Disclaimer: Keiner der Personen gehört mir, nur die 'Story' ist auf meinem Mist gewachsen. Das ist mein erster One-Shot, deswegen sind mir Reviews sehr wichtig.
Harry macht sich einige Gedanken über Voldemort und dabei entdeckt er einiges, was er vorher nie vermutet hätte.
Tom Vorlost Riddle
Tod...
Voldemort...
Zwei Dinge die in Harrys Kopf einfach zusammen gehörten.
Voldemort hatte seine Eltern getötet...
Seine Mutter war für ihn gestorben um ihm das Leben zu schenken...
Moment mal... Harry stutzte. Er hatte diesen Gedanken eigentlich gerade auf sich bezogen, aber im Grunde genommen passte er auch auf Tom Vorlost Riddle. Soviel Harry wusste, war auch Voldemorts Mutter gestorben und hatte ihm dabei das Leben geschenkt. Nur war es eben bei der Geburt gewesen. Trotzdem...
Vor einigen Tagen hatte Harry mit den Dursleys eine Dokumentation gesehen, in der es um schwangere Frauen und die Probleme bei der Geburt ging, denn Petunia war schwanger. Harry war verblüfft gewesen, den erstens hatte er nicht gedacht, dass Petunia in ihrem Alter noch schwanger werden konnte und zweitens hatte er sich nicht vorstellen können, das bei seiner Tante und seinem Onkel im Bett noch etwas lief. Aber so war es eben und seit sie das erfahren hatte sahen sich die beiden jede Sendung über Schwangerschaft an.
Also in dieser Dokumentation letztens hatte der Sprecher auch darüber gesprochen, wie es früher gewesen war, als die Versorgung noch nicht so gut gewesen war. Harry hatte erfahren, dass Frauen früher bei Komplikationen vor die Wahl gestellt wurden: Sie oder das Baby. Natürlich war es nicht so, dass man dann garantiert starb, aber das Risiko war wesentlich höher.
Voldemorts Mutter hatte sich also für ihn entschieden, genau wie Lily, die sich für Harry geopfert hatte.
Tom war in ein Waisenhaus gekommen und Harry zu den Dursleys, wobei ihm das Waisenhaus wesentlich lieber gewesen wäre.
Wie Voldemort hatte auch Harry nichts von seiner wahren Herkunft gewusst, wie Voldemort war er nach seinem Vater benannt. Tom Vorlost Riddle, Harry James Potter.
Wie Voldemort hatte auch Harry kein reines Blut.
Wie Voldemort hatte es auch Harry in seiner Kindheit schwer gehabt, weil er anders gewesen war.
Sie hatten also praktisch gleiche Startbedingungen.
Was also war schief gelaufen?
Harry spürte das er auf dem Weg zu Voldemorts Schwachstelle war, zu seinem wunden Punkt.
Wenn er ihn schon töten musste, dann wollte er den Menschen auch kennen, den er umbrachte.
Tom Riddle war also nach Hogwarts gekommen, zu einer Zeit, in der Krieg herrschte. Das Misstrauen gegen andere musste sehr groß gewesen sein.
Irgendwann war er hinter das Geheimnis seiner Herkunft gekommen, seinem Erbe von Slytherin.
Also hatte er nur das getan, was jeder getan hätte, er suchte seine Wurzeln!
Harry verblüffte diese Erkenntnis. Auch er hatte sich für alles interessiert, was mit seinen Eltern zutun hatte, auch er hatte seine Wurzeln gesucht. Harry war stolz gewesen, als er erfahren hatte, das auch sein Vater Sucher gewesen war und das er genauso gut war wie er.
War es Voldemort vielleicht genauso ergangen? Hatte er erfahren, dass sein Urahn Salazar Slytherin sein Haustier im Schloss versteckt hatte?
Harry versuchte sich in die Situation hinein zu versetzten.
Sein Urahn war Mitgründer einer großen Zauberschule gewesen, war dann aber von einem anderen vom Schloss vertrieben worden, weil er andere Ansichten hatte. Nun erfuhr Harry von seinem Erbe, dass Slytherin in der Schule versteckt hatte.
Wenn Harry ehrlich war, dann hätte auch er nach diesem Erbe gesucht. Was immer es war. Er konnte sich gut vorstellen, das Tom Riddle niemand hatte fragen können, wie seine Eltern gewesen waren, das niemand ihm Geschichten über seine Mutter erzählen konnte, wie schön sie gewesen war, was für ein wunderbarer Mensch sie gewesen war...
Wen würde da nicht die Wut auf denjenigen packen, der der eigenen Mutter so weh getan hatte, der ihr die Zukunft genommen hatte...
Denn soviel wusste Harry über diese Zeit:
Eine Frau mit Kind, aber ohne Mann hatte er furchtbar schwer. Eine Schlampe, in der Sicht er damaligen Zeit. Das Kind wäre ein Wechselbalg, eine Schande für die Familie.
Bisher hatte Harry immer angenommen, das Tom Vorlost Riddle ein böser Mensch gewesen war, mit nichts anderem im Kopf wie Muggel zu quälen und auch die, die von ihnen abstammen.
Und Harry begriff eins: Wenn er ehrlich war, zu sich selbst und zu anderen, dann hasste er nicht Tom Vorlost Riddle, sondern dass, was die Menschen aus ihm gemacht hatten. Er hasste die Tat, er hasste das Phantom Voldemort, aber nicht die Person, die dahinter stand.
Ein kleiner, verletzter, verlassener Junge, der alles hätte haben können, aber alles verloren hatte, nur weil seine Mutter eine Hexe gewesen war.
Wie war es denn bei Harry?
War nicht auch er verletzt?
War nicht auch er verlassen?
Hätte nicht auch er alles haben können?
Hatte nicht auch er alles verloren, nur weil seine Mutter eine Hexe war?
Harry lief eine Träne über die Wange.
Er war nicht der Meinung, dass Tom Vorlost Riddle keine Schuld an den Morden dieser vielen Menschen zukam, er sprach ihm nicht die Verantwortung für die Zerrissenheit so vieler Familien ab, aber nicht er allein war Schuld, nicht allein ihm kam die Verantwortung zu, ein kleiner Teil betraf auch die, die ihn zu dem gemacht hatten, was er nun war.
Ein verletzter Junge, der sich hinter einem starken, bösen, sadistischen Monster verbarg, ein kleiner Junge, der sich nur nach ein bisschen Liebe gesehnt hatte, nach einem Menschen, der für ihn da war und der ihn in den Arm nahm.
