Teil 17
Vormerkung:
Tja, ich glaub ich hat in den letzten Tagen die Muse geknutscht! Und das, obwohl ich eigentlich für mein Examen lernen sollte (Tüdelüühh)!
Aber – was schlecht für mich ist, ist hier gut für Euch!
Also, viel Vergnügen mit dem nächsten Teil und Sevvies erster Nacht mit den Gryffindors und seiner ersten Stunde in Zaubertränke bei Professor Lupin mit freundlicher Unterstützung von Neville Longbottom!
Ach ja: ich werde mich bei den Gryffindors auf Ron, Harry, Neville, Hermine und Ginny beschränken.
Zu viele Personen sollte man nie verwenden – außerdem wird mir das Ganze sonst zu unübersichtlich. Ich verlier ja jetzt schon manchmal den Faden! ;-)
Und noch was: Bislang wissen nur Albus und Minerva von Severus' neuer Identität. Aber Remus wäre nicht unser allseits beliebtes Wölfchen, wenn ihm seine Nase nicht die Wahrheit verraten würde, oder?
Kleiner Vorgriff auf spätere Teile:
Es folgen
natürlich jede Menge Herz (Snape soll ja schließlich seine Herzensdame gewinnen)
ein oder zwei Malfoy
und (last but not least) vielleicht auch Voldemort himself (mal schauen, war Original jedenfalls nicht vorgesehen, wurde mir aber privat schon von mehreren ans Herz gelegt).
Danke auch noch mal allen Lesern und Kritikern!
Ich habe mir dieses Mal wirklich Mühe mit der Länge gegeben – versprochen! Das Problem bei mir ist, wenn ich erst einmal einen „Run" habe, so will ich ALLES in dem Kapitel/Teil SOFORT fertig geschrieben bekommen. Fürchterliche Angewohnheit! Fertig ist die Story in einer Zusammenfassung ja bereits – jetzt muss nur jeder Teil für sich komplett aus- und überarbeitet werden.
Wobei mich mein Notebook-Problem ein wenig zurück geworfen hat!
By the way:
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie leicht einem das Schreiben doch fällt, wenn man eigentlich für die Uni lernen sollte! ;-)
Neville tippte ihn an.
„Bist du gut in Zaubertränke?"
Severus starrte Neville ungläubig an und nickte sprachlos.
Hatte ihn gerade Longbottom gefragt, ob er - Severus Nikodemus Septimus Snape – gut in Zaubertränke sei? Er wollte zu einem scharfen Kommentar ansetzen, hielt sich aber in letzter Sekunde zurück
Nicht allein schon deswegen, weil Hermine auf der anderen Seite von ihm saß, sondern auch deshalb, weil Neville ab sofort sein Zimmergenosse sein konnte.
Man sollte es sich nicht zu früh mit den anderen verscherzen! Außerdem gehörte er zu ihrem Freundeskreis!
Hermine kam zu seinem – oder Nevilles Glück – zu seiner Rettung.
„Sein Hauptfach ist Zaubertränke, Neville! Außerdem – Professor Snape ist sein Vater! Wieso sollte er dann nicht exzellent in Zaubertränke seinÜberleg doch mal!"
Neville erblasste bei der Nennung von Snapes Namen. Severus konnte seine Belustigung über diese so offen zur schau gestellte Panik Longbottoms nicht verbergen und erntete einen Klaps von Hermine auf seinen Oberarm.
„Au! Wofür war das?"
„Dafür, dass Du Dich über Nevilles Angst vor Deinem Vater lustig machst!" Ihre rehbraunen Augen blitzten ihn zornig an.
Severus konnte nicht anders: er begann zu lachen.
Noch nie in seinem Leben war er einer solchen Löwin wie Hermine begegnet! Wie sie da vor ihm saß mit ihren offenen Haaren, die ihr Haupt umgaben wie die Mähne eines Löwenkönigs und ihren funkelnden, wütenden Augen. Wenn er sie nicht schon längst geliebt hätte, so wäre es jetzt um ihn geschehen.
„Meine Löwin! Ich verspreche Euch bei allem was mir heilig ist, ich werde mich nie wieder über Nevilles Angst vor Professor Snape lustig machen!" Er erhob sich, ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Dann verbeugte er sich vor ihr.
„Neville Longbottom, nehmt meine aufrichtige Entschuldigung an! Es lag nicht in meiner Absicht mich über Eure Ängste lustig zu machen!" Auch vor Neville machte er eine Verbeugung.
Er erntete einen weiteren Schlag von Hermine – und von Neville.
„Nikodemus, ich bin bei deinem Vater eine Katastrophe in Zaubertränke! Vielleicht wird es ja mit Professor Lupin besser. Hoffe ich jedenfalls! Sag mal, da ich nicht immer Hermine in die Luft jagen will – würdest du mit mir morgen zusammen arbeiten?"
Severus' Gesichtsausdruck entglitt ihm.
Er sollte was? Ausgerechnet mit Longbottom zusammenarbeiten? Dem Schrecken seiner wachen Stunden? Severus spürte, dass er automatisch nickte, ihm eine Hand auf die Schulter legte und hörte sich selbst zustimmen.
„Es wäre mir eine Freude!"
Dann erhoben sich die neuen Freunde und begaben sich zum Gryffindor-Turm.
Am anderen Tisch beobachtete Draco die Szene kritisch.
„Weißt Du schon, wo Du schlafen wirst?"
Severus schüttelte den Kopf. Langsam ging er mit Harry, Neville, Ron, Hermine und Ginny die Korridore Hogwarts entlang. Hier war er gestern noch als Lehrer entlang geschritten und hatte Hauspunkte abgezogen! Und heute spazierte er mit ausgerechnet jenen Schülern dort entlang! Welch Ironie des Schicksals!
Die Bewohner der Bilder folgten dem 6er-Gespann mit ihren Blicken. Der neue Schüler kam ihnen bekannt vor. Aber wieso? Verwirrte und fragende Blicke folgten den Schülern auf ihrem Weg zum Gryffindor-Turm.
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„Tja. Wo soll ich denn nun schlafen?" Severus kam sich verloren vor, so tief in feindlichem Territorium. Er allein mit Harry, Ron und Neville.
Das Zimmer der Jungs war – typisch für diesen Haufen Gryffindors – unaufgeräumt und chaotisch. Überall lag Quidditch-Zubehör und Ausrüstung herum. Dazwischen lugte vereinzelt auch normale Alltagskleidung hervor und ganz vereinsamt lag in einer Ecke hinter einem Stuhl sogar ein Schulbuch.
Auf einer Stuhllehne neben einem der vier Betten hockte eine große, weiße Eule – Potters Eule, wie Severus schnell erkannte.
„Nikodemus, das ist Hedwig. Hagrid hat sie mir geschenkt, als ich nach Hogwarts kam. Dies ist auch mein Bett. Dort drüben …" Harry zeigte auf das Bett neben seinem. „ … schläft Neville. Uns gegenüber schläft Ron …"
„Und das freie Bett ist dann wohl meins? Wart Ihr immer schon nur zu dritt?"
„Nein, aber die anderen wollten nichts mehr mit steppenden Spinnen zu tun haben!" Harry zwinkerte Ron zu, dessen Gesichtsfarbe vor Scham die Farbe seiner Haare annahm.
„Steppende Spinnen? Harry, ich bin ganz Ohr!" Verschwörerisch flüsterte er Harry ins Ohr. Er hatte beschlossen, endgültig mitzuspielen und sich seines neuen Alters entsprechend zu benehmen! Er konnte nicht wie ein knapp volljähriger Graduent aussehen und sich dabei benehmen wie sein altes Ich. Das war unglaubwürdig und selbst Crabbe und Goyle würde eine derartige Farce schnell durchschauen – sogar ganz ohne Malfoys Hilfe.
„Können wir DAS Thema fallen lassen? Bitte!" Rons Stimme ließ keine Zweifel übrig, dass er von Spinnen nicht viel hielt.
Severus nickte und warf einen Sack mit ein paar Kleidungsstücken und Schulbüchern, welchen Albus ihm kurz vor dem Abendessen gegeben hatte, sorglos auf das für ihn gedachte Bett und sich dazu. Gespannt blickte er die drei an, welche sich für die Nachtruhe fertig machten.
„So, wer von Euch schnarcht?"
Die drei Gryffindor sahen ihn an und begannen schallend zu lachen.
„Hey, die Frage war ernst gemeint" Severus verzog scheinbar schmollend sein Gesicht.
„Ich wollte damit nur in Erfahrung bringen, wer meinen Rekord sonst brechen könnte!"
Das Lachen der Jungs verstummte.
Nun war es an Severus, sich vor Lachen den Bauch zu halten.
Die Gesichter der drei waren aber auch einfach zu köstlich.
Harry stand da, Mund offen, Augen weit aufgerissen. Ron sah nicht besser aus. Es war beinahe dasselbe Bild, nur bei ihm konnte man noch die Reste des Abendessens im Mund sehen – ok, nicht sehr appetitlich.
Neville öffnete und schloss den Mund immer und immer wieder, so als wäre er ein Fisch auf dem Trockenen.
Er wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Noch nie in seinem Leben hatte er Gryffindors gesehen, die so unbeschreiblich ausgesehen hatten! Langsam fand er sich auch in seiner Rolle als wieder junger Zauberer zurecht. Er wusste, dass er hier nicht mehr so schlecht gelaunt sich geben durfte. Allein schon aus dem Grund, dass er Hermine für sich erobern wollte. Und er hatte es ja selbst erfahren müssen: alteübellaunige Tränkemeister konnte sie definitiv nicht ausstehen.
„Nun kommt schon, Jungs! Ehrlich, bei diesem Riechorgan muss ich einfach schnarchen!"
Die drei Jungs überwanden ihren anfänglichen Schock und stimmten in sein Lachen ein.
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Severus lag noch lange in seinem neuen Bett wach und starrte gegen den Baldachin. Neben ihm schnarchten Harry, Ron und Neville um die Wette. Er dachte an einen Spruch, den er während eines Ausfluges in die Muggelwelt gehört hatte: „Die schnarchten so laut, als ob sie den Amazonas fällen wollten!" Er seufzte.
Warum hatte er nur diesen Trank genommen? Wieso hatte er ihn modifizieren müssen?
Bei diesen Fragen schob sich immer und immer wieder Hermines Gesicht vor sein inneres Auge. Ihre sanften, rehbraunen Augen, ihr wunderschönes – wenn auch leicht widerspenstiges – Haar, ihre alabastergleiche, ebenmäßige Haut und ihre zarte Figur.
Er seufzte erneut und drehte sich um. Schlaf würde er in dieser Nacht wohl nicht finden.
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In einem anderen Teil Hogwarts verbrachte ebenfalls ein junger Mann eine schlaflose Nacht.
Draco Malfoy saß an einem Tisch in seinem Zimmer und grübelte über einem Brief an seinen Vater. Es erschien ihm merkwürdig, dass Professor Snape so plötzlich seinen abschied nahm und dass vor allem so von einer Sekunde zur nächsten ein ominöser Sohn auftaucht.
Werter Vater,
ich schreibe Dir diese Zeilen, um in Erfahrung zu bringen, was Du über Deinen Freund Professor Severus Snape alles weißt.
Damit meine ich nicht die allgemein bekannten Dinge. Mich interessiert vielmehr sein privates Leben.
Ich habe nicht viel Zeit und ich bin heute Abend der Slytherin-Spielchen überdrüssig, daher frage ich Dich direkt:
Mit wem war er zusammen? Gab oder gibt es eine Mrs Snape? Hat er Kinder? Spezieller, hat er einen Sohn namens Nikodemus, der in Australien unterrichtet wurde?
Vater, Du fragst Dich sicherlich, was das soll! Zu Recht! Es interessiert Dich sicherlich, Professor Snape hat seinen Abschied genommen! Er hat gegenüber keinem von uns auch nur angedeutet, dass er derartiges vorhabe. Vater, meine ehrliche Meinung: An der Sache ist etwas faul!
Professor Snape verschwindet doch nicht einfach, nur um einen unbekannten Sohn zurückzulassen, der genauso aussieht wie er – nur viel jünger!
Ach, falls Dich dies überhaupt interessieren sollte: Nikodemus Snape wurde Gryffindor zugeteilt!
Er gibt mit Potter und seinen Idioten ab! Wobei ich glaube, dass das kleine Schlammblut Granger es ihm jetzt schon angetan zu haben scheint. Er hatte sie den ganzen Abend nicht aus den Augen gelassen! Wir sollten beide vielleicht im Auge behalten.
Hochachtungsvoll,
Draco
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Severus schlug die Augen auf und starrte gegen einen purpurroten Baldachin mit goldenen Stickereien und war verwirrt. Er wusste, dass er nicht in seinem eigenen Zimmer geschlafen hatte. Aber wo dann und warum hatte er überhaupt schlafen können?
Dann fiel sein Blick auf einen seiner leise schnarchenden Zimmergenossen und die Erinnerung kam zurück.
Er ließ den Kopf zurück aufs Kissen fallen.
Gryffindor! Harry, Ron und Neville! Er war jetzt in Gryffindor.
Er war jetzt ein Gryffindor! Schon als 11jähriger Schüler hatte er nicht nach Slytherin gewollt. Der Hut hatte es damals aber anders gesehen.
Severus fragte sich, was wohl aus ihm geworden wäre, hätte der Hut damals eine andere Wahl getroffen. Alles war besser als Slytherin – sogar Gryffindor oder Hufflepuff! Er seufzte leise und stand auf. Es war Montag und das bedeutete Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherin.
Langsam schritt er zum Bad und duschte.
Als er fertig war, wachten auch die anderen gerade auf.
„Nikodemus! Du hilfst mir doch, oder?" Neville hatte ihn am Arm festgehalten und sah ihn flehentlich an.
Severus nickte und lächelte zögernd.
„Ja, weil Du es bist. Mein … Vater hat Dir wohl eine Menge Angst eingejagt! Nun, wir haben ab jetzt Lupin – ich meine Professor Lupin in Tränke! Mal sehen, vielleicht schaffst Du's ja auch ganz allein!"
„Glaubst Du, dass ich das schaffen könnte?"
Jetzt nickte Severus mit Nachdruck. Neville war nicht dumm oder gar unbegabt. Er neigt nur zur Ungeschicktheit, welche durch seine Panik vor ihm noch verstärkt wurde. Ohne Angst vor Professor Snape haben zu müssen, sollte er es eigentlich sogar ohne Hilfe schaffen – wenn er sich zusammen reißen konnte!
„Ja, Neville! Mein Vater hat mal gesagt, dass er einen schrecklich ungeschickten Schüler hat, der zu viel Angst hat, etwas falsch zumachen – und genau deswegen alles falsch machte! Versuch diese Angst zu überwinden. Dann schaffst Du alles!"
Neville lächelte dankbar zurück und straffte seine Gestalt.
Severus sah ihm nachdenklich nach.
Der Junge konnte Rückrat zeigen! Er musste das nur ein wenig üben! Na, er würde noch eine Menge zutun haben mit Neville Longbottom!
-
„Guten Morgen, Klasse!" Professor Remus Lupin stand vor der Klasse. Siebtes Jahr, fortgeschrittene Tränke. Die Creme de la creme! Na ja, wenn man von einigen Slytherin und Neville Longbottom absah.
Was Neville anbelangte, so musste Remus seinem alten Fein Severus Recht geben. Der Junge war eine wandelnde Katastrophe was Tränke anbelangte. Obwohl Severus auch ein gewisses Talent in dem Knaben sah, wie er Remus zwei Jahre zuvor gestanden hatte.
„Heute werden wir Veritaserum brauen. Wie Ihr nachgelesen habt, ist bereits ein kleiner Fehler tödlich. Die Zutaten und Arbeitsanweisungen stehen vorne an der Tafel. Setzt Euch zu zweit zusammen und fangt an!"
Remus betrachtete die Klasse aufmerksam.
Hermine hatte sich – wie immer – mit Harry zusammen getan. Dass Hermine in diesem Kurs saß, verwunderte ihn nicht. Harry war auch zu erklären, schließlich wollte der Junge Auror werden und dafür brauchte er diesen Kurs einfach. Dass Severus ihn soweit allerdings hatte kommen lassen, wunderte ihn da schon mehr.
Sein Blick schweifte über den einzelnen Hufflepuff zu drei Ravenclaw-Schülern und blieb dann bei den Slytherin hängen.
Draco war begabt, was Tränke anbelangte. Das konnte Remus nicht von der Hand weisen. Wenn der Junge doch nur einmal seinen Verstand sinnvoll einsetzen würde und nicht nach der Pfeife seines Vaters tanzen würde. Draco hätte dann die Chance, ein mächtiger und angesehener Zauberer zu werden. Aber für dieses Ziel musste man auch mal bereit sein, sich die Hände mit Arbeit schmutzig zu machen und dafür war sich der junge Malfoy – wie auch schon sein Vater – zu fein.
Seine Aufmerksamkeit wandte sich Neville und dessen Partner zu.
Moment. Partner? Seit wann arbeitete jemand freiwillig mit Neville „Kesselschreck" Longbottom?
Remus runzelte die Stirn. Der junge Mann neben Neville, der ihm gekonnt Anweisungen gab, wie er welche Zutat korrekt und darüber hinaus auch noch perfekt vorbereitete, kam ihm bekannt vor. Diese Haare hatte er schon mal gesehen, genauso wie die blasse hat.
Nevilles Partner spürte den Blick des Lehrers auf ihn gerichtet und sah auf.
Die Augen trafen sich.
Remus zog erschrocken scharf die Luft ein.
Das konnte nicht sein! Severus hatte keine Familie. Davon hätte er ihm erzählt! Aber diese Ähnlichkeit war erschütternd.
Dieselben Haare, dieselbe Haut, ja sogar Nase, Mund und Augen waren dieselben. Die Männer waren identisch – wenn man vom Alter absah.
„Mr …?"
„Snape, Sir. Nikodemus Snape. Ich nehme an, Professor Dumbledore hat Sie nicht unterrichtet! Er meinte, dass er noch mit Ihnen über meine Anwesenheit in Ihrem Unterricht sprechen müsste. Aber da er dieses augenscheinlich noch nicht getan hat, würde ich mich gerne wieder meiner Aufgabe zuwenden. Veritaserum ist in seinem Anfangsstadium sehr instabil und muss ständig überwacht werden, Sir!"
Remus' Gegenüber wandte sich wieder dem brodelnden Kessel vor ihm zu und wies Neville mit ruhiger Stimme an, die nächsten Zutaten in den Kessel gleiten zu lassen.
Lupin schritt durch die Reihen und dachte über das Erlebte nach.
Sogar der Geruch ist identisch! Er blieb neben Draco wie angewurzelt stehen.
Aber klar, der Geruch! Kein Mensch riecht gleich! Das war einfach nicht möglich. Selbst nicht mit einem Vielsafttrank.
Moment, wenn aber Nikodemus Snape wie Severus Snape roch und aussah, wie eine über 20 Jahre jüngere Version? Was wurde hier gespielt? Das war Severus dort in dieser Klasse! Severus als junger Schüler! Severus, der sich auf einer freundlichen Ebene mit dem Schrecken seiner Alpträume unterhielt und diesem sogar half, einen so schweren Trank wie das Veritaserum korrekt zu brauen!
„Mr. Snape! Nach dem Unterricht bleiben Sie bitte noch kurz hier, Ich muss etwas mit Ihnen besprechen, was … Ihre Hilfestellungen bei Mr. Longbottom betreffen." Remus hatte das Gefühl, dass er seine Bitte um ein Gespräch mit Severus erst einmal in einer frommen Lüge verkleiden sollte – es waren schließlich Slytherin anwesend.
„Natürlich, Sir. Darf ich sie jedoch darauf hinweisen, dass meine … Hilfestellungen aufgrund unserer Partnerschaft in diesem Projekt erforderlich sind? Sir!"
Remus nickte irritiert. Er war es einfach nicht gewohnt, dass ein Schüler mit demselben Gesicht rumlief, wie ein Ordensmitglied und langjähriger Freund/Feind. Wobei, Feinde waren sie schon lange nicht mehr wirklich.
