Hey ihr,

da bin ich wieder. Auch wenn das Feedback dieses Mal etwas mau ausgefallen ist cry (VIELEN DANK FÜR DIE EINE AUFBAUENDE NACHRICHT!) soll mich das nicht hindern die Fortsetzung zu posten. Nach dem tollen Season-Finale gestern kann mich sowieso nichts traurig stimmen...

Was sagt ihr dazu?

Diana


4 Probe Nummer Eins

Als Rory bei Miss Pattys Studio ankam, war Paris bereits in einen Streit mit der immerzu flirtenden Tanzlehrerin verwickelt. Wenige Sekunden später tauchten Louise, Madeline und Brad auf. Paris ahnte schreckliches, als sie ihre männliche Hauptfigur nirgends entdecken konnte: „Wo ist Tristan? Er wollte bei dir mitfahren!"

Madeline winkte ab: „Er ist ja da. Er wollte nur noch zum Supermarkt!"

„Er holt Zigaretten,"setzte Louise grinsend hinzu. „Falls wir nicht wissen, dass er ein harter Bursche ist."

Rory, die schreckliches vermutete, entschuldigte sich schnell und rannte dann zu Doose's Market. Kaum hatte sie die Tür aufgestoßen, sah sie auch schon – wie nicht anders erwartet – Dean und Tristan in einiger Entfernung mehr streiten als reden.

Wenn Blicke töten könnten, wären beide sicher auf der Stelle tot umgefallen.

Sie konnte sehen, wie Dean mit jeder Sekunde wütender wurde und dass Tristan es sichtlich genoss.

„Weißt du was ... ich hoffe für Rory, dass es einen Ersatz für dich gibt!"

Sie zog es vor schnellstens einzugreifen. Sich zwischen die beiden Streithähne schiebend, sah sie ihren Freund flehend an: „Dean, hey. Lass uns kurz reden. Komm mit raus, bitte!"

Sie ließ ihn keine Zeit zu protestieren und schob ihn zur Hintertür hinaus ins Freie.

Dean atmete mehrmals tief durch und schaute sie dann an. „Tut mir leid!"

„Muss es nicht,"winkte sie ab. „Mir tut es leid, dass ich das nicht verhindern konnte. Paris hat unseren Probentermin kurzfristig hierher verlegt. Und als ich dann hörte, dass er noch mal zum Supermarkt gegangen sei... Tut mir leid!"

„Wir sind nicht mehr zusammen und du willst..."Er machte ein wegwerfende Bewegung in die Richtung, in der er Tristan noch immer vermutete. „Oh Gott. Ich kann es nicht mal aussprechen... Können wir bitte nicht über ihn sprechen?"

Sie nickte: „Sicher."

„Ich bin nicht eifersüchtig oder so, falls du das jetzt denkst,"warf er schnell ein. „Es ist nur..."

„... dass du Tristan nicht ausstehen kannst, schon klar."

„Okay. Ich mach 'ne Runde um den Block und du schaffst ihn aus dem Laden!"

Sie nickte und umarmte ihn kurz. „Danke."

„Kein Problem!"

Er ging davon und Rory drehte sich seufzend wieder dem Laden zu. Warum musste das Leben mit Tristan DuGrey immer so schwierig sein?!

Kaum hatte sie den Laden betreten, tauchte er wie auf magische Art und Weise neben ihr auf. „Ich hoffe, es gibt kein Ärger im Paradies ... oder zumindest hoffe ich, dass es nicht meine Schuld ist."Er schaute sich suchend um. „Wo ist denn der Ladenjunge?!"

Sie strafte ihn mit dem bitterbösestem Blick, den sie kannte. „Lass es einfach. Wir haben Probe und wenn wir nicht gleich dort auftauchen, dann wird Paris sicher explodieren. Und auch wenn dich das höchstwahrscheinlich noch anstachelt, würde ich es wirklich vorziehen, wenn du jetzt einfach kommentarlos mitkommst."

„Wie könnte ich nein zu einem solchen Angebot sagen?"erwiderte er grinsend.

Bevor sie den Laden verlassen konnten, hielt Taylor sie zurück: „Hallo, junge Lady."

Sie wappnete sich für das Schlimmste. „Hey, Taylor."

„Du weißt, dass ich dir ein Minimalmaß an Vertrauen zugestehe, aber dein junger Freund hier, ist ein anderer Fall. Ich weiß ja nicht, welchem Loch er entstiegen ist, aber wir werfen hier nicht mit Essen herum, egal ob wir es bezahlen oder nicht."

„Das weiß ich, Taylor."Sie nickte unterwürfig.

„Dann solltest du es ihm vielleicht auch mal erklären!"

„Das werde ich machen, Taylor. Um ehrlich zu sein, sollte ich das sofort tun. Wenn sie mich also entschuldigen würden, Taylor..."

Sie schnappte sich Tristans Arm und schob ihn zu Tür hinaus zum Tanzstudio.

Am liebsten hätte sie auf ihn eingeschlagen oder ihn angebrüllt, weil er Taylor gegen sie aufgebracht hatte, aber sie zog es vor zum Wohle ihrer Noten ihn zu ignorieren.

„Du bist sexy, wenn du so herrisch bist, Maria!"

Erneut überging Rory seinen Einwurf und erhöhte nur ihr Tempo. Zufrieden atmete sie aus, als sie endlich die anderen erreichten und mit der Probe beginnen konnten.

xxxxxx

„Es war schrecklich,"klagte am Abend Rory ihrer Mutter, als sie in Luke's Diner saßen und ihre wohlverdienten Burger aßen.

Diese stöhnte nicht minder genervt, als sie sich an das Essen bei ihren Eltern erinnerte. Die Tatsache, dass Rory wegen ihres Theaterprojekts entschuldigt gewesen war, hatte nicht gerade dazu beigetragen, dass sie einen netten Abend mit den beiden verbrachte. Sie hatte ihnen noch nichts von der Sache mit Luke erzählt, aber in perfekter Emily-Manier schien ihre Mutter trotzdem bereits Bescheid zu wissen und hatte den ganzen Abend über Anspielungen gemacht.

Nichtsdestotrotz verdrängte Lorelai die Gedanken daran und konzentrierte sich ganz auf ihre Tochter. „Paris?"

„Nicht nur. Ich meine, ja, sie war schon anstrengend. Aber viel mehr hat mich Tristans Benehmen genervt..."

„Tristan?"wiederholte ihre Mutter. „Du hast mir nicht erzählt, dass Tristan in deiner Gruppe ist!"

„Er kam erst in letzter Sekunde hinzu, da er bei der Aufteilung vergessen wurde..."

„Wow."

„Er spielt Romeo und Paris ist gerade am Ausflippen, weil er..."

„Er spielt Romeo?" unterbrach Lorelai aufgeregt. Rory nickt. „Und du bist Julia?" Wieder ein Nicken. „Und welchen Akt habt ihr noch einmal?"

„Den fünften,"antwortete Rory lässig, als wüsste sie nicht, worauf ihre Mutter hinauswollte – nämlich eine Tatsache, die ihr selbst seit Tagen durch den Kopf spukte.

„Also... ich bin mir nicht ganz sicher, aber es gibt doch einen Kuss zwischen Romeo und Julia im fünften Akt, oder?"

„Zwei."

„Zwei?" Rory nickte. „Und?"

„Was und?"

„Naja. Wie war's?"

„Wie war was?"

„Ihn zu küssen!"

„Ich habe ihn nicht geküsst... jedenfalls nicht seit Madelines Party!"

„Nein?" fragte Lorelai enttäuscht. „Aber ich denke, ihr habt geprobt?!"

„Du weißt, dass das so ziemlich das Ende ist. Und dummerweise sind wir nie bis dahin gekommen."Erschrocken brach sie ab, als sie Lorelais Grinsen sah. „Also ich meine nicht, dass es dumm ist, dass wir nicht zu dem Kuss gekommen sind. Ich meine, wir haben nicht einen richtigen Durchlauf geschafft und übermorgen ist bereits die Aufführung und die macht 50 unserer Gesamtnote aus und ich möchte einfach nicht durchfallen. Paris war richtig sauer und wollte mit uns so lang üben, bis alles sitzt, aber dann kam glücklicherweise Miss Patty und hat uns rausgeworfen..."

„Schon gut. Beruhige dich, Liebes. Das wird schon alles gut gehen. Kommen wir doch lieber noch mal auf das wesentlich wichtigere Thema zurück: Tristan und der Kuss."

„Vielleicht wird es gar nicht dazu kommen,"gab Rory zu bedenken und das Grinsen auf Lorelais Gesicht verbreiterte sich, als sie den traurigen Unterton hörte.

„Was meinst du?"

Rory seufzte: „Tristan war noch nie für seinen Arbeitseifer bekannt. Wann immer er sich vor eine Aufgabe drücken und mit einem kleinen Streich sabotieren konnte, tat er es auch. Aber dabei hat er sich gar nicht dumm angestellt. Obwohl eigentlich jeder wusste, dass er es war, hat er sich nie erwischen lassen. Seit diesem Schuljahr hat er neue Freunde: Duncan und Boman. Sie bringen ihn dazu Fehler zu machen. Tristan handelt sich einen Verweis nach dem anderen ein und es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis er entgültig fliegt... Das ist zumindest Paris' Meinung. Du kennst mich, ich interessiere mich nicht für solche Dinge. Auf jeden Fall ist Tristan seit einigen Wochen total unzuverlässig. Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass Paris Tristan morgen beim ersten Anzeichen eines Fehlers durch Brad ersetzt. Und ehrlich gesagt freue ich mich nicht gerade darauf ihn zu küssen. "

„Ein hässlicher kleiner Gartenzwerg?"mutmaßte Lorelai.

„Nein, nein,"winkte Rory schnell ab. „Jetzt tust du ihm Unrecht. So schlimm ist er gar nicht. Er sieht eigentlich ganz gut aus, aber eben nicht so..."

„... heiß wie Tristan, schon klar,"beendete Lorelai grinsend.

Rory schüttelte lachend den Kopf: „Das wollte ich gar nicht sagen. Und überhaupt: wer sagt, dass Tristan heiß ist? Du hast ihn noch nie gesehen?"

„Oh doch. Taylor hat Beweisfotos von der Mehlattacke gemacht. Also ich vermutete doch mal, dass das Tristan war, oder?"

Stöhnend ließ Rory ihren Kopf auf die Tischplatte sinken. „Tristan war bei Dean und die beiden wollten gerade aufeinander losgehen, als ich auftauchte. Dean hasst ihn."

„Und Tristan?"

Sie schaute wieder auf. „Was soll mit Tristan sein?"

Erstaunt musterte Lorelai ihre Tochter: „Du hast ihn in dem Glauben gelassen, dass du und Dean noch ein Paar seid, nicht wahr? Deshalb verhält er sich auch so merkwürdig. Tristan ist eifersüchtig!"

„Tristan ist nicht eifersüchtig."

„Aber hundertpro!"

„Niemals. Das würde man doch merken."

Für eine Sekunde überlegte Lorelai, dann rief sie: „Schatz, kommst du mal kurz?!"

Wütend baute sich Luke vor ihr auf. „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst ... zumindest nicht in der Öffentlichkeit,"endete er leise.

Sie winkte ab: „Schon gut. Ich werde darüber nachdenken."

Er verdrehte die Augen: „Danke. Also, was kann ich für dich tun?"

„Max!"

Seine Miene verfinsterte sich und jeder einzelne Muskel in seinem Körper spannte sich an, bis er schließlich zwischen Zähnen hervorpresste: „Was ist mit ihm?"

„Nichts. Danke. Das war alles."

„Wie bitte?"

„Ich brauchte nur kurz ein Versuchsobjekt, um Rory etwas zu beweisen."Sie stand auf und gab ihm einen Kuss. „Du hast das übrigens toll gemacht."

„Da ich nicht genau weiß, worum es geht, bin ich nicht sicher, ob ich das jetzt als Kompliment auffassen soll."

Sie gab ihm noch einen Kuss und setzte sich wieder.

Luke verschwand und Lorelai meinte: „Siehst du. Das ist Eifersucht. Unbegründet? Schon möglich. Unnötig? Auf jeden Fall. Abwendbar? Ich glaube kaum. Und genauso beschreibst du doch immer Tristans Verhalten..."

„Das hat überhaupt nichts zu bedeuten."