Severus Snape in Gedanken:
Endlich haben die Sommerferien begonnen und keine nervtötenden Schüler lärmen mehr in Hogwarts herum. Was für eine genießerische Stille! Allerdings trübt der Gedanke an Voldemorts geplanter Herrschaft meine gute Laune gleich wieder dem Tiefpunkt entgegen. Nein, wir haben es immer noch nicht geschafft Ihn zu besiegen und langsam aber sicher wird es immer unerträglicher in Voldemorts Diensten zu stehen. ER wird vorsichtiger und rücksichtsloser gegenüber seinen treuen Todessern. Wobei man bei mir nicht gerade von treu sprechen kann, denn schließlich bin ich ein Spion für die gute Seite. Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass mich Voldemort schon längst umgebracht hätte, wenn ich nicht sehr komplizierte Tränke für Ihn herstellen könnte. Außerdem war es schon immer sehr hilfreich gewesen seinen Geist verschließen zu können, ein gutes Serum gegen das Veterasium und zu dem ein Schmerzmittel für den Crucius- Fluch zu haben. Da bräuchte ich mir sonst wirklich keine Hoffnungen zu machen. Ohne diesen Trank könnte ich sonst in manchen Nächten gar nicht mehr schlafen, wenn ich es denn überhaupt tat. Denn nach vielen Nächten, in welchen ich dann Aufträge für Voldemort ausführen musste, war ich bestimmt nicht mehr in der Lage an so etwas wie Schlaf zu denken. Wie soll ich auch die Gesichter der Menschen vergessen können, die ich in solchen Nächten umbringen musste. Der Schlaf konnte mir da auch nicht weiter helfen, weil ich dann meistens Alpträume von genau diesen Nächten bekam. Da sehe ich so oder so immer wieder die Gesichter vor mir, welche mich haßerfüllt und gleichzeitig mit so einer gewaltigen Todesangst ansahen, dass ich den Schlaf gleich wieder vergessen konnte. Auch wenn mir das schiere Qualen bereitet, so werde ich ganz bestimmt niemanden je etwas darüber erzählen oder zeigen. Doch Albus kann ich nicht einfach so etwas vormachen und ich denke er ahnt, nein weiß darüber sehr wohl Bescheid. Leider fühlt sich Albus dafür auch gleich schuldig mich als Spion einzusetzen, obwohl ich diese Entscheidung letztendlich selbst gefällt habe. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass er immer zu mir halten wird und somit mir als Einziger vollständig vertraut. Es ist schließlich eine Tatsache, dass ich irgendwann entweder von Voldemort getötet, vom Ministerium verhaftet oder anderweitig sterben werde. In diesem Moment wird mir mal wieder bewusst, dass mir das Sterben keine Angst mehr bereitet. Zu viel war schon in meiner Vergangenheit passiert, so viele Schmerzen hatte ich schon ertragen und somit sehe ich den Tod eher als eine Art Beendigung eines schmerzvollem Lebens an. Was habe ich schon erreicht? Durch meine Hand sind nur viel zu viele Menschen gestorben und die paar Hinweise, die dann zu den erfolgreichen Plänen des Phönix Ordens führten, können mir niemals die Schuld für meine Verbrechen nehmen. Wahrscheinlich werde ich niemals glücklich oder verliebt sein, wenn es so etwas überhaupt für mich geben sollte. Ich bin doch schließlich nur ein Scheusal, ein Todesser mit kaltem Herzen. Aber meine wahre Gestalt werde ich bis zum endgültigen Tod von Voldemort aufrecht erhalten, falls ich bin dahin noch lebe. Ich möchte gerne eine Frau an meiner Seite wissen, die ich wirklich aus ganzen Herzen liebe und vielleicht sogar mit dieser eine kleine Familie gründen. Halt! Stopp! Was denke ich denn hier? Ich brauche niemanden und wie sagt man so schön: Wer gute Freunde hat, braucht sich keine Feinde zu machen . Feinde habe ich schließlich schon genug, wozu brauche ich da noch Freunde oder gar eine Frau! Nein, die brauche ich alle nicht. Statt dessen sollte ich lieber damit anfangen den Wolfsbanntrank zu brauen.
Auf die Wünsche seines Herzen sollte man hören ...
