Teil 5

Träume. Wozu waren sie da?

Seine Mutter hatte ihm immer gesagt, Träume spiegeln die Seele des Träumers und die der Menschen, für die er Gefühle empfand.

Er träumte viel.

Manchmal waren seine Träume wunderschön. Überwiegend träumte er jedoch von dem Schrecken, den sein ehemaliger Herr und Meister mit seiner Gefolgschaft verbreitete.

Diese Nacht träumte er jedoch von IHR.

Seine Hand lag wieder auf ihrem Rücken und er bewegte sie in langsamen, kreisenden Bewegungen.

Sie weinte, wie sie es schon am Tage in Hogsmeade getan hatte.

Dieses Mal wich der Traum jedoch von der Wirklichkeit ab – sonst wäre es auch kein Traum gewesen.

Dieses Mal lehnte sie sich an ihn. Dieses Mal lehnte sie sich in seine Berührung. Es war, als ob sie sich danach sehnte. Als ob sie sich nach der Nähe und Stärke sehnte, die er ihr geben konnte.

Die Tränen versiegten und langsam wandte sie ihr Gesicht dem seinen zu.

Er senkte zögernd seinen kopf, brachte seine Lippen den ihren näher...

Lassen Sie das sein!"

Die Traum-Hermine sah ihn verächtlich an.

Sie sind ein Nichts, Snape! Ein perverses Nichts, dass hinter einer Schülerin her ist nicht wahr? Aber welche Frau würde Sie auch schon wollen!"

Dann drehte sie sich um und verschwand.

Severus wachte schweißgebadet auf.


Im Gryffindorturm lag Hermine Granger noch lange wach nach diesem doch ereignisreichen Tag in Hogsmeade.

Professor Snape hatte es tatsächlich erneut getan: er war höflich und wirklich nett zu ihr gewesen. Ausgerechnet zu ihr, Hermine Granger! Die beste Freundin des Sohnes seiner Nemesis! Die Welt musste kurz vor ihrem Untergang stehen, anders konnte sie es sich nicht erklären. Und doch...

Da war etwas in seinem Blick und in seiner Stimme, was sie so bei ihm noch nie zuvor gesehen oder gehört hatte. Verständnis, Mitgefühl und...

Ja, und was noch?

Hermine schloss die Augen und ergab sich der Müdigkeit.

Er saß neben ihr auf der Bank in Hogsmeade.

Seine Hand auf ihrem Rücken versprach ein Gefühl des Vertrauens und der Geborgenheit. Langsam ließ er sie in Kreisen über den Stoff ihres Mantels gleiten und sachte murmelte er beruhigende Worte in ihr Ohr.

Ihre Tränen versiegten schließlich und sie hob ihren Kopf, um ihn anzusehen

Ihr Blick heftete sich an seinen pechschwarzen Augen fest.

Mein Gott, sie sind wirklich tiefschwarz!'

In ihnen konnte man sich schier verlieren.

Ganz langsam senkte er seinen Kopf ihr entgegen, die Lippen nur wenige Zentimeter von den ihren entfernt.

Miss Granger, ich kann keinen Unterschied erkennen!"

Hermine wachte auf.