A/N: Wie immer kann ich nur sagen, dass ich mit dem Kapitel nicht wirklich zufrieden bin... Na ja, was soll's.

Übrigens hat keines der Geschehnisse in HP5 irgendetwas hiermit zu tun, denn sonst wäre Lucius wohl eher nicht da...

Und da ich im letzten Kapitel ganze 6 Unschuldige...ähm... 5 Unschuldige und einen Voldemort getötet hab, gibt's diesmal keine Toten - Lucas nicht mitgezählt, der war ja schon tot.

Außerdem hab ich mich endlich mal dazu aufgerafft, das Kapitel nach dem Schreiben zu lesen, d.h. dass keine seltsamen Sätze drin sein dürften, die keinen Sinn ergeben. Hoff ich.

Leider hab ich vergessen, von wem die Zeilen am Anfang sind...

@ Slythery: Freut mich, dass du weiter liest und danke!

@ beckymalfoy: Leider kommen Draco und Hermione erst im nächsten Kapitel dran, in diesem musste ich erstmal erzählen, was alle anderen so machen...

@ Isi: Ja, Ron lebt noch... jetzt muss ich leider gemein grinsen... Ron geht's gaaanz toll...

@ Draco Chan: Na ja, es sterben ja noch viel mehr...

@ Chillkroete: Harry war ziemlich geschockt und er hatte ja auch keinen Zauberstab mehr mit dem er sich wehren konnte (hab ich das überhaupt erwähnt?). Ich werde so etwas nächstes mal genauer beschreiben.

@ Viciousdragon: Ja, musste ich.

***Kapitel 19*****Traum und Wirklichkeit***

As the boy becomes a man

Father's minions pave the way

Set in motion now, Armageddon,

Final conflict, end of days

*****

Ein letztes mal sah sie grimmig in den Spiegel, bevor sie das Haus verlies und sich auf den Weg zum Bahnhof machte, um den nächsten Zug nach London zu nehmen.

Ihre Gefühle rasten wie eine Achterbahn - schnell und sie wusste nicht, was im nächsten Moment geschah, dadurch war ihr Körper voll von Adrenalin und sie nahm kaum war, wohin sie ging.

Nach Außen hin wirkte sie ruhig und bedrohlich, Menschen, die ihr auf der Strasse begegneten, sahen sie verwundert an, drehten sich nach ihr um und flüsterten Dinge, die sie nicht verstand und auch nicht wissen wollte.

Triumph war eines der Gefühle, die sie zuließ und nicht verdrängte, und dann war da Euphorie, eines, das sie nicht verdrängen konnte, aber auch nicht verstand.

Sie wusste, dass sie geschockt sein, oder zumindest trauern sollte, doch hatte sie niemals mehr als feindselige Gefühle für ihre Tante gehegt und daher überkam sie ein Gefühl des Sieges.

Doch am stärksten war das empfinden der Macht.

Ja, sie hatte nun Macht und wenn sie nur auf eine Sache schwören konnte, dann auf ihren Aufstieg zur Macht.

Der Zug erreichte, wenige Minuten nachdem sie angekommen war, den Bahnhof.

*****

"Passwort?", fragte das Bild, das vor dem Versammlungsraum hing, langsam und kaute gelangweilt auf seinem Kaugummi herum.

"Ich muss dringend mit Albus sprechen!"

"Faaaalsch", gähnte das Portrait des pickligen Zauberers.

"Verdammt, lass mich rein!", beharrte der erschöpfte, aber aufgeregte Mann vor dem verschlossenen Eingang. Nervös wippte er mit dem rechten Fuß auf und ab - man konnte deutlich sehen, dass er nahe daran war, die Geduld zu verlieren.

"Nööö, mach ich nich", erwiderte der Mann auf dem Bild, ein ehemaliger Duke of Scottland, der sein Leben dadurch verloren hatte, dass er zu faul gewesen war, vor den rebellierenden unterdrückten Schotten zu fliehen.

"Öffne jetzt sofort diese verdammte Tür", zischte Severus Snape in seinem bedrohlichsten Tonfall. "Es sei denn, du willst ein zweites mal auf einen Pfahl gespießt werden."

"Das machste doch eh nich" behauptete der Duke, wirkte allerdings reichlich unsicher.

"Willst du das wirklich wissen?", drohte Snape und kramte in seiner Manteltasche, als würde er üblicherweise Pfähle mit sich führen.

"Schon gut, schon gut!" Hastig kramte der Duke einen großen goldenen Schlüssel aus seinen Amtsgewändern, den er Snape durch das Bild hindurch zu warf.

Dieser fing den Schlüssel auf, murmelte "Geht doch" und öffnete hastig die Tür zum Versammlungsraum von Hogwarts.

Der einzige Anwesende in dem großen Raum war - zu Snape's Erleichterung - der Schulleiter von Hogwarts.

"Irgendetwas Neues, Severus?", wollte Dumbledore ruhig wissen, doch in seinen Augen glitzerte etwas, dass Snape erschaudern lies.

"Die gute Nachricht ist", antwortete er und senkte resigniert den Kopf. "dass der Dunkle Lord endgültig vernichtet wurde."

"Aber", erwiderte Dumbledore ruhig, als hätte ihn diese Nachricht nicht im Geringsten überrascht. "deine Augen, Severus, verraten mir, dass es auch schlechte Nachrichten gibt."

"Tote", murmelte Snape dumpf. Für einen Moment war er nicht fähig weiterzusprechen. Ein Blitz aus Schmerzen durchzuckte sein Herz und plötzlich überkamen ihn Erinnerungen. Seine Mutter., Miranda Snape, mit leblosen Augen, die Zunge aus dem Mund hängend, grotesk hin und her schwingend, als hätte sie es sich noch anders überlegt, nachdem sie die Schlinge um ihren hals gelegt hatte und gesprungen war... Alana Malfoy, seine einzige Liebe, getötet von Auroren... Molly Weasleys bleiches Gesicht, als sie neben ihren Kindern kniete... Harry Potter's Maske aus Schock und Erkenntnis, sein Unwille zu leben...

"Severus?" Dumbledore hatte eine warme Hand auf seine Schulter gelegt und augenblicklich fühlte er sich, als könnte er die schrecklichen Erinnerungen noch einige Zeit länger verdrängen... alles war nur eine Frage der Zeit.

"Die Weasleys", fuhr Snape mit erstickter Stimme fort. Offensichtlich konnte man den Schmerz doch nicht so einfach verbannen, wenn man annahm, dass das Ende da ist und man sich um nichts mehr kümmern musste als die vielen Menschen, die man durch die Hand anderer verloren hatte. "Und Potter, er ist auch tot."

*****

Immer weiter... er konnte nicht hier bleiben.

Es war die Hölle, aber war es wahr, was er gesehen hatte?

Tod. Tote. Seine Familie.

Warum war er noch am Leben? Ganz einfach: Weil das alles ein Albtraum war, weit entfernt von der Realität.

Welch dumme Träume er doch hatte!

Er kicherte hinter vorgehaltener Hand.

Ein Traum. Ein schlechter zwar, aber doch ein Traum.

Und er hatte sich schon Sorgen gemacht. Wie unbeholfen er doch manchmal war.

Ein Albtraum, aber er konnte trotzdem Schmerzen in der Magengegend spüren. Einbildung? Nur ein sehr realistischer Traum.

Aber kein Grund sich aufzuregen. Ab jetzt würde er gelassen über die Geschehnisse hinwegsehen.

Denn er wusste ja, dass es ein Traum war.

Dort drüben lagen Fred und George. Sie sahen nicht lebendig aus. Aber das war nicht schlimm.

Ach und da lag Harry! Oh, er hatte geblutet! Seltsam, in seinem Traum kamen seine Freunde nicht besonders gut weg...

Mal sehen, ob er Hermione fand. Vielleicht lag sie grausam zerstückelt hinter einem Baum!

Wieder kicherte er.

*****

Als Lucius ins Foyer seiner Manor apparierte, war sein Gesicht blas und sein Mund hatte sich zu einer dünnen Linie zusammengezogen.

Mit wackligen Beinen machte er sich auf, um Narcissa von den - für ihn selbst noch - unglaublichen Neuigkeiten zu erzählen. Eigentlich hätte er sich über die Stille im Haus wundern sollen...

"Lucius?", rief sie mit zittriger Stimme, als er ihr gemeinsames Schlafzimmer betrat. Narcissa warf sich in seine Arme; er konnte sehen, dass sie geweint hatte, ihre Augen waren rot und geschwollen und ihr ganzes Make Up im Gesicht zerlaufen.

War es denn möglich, dass sich Draco's Tat schneller herumgesprochen hatte, als er apparieren konnte? Eher unwahrscheinlich.

Das konnte nur eins bedeuten...

"Warst du mit Lucas beim Arzt?", wollte er vorsichtig von seiner Frau wissen, die angefangen hatte, hemmungslos in seinen Umhang zu schluchzen.

Er packte sie sanft an den Schultern und schob sie so von sich weg, dann sah er ihr besorgt in die Augen und wiederholte seine Frage langsam.

Unter erneutem heftigen Schluchzen brachte Narcissa ein Nicken zustande, mit dem rechten Arm fuhr sie sich unbeholfen über ihr Tränenüberströmtes Gesicht, sodass es ihr leichter fiel, ihn anzusehen, bevor sie mit erstickter Stimme sprach.

"Du... du warst weg und ich wusste doch nicht, was ich tun sollte... ich wollte mit ihm spazieren gehen, aber seine Augen - oh Götter, seine Augen! Es war so schrecklich und ich hab sofort einen Arzt gerufen... der sagte mir... dass er t... t... toooht ist!"

*****

Ron zückte seinen Zauberstab.

Mittlerweile war er wieder im Fuchsbau angelangt und plante jetzt, via Flohpulver in die Winkelgasse zu kommen.

In einem Traum, dachte er, brauche ich kein Pulver. Ich kann mich einfach in die Flammen stellen.

Als er jedoch ohne zu zögern in das lodernde Feuer des Kamins trat, gab er einen überraschten Schmerzensschrei von sich.

Wieso konnte er Schmerzen fühlen? Und es tat höllisch weh! Die Flammen fraßen ihn, sie verschonten keinen Teil seines Körpers und abermals stieß Ron einen gellenden Schrei aus, der direkt aus seiner Kehle zu kommen schien und ihn an einen Troll erinnerte. Trotz der Qualen, die er durch das Feuer erlitt, kicherte er.

Ein Troll, ha ha, sehr witzig und jetzt träum dir die Schmerzen weg!, hörte er eine zynische Stimme in seinem Kopf sagen.

Schweren Herzens trat Ron aus dem Feuer und als er merkte, dass er in Flammen stand, die um seinen Körper züngelten und seine Haut verbrannten, lachte er hysterisch und rannte zu dem Teich hinter dem Haus.

*****

Lucius saß allein am Kamin seines Arbeitszimmers.

Sein Gesicht war tränenlos, obwohl er um hundert Jahre gealtert wirkte.

Doch war es nicht einmal die Entdeckung, dass sein jüngster Sohn ein Zombie war, die in nachdenklich und traurig stimmte, sondern bekam er den Kopf nicht von Gedanken frei, die allesamt um Draco kreisten.

Wie hatte das alles passieren können?

Sollte er stolz oder entsetzt sein? Vermutlich beruhte dies darauf, ob Draco der Menschheit das Ende ihrer Tage oder glücklich Tage des Lichts bringen wollte.

Aber hauptsächlich hatte er Angst. Was, wenn Draco es nicht schaffte, seine Ziele zu verwirklichen?

Er, Lucius, hatte alles getan, um seinem Sohn den Weg in die Zukunft zu pflastern.

Und trotz alldem war er sich nicht sicher, ob er dumm genug gewesen war, den Menschen Armageddon zu bringen.

Er konnte nur hoffen, dass dies nicht der Fall war.

Und auf Draco vertrauen.