Hallo ihr,
ich danke euch vielmals für das erneut überwältigende Feedback. Eure Worte sind mehr als aufbauend. Ich werde versuchen so schnell wie möglich mehr zu liefern.
Viel Spaß mit der Fortsetzung.
Diana
3 Wer erobert dein Herz?
Dean und Rory fanden sich erstaunlich gut in ihrer Rolle als Freunde zurecht und selbst ein Gespräch über potentielle neue Freunde war kein Problem mehr für sie.
So saßen sie am folgenden Freitagnachmittag in Lukes Diner und spielten ‚Wer ist der Richtige?'. Nachdem keiner von beiden mit der Person zufrieden war, die offenbar für ihn bestimmt war, fing Rory an alle Mädchen der SHH aufzuzählen, die ihr einfielen.
„Janice?"
„Nein!"
„Dorothea?"
„Nein!"
„Lydia?"
„Nein!"
„Bea?"
„Rory! Ich sage dir doch. Ich will keine von den Mädchen, die du aus der Zeit an der Stars Hollow High kennst!"
„Aha!" Triumphierend fuchtelte sie mit ihrem Zeigefinger vor seinem Gesicht herum.
„Was aha?"
„Aha, du willst kein Mädchen, dass ich kenne, hast aber trotzdem schon eins im Sinn!"
„Naja... Ich..."
„Du fängst an zu stottern!"rief sie triumphierend aus. „Ein sicheres Zeichen dafür, dass ich Recht habe. Also? Wer ist sie?!"
„Ihr Name ist Castell..."
„Castell?"
„Spitzname: Cassy."
„Akzeptabel. Und weiter?"
„Sie kommt wie ich aus Chicago und ist kurz vor Ende des letztem Schuljahres hierher gezogen. Wir haben die letzten Wochen zusammen an einem Biologieprojekt gearbeitet und uns dabei besser kennen gelernt..."
Rory fing lauthals an zu lachen und sorgte dafür, dass sich Jess – der gerade Schicht hatte – und die Cafegäste zu ihnen umdrehten. Dean versuchte alles, um sie zu beruhigen, doch es half nichts. Mit Tränen in den Augen wiederholte sie immer wieder „Bioprojekt!"und „Besser kennen gelernt!"und schien sich gar nicht mehr einkriegen zu können.
Als er sie fünf Minuten später mit einem bitterbösen Blick bedachte, verstummte sie dann doch. Betont ernst fragte sie dann „Ihr habt euch also bei einem Biologieprojekt besser kennen gelernt?! Wie gut denn?"und konnte nicht verhindern, dass sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht stahl.
Seufzend fragte er: „Was kostet es mich, dass du sofort damit aufhörst und den Rest des Tages nicht mehr damit anfängst?"
„Oh! Das wird teuer,"versprach sie und dachte angestrengt nach.
„Ich habe nichts anderes erwartet."
„Drei Tassen Kaffee – eine für jetzt, zwei zum mitnehmen, einen Donut, ein... nein zwei Stück Kuchen – ebenfalls zum mitnehmen – und einen Eisbecher... extragroß!"
„Du genießt es sichtlich, mich in der Hand zu haben!"
Sie nickte enthusiastisch: „Auf jeden Fall!"
Er drehte sich zu Jess um und gab ihre Bestellung weiter. Nachdem dieser die Dinge gebracht und Rory die ersten Schlucke von ihrem Kaffee genommen hatte, beugte sich Dean über den Tisch und fragte mit verschwörerischer Stimme: „Und wer erobert nun dein Herz, holde Rory?"
Sie zog es vor seine Frage zu ignorieren und aß stattdessen ihren Donut.
„Komm schon,"forderte er sie auf. „Ich habe es dir auch erzählt."
„Nachdem ich das meiste selbst erraten musste,"wies sie ihn zurecht und begann dann mit einem großen Löffel ihren Eisbecher zu verspeisen ... immer wieder unterbrochen von einigen Schlucken Kaffee.
„Aha!"
„Was aha?"fragte sie unschuldig lächelnd.
„Aha, es gibt also auch bei dir etwas herauszufinden."
Sie zuckte lässig mit den Schultern. „Schon möglich."
„Wer ist es?"verlangte er zu wissen.
Sie aß einfach ihr Eis.
„Jess?" fragte er gerade heraus.
Gleichzeitig drehten sie ihre Köpfe zu dem Jungen, der gerade einen Nachbartisch abräumte. Als er ihre Blicke bemerkte, drehte er sich zu ihnen um: „Was?!"
„Nichts!" winkte Rory ab und konzentrierte sich wieder auf ihren Eisbecher.
Dean schaute sie fragend an: „Also?"
„Jess und ich sind nur Freunde ... wenn man das überhaupt so nennen kann. Wir unterhalten uns manchmal über Bücher und teilen einen ähnlichen Musikgeschmack, aber das war's dann auch schon."
„Sicher?"
„Absolut sicher!"
„Wow. Ich hätte gedacht, dass er es ist."
„Tja. So kann man sich täuschen."Sie schaute auf ihre Uhr. „Ich muss jetzt auch los. Wir führen doch übermorgen ‚Romeo und Julia' auf und ich muss nachher noch einmal nach Chilton zur Probe."
„Apropos Romeo... wer ist denn nun dein Romeo? Einen kleinen Tipp bitte!"
„Mein Romeo ist mein Romeo!"
Damit stand sie auf, nahm die beiden Kaffeebecher und die Kuchentüte und ging in Richtung Tür. Sie hatte diese fast erreicht, als das Unverständnis auf Deans Gesicht verschwand und durch Verwunderung ersetzt wurde.
„Tristan?" rief er ihr hinterher.
Sie drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ein breites Lächeln.
„Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein?"
„Das ist ein Vielleicht!"
Und schon schloss sich die Tür hinter ihr. Als sie an seinem Fenster vorbeiging, winkte sie ihm noch einmal zu, bevor sie entgültig aus seinem Blickfeld verschwand.
„Wer hätte das gedacht?"meinte er vor sich hinmurmelnd. Er verzog das Gesicht: „Tristan!"
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„Mum?" rief Rory sofort, als sie das Haus betreten hatte.
Keine Antwort.
„Ich habe Kaffee..."
Weiter brauchte sie gar nicht zu reden. Die Zauberworte waren gesprochen und Lorelai tauchte breit grinsend wie aus dem Nichts auf.
„... und Kuchen,"beendete sie nichts nichtsdestotrotz.
„Braves Kind!"
„Ein Geschenk von Dean!"
„Dean? Guter Junge! Warum hast du noch einmal mit ihm Schluss gemacht?!"
Sie nahmen in der Küche Platz und packten die Köstlichkeiten aus.
„Genau genommen ist es auch kein Geschenk,"begann Rory zu erzählen. „Vielmehr kannst du es als Erpressungsgeld – gezahlt in Naturalien – interpretieren..."
„Erpressung? Was für eine Erpressung?"
Sie erzählte ihr die ganze Geschichte ... und sie brachen beide in Gelächter aus.
„Er hat wirklich gesagt, dass sie sich bei einem Biologieprojekt besser kennen gelernt haben?!"fragte Lorelai ungläubig den Kopf schüttelnd. Nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, erneut lauthals loszulachen. Mit der einen hand hielt sie ihren Bauch, der anfing weh zu tun, während sie mit der anderen die Tränen aus ihren Augen wischte. „Und du hast seine Verletzlichkeit sofort ausgenutzt?!"
„Wie du es mir beigebracht hast!"
„Gutes Kind! Und dass du dann auch gleich noch an deine Mutter gedacht hast..."
„Aber immer doch."
„Was hat Luke eigentlich dazu gesagt, dass du in seinem Laden laut gelacht hast?"
„Er war gar nicht da,"gab Rory zurück und bemerkte erst, als die Worte ihren Mund verlassen hatten, was sie da gesagt hatte. „Wow... es ist mir gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo du fragst... Luke war gar nicht da. Jess war hinter dem Tresen!"
„Luke war nicht da? Wie nicht da? Wo war er? Luke ist nie nicht da..."
„Ich habe keine Ahnung. Hat er nichts erwähnt?"
Bevor die beiden das Thema näher erläutern konnten, klopfte es an der Tür. Verwundert stand Lorelai auf und öffnete. Vor ihr stand Luke mit einer riesigen Essensbox. „Sonderlieferung für Miss Lorelai Gilmore!"
„Hey! Was machst du hier? Wir waren nicht verabredet, oder?"
Er schüttelte den Kopf: „Ich saß den ganzen Tag an meiner Steuererklärung und brauchte dringend einen Tapetenwechsel. Also dachte ich..."
„... dass du mich mit Essen bestichst, damit ich dich auf andere Gedanken bringe?!"beendete sie für ihn und setzte einen sexy Augenaufschlag hinzu.
Er schaute an ihr vorbei und entdeckte eine grinsend Rory. „Hey... ähm... Die Sachen fangen an langsam schwer zu werden. Wenn ich also..."
Lorelai trat zur Seite: „Sicher! Komm rein!"Das Telefon begann zu klingeln. „Das sieht ja fast so aus, als wären wir beliebt." Nachdem er die Box abgestellt hatte, ging sie näher und legte ihre Arme in seinen Nacken. „Was meinst du? Sind wir beliebt?"
Rory erhob sich. „Ich geh schon!"
"Zwei andere Gruppen proben hier in der Aula, obwohl ich sie speziell für uns hab reservieren lassen und mir dass auch zweimal bestätigt wurde," fing Paris an, sobald Rory ihren Namen genannt hatte. "Aber gut. Ich hab im Internet ein Seite Namens entdeckt ... in deiner Stadt ... Madeline und Louise sind schon unterwegs. Also in einer halben Stunde."
