A/N: Okay, es hat ziemlich lange gedauert, diesmal und besonders lang ist das Kapitel ja auch nicht gerade... Naja, was soll's. Das Kapitel ist vielleicht ein wenig brutal, also jedenfalls brutaler, als man es von mir gewohnt ist, aber so schlimm finde ich es gar nicht. Es ist eben so, dass ich nicht nur die Grippe und somit Fieber habe, sondern auch mal etwas derartiges ausprobieren wollte. Wir werden sehen, würde mich über positive und negative Kritik freuen, solange sei begründet ist!

@Svenja: Juhu, frei dich, ich erwähne dich hier! Ich wette, du findest diese Kapitel absolut krank, aber wenigstens hab ich meine tolle Augentaktik noch net angewandt! Kommt noch... *g*!

@Chillkroete: Sorry, wenn ich die Hoffnung erweckt habe, Draco wäre zum strahlenden Retter der Welt mutiert, aber ganz falsch lagst du mit deiner Vermutung nicht...

@Lady-Malfoy: Tut mir leid, wenn ich immer so lange brauche, aber im Moment fehlt mir irgendwie die Inspiration. Das ist bis jetzt die schwerste Story, die ich je geschrieben hab, auch wenn es vielleicht nicht die beste ist.

***Kapitel 12***

***Der erste Diener***

"Draco?"

Narcissa sah ihren Sohn, der plötzlich vor ihr stand und aussah, wie der Tod selbst, ungläubig an.

Er konnte doch noch nicht apparieren, oder? Schließlich war er nicht einmal ganz fünfzehn!

Doch was wirklich zählte war, dass er wieder Zuhause war!

Mit dieser Erkenntnis hellte sich ihre Miene auf und sie umarmte Draco, dessen Blick sich bei der Berührung nicht wechselte, sondern nur eine Maske aus purem Hass war.

Für eine erleichterte Mutter nicht zu erkennen, erstrecht nicht, wenn das Kind selten liebevoll und lebhaft aussah.

"Draco", sagte sie endlich, ohne jedoch die Umarmung zu lockern. "Wo bist du nur gewesen? Wir haben uns solche Sorgen gemacht!"

Draco's Augen funkelten gefährlich.

Er war dazu fähig, diese einfältige Frau von sich wegzustoßen, sie gegen die rohen Steinmauern schlagen zu lassen, ihre Schädeldecke in zwei Hälften springen zu lassen und ihr den letzten Lebensfunken auszusaugen!

Aber nein.

Er musste vorsichtig sein.

"Ich hatte zu tun", antwortete er also mit einem gewissen Maß an Arroganz in der Stimme.

Narcissa lockerte ihre Arme um ihren Sohn, um ihn anzusehen.

Seine Augen waren kalt und herrschend.

Machtvoll.

"Was ist passiert?", fragte sie verwirrt.

Ohne ein weiteres Wort ging Draco an ihr vorbei und erreichte die Tür zum Hauptkorridor.

Narcissa blickte ihm verwundert nach.

Was war nur in ihren Sohn gefahren?

Zwar war er um diese Jahreszeit immer ein wenig seltsam (wegen seinen Hirngespinsten, diesem Shamud), doch hatte er auch meistens die nötige Selbstbeherrschung, wenigstens in Gegenwart seiner Mutter Anstand zu zeigen.

Sie würde mit Lucius darüber reden müssen.

****

Draco machte sich seinen Weg über viele und lange Korridore und einige Treppen hoch, bis er an einer Abzweigung ankam.

Links würde er zu seinen Räumen gelangen, rechts lag Luca's Zimmer.

Draco ging mit herrischen Schritten den rechten Flur entlang und gelangte nach kurzer Zeit vor eine verzierte Eichentür.

Ohne, dass er einen Finger rühren musste, sprang das Portal vor ihm auf.

Der kleine blonde Junge mit den hübschen blauen Augen sah seinen großen Bruder angsterfüllt an.

Man sagt, dass kleine Kinder immer die Wahrheit sagen und ihren Gefühlen freien Lauf lassen - genau dies tat Lucas, als er Draco sah, der nun gefährlich und dunklen vor ihm aufragte.

"Was willst du?", stammelte Lucas.

"Was ich will?" Draco's Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, trotzdem war er in der furchtsamen Stille des Raumes unnatürlich laut wahrzunehmen.

Sein Ton war gefasst, beherrschend und doch hassend, als er sprach:

"Du warst es, der mein Leben zur Hölle machte. Alles, was ich tun konnte, war aus dieser Hölle zu profitieren. Und jetzt hat sie mir die nötige Kraft gegeben. Du wirst nur der erste unter vielen sein, der unter meiner Führung aus dieser Welt scheiden wird."

Lucas kauerte sich in der hintersten Ecke des Zimmers zusammen.

"Ich... ich... versteh nicht, was du meinst", stammelte er.

"Dann ist es Zeit", sagte Draco gebieterisch. "dass du zu verstehen lernst."

Draco erhob den linken Arm, seine Handfläche nach oben zeigend.

Sein kleiner Bruder wurde daraufhin innerlich von einem schwarzen Licht erfüllt, dass durch seine zarte Haut schien, ihn von innen verbrannte und vor Schmerz aufschreien lies.

"Draco!", kreischte das wehrlose Kind und richtete seinen Blick nach oben, direkt in die Augen seines Peinigers.

Lucas blaue Augen erloschen, die Augäpfel kehrten sich nach innen.

Die Schreie des Jungen hatten abrupt geendet und sein Körper hatte allen Widerstand aufgegeben.

Tot lag der junge Körper seines ersten Opfers vor Draco, in dessen Gesicht sich weder Reue noch Mitleid spiegelten.

Nichts als Hass war noch in den einst hübschen Zügen des Jungen zu lesen.

"Steh auf!", gebot er dem leblosen Leichnam unter sich.

Die Augäpfel des Toten, der Lucas gewesen war, kehrten an ihre ursprüngliche Position zurück, jedoch war das strahlende Blau der Iris verschwunden und durch ein Angst-einflössendes Schwarz ersetzt worden.

Der tote Körper erhob sich langsam und starr, bis er vor seinem Mörder stand.

In den Augen, in denen die Iris mit der Pupille farblich verschmolzen war, war nichts zu erkennen - würde auch nie wieder etwas zu erkennen sein.

Der Mund des Zombies öffnete sich und er stieß mühsam einige Worte aus, die in einer Sprache gesprochen waren, die nicht in der Welt der Menschen zu existieren schien.

Draco lächelte das grausame Lächeln eines Mörders, der seine Opfer um Gnade flehen lässt, bevor er sie brutal tötet.

"Warte hier, bis ich dich rufe" befahl Draco. "Gebe vor, zu sein, was du einst warst."

Damit wandte Draco sich von dem Zombie ab und machte sich daran, den Ort des Verbrechens zu verlassen, als ihm etwas einfiel.

Ein kurzer Schwung seiner linken Hand und der Untote saß auf dem Teppich und spielte mit seinen Minibesen.

Er sah abermals aus wie ein kleiner Junge, wenn die Haut auch etwas blasser und die Augen etwas leerer waren.

Eine perfekte Illusion, dachte Draco und ging.

Das war einfacher, als er erwartet hatte.