Disclaimer: Alles gehört Warner und JKR. Mir gehört nur meine Phantasie! :-)
Wem's gefällt, kann's ja mir schreiben - würde mich echt freuen!
Kleine Warnung nebenbei: Die Story wird nur sehr langsam vorankommen (schreibtechnisch), da ich zur Zeit mitten in den Vorbereitungen für mein Juraexamen stecke!
Teil 1
Jeden Tag sah er sie. Beim Essen in der Großen Halle, in den Fluren, im Hof und natürlich in seinen Stunden. Er konnte nicht abstreiten, dass sie die begabteste und beste Schülerin war, die er jemals unterrichtet hatte. Sie stellte sich jeder Herausforderung, die man ihr hinwarf. Manchmal wunderte er sich, was wohl gewesen wäre, wäre sie seinem Haus zugeordnet worden und nicht dem seiner Kollegin Minerva McGonagall. Slytherin anstelle von Gryffindor! Minerva hätte trotz Harry Potter keine Chance mehr auf den Hauspokal gehabt!
Sie saß in seinem Unterricht, die Miene konzentriert und arbeitete an ihrem Trank. Ein schneller Blick über ihren Kessel hinweg bestätigte, dass ihr Trank – wie immer – perfekt war. Und jetzt tat sie auch schon wieder das, was sie immer tat (und er schon gar nicht mehr anders erwartete): sie half Neville Longbottom.
Wie dieser auf zwei Beinen wandelnde Schrecken eines jeden Kessels und Meister für Zaubertränke in seine fortgeschrittenen Stunden gekommen war, fragte sich Severus Snape auch nach 3 Monaten Unterricht immer wieder.
‚Das kommt davon, wenn man das Ministerium die Prüfungen abnehmen lässt! Man wird mit Longbottoms bestraft!' Severus murmelte abfällig vor sich hin.
Er stolzierte durch den Unterrichtsraum und kritisierte hier einen Ravenclawschüler, brachte dort die einzige Hufflepuffschülerin dazu, in Tränen auszubrechen, weil ihr Trank nicht genau seinen Vorstellungen entsprach (er war zwar in Ordnung, aber er war ja nicht umsonst Severus Snape, oder?) und lobte dann und wann seine Slytherins (auch wenn bis auf Draco Malfoy keiner auch nur ansatzweise einen Trank wirklich hinbekam).
Severus setzte sich wieder an sein Pult und ließ seinen Blick über die Klasse wandern.
Siebtes Jahr, fortgeschrittene Zaubertränke und Gifte. Slytherin und Gryffindor!
Eine Kombination, die schon in anderen Fächern gefährlich war, in seinem jedoch tödlich sein konnte, wäre er nicht ständig auf der Hut.
Und hätte er nicht so eine gute Schülerin wie Hermine Granger!
Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft sie verhindert hatte, dass Longbottom oder einer ihrer zwei Freunde, Potter und Weasley, sich und die Schule in die Luft sprengen.
Er schuldete ihr etwas.
Severus zuckte kaum merklich zusammen.
Moment! Wieso kam er auf diesen Gedanken? Wo kam der auf einmal her?
Sein Blick wandte sich wieder Miss Granger zu.
Er kam nicht umhin, festzustellen, dass sie sich in den sieben Jahren in Hogwarts gemacht hatte. Sie war von einer unausstehlichen Miss-neunmalklug mit einem grauenhaften Haarproblem und übergroßen Schneidezähnen zu einer hübschen jungen Frau herangewachsen, die über genau die Qualitäten verfügte, die er an Frauen anziehend fand: Intellekt, Wissensdurst und keine Angst vor Herausforderungen.
Snape stöhnte, als sich dieser Gedanken ganz festsetzte. Nein, das durfte nicht sein! Sie war seit fast sieben Jahren seine Schülerin! Er hatte nie zuvor derartige Gedanken über eine Schülerin gehabt und er würde auch jetzt nicht damit anfangen! Nein!!!
Und doch. Ihre goldbraunen Augen sahen ihn an, sahen direkt in seine tiefschwarzen. Er wandte ertappt und beschämt den Blick ab.
