Die gestohlene Nacht
Eine Stunde und zwei Kneipen später hatte Chris die Schnauze ziemlich gestrichen voll. Es mochte zwar Weihnachten sein, aber das gab den einsamen und vom Leben gebeutelten Frauen nicht das Recht, ihn als Freiwild zu betrachten und Jagd auf ihn zu machen.
Jedenfalls nicht so.
Wenn er jemals eine Frau derart primitiv angebaggert hätte, dann würde seine Wange von der Ohrfeige ganz gewaltig brennen, aber hier, hier half es noch nicht einmal, wenn er nett und höflich ‚nein danke' sagte. Aus beiden Läden hatte er sich durch den Hintereingang rausgeschlichen, nur um diese penetranten Weiber los zu werden.
Aber einen positiven Effekt hatte das Ganze. Sollte er wirklich noch einen Schatten gehabt haben, so war er den jetzt auch los.
Schon auf dem Weg zur zweiten Kneipe hatte er sich bei Engin gemeldet und Entwarnung gegeben. Sein Partner hatte auch nichts Neues berichten können. Bechthold hatte sich von seinem Gorilla nach Hause chauffieren lassen und seitdem saß Engin gelangweilt in der Einliegerwohnung und wartete auf die Ablösung, die um Acht kommen sollte. Lange brauchte er also nicht mehr zu warten. Er lud Chris noch einmal ein, den Abend mit ihm und Sabine zu verbringen, was dieser dankend ablehnte.
In dem zweiten Laden hatte er innerhalb von zehn Minuten genauso viele Frauen abgewimmelt, die noch nicht mal wirklich attraktiv waren. Und bevor das nächste Rudel zur Jagd rüstete, ergriff Chris die Flucht durch den besagten Hinterausgang.
Eins ist sicher. Um meine Wirkung auf Frauen brauche ich mir nie mehr Gedanken zu machen. Das ist schon etwas zuviel des Guten.
Inzwischen war er aber fest entschlossen, die Nacht alleine zu verbringen.
Ein Blick auf die Uhr zeigte Chris, dass es noch nicht mal halb neun war. Lust, seine einsame Wohnung aufzusuchen, hatte er nicht. Der Heilige Abend würde ihn nur dazu verleiten, eine Whiskeyflasche zu öffnen, irgendwann sentimental zu werden und dann im Schrank das Fotoalbum rauszuwühlen. Dann würde er wieder die alten Weihnachtsbilder von Eddie betrachten und am Ende traurig, unbefriedigt und stinkbesoffen ins Bett fallen.
Einen Kater hätte er am nächsten Tag zwar nicht, aber es gab angenehmere Arten, sich zu betrinken.
Chris erinnerte sich an eine Kneipe mit mehreren Billardtischen, die keine zwei Straßen weit weg war, wo er hoffentlich von den liebestollen Weibern in Ruhe gelassen würde. Deswegen machte er sich auf den Weg dorthin.
Unterwegs erinnerte er sich, woher er diesen Laden kannte.
Früher, in jener verrückten Zeit bevor aus ihm und Eddie endgültig ein Paar geworden war, waren sie dort mindestens einmal die Woche gewesen. Sie hatten einige Bierchen getrunken, über Gott und die Welt diskutiert und nebenbei Poolbillard gespielt.
Und anschließend brauchte ich immer eine kalte Dusche.
Das lag damals weniger an den heißen Diskussionen, sondern daran, dass er Eddie beim Spielen ganz ungeniert beobachten konnte. Er hatte jede einzelne Bewegung in sich aufgesogen. Und Eddie hatte es genau gewusst und versucht, Chris zu provozieren.
Und wie es gewirkt hatte.
Doch Chris hatte sich Eddie gegenüber nie etwas anmerken lassen. Schließlich hätte er sich zu diesem Zeitpunkt der Beziehung nur einen Korb eingehandelt.
Als sie dann endlich zusammen waren, hatten sie nie die Zeit gefunden, noch einmal Billard zu spielen. Es lag wohl auch daran, dass sie wahrscheinlich mitten im Spiel übereinander hergefallen wären, und das wäre in einer Kneipe der Grund für ein Lokalverbot gewesen. Für Chris war es ein Hinderungsgrund. Eddie hatte da schon andere Andeutungen gemacht, die Chris immer ignoriert hatte.
Und jetzt stand er vor dem Eingang und musste sich überwinden einzutreten.
Besser als allein zu Hause zu sitzen.
Chris gab sich einen Ruck, öffnete die Tür und trat ein. Beinahe wäre er zurückgeprallt. Der Duftcocktail, der ihm entgegenkam, war einfach nur überwältigend. Es war eine Mischung aus abgestandenem Rauch, Schweiß und verschiedenen anderen Gerüchen.
Hier wird immer noch die eine oder andere Tüte geraucht.
So unangenehm der Geruch im ersten Moment auch war, eine Sekunde später war es genau das, was Chris brauchte. Es weckte einige halbvergessene Erinnerungen, Erinnerungen, die sich um einige sehr glückliche Momente mit Eddie drehten.
Die Beleuchtung war in den letzten Jahren nicht erweitert worden. Es gab eine Lampe für die Theke und sonst grelles Kunstlicht über den Billardtischen. Wenn man sich nicht gerade für den nächsten Stoß über die Platte beugte, stand man unweigerlich im Schatten. Ed, der Wirt, war der Meinung, dass dies reichen musste. Und er weigerte sich anscheinend immer noch, Musik zu spielen, die in seinem Geburtsjahr noch nicht existiert hatte oder wenigstens diesem Stil entsprach. So wie es sich anhörte, lief eine Buddy Holly-CD.
So wie jeden Abend mindestens zweimal.
Auch sonst hatte sich die Kneipe nicht verändert. Auf der linken Seite war die Theke aufgebaut, direkt dahinter zwei Billardtischen,., und auf der rechten standen sechs weitere Tische. An den Wänden gab es einige Sideboards, damit man während des Spiels die Gläser abstellen konnte. In der hinteren linken Ecke, kurz vor den Toiletten, hing eine Dartscheibe an der Wand. Jeder, der das stille Örtchen verließ, musste beim Öffnen der Türe aufpassen. Jeder Toilettenbesuch barg die Gefahr, einen Pfeil abzubekommen, wenn gerade gespielt wurde. Aber vielleicht war das auch für viele der Reiz, denn niemals zuvor hatte Chris erwachsene Männer so oft zur Toilette gehen gesehen, wenn mal wieder jemand Dart spielte.
Dafür waren Frauen in diesem Laden Mangelware. Sie tauchten nur hin und wieder als Begleitperson in dieser Kneipe auf und waren auch wieder recht schnell weg. Auch hatte Chris bisher noch keinen Schwulen in diesem Laden getroffen, besser gesagt hatte er außer Eddie niemanden gesehen, der die entsprechenden Signale ausgestrahlt hatte.
Hatte das Chris früher verwundert, weil er den Eindruck hatte, dass dieser Ort Erotik pur ausstrahlte, so verstand er es nun. Auch wenn hier die Erinnerung an Eddie besonders lebendig war, im Raum herrschte eine kalte und nüchterne Atmosphäre, die Chris am ehesten an die einer Turnhalle erinnerte.
Der ideale Ort, um meine Ruhe zu haben.
Heute war nicht wirklich was los. Nur an zwei Tischen wurde gespielt und die Theke hatte Ed für sich allein.
Dort ging Chris erst mal hin, begrüßte Ed mit Handschlag, trank sein erstes Bier und ließ sich von ihm erzählen, was sich in den letzten zwei Jahren ereignet hatte. Nicht, dass es ihn wirklich interessierte, aber es war besser, als alleine rumzusitzen. Dafür stellte Ed keine Fragen. Weder nach Eddie, noch nach etwas anderem.
Währenddessen checkte Chris durch die Spiegel am Tresen, ob nicht doch noch ein Verfolger auftauchte. Aber diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich als unnötig. Zehn Minuten später war noch kein neuer Gast reingekommen. Und von außen konnte man den Laden nicht einsehen.
Nach dem zweiten Bier hatte Chris Lust zu spielen. Auch wenn er keinen Partner hatte, Billard war eins der wenigen Spiele, das ihm auch ohne Gegner Spaß machte. Er lieh sich von Ed ein Queue und ging zum freien Tisch hinter der Theke. Weit weg von den anderen Spielern, damit diese nicht sehen konnten, wie eingerostet und schlecht er war.
Doch schon nach den ersten Stößen war Chris angenehm überrascht. Er war nicht schlechter geworden, im Gegenteil. Bandenstöße konnte er wesentlich schneller und besser berechnen als jemals zuvor. Für seine Verhältnisse hatte er eine sehr gute Trefferquote.
Wow, dass mein Überlebenstraining auch dafür gut ist… wär' mir im Traum nicht eingefallen.
In der Kneipe war es wie immer sehr ruhig. Chris konnte das Klacken der Kugeln und vereinzelte Kommentare der anderen Spieler hören und dann waren da immer noch die Oldies, die im Hintergrund dudelten.
Nach einer halben Stunde nahm er das auch nicht mehr wahr. Zu sehr hatte er sich in ein Spiel vertieft, das nicht wirklich eins war. Chris wollte nur die weiße Kugel über möglichst viele Banden spielen, bevor er versuchte, eine andere zu treffen und anschließend zu versenken.
Nach einem wirklich gelungenen Stoß blickte er erstaunt auf, als ihm jemand applaudierte. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.
Chris blickte hoch und wollte sich sein Publikum anschauen. Doch das stand, wie konnte es anders sein, im Schatten und Chris brauchte einige Sekunden, bis sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.
Oh mein Gott.
Der Schatten, der sich gegen den anderen Tisch gelehnt hatte, wirkte so seltsam vertraut. Als ob er schon immer da gewesen wäre und nur darauf gewartet hätte, dass Chris ihn wahrnehmen würde. Dann konnte Chris die Gesichtszüge erkennen. So ernst und doch so unendlich begehrenswert.
Er blinzelte, doch die Erscheinung verschwand nicht. Sie war doch real.
Chris hatte mit allem gerechnet, nur nicht, dass Eddie hier auftauchen würde, schließlich war er in einer glücklichen Beziehung und sollte die Weihnachtstage mit Thomas verbringen.
Was auch immer Chris jemals vorhatte zu sagen, er fand einfach keine Worte. Da stand Eddie in hellblauer Jeans und weißem Hemd vor ihm, sah besser aus als jemals zuvor und Chris war wirklich sprachlos.
Vielleicht lag es daran, dass Ed die Musik gewechselt hatte: Die Luft der Kneipe schien auf einmal nur so zu prickeln.
Seit wann finde ich den Soundtrack von ‚Dirty Dancing' erotisch? Der ist kitschig, sonst gar nichts. Und seitdem Uschi in ihrer ‚romantischen Phase' die Songs Tag und Nacht gehört hatte, dürfte ich doch davon kuriert sein.
Es war Eddie, der das Schweigen brach.
"Hallo Chris! Ich habe nicht damit gerechnet, dich hier zu sehen. Irgendwie habe ich erwartet, dass du in Paris bist."
Was sollte Chris jetzt sagen? Wenn er Eddie erzählen würde, dass es mit Amanda aus wäre, dann würde er sich wieder Hoffnungen machen und das wäre noch zu früh.
So entschied er sich für ein Kopfschütteln und eine neutrale Antwort, die das Thema Amanda elegant umschiffte.
"N'abend Eddie. Du wirst es nicht glauben, aber ich kann mich nicht jedes Jahr drücken. Ich hab' über Weihnachten jeden Tag von acht bis acht Dienst."
Als Eddie nichts erwiderte, redete Chris weiter. Er wusste nicht, ob Mike deswegen Ärger bekommen würde, aber er wollte wissen, wo Thomas war.
"Und was ist mit dir? Mike hatte letztens erzählt, dass du nicht mehr allein bist, auch wenn Iris nicht wirklich glücklich mit deinem Neuen ist."
Jetzt schüttelte Eddie den Kopf.
"Mike hat sich überhaupt nicht verändert. Der hat sein Herz auf der Zunge liegen. Dann hat er dir auch erzählt, dass Iris ihn, Klaus und die ganze Sippe über Weihnachten in ihr neues Ferienhaus eingeladen hat."
Es war eine Feststellung, keine Frage, die Chris trotzdem mit einem Nicken beantwortete.
"Ja, das hat er, damit hast du aber noch nicht meine Frage beantwortet."
Doch statt zu antworten hielt Eddie ein Queue hoch.
"Lass uns eine Runde spielen, dann lässt sich leichter reden."
Wie soll ich reden, wenn mir schon bei deinem Anblick das Atmen schwer fällt?
Es war so unwirklich. Da stand Eddie nun vor ihm und tat so, als ob es jene schreckliche Szene im Bistro niemals gegeben hätte, als wären sie gute Kumpels, die sich vor einigen Tagen das letzte Mal gesehen hatten.
Vielleicht gibt es doch noch einen Weihnachtsmann, der mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllt.
Und Chris beschloss, egal welches Spiel Eddie auch spielte, mitzumachen. Er hatte keine Ahnung, wie es heute enden würde, aber er war bereit, um einem hohen Einsatz zu spielen.
"Einverstanden. Wer macht den ersten Stoß?"
Eddie lehnte das Queue an den Tisch und krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch. Chris hatte nicht nur Probleme mit dem Atmen, sein Denken schien auch auszusetzen. Aber dann riss er sich zusammen und bekam noch mit, was Eddie sagte.
"Wie du willst. Wir könnten eine Münze werfen."
Was soll ich sagen? Ich will einfach nur hier stehen und dich beobachten…
Aber damit würde er bei Eddie nicht weiterkommen, schließlich wartete er auf eine Antwort. Wenn er nicht bald etwas sagte, dann würde Eddie sich bestimmt zu ihm umdrehen und die Augenbraue spöttisch hochziehen. Chris war sicher, dass er dann bis an die Haarwurzel erröten würde.
"Unser altes Ritual… aber da du später eingetroffen bist, gehört der Anstoß dir."
Eddie drehte sich tatsächlich zu ihm, aber in seinen Augen war ein Glitzern, das Chris früher immer gefürchtet hatte, denn es bedeutete, dass Eddie irgendetwas plante. Jetzt hoffte er, dass er das im Sinn hatte, was auch Chris wollte.
"Faule Ausrede. Du willst nur nicht. Du warst derjenige, der früher beim Anstoß immer eine halbe und eine ganze gleichzeitig versenkt hatte und mir deswegen immer ein Bier ausgeben musste."
Normalerweise hätte Chris mit einem flapsigen Spruch reagiert, aber er war sprachlos. Gemeine Stimmen würden behaupten, dass ihm das Hirn in die Hose gerutscht war. Und Chris würde diesen Stimmen sogar Recht geben.
Inzwischen hatte Eddie die letzten Kugeln, die noch auf dem Tisch lagen, in die Taschen versenkt, Geld eingeworfen und den kompletten Satz Kugeln aus dem Fach unterm Tisch rausgeholt. Er ordnete sie im Dreieck an und positionierte die weiße Kugel, um den ersten Stoß zu machen.
Doch bevor sie mit dem Spiel begannen, kam Ed zu ihnen rüber und brachte frisches Bier.
Eddie nahm ihm beide Gläser ab und reichte eins an Chris weiter. Dabei berührten sich zum ersten Mal an diesem Abend ihre Finger und Chris lief eine Gänsehaut über den Rücken.
Das konnte aber auch daran liegen, dass im Hintergrund gerade die ersten Takte von ‚Be my baby' liefen.
Und dann noch Eddies Blick, das ließ einiges ahnen.
Er spielt wieder mit mir, genau wie damals.
Dann war der Zauber des Augenblicks gebrochen, denn Chris' Hirn setzte wieder ein und er stellte sich die berechtigte Frage, warum Eddie dies tat. Doch darauf fand er keine Antwort, aber vielleicht würde der weitere Verlauf des Abends dies klären.
Vielleicht will er sich ja auch rächen, macht mich heiß und lässt mich dann einfach stehen. Zuzutrauen wäre es ihm.
Doch jetzt wollte Chris nicht weiter darüber nachdenken, denn selbst wenn es so wäre, dann hätte er vorher etwas Zeit mit Eddie gehabt.
Um Eddie nichts von seinen Gedanken mitbekommen zu lassen, hob Chris sein Glas, prostete Eddie zu und trank.
Statt nur einen Schluck zu nehmen, leerte Eddie sein Glas in einem Zug.
Trinkt er sich Mut an?
Das war wieder eine Frage, die er nicht stellen konnte, genauso wenig, wie er noch einmal Thomas ins Gespräch bringen würde, denn Eddie hatte mit seinen ausweichenden Antworten mehr als deutlich gemacht, dass er darüber nicht reden wollte.
Jetzt stellte Eddie das leere Glas auf das Sideboard, nahm sich sein Queue und ging auf die andere Seite des Tischs. Er schien sich auf den Eröffnungsstoß zu konzentrieren. Doch dann stockte er, blickte sich suchend um und nahm sich die blaue Kreide, die Chris vor wenigen Minuten noch benutzt hatte. Mit einer kreisenden Bewegung rieb er die Spitze seines Queues ein, damit es beim Berühren der weißen Kugel nicht abrutschen konnte.
So intensiv, wie Eddie sich seinem Queue widmete, konnte Chris einfach nur noch trocken schlucken und seine Hose wurde ihm zu eng.
Lass dir nichts anmerken, er spielt nur das alte Spiel und das kann ich auch.
Endlich beugte sich Eddie für den ersten Stoß über die Platte. Chris war inzwischen um den Tisch gewandert und stand nun hinter ihm, so dass er einen sehr guten Blick auf Eddies Po hatte. Dieser war noch genau so knackig, wie er ihn in Erinnerung hatte. Der gesamte Körper seines Ex schien immer noch muskulös und ohne überflüssiges Fett zu sein.
"Du bist dran."
Chris schrak hoch. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Eddie schon fertig war. Ein Blick aufs Spielfeld zeigte ihm, dass Eddie bereits die Dreizehn und die Fünfzehn versenkt hatte.
Also hab ich die Vollen.
Auch wenn die offiziellen Regeln anders lauteten, sie spielten immer so, dass die weiße Kugel von dem Punkt, wo sie nach dem letzten gegnerischen Stoß liegen blieb, weitergespielt werden musste.
Und sie lag für Chris sehr ungünstig. Bis auf eine waren seine Kugeln noch in einem Pulk. Wenn er diese Kugel versenken wollte und dabei auch noch verhindern musste, dass die weiße Kugel vorher eine der Halben berührte, dann musste er wahrscheinlich über mehrere Banden spielen. Und er wollte Eddie nicht einfach so gewinnen lassen. Das würde nur zu deutlich zeigen, was mit ihm los war.
Zweimal umrundete Chris den Tisch, um einen einfacheren Weg zu finden. Doch es gab keinen. Er blickte Eddie an, sah dessen siegessicheres Lächeln, und Chris' Kampfgeist war endgültig geweckt.
Er setzte sich auf den Tisch, achtete darauf, dass ein Fuß immer im Kontakt mit dem Boden blieb, und konzentrierte sich auf den Stoß. Die Verrenkung, die er dabei machen musste, hätte er vor einem Jahr noch nicht hinbekommen, aber dank seines Trainings hatte er damit keine Probleme mehr. Nicht nur das, auch der Stoß gelang und zudem schaffte er es auch noch, den Pulk zu sprengen, so dass seine Kugeln wesentlich günstiger lagen. So versenkte er drei hintereinander, bis er sich bei dem Versuch, die Sechs in eine Tasche am Kopffeld zu versenken, verschätzte und einen zu weichen Stoß ausführte. Die Kugel blieb einen halben Zentimeter vor dem Loch liegen.
Dafür, dass er seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gespielt hatte, konnte Chris sehr zufrieden mit sich sein.
Das musst du mir erst einmal nachmachen.
Um Eddie zu reizen, nahm er die Kreide und rieb die Spitze seines Queues mit langsamen Bewegungen ein.
Aber das schien Eddie gar nicht zu interessieren. Er warf nur einen kurzen Blick auf Chris und konzentrierte sich dann auf das Spiel. Wie Chris hatte er wohl Blut geleckt und Chris konnte an seinem Gesichtsausdruck erkenne, dass auch er das Spiel für sich entscheiden wollte...
Doch dann erkannte Chris, dass Eddies Hose mindestens genauso ausgebeult war wie seine eigene. Und er wusste, wie es wirklich um Eddie bestellt war.
Der Anblick, wie Eddie sich wieder über den Tisch beugte, eine Hand aufstützte, das Queue auf die Hand legte und dann die weiße Kugel anvisierte, war für Chris irgendwie berauschend.
Wenn ich mich nicht ganz schnell ablenke, dann falle ich hier und jetzt über ihn her.
Er schloss die Augen und versuchte es mit Meditation.
Es war zwecklos. Alle Bilder in seinem Kopf zeigten nur die Person seiner Begierde. Bevorzugt nackt im Bett.
Dann versuchte Chris, sich auf das Gedudel der Musik zu konzentrieren und den Text zu verstehen.
Hungry eyes
One look at you and I can't disguise
I've got hungry eyes
I feel the magic between you and I
Und das stimmte absolut mit dem überein, was Chris gerade fühlte.
Verdammt, das ist bestimmt Eddies Werk. Er manipuliert mich.
Und das Bedürfnis, Eddie hier und jetzt zu nehmen, wurde immer größer.
Doch da dies genau das war, was Eddie mit seinem Spiel beabsichtigte, wollte Chris nicht einfach so klein beigeben.
Gott, was ist nur los mit mir? Ich reagiere doch sonst nicht wie ein hormongesteuerter Teenager!
Nur mit Mühe realisierte Chris, dass Eddie gerade wieder zwei weitere Kugeln versenkt hatte und zum nächsten Stoß ansetzte, mit dem er die Drei direkt einlochen würde.
Und dann wäre bis auf die Acht nur noch eine weitere übrig. Während von Chris noch drei Kugeln auf dem Spielfeld lagen.
Eddie musste in der letzten Zeit Billard gespielt haben, anders konnte sich Chris das nicht erklären.
So leicht lass' ich dich nicht gewinnen.
Das, was er jetzt machen würde, war nicht fair, aber es würde garantiert wirken. Aber er musste sich beeilen, sonst hatte er verloren.
Glücklicherweise stand Eddie jetzt fast vor ihm, so dass sein Manöver nicht auffallen würde. Chris beobachtete Eddie ganz genau und in dem Moment, in dem er zum Stoß ausholte, streifte Chris' Hand rein zufällig Eddies Jeans. Natürlich nicht am Bein, sondern er berührte den Po. Und Chris erzielte genau die Wirkung, die er auch erhofft hatte. Eddie zuckte zusammen und verriss den Stoß.
Damit es nicht wirkte, als ob Chris dies beabsichtigt hatte, tat er so, als ob er nichts bemerkt hätte, und ging zum Sideboard, auf dem er sein Bier abgestellt hat.
"Das war ein ganz mieser, dreckiger Trick von dir, Chris!"
Das ist eine Kampfansage! Ich freue mich darauf.
Ganz genüsslich trank Chris sein Bier, bevor er auf Eddies Vorwurf reagierte.
"Darf ein Mann nicht mal in Ruhe sein Bier trinken?"
Ich bin mindestens genau so unschuldig wie du es bist.
Chris konnte ganz genau erkennen, wie es in Eddies Kopf arbeitete und er zu der Erkenntnis kam, dass er es nicht zugeben konnte, dass Chris' Berührung ihn irritiert hatte.
"Doch, darfst du. Aber du kannst darauf wetten, dass ich mich genau so wie du an die Regeln halte."
Eddie kam auf Chris zu, bis er direkt vor ihm stand und in seine Augen blickte.
Das ist gemein! Wieso musst du so groß sein?
Die Tatsache, dass Chris in diesem Blick beinahe versank, trug nicht gerade zu seinem Wohlbefinden bei. Und als Eddies Mund sich leicht öffnete und er seine Lippen mit der Zunge befeuchtete, da bestanden Chris' Beine nicht mehr aus Knochen und Muskeln, sondern waren zu einem wabbernden Pudding geworden.
Ein Geste von Eddie und ich werde zu Wachs. Und wenn er mich jetzt noch berührt…
Doch das tat Eddie nicht. Er schien ganz genau zu wissen, wie weit er gehen musste, um dann aufzuhören. Dann nahm er sich das frische Bier, das Ed in der Zwischenzeit gebracht hatte, und trank.
"Du bist dran."
Und wie zur Hölle soll ich mich jetzt noch darauf konzentrieren?
Eddie trieb das Spiel noch ein klein wenig weiter, indem er Chris das Bierglas aus der Hand nahm, ihm das Queue in die Finger drückte und einen Stups Richtung Billardtisch gab.
Das Queue war Chris' Rettungsanker. Obwohl er die Spitze erst nach seinem letzten Stoß mit Kreide eingerieben hatte, tat er es jetzt noch mal, nur um etwas Zeit zu gewinnen, damit er sich zusammenreißen konnte.
Dann drehte er eine Runde um den Tisch und versuchte, sich auf die Lage der Kugeln zu konzentrieren und die nächsten Spielzüge zu planen.
Einfach war es nicht, aber Chris wollte wenigstens bei einem Spiel der Gewinner sein. Dass er beim anderen verlieren würde, war keine Frage, die lautete nur, wann und wie er unterliegen würde.
Eddies Fehlstoß hatte für Chris nur positive Auswirkungen. So konnte er ohne Probleme die Sechs einlochen und sich dann seinen restlichen Kugeln widmen. Dabei behielt er so lange wie möglich Eddie im Auge, da er mit einem Racheakt rechnete.
Aber dieser kam nicht. Stattdessen hatte Eddie sich an die Wand gelehnt, hielt sein Bierglas in der Hand und schien jede von Chris' Bewegungen zu beobachten.
Nicht notwendig zu erwähnen, dass dies Chris trotz allem irritierte.
Dann hatte er es geschafft. Er hatte all seine Kugeln versenkt und musste nur noch die Acht am Kopfende einlochen, um zu gewinnen.
Aber das war leichter gesagt als getan, da Eddies Drei direkt vor der Tasche lag, die er nehmen musste, und somit ein Einlochen unmöglich machte.
So blieb Chris nichts anderes übrig, als so zu zielen, dass sowohl die Weiße als auch die Schwarze so ungünstig wie möglich zum Stillstand kamen.
Das klappte auch. Eddie würde zwar mit seinem nächsten Stoß die Drei einlochen können, aber dann wäre es für ihn wieder vorbei. Und genau die Drei musste ja auch weg, um den Weg für Chris' Sieg freizumachen.
Und Chris' Rechnung ging auf. Wenige Minuten später war er wieder am Zug.
Auf dem Tisch lagen nur noch die Acht und Eddies Neun.
Mit einem Bandenstoß musste es Chris möglich sein, die Acht zu versenken und dadurch zu gewinnen.
Bevor er zum letzten Stoß ansetzte, vergewisserte sich Chris, dass Eddie weit genug weg stand, um ihn nicht in irgendeiner Art und Weise zu stören.
Der lehnte wieder an der Wand und verfolgte Chris mit den Augen.
Doch davon wollte Chris sich nicht ablenken lassen. Er wollte gewinnen. Der Rest würde sich schon ergeben.
Chris zielte etwas länger, als es eigentlich notwendig war, und dann stieß er die weiße Kugel mit seinem Queue an. Es kam darauf an, nicht zuviel und nicht zuwenig Kraft in den Stoß zu legen. Im ersten Moment schien alles zu klappen, die Kugel berührte zwei Mal die Bande, bevor sie mit einem leisen ‚Klack' auf die schwarze traf und zurückprallte. Die Acht rollte auf die Tasche am Kopfende zu. Zuerst machte es den Eindruck, als ob sie kurz vor dem Loch liegen bleiben würde, und Chris hielt instinktiv die Luft an, doch dann verschwand sie mit einem ‚Plopp' in den Tiefen des Tisches.
Damit war Chris der Sieger dieses Spiels. Doch was war mit dem anderen? Chris wusste es nicht. Statt sich zu freuen, dass er Eddie im Billard geschlagen hatte, fragte er sich, wie es jetzt weitergehen würde.
Eigentlich war das, was Chris da gerade machte, Eddie gegenüber unfair. Er machte ihm Hoffnungen, wo es noch keine gab.
Was soll's? In einem Monat ist doch eh alles entschieden.
Chris wollte nicht mehr warten, das letzte Jahr ohne Eddie war für ihn die Hölle gewesen. Er brauchte ihn hier und jetzt und nicht erst in einem Monat. Zumal Adam ihm ja prophezeit hatte, dass seine Gewinnchancen unter fünfzig Prozent liegen würden.
Er lehnte das Queue an den Tisch, drehte sich um und wollte zu Eddie gehen, doch dieser stand schon vor ihm. Chris war so in seinen Gedanken versunken gewesen und hatte nicht bemerkt, dass er sich genähert hatte.
So prallten sie mehr oder weniger zusammen. Besser gesagt, ihre Körper berührten sich, und wenn Chris sich noch nicht sicher gewesen wäre, Eddie ließ ihm keine Chance. Er hielt ihn fest und küsste Chris. Vor diesem Ansturm taumelte Chris zurück, bis der Billardtisch ihn stoppte.
Es war nichts Zögerndes oder Zärtliches in dem Kuss. Er war wild und leidenschaftlich. Verlangender als alle Küsse, die Chris jemals erlebt hatte. Er schloss die Augen und ließ sich fallen. Chris spürte, wie Eddies Hände auf Wanderschaft gingen und das Hemd aus seiner Hose zupften. Dann hörten die Küsse auf und Chris merkte, wie er nach Luft schnappte und ihm ein Stöhnen entwich, als Eddie in seinen Halsansatz biss.
Chris' Hände krampften sich um die Tischkannte. Er versuchte, die Beherrschung so weit zu behalten, dass er nicht schon sofort kam.
Gott, wenn er mich jetzt auf dem Billardtisch nehmen will, dann werde ich mich nicht wehren.
Und im Hintergrund spielte weiter der ‚Dirty Dancing'-Soundtrack. Ganz weit hinten in seinem Kopf, fast schon im Unterbewusstsein registrierte Chris den Text:
Yes
We're
gonna fall in love
And it feels so right
Yes
We're gonna
make love
It's gonna be tonight
I can just imagine
Huggin'
and teasin' and
Lovin' an' squeezin' all night
25. Dezember, Frankfurt
Chris erwachte aus dem Reich der Träume. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er keinen Albtraum gehabt, in dem irgendein Unsterblicher versuchte, ihn oder Eddie zu foltern und umzubringen. Ganz im Gegenteil. Er konnte sich sehr genau an einen sehr heißen Traum erinnern.
Er und Eddie in der Kneipe, das erotischste Billardspiel, das er jemals erlebt hatte. Und dann der Kuss… Doch Eddie hatte Chris nicht auf dem Billardtisch genommen, sondern ihn auf die Toilette gezerrt. Nur gut, dass keine Dartspieler da gewesen waren. Es war heiß, befriedigend und doch irgendwie zu kurz gewesen. Anschließend brauchten sie nur einen Blickwechsel, der sagte, dass sie noch nicht genug gehabt hatten.
Das Taxi war schnell bestellt und den Rest der Nacht hatten sie in Eddies Bett verbracht.
Es war zu schön, um wahr zu sein.
Chris war nicht bereit, seine wohligen Gedanken los zu lassen. Er wollte die Erinnerung an diesen Traum festhalten, sich noch für einige Minuten tiefer ins Bett kuscheln, bevor der Wecker klingelte und er wieder in die harte Realität zurückkehren musste. Doch dabei fühlte er einen Widerstand. Erst jetzt realisierte Chris, dass etwas Schweres auf seiner Schulter lag und er sich gerade enger an einen anderen Körper gekuschelt hatte.
War es doch kein Traum?
Es schien jedenfalls so. Jedenfalls konnte sich Chris nicht vorstellen, dass irgendeine andere Person dieses Empfinden in ihm wecken würde. So irrational es auch war, in Eddies Armen fühlte er sich immer sicher und beschützt.
Jetzt brauchte Chris die Gewissheit, dass er doch nicht geträumt hatte. Er öffnete die Augen, aber es war dunkel. Also tastete er nach dem Arm, der auf ihm lag, und berührte die Finger. Diese von der Arbeit schwieligen und doch immer noch so gefühlvollen Fingerspitzen kannte er.
Es war Eddie, mit dem er die Nacht verbracht hatte. Kein Zweifel möglich.
Und wie geht's jetzt weiter? Ich kann nicht bleiben, sonst ist er für Bechthold ein gefundenes Fressen. Der wartet doch nur darauf, dass ich angreifbar bin.
Wieso musste ihm das nur passieren?
Daran ist der Weihnachtsmann schuld!
Wenn es schon keine logische Erklärung gab, dann war diese wenigstens der Jahreszeit angemessen. Wie sonst konnten sie sich ausgerechnet in dieser Kneipe treffen? Und Chris wusste immer noch nicht, wo Thomas eigentlich abgeblieben war.
Ein schlechtes Gewissen hatte Chris bei dem Gedanken an Thomas nicht, denn er kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass Treue für den anderen Unsterblichen ein Fremdwort war.
Doch es hielt Chris nicht davon ab, sich Sorgen um Thomas zu machen. Schließlich war dieser als Unsterblicher ziemlich hilflos. Und wenn ihm was passiert wäre, während Chris in Eddies Armen lag...
Scheiße, nur nicht an so was denken, Thomas schafft es doch immer, seinen Arsch zu retten. Und ich bin auch nicht sein Kindermädchen. Ich bin schließlich nicht schuld, dass er weg war. Fragt sich nur, was zwischen ihm und Eddie vorgefallen ist, dass sie Weihnachten nicht zusammen verbringen.
Ein Blick auf den Wecker zeigte Chris, dass er weder die Zeit hatte, sich weitere Gedanken zu machen, noch die Möglichkeit, mit Eddie zu kuscheln. Es war schon viertel nach sieben. Und weil Engin ihn in einer halben Stunde zu Hause abholen wollte, dann musste Chris sich innerhalb den nächsten zehn Minuten anziehen und ein Taxi organisieren. Da sie nicht ins Präsidium wollten, hatten sie sich erst so spät verabredet.
Mistjob. Wieso muss ich immer dann weg, wenn ich mit Eddie reden muss?
Da Eddie wusste, dass er an allen Weihnachtstagen Dienst hatte, würde er keine böse Überraschung erleben, wenn Chris nicht mehr da war.
Vorsichtig, um Eddie nicht zu wecken, wand sich Chris aus der Umarmung und stand auf.
Er suchte sein Handy und ging auf den Flur, um sich ein Taxi zu bestellen.
Wieder im Schlafzimmer stellte Chris fest, dass er seine eigenen Sachen nicht noch einmal tragen konnte. Also bediente er sich aus Eddies Schrank. Seine eigene Kleidung packte er zu einem Bündel. Einzig seine Dienstwaffe – die er entgegen sämtlicher Vorschriften auf den Boden wiedergefunden hatte – würde er wieder tragen. Doch bevor er sich anzog, wurde sein Blick von dem Schatten im Bett angezogen. Er hockte sich noch einmal hin und fuhr ihm liebevoll durch die Haare.
Auch wenn er sich diese Nacht mehr oder weniger gestohlen hatte, bereute er es nicht. Sollte man ihn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer noch beobachten, dann würde auch niemand auf die Idee kommen, dass er für Eddie mehr empfand als für jeden anderen One-Night-Stand, wenn er jetzt verschwand.
Ich kann doch nicht einfach so, ohne jede Nachricht gehen. Das wäre die Hölle für ihn.
Er ging ins Arbeitszimmer, knipste das Licht an. Dann suchte er sich einen Zettel, um Eddie eine Nachricht zu schreiben.
Aber wie das leere Blatt vor ihm lag, kamen wieder alle Zweifel hoch. Was sollte er schreiben? Entweder er machte Eddie zu viele Hoffnungen oder er vergraulte ihn endgültig.
Dabei brauche ich doch nur noch einen Monat Zeit.
Ein Blick auf die Uhr an der Wand zeigte Chris, dass er los mußte, wenn Engin nicht misstrauisch werden sollte.
Trotzdem nahm sich Chris die Zeit und entwarf mehrere Nachrichten. Bis auf eine jagte er alle durch den Reißwolf. Die übriggebliebene Notiz klebte er mit Tesa an Eddies Wecker. Eddie bekam von all dem nichts mit. Er schlief tief und fest.
Dann zog Chris sich an und packte seine Sachen zusammen. Nichts ließ mehr darauf schließen, dass er die Nacht mit Eddie verbracht hatte. Nur die Notiz am Wecker würde Eddie zeigen, dass er doch nicht geträumt hatte. Auf dem Zettel stand
Lass mir bitte noch etwas Zeit, ich bin noch nicht soweit.
Leise schloss Chris die Haustür und stieg in das Taxi, das bereits auf ihn wartete. Er warf keinen Blick zurück.
