Dumbledore's letzter Gedanke
Der Wahnsinn als Ursprung jeden Gedankens ist etwas allgegenwärtiges. In einem jeden sitzend, schlummert er in den Tiefen der menschlichen Seele und wartet nur darauf die Dunkelheit verlassen zu können und an die Oberfläche des Bewusstseins zu treten.
Wie eine schleichende Gefahr umschmeichelt er die menschlichen Sinne und bittet mit einer Stimme süßer als Honig und Worten voll himmlischer Zärtlichkeit, um die Freilassung und Akzeptanz seiner Existenz. Er bedient sich des menschlichen Verlangens sich selbst über alles zu stellen, indem er diese Vision die ganz seinem Sein entspricht, in den Augen des Menschen zu etwas wahrhaftig möglichen und erreichbaren empor hebt.
Und der Mensch lässt sich nur all zu gern von den geflüsterten Versprechungen verführen, sich seines rationalen Denkens berauben und sich im Meer seiner eigenen Schwäche leiten.
Der süße duft der Verwirrung überreizt den irdischen Gedanken und hebt ihn in schwindelerregende Höhen empor. Die Orientierung entgleitet und die klaren Formen der Welt ertrinken und werden überschattet von finsteren Gebilden, die als schattenhafte Kreaturen den blutigen Pfad der menschlichen Gier empor klettern, an die Oberfläche der spürbaren Realität. Die Kontrolle entschwindet und mit beängstigender Zuneigung springt der Mensch in den Sumpf der Anarchie.
Die Rückkehr zum Ursprung ist zwingend und die verzehrende Sehnsucht im Herzen treibt einen voran, der Sünde entgegen und hinein in die gehasste und geliebte Verdammnis.
Ein Lächeln schleicht sich in die Züge der Menschen und unendlich sanft in seinen Anfängen, täuscht es über die Wahrheit hinweg, die sich in Form des Wahnsinns dahinter verbirgt. Die Zeit fließt weiter und mit sich nimmt sie den Nebel der Täuschung, der das Offensichtliche verschleiert. Die menschliche Natur gewinnt überhand und das sanfte Lächeln verzerrt sich, um als Spiegel der inneren Welt des Menschen zu wirken.
Die Symptome gewinnen an Kraft und brechen den geistigen Damm der Moral, der wie ein schwächendes Gebilde im Sturme der menschlichen Emotionen steht und als nicht minder als feiner Sand im Winde in die Welt entflieht.
Die Augen strahlen in mystischer Intensität und zeigen nur zu deutlich wie weit man schon gekommen ist. Das Feuer, welches in ihnen brennt, ist von einer Leidenschaft, die alles um sich zu verzehren droht.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment wo er durch die Tür der großen Halle kam.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment als er mir in die Augen sah.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment wo er mich anlächelte.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment wo er seinen Zauberstab zog.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment wo er ihn auf Ronald Weasley richtete.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment als die Worte Avada Kedavra über seine Lippen kamen.
Ich hätte es wissen müssen, in dem Moment als Ron tot zu Boden ging.
Ich hätte es wissen müssen, einfach wissen müssen, dass Harry Potter nicht mehr der ist der er einmal war.
Hogwarts ertrank in Todessern.
Voldemort hatte gesiegt.
Und Harry...
...lächelte.
