Vielen, vielen Dank für all die lieben Reviews!!! Das Euch die Geschichte so sehr gefällt, hätte ich nicht gedacht! Ich hoffe, Ihr mögt auch den Fortlauf und wenn Ihr lieb seid, dann schreibt Ihr mir weiterhin ein kleines Review! Danke!!!

Euer Sönnchen

Die Urteilsverkündung

„So eine verdammte Scheiße…", murmelte Draco leise, während er mit Hermine vor Professor Dumbledores Büro wartete und unruhig auf und ab schritt. „Und das habe ich alles dir zu verdanken, Granger!"

„Was?", rief Hermine empört. „Du hast doch mit dem Mist angefangen, Malfoy! Wenn sie uns von der Schule werfen, dann ist das allein DEINE Schuld!"

„Hättest du mir das Buch einfach gegeben, dann wären wir jetzt gar nicht hier...", gab Draco bissig zur Antwort.

„Jetzt bin ich auch noch Schuld! Du lebst doch in deiner verdrehten Welt und denkst, dass du alles einfach so bekommst… Aber da hast du dich geschnitten!"

Draco funkelte sie bösartig an. „Ach ja? Ich bekomme immer, was ich will!"

„Na, da bist du ja bestimmt schockiert, dass du heute deine erste Niederlage wegstecken musstest!", grinste ihn Hermine an.

Noch bevor der Slytherin antworten konnte, wurde die Bürotür aufgerissen und Professor McGonagall erschien in ihrem Blickfeld.

„Streiten sie sich schon wieder?" Ihre Stimme zitterte vor Wut und ihre Nasenflügel bebten.

„Ähm…nein, Professor!", sagte Hermine besänftigend.

„Nein, Professor McGonagall… Wir, wir…", unterstützte sie Draco.

„Seien sie ruhig! Alle beide…", fauchte McGonagall plötzlich. „Kommen sie rein! Wir werden ihnen nun ihre Strafe mitteilen…" Sie wandte ihnen den Rücken zu und ging zurück in das Büro des Schulleiters.

Einen kurzen, wütenden Blick auf Hermine werfend, folgte Draco der Hauslehrerin der Gryffindors.

Auch Hermine ging, oder besser wankte mit zitternden Knien in den Raum, der mit unzähligen Portraits der vergangenen Schulleiter geschmückt war und deren bohrende Blicke sie nun förmlich spüren konnte.

An seinem großen Schreibtisch sitzend, wartete Dumbledore bereits auf sie beide und Hermine musste zu ihrem Bedauern feststellen, dass sein Gesichtsausdruck noch immer so wütend war, wie noch kurz vorher in der Bibliothek.

„Bitte, nehmen sie Platz…", sagte Dumbledore und deutete auf die beiden Stühle, die er gerade hatte erscheinen lassen.

Mit mulmigen Blicken setzten sich die beiden Schüler.

Professor McGonagall, die gerade die Bürotür geschlossen hatte, ging um den Schreibtisch herum und stellte sich neben den alten Zauberer, der immer noch ohne jedes Lächeln zu Draco und Hermine blickte.

Für einen kurzen Moment kehrte eine beängstigende Stille ein.

„Um es kurz zu machen…Professor Dumbledore und ich haben bereits entschieden, welche Konsequenzen sich für ihr Verhalten für sie ergeben werden.", sagte die alte Hexe plötzlich ohne Umschweife.

„Professor…Bitte hören sie… Es tut mir so leid…", fing Hermine plötzlich an zu wimmern, doch Dumbledore hob die Hand und deutete ihr damit an, dass er keine Entschuldigungen akzeptieren würde. Traurig sank sie zurück auf ihren Stuhl.

„Mach die Sache nicht noch schlimmer, Granger…", zischte Draco ihr zu allem Überfluss zu, was sie nur durch einen grimmigen Blick kommentierte.

„Mr. Malfoy, Mrs. Granger…" Nun war es Dumbledore, der den Faden aufgenommen hatte. „Was sie heute Abend getan haben, liegt weit über den Dingen, die ich im Normalfall akzeptieren kann… Sie haben durch ihren Leichtsinn und ihren Hass aufeinander nicht nur große Teile unserer wertvollen Bibliothek zerstört, sondern auch sich selbst und andere gefährdet…" Er nahm seine halbmondförmige Brille von der Nase, legte sie bei Seite und schloss kurz die Augen. „Ich kann und werde sie daher nicht mit einer normalen Strafarbeit belegen…"

Erschrocken blickten Draco und Hermine sich kurz an.

„Sie werden uns doch nicht etwa…von der Schule werfen, oder? Wir stehen kurz vor den Abschlussprüfungen!", rief Draco unaufgefordert und erhielt von Dumbledore die gleiche Handgeste, die noch vor wenigen Minuten Hermine zum Schweigen gebracht hatte.

„Nein, Mr. Malfoy!", antwortete der Schulleiter kühl. „Sie werden selbst entscheiden, ob sie gehen, oder nicht!" Langsam erhob sich der alte Mann, schritt an Professor McGonagall vorbei, nickte ihr kurz zu und ging zu einem der vielen Regale hinüber, die an den Wänden seines Büros standen. Interessiert fing er an, ein kleines Instrument zu beobachten, dass sich wie von selbst zu bewegen schien.

„Nun…" Professor McGonagall trat einen Schritt näher an sie heran. „…Wie Professor Dumbledore bereits gesagt hat, wir stellen ihnen frei, ob sie die Schule verlassen werden... Ihnen ist es also erlaubt, ihren Schulabschluss in zwei Monaten an dieser Schule zu erlangen, sofern sie das vorhaben…"

Instinktiv nickten die beiden angeklagten mit dem Kopf.

„…Sollten sie hier bleiben, werden sie eine Strafe für ihr…erbärmliches Verhalten bekommen, die es noch nie zuvor auf Hogwarts gegeben hat… Nicht einmal für Fred und George Weasley…", sagte sie bitter und ihr Mund verwandelte sich in einem schmalen Strich. „Sie werden jeden Abend in der Woche, bis zur Beendigung des Schuljahres, unterschiedliche Strafarbeiten verrichten, die dem allgemeinen Wohl der Schule dienen…."

Hermine und Draco nickten dankbar, während sie den Worten von Professor McGonagall angespannt lauschten.

„…Doch das ist noch lange nicht alles! Sie beide sind ab heute nicht mehr als Vertrauensschüler eingesetzt... Mit ihrem Verhalten haben sie gezeigt, dass sie des Amtes nicht würdig sind!"

„Was?", flüsterte Hermine betroffen und spürte, wie ihr Herz schwer wurde.

„…Darüber hinaus werden sie, da sie viele Strafarbeiten für Mr. Filch erledigen müssen, ihre Häuser verlassen und in den Kerker ziehen…"

Die junge Gryffindor keuchte erschrocken auf.

Professor, ich wohne bereits im Kerker…", sagte Malfoy hingegen gelassen und klang dabei schon fast wieder eine Spur überheblich.

„Auch sie werden das Haus Slytherin verlassen, Mr. Malfoy! Sie erhalten beide Zimmer neben Mr. Fichs Büro, wo sie jeden Abend ab acht Uhr ihre tägliche Strafarbeit erhalten….Und dort werden sie bis zum Ende des Schuljahres wohnen bleiben. Sie werden auch nicht mehr am gemeinsamen Abendessen in der großen Halle teilnehmen, sondern ihr Abendbrot im Kerker zu sich nehmen… Fern ab von ihren Klassenkammeraden! Nur zum Frühstück und Mittagessen dürfen sie in der großen Halle verweilen…"

„Das ist nicht ihr Ernst?" Malfoy sah sie schockiert an.

„Oh doch, Mr. Malfoy! Und es geht noch weiter… Sie werden an den Wochenenden keine Strafarbeiten verrichten müssen… Schließlich brauchen sie auch etwas Zeit, um für ihre Prüfungen zu lernen. Doch das werden sie ebenfalls im Kerker tun! Die Gemeinschaftsräume ihrer Häuser sind für sie tabu… Ab sechs Uhr abends werden sie an den Samstagen den Kerker nicht mehr verlassen… Nur sonntags können sie tun und lassen, was sie wollen und das haben sie einzig und allein Professor Dumbledores Großzügigkeit zu verdanken!"

„Wie gütig…", murmelte Malfoy gerade so leise, dass McGonagall ihn nicht hören konnte und ließ sich in seinen Stuhl sinken.

Hermine hingegen, die sich nicht mehr in der Lage sah, auch nur irgendein Gegenwort zu sagen, hatte inzwischen Tränen in den Augen.

McGonagall trat nun direkt vor sie, verschränkte ihre Arme und blickte beide von oben herab und mit einer gewissen Genugtuung an. „Nehmen sie ihre Strafe an?"

Malfoy schnaubte verächtlich, während er zu überlegen schien. Hermine, die inzwischen stumm weinte, nickte nur.

„Mr. Malfoy?", harkte die Hauslehrerin der Gryffindors nach und wandte ihren fragenden Blick von Hermine ab.

„Bleibt mir denn eine andere Wahl?", fragte er gereizt und funkelte sie böse an.

„Oh ja, Mr. Malfoy!", sagte Dumbledore sanft, der sich nun wieder zu ihnen umgedreht

hatte. „Sie haben die Wahl zubleiben oder zu gehen…"

„Ich nehme die verdammte Strafe an…", knurrte Draco und blickte den alten Mann verachtend an.

Professor McGonagall nickte knapp, während sich der Schulleiter an ihre Seite stellte.

„Dann gehen sie jetzt bitte letztmalig in ihre Häuser, packen sie ihre Sachen und finden sie sich in zwei Stunden im Kerker ein, wo Mr. Flich ihnen ihre neuen Unterkünfte zeigen wird…" Dumbledore lächelte nun und es kam Hermine eine Spur spöttisch vor.

„Na los, worauf warten sie?", setzte McGonagall nach und deutete durch eine Handgeste an, dass sie aufstehen sollten.

Und einige Sekunden später verließen ein ziemlich mürrischer Slytherin, sowie eine völlig aufgelöste Gryffindor das Büro des Schulleiters und machten sich auf den Weg, um ihre Strafe anzutreten…

TBC! ;-)