Teil 19:
Wow! Ich habe mittlerweile die 30 bei den Reviews überschritten! Hätte ich ehrlich nicht gedacht!
Danke noch mal allen Reviewern. Die „Schwarzleser" – wie HexeLea sich ausdrückte – möchte ich aber doch inständig bitten, wenigstens einmal zu sagen, wie ihnen denn die Story bislang gefällt.
Reviews sind des Autors Brot!
Also, einfach nach dem Lesen unten links den kleinen Button betätigen und eine klitzekleine Botschaft für mich hinterlassen!
Ach ja! Schnuffelchen, meine liebe, liebe Kommilitonin! Ich weiß doch, was du von dieser Story hältst. Warum bist du denn der Meinung, dass ich dich nicht zu Wort kommen ließe? ;-) gg
Ah, und ehe ich's ganz vergesse! Ich habe eine kleine Kurzgeschichte reingestellt. „Lebe wohl, mein Engel!" Wer mag, einfach mal lesen und reviewen!
So, nun aber weiter mit der Story!
Professor Minerva McGonagall sah sich ihre Schüler genau an. In der dritten Reihe, hinter Neville Longbottom, Hermine Granger, Ron Weasley und Dean Thomas saßen Harry Potter und Severus! Sie hob verwundert eine Augenbraue. Das Severus sich freiwillig zu Harry setzen würde glaubte sie nicht. Sie nahm vielmehr an, dass das wohl der einzige noch freie Sitzplatz gewesen ist.
Sie hatte selbstverständlich mitbekommen, wie Draco und Severus aufeinander losgegangen waren und auch, dass es beinahe zu einem ernsthaften Zwischenfall gekommen wäre, wenn Severus nicht einfach so ein hervorragender Duellmeister wäre. Innerlich musste sie grinsen, als sie sich das verblüffte Gesicht Draco Malfoys vor Augen rief. Einen Snape beleidigte man halt nicht. Vor allem schon nicht der Spross Lucius'. Auch wenn Minerva Severus verstehen konnte, einfach mal an Draco all das auszulassen, was sich über die letzten knapp 7 Jahre aufgestaut hatte, so gab ihm dies aber noch lange nicht das Recht, einen anderen Schüler Hogwarts außerhalb des immer noch stattfinden Duellierclubs zu bedrohen.
„So! Klasse, wir haben ab heute einen neuen Schüler, Mr. Nikodemus Snape. Und ich muss Ihnen gleich sagen, Mr. Malfoy und Mr. Snape, ich habe sehr wohl mitbekommen, was da gerade vorgefallen ist. Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen beiden. Vor allem aber von Ihnen, Mr. Snape! Ein derart kindisches Verhalten hätte ich Ihnen wahrhaft nicht zugetraut. Und auch wenn dies heute Ihr erster Tag als Schüler Hogwarts ist, Mr. Nikodemus Snape, so vertrauen Sie bloß nicht darauf, dass ich Ihnen keine Punkte abziehen würde! 20 Punkte von Gryffindor wegen Bedrohen eines Mitschülers."
Draco warf Severus einen selbstgefälligen Blick zu.
„Dasselbe gilt auch für Sie, Mr. Malfoy! 25 Punkte von Slytherin! Sie wissen es besser und hätten von vorneherein auf derlei Provokationen verzichten müssen!"
Draco klappte den Mund auf und zu wie ein Fisch auf dem Trockenen. McGonagall schien wirklich erbost zu sein.
Aber das war ja wieder klar! Der Junge war zwar ein Snape, aber er war nichts desto trotz auch einer ihrer kostbaren Gryffindors!
Severus lächelte nach außen leicht vor sich hin, während er verzweifelt versuchte sich zu erinnern, was im 7. Jahr Verwandlungen dran gewesen war.
Severus beugte sich vor und flüsterte mit Harry.
„Harry, was habt ihr als letztes gemacht?"
„Komplexe Verwandlungen von unbelebten Dingen in belebte und derlei Sachen. Warum?"
„Ich hab doch vorhin gesagt, dass ich keine Ahnung von Verwandlungen habe. Glaubst Du immer noch, dass ich scherze?"
Harry sah ihn so entgeistert an, dass Severus schon befürchtete, der Junge würde gleich von seinem Stuhl fallen.
„Ruhe! Und passen Sie alle gut auf. Vor allem Sie, Mr. Snape! Ihr … Vater hat mir von Ihnen erzählt. Vor allem hat er mir gesagt, dass Ihre Schwäche Verwandlungen sei. Ist dies korrekt?"
Severus verzog das Gesicht. Reichte es nicht, dass er dies seinen neuen Freunden gegenüber schon gesagt hatte? Musste Minerva jetzt dies auch noch vor der gesamten Schule breittreten? Er seufzte lautlos und wandte sich dem Unausweichlichen zu.
„Ja, Professor. Verwandlungen ist meine einzige Schwäche. Ich habe bislang immer gerade so bestanden."
„Nun, Mr. Snape! Mit ein wenig Nachhilfe sollten Sie in der Lage sein, meinem Unterricht zu folgen. Ich würde empfehlen, dass Miss Granger Ihnen Nachhilfe gibt, da sie die begabteste der Klasse ist und auch hervorragend erklären kann. Miss Granger, würden Sie sich bereit erklären, den Nachhilfeunterricht für Mr. Snape zu übernehmen?"
Hermine nickte. Selbstverständlich würde sie dies tun. So konnte sie mehr Zeit mit diesem merkwürdigen Snape verbringen. Vielleicht käme sie dann auch dahinter, wer er wirklich war.
Das er kein 17jähriger Teenager war, das war ihr bereits nach nur wenigen Augenblicken klar gewesen. Sie hatte da ja so ihren Verdacht. Die Namen ließen sie nicht los. Das war einfach kein Zufall.
Sie warf blickte zu ihm zurück. Er saß neben Harry direkt hinter ihr und Ron. Aufmunternd lächelte sie ihm zu.
Überrascht sah sie jedoch wieder weg, als er zurücklächelte. Es war ein Lächeln, das seine schwarzen Augen zum Strahlen brachte. Es war so voller Gefühl, dass sie es nicht ertragen konnte, seinem Blick standzuhalten.
Während der Stunde Verwandlungen drehten sich ihre Gedanken immer wieder um Professor Snape.
Er war in den wenigen Wochen, wo sie die Assistentenstelle bei ihm angetreten hatte, wirklich zivilisiert ihr gegenüber aufgetreten. Nun, sie wusste mittlerweile, dass er wohl Gefühle für sie entwickelt hatte, nur war sie sich nicht im Klaren gewesen, dass auch sie in der Zeit welche für ihn aufgebaut hatte.
Sie hatte diese während der gesamten Zeit tunlichst ignoriert. Zum einen: es war Snape! Und zum anderen: er war ihr Lehrer!
Letzteres war laut Professor Dumbledore kein Hindernis und der erste Punkt? Nun, irgendwie hatte er etwas an sich. Er war groß und hatte eine geheimnisvolle Aura um sich. Er war ein sehr stiller und privater Mensch, der seine Abgeschiedenheit, Ruhe und Bücher liebte. Ein Mensch, der sich lieber stundenlang über die verschiednen Kombinationsmöglichkeiten der Zutaten für einen Trank des Traumlosen Schlafes mit ihr unterhalten konnte als eine Festivität zu besuchen.
Wie sie selber auch!
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Sie beobachtete ihn während der Stunde immer wieder aus dem Augenwinkel. Harry hatte alle Hände voll zu tun, Nikodemus daran zu hindern, etwas wahrhaft peinliches anzustellen.
Sie sollten Kleidung in Nahrung verwandeln. So weit so gut. Nur sie sollten dies aus Teilen alter Schuluniformen machen und diese anschließend wieder zurückverwandeln.
Nikodemus hatte es mit einer unbedachten Bewegung seines Handgelenks geschafft, dass sich seine Uniform und sein Hemd in Luft aufgelöst hatten. Und damit war wirklich Luft gemeint. Es hatte kurz einen leichten Nebelschwaden gegeben und schon hatte er halbnackt hinter ihr gesessen.
Harry hatte gerade noch das Allerschlimmste verhindern können und den Spruch soweit unschädlich gemacht.
So hatte Nikodemus wenigstens einen Teil seiner Kleidung behalten.
Minerva sah das Missgeschick Severus' kommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ihm genau dieser Spruch daneben ging. Nur geschah jedes Mal etwas anderes.
Als sie ihn das letzte Mal diesen Spruch hatte verwenden sehen, befand sich anstelle der Uniform ein stinkender See von Drachen-Dung. Das war eine Erfahrung, welche sie so schnell nicht noch einmal erleben wollte. Trotzdem war sie gespannt, was dieses Mal geschehen würde.
Und tatsächlich. Severus' Hand bewegte sich nicht korrekt als er den Spruch für die Transformation aussprach und stand auf einmal ohne Oberteil da.
Für einen kurzen Moment hatte Minerva allerdings gemeint, gesehen zu haben, dass ihr guter Severus komplett unbekleidet gewesen wäre.
Sie konnte Harry leise auf ihn einreden und ihm zeigen sehen, wie er das Handgelenk genau drehen musste.
Der Rest der Stunde verlief relativ reibungslos. Malfoy wuchsen zwischenzeitlich rote Strähnen in seinem blonden Haar, nur konnte Minerva einfach keinen Beweis dafür finden, dass Severus hinter diesem Blödsinn steckte.
Dieser Mann war einfach unmöglich! Schon während seiner eigenen und ursprünglichen Schulzeit hatte sie selten einen Beweis für seine Schuld an derlei Streichen gefunden. Dafür war er einfach zu schlau und gerissen.
Was sie aber dafür auf jeden Fall bemerkte, war die Tatsache, dass Draco Malfoy bis zum Ende der Stunde es nicht mitbekam, dass er nun Gryffindor-Farben auf seinem Kopf trug!
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„Hey, Malfoy! Schöne Farben. Feuerst Du Gryffindor heute beim Spiel an?"
Draco warf dem Rufer einen giftigen Blick zu, der sogar seinem Vater und Snape Konkurrenz gemacht hätte. Was hatten die alle?
Er ging in eine der Jungentoiletten und starrte entgeistert in den Spiegel. DAS konnte nicht wahr sein!
Schnell murmelte er einen Gegenzauber, doch nichts passierte.
„Hallo, Draco!" Hinter sich hörte er eine ihm mittlerweile wohlbekannte, seidige Stimme.
„Hübsche Haarfarbe. Ach ja, die Farbe bleibt dir eine Woche erhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Und du brauchst nicht gleich zu deinem Vater zu rennen und dich ausflennen! Meine Güte. Was bist Du eigentlich! Bist Du ein Waschlappen, der seinem Vater hinterher hechelt oder denkst Du auch mal für Dich selbst? Wenn letzteres doch mal der Fall sein sollte, so mach doch mal die Augen auf! Der dunkle Lord ist tot. Dein Vater hat es zwar geschafft, um Azkaban herum zu kommen. Trotzdem ist und bleibt er einer seiner Anhänger. Du fragst Dich sicherlich, woher ich das weiß, oder?" Severus stand vor ihm. Sein Gesicht ausdruckslos, nur in seinen Augen glühte ein Funken, der darauf wartete in Brand gesetzt zu werden.
Draco starrte angsterfüllt in dieses schwarze Feuer. Er hatte wirklich Angst vor diesem Nikodemus. Da war zwar etwas vertrautes, jedoch lag auch eine Wildheit und Unberechenbarkeit in diesem Blick, dass Draco es für weise hielt, dieses Mal auf seine innere Stimme zu hören und zu schweigen.
„Also, das da ist nur ein kleiner Streich, eine Art Vorgeschmack, zu wessen ich fähig bin, wenn ich es will. Solltest Du versuchen, Dich an meinen Freunden zu rächen, bekommst Du es mit mir zu tun. Und glaube mir, ich spiele in einer höheren Liga als Du!" Severus stieß Draco angewidert fort.
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Hermine ging nach dem Mittagessen in die Bibliothek. Sie hatte Madame Pince gebeten, ihr die Bücher über Ahnenabstammung der reinblütigen Zauberer Englands heraus zusuchen.
Madame Pince hatte sie zwar komisch angesehen, ihr diese Bitte jedoch nicht abgeschlagen. Und nun saß sie umgeben von einem Stapel Bücher und wälzte sich durch die Stammbäume der Zaubererfamilien.
Sie war bei ihrem Studium über einen recht nützliche Zauber gestolpert, welcher ihr auf einem Pergament aufzeigte, welcher Zauberer oder Hexe mit wem verwandt war. Dutzende solcher Ahnentafeln hatten sich zu den Büchern gesellt. Doch auf keiner war der Name Snape bislang erschienen.
Sie ergänzte den Zauber noch durch einen Hervorhebezauber, welcher bewirkte, dass ein gesuchter Begriff golden zu leuchten begann.
Und tatsächlich, zwei Bücher später stieß sie auf seinen Stammbaum.
Snape, Severus Septimus Nikodemus
Geboren in Glamis, Schottland.
Familienstand: ledig,
Kinder: keine (weder lebend noch verstorben)
Nächste lebende Angehörige: nicht existierend
Die Bücher selbst waren magisch, sie hielten sich selbst auf dem neuesten Stand.
Es gab also keinen Irrtum.
Professor Snape hatte keinen Sohn.
Sie schlug die Seite um. Und erstarrte.
Dort auf dem Bild sah ihr Nikodemus entgegen.
Nur darunter stand Severus Septimus Nikodemus Snape!
Hermine fiel das Buch aus der Hand.
