutrausch seiner Männer? Dafür hatte er seine Heimat nicht verlassen. Er wollte Frieden, einen Frieden zwischen den Religionen. Doch den hatte er heute nicht geschaffen.

Sein einziger Sieg war die Frau in seiner Gefangenschaft. Saladins Cousine. Er hätte sie freigelassen, wäre auch nur einer der Menschen aus der Stadt noch am Leben. Doch außer ihren Cousin und ihren Bruder, die sich beide mit ihrer Armee rüsteten, um Jerusalem anzugreifen, hatte sie niemanden mehr.

Doch ewig konnte er sie nicht hier behalten. Auf Jerusalem wartete ein Kampf auf Leben und Tod und sie stand auf der falschen Seite.

Sie hatte nicht einfach zugelassen, dass die Männer sie abführten. Bei ihrem Blute, ein Mann konnte einer Frau noch weit grausamere Dinge antun, als sie nur einfach zu töten und sie würde nicht zulassen, dass auch nur ein Einziger Hand an sie legen würde.

Aber genau das schienen die Männer zu wollen. Voller Verlangen und bloßer Fleischeslust fuhr sich der Mann zu ihrer rechten mit der Zunge über die Lippe, während sein Blick begierig über ihren Körper wanderte und an der Rundung ihrer Brüste hängen blieb. Ein so schönes Täubchen hatte er schon lange nicht mehr in den Händen gehalten. Fast so groß wie er selbst und mit weiblichen Rundungen gesegnet, die eines jeden Mannes den Verstand vernebelten. Ihr ebenschwarzes Haar hatte sich aus dem Zopf gelöst und die dunklen Locken fielen über ihren Rücken. Goldbraune Augen funkelten ihn verächtlich an, was ihn nur noch mehr anspornte. Diesem Weib würde er schon Anstand beibringen und lehren, gottesfürchtig zu sein, wenn sie vor ihm knien würde.

Gierig streckte er seine schmutzigen Finger aus und strich ihr über die Wange. Was für glatte zarte Haut ihn dort empfing. Angeekelt über diese Berührung dreht sie den Kopf zur Seite, so dass er sie nicht mehr berührte. Mit einem harten Schlag ins Gesicht empfing sie die Strafe für dieses Verhalten. Sie spürte wie ihre Lippe platzte und den unverwechselbare Geschmack von Eisen mit dem Blut in ihrem Mund.

„Du wirst mir gehorchen, Weib!" Wie ein Peitschenknall klang seine Stimme, doch sie würde sich ihm nicht ergeben.

„Ich gehorche niemanden!" Mit diesem Worten sah sie ihm direkt in die Augen und spuckte in sein Gesicht. „Ihr seid nicht mehr wert als das, Mörder!"

Langsam, so langsam, dass so gar sie es mit der Angst zu tun bekam, wischte er sich mit dem Arm ihre Spucke aus dem Gesicht und wie das Zischen einer Schlange klang seine Stimme. „Das wirst du bereuen!" Seine Faust hieb zum Schlag aus und sie schloss die Augen, bereit den Schmerz zu empfangen, der jetzt auf sie niederprasseln würde.

Doch um ein weiteres Mal geschah nichts.

„Ich habe angeordnet, dass ihr nichts geschieht!" Diese Stimme hätte sie unter Tausenden wiedererkannt. Erst hatte er ihr Leben verschont und nun verhinderte er auch noch diesen harten Schlag. Wozu? Was sollte ihr Leben Ibelin bringen?

„Aber Herr, sie hat nichts anderes verdient als Prügel!" Der Griff um ihren Arm verstärkte sich und wurde schmerzhaft. Um ein Weiteres wollte er seine Beute nicht gehen lassen.

„Sie ist meine Geisel und in ihrer Gefangenschaft wird ihr kein Leid zugefügt!" Stille folgte für einen Moment seinen Worten.

„Bringt sie in mein Zelt!" Ohne sie auch nur eines weiteren Blickes zu beachten ging Balian voraus. Er würde Saladins Zorn nur noch mehr heraufbeschwören, wenn dieser seine Cousine misshandelt und verstümmelt vorfinden würde. Seine Chancen, ihn zu besiegen, würden sinken. Das konnte er nicht riskieren.

Zwei Diener öffneten den Eingang des Zeltes und ließen ihren Herren zusammen mit der Gefangen und den beiden Rittern eintreten. Etwa 20 Fuß lang und 10 Fuß breit war sein Zelt. Teppiche lagen am Boden, um den Sand so gut wie möglich auszusperren. Kleinere Fackeln erhellten den Raum und in ihrem Schein erkannte sie ein Bett und einen Platz für die Speisen.

„Lasst uns allein!" Mit diesem scharfen Worten deutete Balian den Rittern zu gehen. Mit einer kurzen Verbeugung verließen sie das Zelt und die beiden Leinstoffe fielen wieder über den Eingang zusammen.

Sie stand da, wie angewurzelt und das erst Mal fixierte sie Balians Gesicht. Das war also der Schlächter, von denen die Männer gesprochen hatten. Sein schwarzes Haar glänzte im Schein der Kerzen und fiel ihm fast bis auf die Schultern. Dunkle Bartstoppeln schmiegten sich um sein Kinn und seine Wangen. Hohe Wangenknochen ließen sein Gesicht noch markanter und männlicher werden und dunkel, fast schwarze Augen beobachten sie aufmerksam. Nur ein wenig größer als sie selber stand er stolz da. Breite Schultern und ein muskulöser Körper zeichneten sich unter dem Überwurf ab. Ohne Frage, er war ein Krieger, ein Kämpfer, doch wie ein Schlächter wirkte seine Erscheinung nicht auf sie.

Seine Hand glitt zu seinem Gürtel und die Klinge blitzte auf, als er einen Dolch hervor zog. Mit langsamen Schritten kam er auf sie zu, das scharfe Messer in den Händen. Sie fühlte wie ihr Herz schneller schlug. War das der Grund, wozu er sie verschont hatte, um ihr nun selbst, für sein eigenes Vergnügen, ihr Leben zu nehmen? Wut stieg in ihr auf, brennende Wut.

„Liegt es in der Ehre eines Ritters eine gefesselte, wehrlose Frau zu töten?" Sie trat einen Schritt zurück, nicht ängstlich, doch vorsichtig. So leicht würde er ihr Blut nicht fließen sehen.

Mit festen Druck griff er nach ihrem Arm und bekam ihn zu fassen. Eisern hielt er sie fest, so dass sie ihm nicht entweichen konnte.

„Ihr seid keineswegs wehrlos", er flüsterte fast und mit diesen Worten hörte sie das Zurren der Klinge und erwartete den Schmerz, der sich in ihren Adern ausweiten würde. Doch statt dessen fielen die Fesseln zu Boden. Ihr Blick glitt überrascht zu ihren Händen, als sie diese wieder frei sah.

Er steckte den Dolch in die Scheide an seinen Gürtel zurück, während er sie weiterhin am Arm hielt und ihren Blick fixierte.

So sanfte braune Augen...

„Um meine Ehre seid unbesorgt, Mylady." Das erste Mal seit sie denken konnte, war sie unfähig den Blick eines Mannes stand zu halten. Sie drehte ihr Gesicht, um seinen dunklen Augen zu entkommen.

„Wie ist Euer Name?" Der Griff um ihren Arm lockerte sich und mit leisen Schritten entfernte er sich von ihr. Verwundert sah sie ihm nach, als er vor eine Schale trat und seine Hände in das klare Wasser tauchte.

„Habt Ihr keinen, oder wollt Ihr ihn mir nicht nennen?" Wieder fand sein Blick ihre Augen und es schien als würde er genau in sie Blicken. Tief in ihre gepeinigte Seele.

„Mein Name ist Jazira, Tochter Saldukans."

Langsam tauchte er einen Lappen in das kalte Wasser und wrang ihn wieder aus. Sein Blick glitt zu ihr und um ein weiteres Mal betrachte er ihre schlanke Gestalt. Sie war anmutig und stolz und scheinbar bereit um ihr Leben zu kämpfen, so sehr war ihr Körper angespannt.

Mit entschlossenen Schritten ging er wieder auf sie zu.

„Setzt Euch!" Seine Stimme verriet, dass dies keine Bitte war, sondern ein Befehl. Ohne sich von ihm abzuwenden, ließ sie sich auf einen der Hocker sinken. Der Duft ihres Haares stieg ihm in die Nase. Lavendel schien sich mit dem Duft von Apfelbäumen zu mischen. Welch ein betörender weiblicher Duft. Genauso wie ihre Haut betörend weich war, als er sie am Arm berührt hatte. Viel zu zarte Hände, um sie in Fesseln zu legen.

Als er sie mit dem Lappen berühren wollte, zuckte sie vor ihm zurück und ihre Körperhaltung zeigte ihm gegenüber Abwehr und Misstrauen.

„Ich werde Euch nichts tun. Ihr seid verletzt."

„Durch Eure Männer!"

„Das wollte ich nicht."

„Doch es ist geschehen!"

Balian verstummte für einen Moment. Ihre Augen funkelten ihn voller Wut an und ihre Brust hob und senkte sich schnell. So leicht würde er ihr Vertrauen nicht gewinnen können.

„Dann lasst mich Eure Verletzung jetzt wenigstens versorgen." Noch ehe sie zurückweichen konnte, hatte er ihr Kinn umfasst und hielt ihren Kopf fest. Behutsam tupfte er das Tuch auf ihre aufgerissene Lippe und wischte das klebrige Blut weg. Sie stöhnte leise auf, doch ohne noch einmal zu zucken hielt sie still und ließ die Behandlung über sich ergehen. Selbst die Wut wich langsam aus ihren hellen Augen.

Er drehte ihren Kopf ein wenig und betrachtete ihre Wange, die sich von dem Schlag blau gefärbt hatte. Sie war nicht gerissen, doch musste es ihr Schmerzen bereitet haben. Er ließ den kalten, feuchten Lappen für einen Moment darauf ruhen, damit die Schwellung abklingen würde.

Jaziras Gedanken gerieten ins Schwanken. Der Druck seiner Hand hatte nachgelassen und er hielt ihr Kinn nun sanft umschlossen. Behutsam ließ er den Lappen über ihre Wange gleiten. Seine Hände waren stark und rau und doch im gleichen Moment so sanft. Konnte das sein? Konnten das die Hände eines Mörders sein, der Frauen und Kinder umbrachte? Der jeden Mann tötete, der sich ihm in den Weg stellte?

Dann waren es sündige Hände, denn sie sandten einen ungewohnten, süßen Schauer ihren Rücken hinab.

„Es tut mir Leid, was Ihr habt erdulden müssen."

Sie schnaubte abfällig ob seiner Worte und entzog ihm ihr Gesicht.

„Was wisst Ihr schon vom Leid. Barbarische Schlächter seid Ihr! Frauen und Kinder ermorden. Menschen in Häuser einsperren und sie anbrennen. Sind das die Tugenden eines Ritters?" So hell und golden ihre Augen im Schein der Kerzen funkelten, soviel ungebändigter Hass stand mit einem Schlag wieder in ihren Augen.

Für einen Moment wusste Balian nichts zu erwidern. Diesen Kampf hatte er sich so nicht vorgestellt. Er wollte Saladin einen großen Stein in den Weg nach Jerusalem legen. Doch dass seine Männer so gewalttätig handeln würden, hatte ihn selbst fast das Herz zerrissen. Das war nicht der Grund, warum er seinen Vater hierher in das heilige Land gefolgt war. Er wollte den Schwachen und Armen helfen, sie in ein freies Land führen und nun musste er am eigenen Leib erfahren, wie schwer dieser Wunsch war.

„So hatte es nicht sein sollen."

„Aber so ist es heute auf Eurem Schlachtfeld geschehen!"

Dem konnte er nichts entgegensetzen und egal was er gesagt hätte, sie hätte ihm nicht geglaubt. Sie hatte einen Teil ihrer Familie und ihrer Freunde verloren. Bekannte und Verwandte sterben sehen. Wie sollte sie ihm dann nur glauben?

Jazira sah einen tiefen Schmerz in seinen Augen aufsteigen. Was immer ihm gerade sein Herz verdunkelte, dieser Schmerz schien so groß sein, wie der, den sie in sich trug. Das erste Mal an diesem Tag wendete er die Augen von ihr ab.

„Ihr müsst Hunger und Durst haben." Mit eiligen Schritten nahm er ein Tablett von dem kleinen Tisch und einen Krug und brachte beides zu ihr.

„Ich habe Obst und einen frischen Laib Brot." Er stellte das Tablett mit den Speißen vor ihr ab und füllte dann einen Becher, während sie ihn misstrauisch musterte.

„Ich habe nur noch Wein hier, Mylady. Aber bitte, trinkt und esst!" Sanft blickten seine Augen sie an, doch ihren Trotz konnte er so schnell nicht brechen.

„Nein Danke!", erwiderte Jazira und verschränkte ihre Arme dabei vor der Brust.

„Aber Ihr müsst etwas Essen und zu Kräften kommen." Am liebsten hätte sie über diese Bemerkung abfällig geschnaubt. Zu Kräften kommen, für was? Für einen weiteren Kampf mit seinen Männern?

Als sie immer noch keine Anstalten machte, etwas von dem Essen zu nehmen, kniete sich Balian vor sie nieder und nahm eine der Feigen von dem Tablett und aß die köstliche Frucht genießerisch.

„Habt Ihr denn keinen Hunger?" Seine Stimme klang verführerisch und immer mehr zog sich das Wasser in Jaziras Mund zusammen. Ihr Bauch begann lautstark zu protestieren, denn sie hatte schrecklich großen Hunger. Zaghaft strecke sie ihre Hand aus und griff nach einer Scheibe Brot, um diese dann hastig zu verschlingen und mit etwas Wein nachzugießen.

Balian lachte leise über ihren nun offensichtlichen Hunger, als er wieder aufstand.

„Was habt Ihr mit mir vor?" Den Kelch und das Brot in der Hand sah sie in aus ihren hellen Augen erwartungsvoll an. Diese goldenen Tiefen waren gefährlich, dass hatte er schon bei dem ersten Blick in ihr Gesicht gemerkt.

„Euch zu Saladin bringen."

„Dann seit Ihr des Wahnsinns!"

„Vielleicht Mylady!" Balian lachte leise und er sah Wut darüber in ihrem Augen aufsteigen.

„Mein Cousin wird Euch den Kopf abschlagen, wird er mich nur in Eurer Nähe sehen!"

„Woher soll ich wissen, dass nicht Ihr mir heute Nacht den Kopf von den Schultern trennt?"

„Ich bin keine Mörderin wie Ihr!"

„Oder Euer Cousin?"

„Saladin ist kein Mörder! Er verteidigt nur unser Volk!"

„Er will Jerusalem! Und er scheut keinen blutigen Kampf, um das zu bekommen!" Plötzlich hatte sich Balians Stimme wieder bedrohlich erhoben. Bei Gott, Saladin hatte keine guten Absichten. Er war ein Sarazene, gesetzlos und begierig. Er würde nicht eher aufgeben, bevor er die Stadt erobert und den schwachen König ermordet hätte.

Jazira wagte es nicht, in diesem Moment noch einmal das Wort gegen Balian zu heben. Starr vor Wut saß sie da und funkelte ihn an.

„Herr? Es wird nach Euch verlangt." Die Tücher des Zeltes wurden aufgeschoben und ein Ritter trat ein, bevor er sich verbeugte.

„Ich werde kommen." Er nickte kurz und deutete dem Ritter zu warten. Bevor er das Zelt verließ, wand er sich zu den Wachen. „Achtet darauf, dass sie nicht fliehen kann. Aber legt keine Hand an sie. Sie soll unversehrt bleiben." Mit diesem Worten ging er und ließ Jazira zurück.