Der Tag begann wie jeder andere, ein harmloser Samstag im Oktober. Nichts daran war ungewöhnlich, selbst bis zum nächsten Vollmond würde man noch eine gute Woche warten müssen. Das Wetter zeigte sich warm und freundlich und alles ging seinen gewohnten Gang. Und doch sollte an eben diesem unauffälligen Tag etwas geschehen, was das Leben des Professor Severus Snape von Grund auf verändern würde.

Obwohl, eine unbedeutend scheinende Tatsache war anders als sonst: Snape hatte nämlich gute Laune. Woran auch immer das gelegen haben mochte, werden wir nie erfahren, doch der stets so übellaunige Zaubertränkemeister beschloß auf einmal, dass er in Stimmung für einen Spaziergang wäre.

Die Schülerschaft staunte nicht schlecht, als Snape nach dem Mittagessen nicht wie gewohnt in seinen modrigen Gewölben verschwand, sondern die große Halle durch das Hauptportal verließ.

Sein Ziel war der verbotene Wald, ein Ort, den Snape sehr gut kannte. Er wusste genau, wo man sich darin gefahrlos bewegen konnte, und die wirklich unangenehmen Zeitgenossen würden sowieso erst nach Einbruch der Dunkelheit aus ihren Löchern kriechen.

Hier würde ihn niemand stören, der moosige Duft, das goldene Licht, all das gehörte für einige kostbare Stunden ihm ganz allein.

Snapes Erwartungen wurden nicht enttäuscht, als er langsam unter den uralten Bäumen entlangwanderte. Wenn es doch nur immer so sein könnte, dachte er und gestattete sich einen Anflug von Melancholie. Still und friedlich war es hier, eine wunderbare Ruhe erfüllte den Wald. Doch dann...

„Verdammte Einhornscheiße, so dämlich kannst aber auch nur du sein", ertönte es plötzlich neben ihm aus dem Unterholz. Snape erstarrte. Wer wagte es, ihn zu stören und auf so unverschämte Weise zu beschimpfen? Wenn da einer seiner Schüler dahinterstecken sollte, würde dem das leid tun. Sehr leid. Erbost schoß er auf den Wegrand zu und schlug sich in die Büsche, denn nichts uns niemand machte sich ungestraft über einen Severus Snape lustig.

„Jetzt steh nicht so blöd rum, laß die lieber was einfallen", zeterte die körperlose Stimme weiter. Eigentlich war es mehr ein Stimmchen, ein helles Zirpen, doch es klang unglaublich wütend. „Bei Merlins alten Socken, irgendwie muß das doch zu schaffen sein!"

‚Aber vorher werden wir noch ein Wörtchen miteinander reden', dachte Snape in grimmiger Vorfreude. Er teilte ein paar Farnpflanzen und sah sich im nächsten Moment einer höchst eigenartigen Szene gegenüber.

Vor ihm türmte sich ein Haufen bemooster Steine auf dem Waldboden, auf denen eine winzige Gestalt herumturnte. Sie wies zwar menschliche Formen auf und schien weiblichen Geschlechts zu sein, doch sie maß höchstens die Länge einer Handspanne. Ein Paar schillernder Flügel vervollständigten ihre Erscheinung und Snape brauchte eine Weile, um zu erkennen, was er da vor sich hatte: Eine echte Waldfee. Eines von diesen unglaublich seltenen Geschöpfen, welche ein Mensch nur in Ausnahmefällen zu Gesicht bekam. Um einen solchen handelte es sich hier definitiv, denn die kleine Fee steckte in Schwierigkeiten: Ihr linker Fuß war in eine der Felsspalten geraten und jetzt versuchte sie verzweifelt, sich aus dieser misslichen Lage wieder zu befreien. Dabei fluchte sie wie ein Bierkutscher aus den Londoner Docks.

„Glotz gefälligst nicht so dämlich, hilf mir lieber hier heraus", fuhr sie den verblüfft dastehenden Snape an, als sie ihn bemerkte. „Was ist, nicht so lahm, oder hast du noch nie eine Fee gesehen?"

Snape bedachte sie mit einem spöttischen Lächeln. „Du bist tatsächlich die erste."

„Wie schön für dich. Und jetzt mach dich nützlich und schieb endlich diesen verdammten Stein weg!"

„Warum sollte ich das tun?" Snape kreuzte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den nächsten Baumstamm. Das war eine Situation nach seinem Geschmack und er würde sie auskosten bis zur Neige. „Merk dir eines, Gnädigste, ich bin es nicht gewohnt, dass man in diesem Ton mit mir spricht."

Die Fee stutzte. „Ach du bist das, Hogwarts fieser Zaubertränkemeister mit den schlechten Zähnen und den versifften Haaren", sagte sie dann. „Hätte ich mir ja denken können, dass mir als Krönung des Ganzen ausgerechnet der widerlichste Menschentrampel begegnet, der im Umkreis von fünfhundert Meilen anzutreffen ist. Muß heute echt mein Glückstag sein!"

„Bist du von Trollen großgezogen worden, oder wer hat dir sonst diese Ausdrucksweise beigebracht?" Snape grinste jetzt, aber es lag nicht eine Spur von Fröhlichkeit darin. „An deiner Stelle würde ich den Mund nicht so weit aufreißen, hier laufen eine Menge große und hungrige Gestalten herum. Wahrscheinlich haben sie dich schon längst gehört und sind bereits im Anmarsch." Sein Grinsen wurde noch etwas breiter. „Übrigens, bist du Aragog und seiner Familie schon mal begegnet? Das sind riesige, gefräßige..."

„Halt die Klappe, ich kenne diese sechsbeinigen Knalltüten", giftete sie zurück. „Und was passt dir nicht an meiner Art zu sprechen? Wir Feen reden alle so, besonders, wenn wir es mit Menschen zu tun haben." Sie betonte dieses Wort, als wäre es etwas zutiefst unappetitliches.

„Wir Menschen pflegen auf zivilisierte Art miteinander zu kommunizieren", näselte Snape. „Du hast da noch einiges zu lernen, wie mir scheint."

„Das sagt der Richtige! Du hast doch selber nicht die geringste Ahnung, wie man auch nur jemandem einen guten Morgen wünscht, ohne dass der das kalte Grausen kriegt!"

„Nun, Fräulein Siebengescheit, dann will ich dich nicht länger mit meiner Anwesenheit belästigen. Wenn du sowieso alles besser weißt, wirst du ja auch mit so einem kleinen Steinchen fertigwerden. Ich würde mich damit aber etwas beeilen, es wird nämlich bald dunkel." Er tat so, als würde er sich abwenden.

„Warte", ertönte es dann auch sofort und entlockte Snape ein erneutes Grinsen. Diese halbe Portion wäre die erste, die er nicht in die Knie zwingen würde.

„Würdest du mir also bitte mit diesem blöden Stein behilflich sein?"

„Sieh mal einer an, es geht ja doch." Er nahm seine ursprüngliche Position am Baumstamm wieder ein. „Dann nenne mir doch erstmal einen vernünftigen Grund, warum ich mir die Mühe machen sollte."

„Weil es wirklich sehr nett wäre, wenn du mir diesen Gefallen tun würdest." Diese Worte kosteten die Fee sichtliche Überwindung, was den Tränkemeister schon beinahe in Hochstimmung versetzte. Aber so einfach würde er es dem kleinen Wesen nicht machen.

„Ich bin niemals nett, das hast du in deiner grenzenlosen Weisheit doch bereits festgestellt. Falls ich dir wirklich behilflich sein sollte, was bekomme ich dann dafür?"

„Typisch Mensch, immer verlangt ihr eine Gegenleistung. Also, was willst du haben?"

Die kleine geflügelte Giftspritze hatte sich anscheinend aufs Verhandeln verlegt und Snape überlegte. Eine Fee, die einem einen Gefallen schuldete, war ein unschätzbarer Glücksfall, denn sie konnten nahezu jeden Wunsch erfüllen.

„Ich wünsche mir..." begann er, doch dann geriet sein Satz ins Stocken. Was genau wollte er denn eigentlich, wenn es schon einmal frei Auswahl gab?

„Na mach schon, das kann doch nicht so schwierig sein", quengelte die Fee. „Gold? Edelsteine? Ich kenne ein paar schicke Plätze hier im Wald, wo ganze Vermögen verbuddelt sind."

Nein, Reichtum interessierte ihn wenig. Snape verfügte über ein genügend hohes Auskommen, was sollte er mit zusätzlichem Gold? Dann kam ihm eine Idee. Er krempelte den Ärmel hoch und hielt der Fee seinen nackten Unterarm entgegen.

„Mach das hier weg", verlangte er und zeigte auf das dunkle Mal.

Die Fee musterte es mit interessiertem Blick. „Eieiei, was haben wir da denn schönes? Das ist ja mal ein Stück wirklich ekelhaft schwarze Magie. Ich fürchte, das übersteigt meine Fähigkeiten doch etwas, und bevor dir jetzt noch so eine Idee kommt, ich kann auch nicht euren Voldidingsbums in Luft auflösen."

„Hätte mich auch gewundert", knurrte Snape. „Wie wäre es dann mit Ruhm? Ansehen? Der Merlin-Orden erster Klasse, den hätte ich sowieso schon längst verdient!"

„Ach, du willst so ein Stück Blech? Das ist einfach." Mit einem Fingerschnippen ließ die Fee ein ganzes Dutzend der begehrten Auszeichnungen auf Snape herabregnen. „Da hast du ein paar, such dir den schönsten aus."

„Merlins Bart, so doch nicht", giftete der Tränkemeister. „So ist es doch nicht richtig echt. Ich will, dass man ihn mir mit allen Ehren verleiht!"

„Ließe sich machen, aber das wäre dann genauso wenig echt", konterte die Fee. „Ich könnte dir eine wunderschöne ehrenvolle Ordensverleihung arrangieren, aber du wüsstest trotzdem, dass es eigentlich getürkt wäre. Stimmts oder hab ich Recht?"

Das Gespräch entwickelte sich absolut nicht in den gewünschten Bahnen. Wenn er es sich nämlich genau überlegte, war an einer getricksten Ordensverleihung wirklich nicht viel Ehrenvolles. Ließ sein Stolz das zu? Doch wohl eher nicht.

„Wie wäre es dann mit dem Posten des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste?" war Snapes nächster Vorschlag. Das war doch wirklich eine gute Idee und etwas, was er sich schon seit langen wünschte. „Du müsstest lediglich bei Professor Dumbledore die nötige Überzeugungsarbeit leisten."

Die Fee schüttelte den Kopf. „So leid es mir tut, aber da wird nichts draus. Old Dumbly hat einen verflucht starken Willen, wenn der da nicht freiwillig mitzieht, kann ich gegen den alten Knacker nichts ausrichten."

„Was kannst du denn überhaupt? Große Töne spucken und mit Altmetall um dich werfen!" Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Snape-typischen, höhnischen Grinsen. „Alles nur heiße Luft und nichts dahinter, die Bedeutung von euch Feen wird in den Geschichten und Legenden entschieden überbewertet."

„Wenn du mir endlich hier raushelfen würdest, könnte ich viel besser nachdenken und wir würden bestimmt noch was passendes für dich finden", meinte sie und klang sogar ein bisschen kleinlaut. „Ich verspreche dir, dass ich solange bei dir bleiben werde, bis wir eine Lösung haben. Großes Feen-Ehrenwort!"

„Von mir aus, das hier fängt an, mich zu langweilen. Du bist ein großmäuliges Gör mit nicht mehr Zauberkraft als unser Wildhüter, also verschwinde." Mit diesen Worten stieß er den einen Stein beiseite und setzte die Fee in die Freiheit.

Das kleine Geschöpf schoß in die Luft, drehte ein paar Runden und ließ sich dann auf seiner Schulter nieder. „Großmäuliges Gör? Das lasse ich nicht auf mir sitzen! Also los, her mit dem nächsten Wunsch. Soll ich dich vielleicht etwas attraktiver machen? Bei allen Spinnenweben, du hättest es mehr als nötig!"

Snape gab ein verächtliches Schnauben von sich. „Wozu soll mir das nützen? Es interessiert absolut niemanden, wie ich aussehe und mich am allerwenigsten."

„So ein Problemfall wie du ist mir ja noch nie untergekommen!" Die Fee ließ ihre winzige Faust auf sein Schlüsselbein krachen, was erstaunlich wehtat. „Aber ich hab's, ich sorge dafür, dass sich die schönste Menschenfrau weit und breit in dich verlieben wird."

„Untersteh dich, das ist bis jetzt die mit Abstand schwachsinnigste Idee!" Snape schaute jetzt regelrecht entsetzt drein. „Alles bloß das nicht, Eine Frau wäre das letzte was ich gebrauchen könnte!"

„Gequirlter Goblindreck, jeder wünscht es sich, geliebt zu werden", widersprach die Fee.

„Ich bin nicht jeder, außerdem wäre das dann eine genauso unechte Angelegenheit wie die Sache mit dem Orden. Niemand verliebt sich in mich, genauso wenig wie ich mich jemals verlieben würde. Und falls dir nichts Besseres einfällt, sei bitte so freundlich und verschwinde endlich von meiner Schulter." Snape hatte jetzt wirklich wieder schlechte Laune, denn was hier so vielversprechend begonnen hatte, entpuppte sich als ein kompletter Schuß in den Ofen.

„Mir fällt dazu eigentlich nur noch ein, dass du ein verdammt armes Schwein bist!"

„Wenn ich deine Meinung hören will, was nicht der Fall ist, werde ich dich danach fragen. Und jetzt würde ich dir empfehlen, dass du andere belästigst." Seine Stimme hatte einen gefährlichen Tonfall angenommen, doch die Fee ließ sich davon nicht im Mindesten beeindrucken.

„Sag mal, glaubst du eigentlich selber an den Mist, den du da von dir gibst? Ich tu's nämlich nicht."

Snape würdigte sie keiner Antwort und schlug den Rückweg ein, doch es gab kein Entkommen.

„Ich werde dir mal was sagen, du großer, ungehobelter Klotz", tönte sie weiter, während sie mühelos neben ihm herflatterte. „Du tust mir echt leid, das meine ich ganz ehrlich. Du brauchst dringend Hilfe, und weil du zu dämlich bist um das zu kapieren, werde ich mich opfern und die Sache in die Hand nehmen. Schließlich schulde ich dir noch was."

„Du schuldest mir nichts, und jetzt sage ich es zum letzten mal: Mach dass du wegkommst, du aufdringliche Kröte!"

„Nur zu deiner Information, mein Name ist Kürbiskern und nicht Kröte, aber was will man von einem wie dir schon erwarten. Von mir aus kürzen wir unsere Diskussion eben ab und kümmern uns gleich um alles Nötige. Paß mal auf!"

Die Fee setzte sich auf einen tiefhängenden Ast und stimmte einen eigenartigen Singsang an. Dann ließ sie zwischen ihren Händen einen leuchtenden Ball entstehen, der sich rasch ausbreitete. Diese Kugel aus goldfarbenem Licht begann zu schweben, sie glitt auf den verdutzt dastehenden Snape zu, bis sie ihn ganz einhüllte. Einen Augenblick später erlosch der Lichtschein und ließ keine Spuren zurück.

„Na also, das war's auch schon", verkündete Kürbiskern mit hörbarem Stolz. „Mächtig toller Feenzauber, wenig Aufwand, große Wirkung. Und es hat nicht mal wehgetan, oder?"

Snape bemerkte zwar keinerlei Veränderung an sich, doch er war zutiefst beunruhigt. „Was hast du Quälgeist mit mir gemacht?"

„Och, nichts Schlimmes. Ich habe nur dafür gesorgt, dass du dich in die erste Menschenfrau verlieben wirst, die dich heute anlächelt."

„Du elende Missgeburt, mach das sofort wieder rückgängig, oder du wirst es bereuen!" Er schwankte zwischen nackter Panik und mörderischem Zorn. Aber halt, die Betonung lag doch wohl auf dem kleinen Wörtchen ‚heute'. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ihm heute noch eine Frau begegnete? Minimal. Und dass ihm jemand ein Lächeln schenken würde? Praktisch undenkbar. Er würde für den Rest des Tages einen Bogen um McGonagall machen müssen, und noch einen größeren um die Hooch. Kein Problem. Es blieb nur zu hoffen, dass diese Albtraumgestalt von Trelawney nicht auf die Idee kommen würde, ihren Turm zu verlassen. Am besten wäre, er würde sich schnurstracks in seinen Kerker flüchten, die Türe verrammeln und sicherheitshalber erst am Montag wieder zum Vorschein kommen. So würde er es machen, dann konnte ihm gar nichts passieren.

„Können wir jetzt endlich gehen?" meldete sich Kürbiskerns erneut zu Wort. „Ich habe nämlich keine Lust, hier Wurzeln zu schlagen."

„Wir? WIR gehen nirgendwohin, ich gehe nach Hogwarts und du kannst bleiben, wo der Pfeffer wächst!" Snape wartete keine Antwort ab, er rannte beinahe den Weg zurück durch den Wald, bis er das Schloß in greifbarer Nähe vor sich sah. Geschafft, jetzt nur noch ein paar Schritte.

Er erreichte das Eingangstor, als er hinter sich ein paar fröhliche Stimmen vernahm. Hölle und Verdammnis, das waren die Siebtklässler, zurück von ihrem Ausflug nach Hogsmeade und wie es klang, allesamt in Hochstimmung.

„Guten Abend, Professor Snape", sprach ihn jemand aus der Gruppe an. „War das heute nicht ein wundervoller Tag?"

Snape fuhr herum, denen würde er es geben, von wegen wundervoller Tag!

„Zwanzig Punkte Abzug für..." Das letzte Wort blieb ihm buchstäblich im Hals stecken, er blickte nämlich genau in das strahlende Gesicht einer Schülerin, die vor Lebensfreude geradezu sprühte. Ihr Lächeln erlosch zwar im selben Augenblick, als sie seine Laune bemerkte, doch es hatte ausgereicht.

Mit weichen Knien und leicht beschleunigtem Herzschlag sah der Tränkemeister der Gruppe hinterher, die sich in die Halle flüchtete, bevor er ihnen wirklich Punkte abziehen würde.

Warum kam ihm die penetrante Art von dieser Klugscheißerin mit einem mal ganz sympathisch vor? Und ihr Lächeln war doch wirklich richtig reizend gewesen.

Dann dämmerte es ihm. Der Zauber, oder besser gesagt, der Fluch der Fee hatte funktioniert und er war zielsicher an die Person geraten, die er am wenigsten leiden konnte. Was musste ihn die Granger auch heute zum ersten mal in fast sieben Jahren anlächeln? Warum ausgerechnet heute und warum ausgerechnet ihn? Dieser besserwisserische, nervtötende Bücherwurm, hätte sie nicht in ihrer heißgeliebten Bibliothek bleiben können, wo sie wenigstens keinen Schaden anrichten konnte?

Obwohl, wenn er ehrlich war, bewunderte er insgeheim ihre zielstrebige Art und ihren Wissensdurst...

Snape gab ein gequältes Stöhnen von sich, als er die Tragweite des Ganzen begriff. Er mochte Granger nicht, nein, wirklich nicht. Aber ein kleines Stimmchen in seinem Inneren hatte begonnen, an diesem Schlammblut auch ein paar gute Seiten zu entdecken, und unglücklicherweise fand es ständig mehr. Wie sollte er nur aus diesem Dilemma wieder herauskommen?

„Kürbiskern", brüllte er seine hilflose Wut hinaus in die Abendluft. „Du Schmeißfliege, du Geißel der Zauberwelt, das machst du mit mir nicht! Wenn ich dich zu fassen kriege, bist du tot! Hörst du, ICH BRINGE DICH UM!"

Soweit der Anfang meiner ersten Fanfic, ich habe mir das Thema vorgenommen, was ich am schwierigsten finde und eigentlich am wenigsten mag. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderungen? ;)

Seid allerdings gewarnt, das wird garantiert keine von diesen Snape/Granger Lovestories, wie ihr vielleicht jetzt erwartet.

Kürbiskern, die kleine Fee, gibt es übrigens wirklich. Das heißt, ich habe sie aus einem anderen Roman geklaut, nämlich aus „The war of the flowers" von T.Williams. Sie heißt darin anders, hat ansonsten aber genau dieses Mundwerk, genau diesen Ton drauf und muß einem Menschen beistehen, eine für ihn völlig neue Situation zu meistern.