Titel: Stay, Little Boy
Autor: Diana
Paring: Rory/Tristan mit einem Schuss Lorelai/Luke
Inhalt: Wie wäre „Romeo und Julia"/„Run Away, Little Boy"verlaufen, wenn Dean und Rory nicht mehr zusammen gewesen wären?
Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir. Eine Verletzung des Copyright ist nicht beabsichtigt. Mit der Fanfiction wird kein Geld verdient.
1 Alles auf Anfang
Der erste Tag des neuen Schuljahres lag endlich hinter ihr, als Rory Gilmore seufzend in dem Bus Platz nahm, der sie nach Hause bringen sollte. Nach Wochen der Abwesenheit war sie nun wieder zurück in Chilton ... und damit wieder voll im Stress. Obwohl sie dieses Jahr den Vorteil hatte mit den anderen gemeinsam anzufangen und nicht gleich einen Monat Stoff nachzuholen, konnte sie sich keineswegs ausruhen. Man hatte ihr bereits genug Hausaufgaben für eine ganze Woche gegeben ... und das meiste sollte bis zum nächsten Tag fertig sein.
Das schlimmste - fand Rory - war Mr. Medinas Weggang. Obwohl Lorelai am Anfang so begeistert von seinem Antrag gewesen war, hatte sie ihn schließlich abgelehnt. Bis heute wusste Rory nicht warum, doch sie hatte die Vermutung, dass es die Reaktion eines gewissen Cafebesitzers auf ihre Max-hat-mir-einen-Antrag-gemacht-und-ich-weiß-nicht-was-ich-machen-soll-Rede war. Seine Augen hatten ihn verraten. Jahrelang hatte Lorelai den Reden über Lukes angebliche Liebe zu ihr gelauscht und nie eine Besstätigung von ihm dafür erhalten. Doch ein Blick in seine Augen an diesem Tag hatten ihr gereicht. So freundlich wie möglich hatte sie Max erklärt, dass sie nicht bereit war, ihn zu heiraten ... und er hatte in ganzer Lorelai-Manier seine Koffer gepackt und den Bundesstaat verlassen. Die Gerüchteküche erzählte, dass er jetzt in Stanford Vorlesungen gab und glücklich war. Sie wünschte es ihm.
Allerdings hätte sie auf seinen Ersatz als Lehrer an der Chilton gut verzichten können. Mrs Seedy hatte es geschafft binnen weniger Stunden die gesammte Schülerschaft mit Hilfe von sinnlosen Projekten, langweiligen Unterrichtsstunden und selbst für Chilton übermäßig viele Hausaufgaben gegen sich aufzubringen.
Seufzend wandte sich Rory wieder einem erfreulicherem Thema zu. Schließlich hatte sie morgen genug Zeit sich während des Unterrichts über sie aufzuregen.
Eine Woche war seit Lorelais und Lukes erstem Date vergangen und irgendwie schwebten beide Gilmore Girls sofort auf Wolke 7, wenn sie daran dachten ... Lorelai, weil sie sich nie hatte vorstellen können, dass ein Abend mit einem Mann so schön sein konnte, ohne dass sie etwas besonderes taten ... Rory, weil es ihr die Hoffnung zurückgegeben hatte, dass am Ende doch noch alles gut werden würde. Jahrelang hatte sie mit angesehen, wie die beiden umeinander herumgetanzt waren ohne das einer den ersten Schritt machte. Und plötzlich waren sie zusammen.
Jetzt war alles möglich.
Und auch ihr eigenes Privatleben gab Grund zur Freude. Dean war ein wunderbarer Freund. Sie liebte es mit ihm die verschiedensten Dinge zu unternehmen. Und auch wenn sie mal allein sein wollte, verstand er sie und akzeptierte es. Sie waren die besten Freunde und harmonierten perfekt ... auch wenn eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf manchmal versuchte zu protestieren.
Doch diese wurde stets erfolgreich ignoriert.
Mit quietschenden Reifen hielt der Bus in Stars Hollow. Rory schnappte sich ihre Sachen, stieg aus und wurde von einem lächelnden, lässig auf der Bank sitzenden Dean begrüßte. Kaum hatte sie neben ihm Platz genommen, zauberte er auch schon einen Becher ihres Lebenselexiers hervor.
„Du bist der Beste!"rief sie erfreut aus, gab ihm einen Kuss auf die Wange und begann mit großen Schlucken zu trinken.
„Wie war dein Tag?"
„Lang," erwiderte sie stöhnend. „Mein Stundenplan ist schrecklich. Ständig muss ich durchs ganze Gebäude rennen, um zur nächsten Stunde zu kommen, so dass ich eigentlich gar keine Pausen habe. Und dann ist da noch diese neue Lehrerin, deren einziges Ziel es zu sein scheint Schüler zu terrorisieren. Ich habe einen Berg Hausaufgaben bekommen, von dem ich keine Ahnung habe, wie ich ihn bewältigen will. Paris hat es sich zur Aufgabe gemacht, mir wo es nur geht ein Bein zu stellen und mein Leben zu zerstören. Sie hat sogar fast verhindert, dass meine Bewerbung beim Franklin eingeht. Und von Tristan ganz zu schweigen..."
„Tristan, hmm?!"
Etwas unbehaglich rutschte Rory hin und her: „Äh... ja, er... äh... hat mich den ganzen Tag verfolgt ... um mich zu nerven ... äh..."
„Schon gut,"winkte Dean ab. „Lassen wir ihn einfach."
„Dean, ich..."
„Ich wollte ehrlich gesagt über etwas anderes mit dir sprechen!"
Verwundert über seinen ernsten Ton legte sie den Kopf schief: „Ja?"
„Ja. Wann haben wir uns eigentlich das letzte Mal richtig geküsst - abgesehen von diesen kurzen Berührungen unserer Lippen zur Begrüßung und zum Abschied?!"
„Ähm ... gestern ... oder?"Er zog seine Augenbraue fragend nach oben. „Okay, okay, ich geb's ja zu. Ich habe keine Ahnung... Worauf willst du hinaus?"
Er schaute ihr kurz in die Augen und drehte seinen Kopf dann zur Straße. Einfach in die Ferne starrend begann er zu erklären: „Du weißt, dass ich dich liebe, Rory!"
„Ich liebe dich auch, Dean!"gab sie nach einem kurzen Zögern zurück.
„Und ich habe in letzter Zeit viel über uns nachgedacht. Ich ... du kannst mich gern unterbrechen, wenn ich Blödsinn rede, aber ich glaube, dass wir in letzter Zeit wirklich gute Freunde geworden sind."Erneut stockte er, atmete noch einmal tief durch und erklärte dann: „Und ich habe über unsere Freundschaft nachgedacht und habe erkannt, dass wir eigentlich nur noch Freunde sind ... platonische Freunde, meine ich. Ich weiß, ja nicht, wie du darüber denkst und vielleicht ist das auch nur eine Phase, die jedes Paar durchmacht, nachdem es einige Monate zusammen ist..."
Erleichtert ließ Rory den Atem entweichen, von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie ihn angehalten hatte. „Ich dachte schon, ich wäre verrückt!"
Verwundert brach er sein Geplapper ab. „Was?"
„Ich fühle das Gleiche,"erklärte Rory. „Ich weiß auch nicht, wie oder wann es passiert ist. Aber irgendwie wurdest zu meinem besten... platonischen... Freund."
„Gott sei Dank. Ich wollte dich nicht verletzen und deshalb dachte ich erst, dass es vielleicht besser wäre zu schweigen. Aber irgendwie wäre das auch unfair gewesen..."
„Und jetzt?"fragte Rory unsicher.
„Jetzt sind wir genau das, was mir die ganze Zeit schon waren: Freunde!"
„Freunde!"stimmte sie zu und umarmte ihn ... freundschaftlich.
„Was sagen wir den anderen?"
„Den Anderen? Du meinst den Einwohnern von Stars Hollow?!"Er nickte. „Wie wäre es mit nichts."Verwundert zog er eine Augenbraue nach oben. „Naja. Wäre es nicht total witzig zu sehen, ob sie es herausfinden? Ich bin sicher, dass die verrücktesten Gerüchte über uns in Umlauf kommen werden. Und so lange wir - und vielleicht noch Mum, Lane und deine Familie - die Wahrheit kennen, wäre es doch witzig ihnen zuzuschauen, wie sie sich die Köpfe zerbrechen."
Er nickte begeistert: „Einverstanden."
Ihr Abkommen wurde mit einem Handschlag besiegelt.
„Das könnte wirklich eine gute Idee sein, Freund!"
„Ich habe immer tolle Ideen, Freund,"gab Rory grinsend bekannt. Entschlossen stand sie auf: „Und gerade ist mir eingefallen, was wir jetzt machen könnten
