Hallo ihr,

tausend Dank für die lieben Kommentare. Ich bin überwältigt.

Dummerweise hatte ich diese Woche keine Zeit zum updaten. Deshalb bekommt ihr jetzt zum Ausgleich gleich zwei neue Parts. Viel Spaß damit.

Bis dann,

Diana


6 Die Entscheidung

„Tristan!" Paris' laute Stimme zerriss die Stille der Nacht in Stars Hollow. „Bleib gefälligst stehen. Wir sind noch lange nicht fertig!" Er war gerade dabei die Fahrertür seines Wagens zu öffnen, als sie ihn endlich eingeholt hatte und sie lehnte sich mit aller Kraft gegen die Tür, so dass sie wieder zuflog. „Ich rede mit dir!"

„Lass mich in Ruhe!"funkelte er sie wütend an.

„Ich habe von Anfang an gesagt, dass du nicht bei uns mitmachen sollst. Doch es wollte ja keiner auf mich hören. Also habe ich zugestimmt. Und jetzt bist du dabei und das heißt, dass du so lange proben wirst, bist..."
Er schob sie beiseite und öffnete die Tür.

„Tristan, bitte,"warf Brad ein, der sie nun ebenfalls eingeholt hatte.

Paris ließ sich nicht beirren. Sie stellte sich ihm in den Weg und erklärte: „Du wirst jetzt augenblicklich mit zurückkommen."

„Vergiss es!"

Bevor Paris, die kurz davor stand zu explodieren, ihre Schimpftriade weiterführen konnte, mischte sich eine weitere Stimme ein: „Lasst uns mal allein."

Die Blicke der drei Personen richteten sich auf Rory.

„Was willst du, Gilmore?"fragte Paris in dem ihr eigenen leicht-genervten und leicht-verärgerten Tonfall.

„Komm schon, Paris. Lass mich kurz mit ihm allein. Du kannst ja in der Zwischenzeit schon mal mit Brad seinen Text durchgehen – für den Fall, dass wir doch die Zweitbesetzung brauchen,"schlug sie vor.

„Zweitbesetzung?!" fragte dieser geschockt. „Ich bin keine Zweitbesetzung!"

Paris schaute noch einmal abschätzend zwischen Rory und Tristan hin und her, bevor sie sich Brads Arm schnappte und mit ihm in Richtung Tanzstudio verschwand.

Als sie außerhalb der Hörweite waren, brach Tristan den bis dahin aufrecht erhaltenen Blickkontakt ab und stieg ein. „Danke für deine Rettung. Ich bin dann weg."

Er steckte den Schlüssel ins Zündschloss und drehte ihn um.

„Wenn du jetzt gehst, war's das!"

Tristan erstarrte in seinen Bewegungen. „Und was soll das jetzt heißen?"

„Genau das, was ich gesagt habe. Ich gebe dir noch eine Chance..."

„Eine Chance wofür?"fragte er. Sie sagte nichts. „Eine Chance wofür?"Als sie noch immer nicht antwortete, schaltete er den Motor wieder aus, stieg aus und sah sie fragend an. „Eine Chance wofür?"

„Warum machst du das? Warum tust du alles, damit man dich hasst? Warum kannst du nicht einmal normal sein und dich wie ein Mensch aufführen?"

„Ich kann dir nicht folgen!"

„Warum musst du immer alles kaputt machen, Tristan, mit dieser ... Machonummer?"

„Wird dieser kleine verbale Ausbruch auch irgendwann noch Sinn ergeben?!"

Rory seufzte: „Hast du dich mal gefragt, warum ich nein zu PJ Harvey gesagt habe?"

„Ich glaube, dass hast du ziemlich deutlich gemacht, danke. Ich geh jetzt."

Sie schnaubte verächtlich. „Wenn ich wirklich daran geglaubt hätte, dass man auch nur einmal ein normales Gespräch mit dir führen kann, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich enttäuscht."Sie ging wütend davon.

Für eine Sekunde sah es so aus, als würde er verschwinden, doch dann ging er ihr nach. „Ja."

Sie blieb stehen, drehte sich aber nicht zu ihm um. „Was ja?"

Er kam um sie herum, konnte ihr aber noch immer nicht in die Augen sehen, da sie den Kopf zum Boden gesenkt hatte. „Ja, ich habe mich gefragt, warum du nein gesagt hast! Aber ich glaube dein ‚Ich hasse ihn!' war Antwort genug."

Ihr Kopf flog nach oben und ihr wütender Blick bohrte sich in seine Augen: „Bitte! Was hattest du denn erwartet, was ich in dieser Situation über dich sage. Du hast mich behandelt wie dein Eigentum ... so als müsstest du nur mit einem Finger schnipsen – oder in deinem Fall: mit Konzertkarten winken – und ich würde springen. Natürlich war ich wütend auf dich. Und da sagt man eben solche Sachen."

„Soll das heißen, du hättest anders reagiert, wenn ich dich höflich gefragte hätte?"

Er hatte ihr die Frage als wütende Erwiderung an den Kopf geworfen, doch eigentlich wollte er die Antwort wirklich wissen. Seit jenem Nachmittag war kein Tag vergangen, an dem er sich nicht mindestens einmal die gleiche Frage gestellt hatte.

„Vielleicht," gab sie mit plötzlich wieder leiser Stimme bekannt.

Überrascht wiederholte er: „Vielleicht?"

„Vielleicht!"Sie hob ihren Kopf. Ein Blick in ihre Augen bestätigte ihre Aussagen.

„Wow. Und was heißt das jetzt?!"

„Lass doch Duncan und Boman. Und komm wieder mit rein. Wir haben noch eine Szene zu Ende zu spielen."

„Es geht nicht. Ich bin verabredet."

„Das ist eine einmalige Sache, die du hier ausschlägst – damit wir uns richtig verstehen. Das ist ein einmaliges Super-Sonderangebot, das in dieser Art und Weise nie wieder kommt. Wir Gilmore Girls verteilen zweite Chancen normalerweise nicht so einfach ... deine Entscheidung!"

Für eine Sekunde zögerte er. Dann verschloss er seinen Wagen und drehte sich grinsend zu ihr um:

Auf dass du stets vergessest, werd ich weilen,
Vergessend, dass ich irgend sonst daheim."

Sie gingen los und Rory schaute ihn von der Seite grinsend an: „Sollte da tatsächlich jemand den Text kennen – noch dazu aus einem anderen Akt?!"