Ali: Nein, so richtig veröffentlicht habe ich es sonst
nirgends. Ich habe einmal auf www.elronds-haus.de
damit angefangen, aber irgendwann ist das dann dort versiegt. Etwa bei Kapitel
5 oder so.
Und ansonsten gibt es nur einen Ort online, wo bereits mehr von der Story zu
lesen ist. Jedoch wird sie dort korrigiert und besprochen, deshalb nicht so
geeignet einfach zum Lesen. =)
Hehe, und jetzt kriegst du wieder etwas von Aragorn zu lesen…
Nienna&Yavanna: Hehe, ich werde nichts über den weiteren Verlauf der
Geschichte verraten. =) Ihr werdet schon noch zu lesen kriegen, ob Falcred
stirbt oder überlebt.
Hmm, das mit Imrahil habe ich mir noch gar nicht so genau überlegt. Man erfährt
ja ziemlich wenig über ihn in den Büchern und im Film kommt er gar nicht vor.
Ich habe ihn sowieso etwas verändert, eigentlich wäre er zur Zeit dieser
Geschichte, 2965 des Dritten Zeitalters, erst 10 Jahre alt. Ich habe mich jetzt
entschieden, ihn auf 18 Jahre zu „verältern".
Gut zu hören, dass die Verzweiflung der Soldaten und der Lage allgemein gut
rüberkommt, da habe ich einigen Wert draufgelegt.
----------------
Ali hat mich
da an etwas erinnert, das ich bis jetzt noch nicht erwähnt habe. Es gibt da
nämlich einige Leute, die mir immer wieder helfen, die Geschichte zu verbessern
indem sie mich auf Dinge aufmerksam machen und allgemein Korrigieren.
Mein grösster Dank geht an Cari und Elbereth vom Herr der Ringe Forum.
Da anscheinend einige gespannt auf Aragorn waren und ich gerade meine letzten Ferientage mit viel freier Zeit verbringe, habe ich mich dazu entschlossen, dieses Kapitel etwas früher als vorgesehen zu posten. Ich hoffe, es gefällt!
Kapitel 9 – Der Verletzte
Im Lager des zu Hilfe eilenden gondorianischen Heeres herrschte ebenfalls Aufbruchsstimmung. Schweigend wurde gegessen und mit derselben Stille packten sie ihre Habe zusammen.
Thorongil trat das Feuer aus und hielt Ausschau nach dem Heerführer, um über ihr weiteres Vorgehen in Kenntnis gesetzt zu werden, als eine Bewegung in den Augenwinkeln seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Angestrengt blickte er zum Hügel zu seiner Rechten hinüber. Eine Gestalt kam den Hang hinuntergetaumelt.
‚Einer der Späher, die Denethor gestern ausgesandt hat!', schoss es Thorongil zuerst durch den Kopf und suchte beim Herankommen die Hügelkette nach möglichen Verfolgern ab. Als er noch näher kam, sah er, dass er sich geirrt hatte. Dies war keiner ihrer Späher, denn seine Rüstung bestand nur aus dünnem Leder und die Waffen glichen eher Feldwerkzeugen als richtigen Kriegswaffen. Dieser Mann musste direkt aus Harion gekommen sein.
Der Mann schwankte stärker und fiel plötzlich auf ein Knie. Thorongil schaute sich noch einmal gut um und rannte dann die letzten paar Schritte. Was er sah liess ihn scharf die Luft einziehen. Ein beinahe speerdicker Pfeil ragte dem Mann aus dem Rücken, etwa auf Schulterhöhe. Der Verletzte schien gar nicht zu bemerken, dass sich immer mehr Leute um ihn scharten und blieb bloss schwer atmend am Boden knien.
Thorongil berührte ihn sachte an der unverletzten Schulter und liess sich neben ihm auf die Knie nieder.
„Du bist jetzt in Sicherheit. Kannst du noch einige Schritte gehen? Im Lager können wir uns besser um deine Wunden kümmern."
Erst jetzt schaute der Verletzte aus schmerzverzerrtem Gesicht auf und nickte schwach. Es war ein Mann mittleren Alters mit etwas groben Gesichtszügen, der Kleidung nach ein einfacher Bürger Harions.
Thorongil legte sich den rechten Arm des Mannes über die Schulter, da aus der linken Seite der Pfeil herausragte. Langsam kamen sie beide auf die Füsse, aber als Thorongil einen Schritt machen wollte, schrie der Verletzte gequält auf und wäre wohl wieder umgefallen, hätte Thorongil ihn nicht gehalten. Erst jetzt sah dieser, dass sich eine tiefe Säbelwunde über den ganzen rechten Oberschenkel zog. Blut quoll aus der Verletzung und färbte den trockenen Boden dunkelrot.
‚Es ist ein Wunder, dass er es überhaupt so weit geschafft hat', dachte Thorongil bei sich und nickte Gundor dankbar zu, als dieser den Mann auf der anderen Seite stützte. Sie kamen nur langsam voran, schafften es aber schliesslich, ins Lager zu gelangen.
Denethor hatte das Ganze von weitem beobachtet und trat nun an die beiden Soldaten und an den Verletzten heran.
„Wer ist er? Kam er aus Harion?"
„Wir wissen es nicht, Herr", antwortete Gundor, während sie den Mann vorsichtig auf den Boden legten. „Er hat noch nichts gesagt. Seine Verletzungen sind schwer."
Thorongil suchte unterdessen einen Verband aus seinem Pack, welches ihm einer der Soldaten gebracht hatte. Eine Hand hielt er fest auf die blutende Wunde am Bein gepresst, mit der anderen fing er an, den Verband abzurollen. Der Verletzte reagierte nicht mehr, sondern starrte nur teilnahmslos vor sich hin. Er war grau im Gesicht und kalter Schweiss stand ihm auf der Stirn.
Thorongil bereitete diese Stille Sorgen und er blickte zu Dorlas hinüber, der auf der anderen Seite sass und teilweise schockiert, teilweise fasziniert zusah.
„Dorlas, rede mit ihm. Versuche ihn zu irgendwelchen Antworten zu bewegen."
Dorlas sah erschrocken darüber aus, dass Thorongil ihn für diese Aufgabe ausgewählt hatte.
„Weshalb ich? Ich… ich weiss doch gar nicht was ich fragen soll!"
Thorongil hielt kurz inne mit dem Verbinden und blickte Dorlas entnervt an.
„Es ist mir egal, was du ihn fragst. Irgendetwas: Name, Herkunft, was geschehen ist. Hauptsache er antwortet dir. Ausserdem wirst du diese Aufgabe wohl bestimmt gut meistern, sonst bist du ja auch nicht gerade auf den Mund gefallen. Also gebrauche deine schnelle Zunge ein einziges Mal für einen guten Zweck!"
Dorlas starrte Thorongil zuerst nur ungläubig an. Er schwankte irgendwo zwischen Empörung und Überrumpelung, gab aber schliesslich nach und beugte sich über den Verletzten. Ohne gross darüber nachdenken zu müssen fasste er den Mann an den Schultern und setzte sich ihm auf gleicher Kopfhöhe gegenüber.
„Ja, also", fing Dorlas zögernd an und kratzte sich unsicher am Hals, „dann fangen wir wohl am besten vorne an. Besitzt du vielleicht einen Namen?"
Thorongil konnte sich trotz der Ernsthaftigkeit der Situation ein Schmunzeln nicht verkneifen und schüttelte bloss den Kopf. Dorlas sah die Bewegung und schaute ärgerlich auf.
„Was ist denn jetzt nicht in Ordnung?"
„Nichts, frag weiter."
Wieder wandte sich Dorlas dem Verletzten zu, der überhaupt nicht auf Dorlas' Frage reagiert hatte.
„Nun komm schon, ich weiss dass du Schmerzen hast und dass es dir nicht gut geht, aber wir müssen trotzdem einige Dinge von dir wissen. Wie heisst du? Und was ist geschehen?"
Der Mann gab keine Antwort, sondern starrte nur weiter durch Dorlas hindurch, die Augen immer noch weit geöffnet. Noch einmal versuchte Dorlas es mit denselben Fragen mit beruhigender Stimme und erhielt wieder keine Antwort. Schliesslich packte er den Verletzten fester an den Schultern und schüttelte ihn einmal heftig. Dies schien zu wirken, denn der Mann fing an zu blinzeln und blickte Dorlas direkt in die Augen, als wäre dieser eben erst aus dem Boden entsprungen.
„Ja, das ist besser", meinte Dorlas mit besänftigender Stimme. „Wie ist dein Name?"
„Ich... ich heisse Andróg, Forwegs Sohn. Aus Harion."
Dorlas schaute auf und sah, dass auch Thorongil beim Verbinden kurz inne gehalten hatte, als er sich in seinen Vermutungen bestätigt wusste, dass dieser Mann aus der belagerten Stadt kam. Erst jetzt bemerkte Dorlas, dass auch Denethor herangetreten war und die letzten Worte mit angehört hatte. Der Heerführer gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er fortfahren solle.
„Du bist also aus Harion. Kannst du mir erzählen was passiert ist, bevor du von dort geflohen bist?"
Der Verletzte nickte schwach, verzog aber das Gesicht vor Schmerzen als Thorongil den Verband fest anzog um die Blutung zu stoppen. Fast fürchtete Dorlas darum, dass Andróg das Bewusstsein verlieren würde, darum fasste er ihn fester am Arm, bis der Mann die Augen wieder öffnete.
„Das Heer… von Gondor lagerte bei uns in… der Stadt. Vor etwa sieben Tagen. Sie verliessen Harion wieder und kamen dann zurück… die Südmenschen waren ihnen auf den Fersen. Wir haben ihnen… erlaubt… und geholfen, sich in der… Stadt… zu… verschanzen…"
Andrógs Stimme wurde leiser und er hustete schwach. Rasch reichte Thorongil Dorlas die Trinkflasche und dieser liess den Verletzten davon trinken. Andróg schien sich aufzurütteln um seinen Bericht zu Ende zu erzählen.
„Wir harren nun seit fünf… oder sechs Tagen aus. Südmenschen werden stärker. Burg wird nicht mehr lange halten… Konnte fliehen, aber verletzt… Ich traf euren Späher, er erklärte mir den Weg… hierher."
Denethor trat näher heran und kniete sich ebenfalls neben Dorlas auf den Boden, so dass Andróg ihn ansehen konnte.
„Wo ist der Späher jetzt?"
Der Verletzte schien Mühe zu haben, seine Augen offen zu behalten, gab aber tapfer Antwort.
„Weiss nicht… Er ging auf meine Verfolger zu… Sagte, ich soll nicht auf ihn warten…"
Denethor schob Dorlas zur Seite und packte Andróg nun selbst an den Schultern, da der Verwundete aussah, als würde er gleich gar nichts mehr sagen. Er wusste zuviel, als dass er nun einfach in Ruhe gelassen werden konnte.
„Wie konntest du aus der Stadt flüchten? Wo steht das Lager der Haradrim? Antworte, Soldat!"
Andróg stöhnte leise, schaffte es aber, sich noch etwas länger wach zu halten um zu antworten.
„Sie haben… einen Halbkreis um… die Stadt gebildet. Von vorne… ist es unmöglich, ungesehen… hineinzugelangen. Sie… haben versteckte Truppen. Auf der Hinterseite… von Harion… kommt man besser heran. Es… sind nur… vereinzelte Posten… Zelte..."
Mit einem Stirnrunzeln lauschte Thorongil was Andróg mit schwächer werdender Stimme berichtete. Seine Verantwortung als Heiler sagte ihm ganz klar, dass dieser Mann dringend Ruhe brauchte und dass es rücksichtslos von ihnen war, den Verletzten weiterhin auszufragen. Jedoch verstand er sehr gut, dass solche Informationen äusserst wichtig waren. Mit einem Seufzen liess er es geschehen, wie Denethor Andróg weiter ausquetschte.
„Was sind das für versteckte Truppen? Wo sind sie postiert?"
„Weiss nicht…", brachte Andróg hervor und hustete schwach, was Blut auf seine Lippen brachte. Thorongil schaute beunruhigt auf, doch der Verletzte fuhr leise fort. „Einige… haben es… gesagt. Bin ihnen… nicht begegnet."
„Unsinn!", rief Denethor aus. „Niemand von meinen Spähern hat auch nur ein Haar von diesen Truppen gefunden. Sie hätten Spuren hinterlassen. Wie bist du aus der Stadt geflüchtet?"
„Tor… nebenan… gerannt", murmelte Andróg, doch seine Stimme verlor sich. Seine Lider flackerten heftig, dann kippte er schlaff zur Seite.
Thorongil hatte ein solches Auskommen der Befragung geahnt und fing den Bewusstlosen auf. Leise erteilte er Dorlas den Befehl, ein Lager für den Verletzten aufzubauen. Doch Denethor trat neben ihn, ein harter Zug um seine Mundwinkel.
„Weck ihn, Thorongil. Er weiss noch mehr, ich brauche diese Informationen dringend. Wenn einer meiner Späher sein Leben für ihn gegeben hat, dann muss er erst noch beweisen, dass dies kein Fehler war. Bis jetzt waren seine Aussagen wenig förderlich."
Empörung stieg in Thorongil auf und sein Griff um den Umhang des Bewusstlosen verstärkte sich. Er würde nicht zulassen, dass Denethor diesen Mann zu Tode befragte.
Neben ihm schüttelte Dorlas den Kopf, seine Hände vor Wut zitternd, und Thorongil sah ihm an, dass etwas sehr Beleidigendes und Unpassendes auf seiner Zunge lag. Wissend, dass ein Handgemenge zwischen dem Heerführer und Dorlas zu nichts führen würde, packte Thorongil seinen Kollegen fest am Arm und zog ihn zurück.
Denethor verfolgte mit hochgezogenen Augenbrauen, wie Dorlas seinen Arm abrupt losriss, jedoch seinem Kommandanten das Reden überliess.
„Es ist unmöglich, ihn jetzt zu wecken, Herr", sagte Thorongil ruhig, und nur in seinen Augen sah man den verborgenen Zorn funkeln. „Er ist bewusstlos, von Erschöpfung, Schmerzen und Blutverlust. Wir haben Glück, wenn er das hier überhaupt überlebt."
„Wenn er mir heute und hier keine Berichterstattung abliefern kann, dann ist er lebendig genauso wertlos wie tot."
Mit diesen Worten und einem herablassenden Blick in Dorlas' Richtung drehte sich der Heerführer um und ging zurück zu seinem Zelt.
Wütend blickte Dorlas ihm nach und wollte gerade seiner Verärgerung Luft machen, doch Thorongil packte ihn erneut an der Schulter und schüttelte warnend den Kopf. Dorlas verbiss sich die Bemerkung und half stattdessen, das Lager für den Verwundeten auszulegen.
„Danke, dass du nichts gesagt hast, Dorlas", meinte Thorongil leise. „Wir brauchen nicht noch mehr Ärger. Ausserdem ist seine Reaktion auf eine Art verständlich. Er ist ein verantwortungsvoller Führer, er macht sich Sorgen um die Lage seiner Leute. Ein Streit würde jetzt nichts nützen. Obwohl auch ich nicht mit der Art und Weise einverstanden bin, mit der er Andróg behandelte."
Thorongil wusste selber nicht genau, was ihn dazu veranlasste, Denethor in Schutz zu nehmen. Vielleicht wollte er Dorlas wieder etwas Vertrauen in den Heerführer und somit in die Heere von Gondor einflössen.
Dorlas nickte kurz, blickte aber immer noch finster drein.
„Hilf mir lieber, den Pfeil zu entfernen."
„Und wie soll ich dir helfen?"
„Halte ihn an den Schultern fest."
Dorlas tat wie ihm geheissen und packte Andróg fest an den Armen. Vorsichtig legte Thorongil die Eintrittsstelle frei und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. Dies sah überhaupt nicht gut aus. Die Verletzung war älter als einen Tag und Infektion breitete sich langsam aus, was sich an der roten, entzündeten Haut zeigte. Ausserdem bemerkte er kleine Widerhaken vorne am Pfeil, welche Muskeln und Haut aufreissen würden, zöge man den Pfeil einfach heraus.
„Auf was wartest du denn? Der Pfeil wird nicht von alleine rauskommen."
Thorongil blickte Dorlas mit gerunzelter Stirn an.
„Ja, und reisse ihm damit die halbe Schulter mit. Nein, das wird so nicht gehen, er würde den Blutverlust wohl nicht überleben. Aber raus muss der Pfeil trotzdem. Halte Andróg fest."
Tief einatmend packte Thorongil den Pfeil etwa in der Mitte des herausragenden Schaftes und zählte er innerlich bis drei. Kraftvoll stiess er den Pfeil durch die Schulter hindurch, brach schnell die mit Widerhaken besetzte Spitze ab und zog den Schaft dann heraus. Andróg wehrte sich überhaupt nicht gegen die schmerzhafte Behandlung, was bestätigte, dass er in eine tiefe Bewusstlosigkeit gesunken war.
Zügig presste Thorongil die bereitgelegten Kräuter auf zwei Verbänden an je eine Austrittsstelle. Das Blut durchnässte die weissen Verbände rasch, und er musste sie erneuern. Bald jedoch entfalteten die blutstillenden Kräuter ihre Wirkung und der Fluss versiegte. Mit geübten Griffen Verband er die Schulter und wischte sich schliesslich die Hände an den bereits schmutzigen Tüchern ab während seine Kameraden den bewusstlosen Andróg auf das vorbereitete Lager legten.
„Ich hätte nie gedacht, dass das klappen würde", meinte Dorlas staunend. „Du kennst dich in der Heilkunst aus?"
Thorongil nickte und dachte an all die endlosen Stunden in Elronds Studierzimmer zurück.
„Ja, ich hatte jemanden, der mich darin unterrichtete."
Dorlas nahm diese Neuigkeit augenblicklich auf und im gleichen Atemzug wurde er sich bewusst, wie wenig er eigentlich über den anderen Mann wusste. Das Gespräch am Feuer am vorhergehenden Abend hatte ihm eine andere Seite von Thorongil gezeigt, dennoch wusste er noch nicht so Recht, wie er den Kommandanten einordnen sollte. Dabei liess er es aber bewenden und blickte stattdessen erneut auf den bewusstlosen Mann zu seinen Füssen.
Ob er es wohl überlebte? Man konnte es nur hoffen.
Kurze Zeit später gab Denethor den Befehl zum Aufbruch. Einige Männer blieben in dem nun stark verkleinerten Lager zurück. Es war nicht hauptsächlich des Verletzten wegen, dass sie blieben, sondern dass sie noch etwas Rückendeckung hatten, falls alles schief laufen würde und damit jemand Meldung zurück nach Minas Tirith schicken könnte.
Dunkle Wolken ballten sich über dem Heer zusammen und Thorongil roch bereits den unverkennlichen Geruch von Feuchtigkeit auf heisser Erde. Der Regen würde nicht lange auf sich warten lassen. Gerade als Harion in Sicht kam, blitzte es, nur einmal, und darauf folgte ein gewaltiger Donner. Düsterheit hatte sich vor den tagelangen strahlend blauen Himmel geschoben und man konnte meinen, dass bereits wieder der Abend einbrach.
Harion, auf einer kleinen Kuppel liegend, sah sehr klein und verloren aus. Rundherum lag das Lager der Haradrim, wie ein Rudel Wölfe, das seine Beute bereits umzingelt hatte und nur darauf wartete, es endgültig zu Fall zu bringen.
Mitten aus der Düsterheit und Bedrohung ragte die uralte Burg mit ihrem weissen Stein wie ein Hoffnungsschimmer auf schwarzer See heraus.
Denethor hob das Schwert und als er es wieder senkte, war das Zeichen für den Angriff gegeben.
-TBC-
