8. Kapitel
Countdown
,,Da bist du ja endlich!", fauchte Shania ihre Nichte an.
,,Du wusstest doch, wo ich bin", gab Hermione zurück. ,,Wenn du dir solche Sorgen gemacht hast, hättest du mitkommen sollen!"
Shania war allerdings nicht auf einen Streit aus.
,,Nein, es ist doch nur... Delicacy ist verschwunden."
,,Verschwunden?", wiederholte Hermione ungläubig. ,,Wo kann sie denn hin sein?"
,,Wenn ich das nur wüsste. Wir müssen sie suchen. Am besten bleibt einer von uns Zuhause, falls sie zurückkommt."
Hermione stimmte ihrer Tante zu; sie konnte deren Sorgen verstehen, wenn es um Krummbein ginge, hätte sie wohl genauso reagiert.
******
Von einem Baum zum anderen schnüffelnd, beachtete der kleine Terrier die hinter ihm auftauchende Person nicht.
,,Na, mein kleiner."
Delicacy spürte, dass diese Stimme an sie gerichtet war und drehte sich schwanzwedelnd um.
Der unbekannte Mensch hielt etwas Stockähnliches in der Hand. Voller Vorfreude auf sein Lieblingsspiel, kläffte der Hund und sprang an dem Menschen hoch, doch mit dem Schlag auf den Hinterkopf, der ihn ohnmächtig werden lies, hatte der Hund nicht gerechnet.
*******
Hermione hatte nun schon drei Runden durch den Stadtpark gedreht und wurde langsam müde. Sie war an allen Lieblingsplätzen des Hundes gewesen, hatte ihn gerufen und Leute ausgefragt, aber es gab kein Zeichen von ihm.
,,Cassy!?", rief Hermione jetzt noch einmal laut und schreckte einige Enten auf.
Enttäuscht und in Gedanken versunken, machte sie sich auf den Heimweg.
War das denn überhaupt der richtige Weg? Es war bereits dunkel und sie kannte sich hier nicht richtig aus. Die Augen offenhaltend, achtete sie auf jedes ihr bekannte Wegdetail.
Doch, anstatt am Haus ihrer Tante an zu gelangen, fand sie sich plötzlich an dem Ort wieder, an dem sie Lucas gefunden hatte.
Was mache ich hier?, dachte sie und wollte schon wieder umkehren, als sie plötzlich ein Wimmern hörte. Sofort fiel ihr Lucas ein, aber als das Wimmern sich wiederholte, erkannte sie die Stimme von-
,,Cassy!", rief Hermione und rannte in die Richtung, aus der sie die Laute vermutete.
Als sie um die Ecke einer verfallenen Scheune kam, merkte sie, dass sie den Stadtrand erreicht hatte. Weit und breit waren keine Häuser mehr zu sehen; nur in der Richtung, aus der Hermione gekommen war.
Suchend sah sie sich um, ein neuerliches Heulen wies ihr diesmal die Richtung. Sie eilte einen grasbewachsenen Hügel hoch. Durch einen Baum versteckt sah sie eine dunkle Gestalt, mit schwarzer Robe und Kapuze und einem Dolch in der linken Hand, über einem Steinaltar stehen. Sie sah das letzte Zucken des Hundekörpers auf dem Altar und wusste, dass sie nichts mehr tun konnte. Statt dessen beobachtete sie den Mann (Hermione nahm jedenfalls an, das es ein Mann war, obwohl er eine eher zierliche Statur hatte).
Es tat ihr wirklich Leid um den Hund, aber sie war auch gespannt, was als nächstes geschehen würde.
Der Mann hob die Arme gen Himmel
,,Deus!", rief er. ,,Dea! Hic vester sacrum est!"
Latein, bemerkte Hermione. Sie rief sich die Worte ins Gedächtnis und schaffte es, durch jahrelanges Latinum mit ihrem Vater, sie zu übersetzen:
,,Gott! Göttin! Hier ist euer Opfer!"
Der Mann am Altar tauchte seine Hände in das tote Tierfell und blutbeschmiert erhob er sie wieder. Er fuhr fort zu sprechen:
,,Sacramento dicerabam."
Ich leistete den Eid.
,,Deffere gratia."
Überbringt mir den Dank.
Nach einer Weile:
,,Ego concipio gratiam."
Ich empfange den Dank.
,,Ego divinus sum. Ego deus sum."
Ich bin göttlich. Ich bin ein Gott.
Er senkte die Arme wieder. Hätte Hermione nicht um die Welt der Zauberer gewusst, wäre sie nicht selbst eine Hexe gewesen, sie hätte sofort die Polizei gerufen.
Doch so war sie sich sicher, dass dies ein sehr mächtiges Ritual war, nur wusste sie nichts aus den Worten des Zauberers zu schließen.
Sich mit den Armen auf dem Altar abstützend, murmelte er zwei letzte Sätze, bevor er zusammenbrach:
,,Properat. Venit."
Es beeilt sich. Es kommt.
Countdown
,,Da bist du ja endlich!", fauchte Shania ihre Nichte an.
,,Du wusstest doch, wo ich bin", gab Hermione zurück. ,,Wenn du dir solche Sorgen gemacht hast, hättest du mitkommen sollen!"
Shania war allerdings nicht auf einen Streit aus.
,,Nein, es ist doch nur... Delicacy ist verschwunden."
,,Verschwunden?", wiederholte Hermione ungläubig. ,,Wo kann sie denn hin sein?"
,,Wenn ich das nur wüsste. Wir müssen sie suchen. Am besten bleibt einer von uns Zuhause, falls sie zurückkommt."
Hermione stimmte ihrer Tante zu; sie konnte deren Sorgen verstehen, wenn es um Krummbein ginge, hätte sie wohl genauso reagiert.
******
Von einem Baum zum anderen schnüffelnd, beachtete der kleine Terrier die hinter ihm auftauchende Person nicht.
,,Na, mein kleiner."
Delicacy spürte, dass diese Stimme an sie gerichtet war und drehte sich schwanzwedelnd um.
Der unbekannte Mensch hielt etwas Stockähnliches in der Hand. Voller Vorfreude auf sein Lieblingsspiel, kläffte der Hund und sprang an dem Menschen hoch, doch mit dem Schlag auf den Hinterkopf, der ihn ohnmächtig werden lies, hatte der Hund nicht gerechnet.
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Hermione hatte nun schon drei Runden durch den Stadtpark gedreht und wurde langsam müde. Sie war an allen Lieblingsplätzen des Hundes gewesen, hatte ihn gerufen und Leute ausgefragt, aber es gab kein Zeichen von ihm.
,,Cassy!?", rief Hermione jetzt noch einmal laut und schreckte einige Enten auf.
Enttäuscht und in Gedanken versunken, machte sie sich auf den Heimweg.
War das denn überhaupt der richtige Weg? Es war bereits dunkel und sie kannte sich hier nicht richtig aus. Die Augen offenhaltend, achtete sie auf jedes ihr bekannte Wegdetail.
Doch, anstatt am Haus ihrer Tante an zu gelangen, fand sie sich plötzlich an dem Ort wieder, an dem sie Lucas gefunden hatte.
Was mache ich hier?, dachte sie und wollte schon wieder umkehren, als sie plötzlich ein Wimmern hörte. Sofort fiel ihr Lucas ein, aber als das Wimmern sich wiederholte, erkannte sie die Stimme von-
,,Cassy!", rief Hermione und rannte in die Richtung, aus der sie die Laute vermutete.
Als sie um die Ecke einer verfallenen Scheune kam, merkte sie, dass sie den Stadtrand erreicht hatte. Weit und breit waren keine Häuser mehr zu sehen; nur in der Richtung, aus der Hermione gekommen war.
Suchend sah sie sich um, ein neuerliches Heulen wies ihr diesmal die Richtung. Sie eilte einen grasbewachsenen Hügel hoch. Durch einen Baum versteckt sah sie eine dunkle Gestalt, mit schwarzer Robe und Kapuze und einem Dolch in der linken Hand, über einem Steinaltar stehen. Sie sah das letzte Zucken des Hundekörpers auf dem Altar und wusste, dass sie nichts mehr tun konnte. Statt dessen beobachtete sie den Mann (Hermione nahm jedenfalls an, das es ein Mann war, obwohl er eine eher zierliche Statur hatte).
Es tat ihr wirklich Leid um den Hund, aber sie war auch gespannt, was als nächstes geschehen würde.
Der Mann hob die Arme gen Himmel
,,Deus!", rief er. ,,Dea! Hic vester sacrum est!"
Latein, bemerkte Hermione. Sie rief sich die Worte ins Gedächtnis und schaffte es, durch jahrelanges Latinum mit ihrem Vater, sie zu übersetzen:
,,Gott! Göttin! Hier ist euer Opfer!"
Der Mann am Altar tauchte seine Hände in das tote Tierfell und blutbeschmiert erhob er sie wieder. Er fuhr fort zu sprechen:
,,Sacramento dicerabam."
Ich leistete den Eid.
,,Deffere gratia."
Überbringt mir den Dank.
Nach einer Weile:
,,Ego concipio gratiam."
Ich empfange den Dank.
,,Ego divinus sum. Ego deus sum."
Ich bin göttlich. Ich bin ein Gott.
Er senkte die Arme wieder. Hätte Hermione nicht um die Welt der Zauberer gewusst, wäre sie nicht selbst eine Hexe gewesen, sie hätte sofort die Polizei gerufen.
Doch so war sie sich sicher, dass dies ein sehr mächtiges Ritual war, nur wusste sie nichts aus den Worten des Zauberers zu schließen.
Sich mit den Armen auf dem Altar abstützend, murmelte er zwei letzte Sätze, bevor er zusammenbrach:
,,Properat. Venit."
Es beeilt sich. Es kommt.
