Disclaimer:
Alles, was nicht Eigentum von Joanne K. Rowling ist, gehört Quillitch
und ihrer Fanfic „Hand-me-down Clothes".
Dies ist nur eine Übersetzung. Mir gehört absolut gar nichts.
Kapitel Vier: „Du bist ein Zauberer, Harry!"
Obwohl Albus Dumbledore als ein Mann mit ruhiger Wesensart und gutmütiger Laune bekannt war, war er diesmal wirklich wütend. ‚Wütend' ist jedoch der Begriff, den Albus verwenden würde, während wir ihn wohl eher als tobend beschreiben und uns dann ein sicheres Plätzchen suchen würden.
Es war vielleicht Pech, dass Vernon Dursley gerade dann nach Hause gekommen war, als sich Albus und sein junger Reiseführer im oberen Stockwerk umsahen, und nun befand er sich in der Küche, wo er von seiner Frau über die Situation informiert wurde. Er klang nicht gerade besonders erfreut und obwohl man Harry keinen Feigling nennen konnte, hatte er eine gesunde Menge Respekt vor einem zornigen Vernon und er begann sich hinter seinem neu-gefundenen Freund zu verstecken.
„Harry?", fragte Dumbledore, „Ist das dein Onkel Vernon?"
Harry nickte deutlich und blickte sehnsüchtig zu seinem Schrank, vor dem sie gerade standen. In der Küche wütete das Nilpferd... Verzeihung... Vernon, und Dumbledore sah überaus zufrieden aus, als er ihn brüllen hörte.
„Gut", lächelte er.
Harry warf Dumbledore einen Blick zu, als wäre er übergeschnappt und fragte zögernd, „Werden Sie mich von hier wegbringen, Mr. Dumbledore?"
„Auf jeden Fall, Harry, so bald wie möglich."
Vor seinem geistigen Auge sah Harry bereits einen tobenden Vernon Dursley und niemanden der ihn beschützen würde. „Oh", sagte Harry enttäuscht.
Dumbledore musterte den plötzlich niedergeschlagenen, kleinen Jungen und ihm ging ein Licht auf.
„Oder", sagte er, „ich könnte dich jetzt gleich mitnehmen, wenn du magst."
„Ja, bitte!" Harry schaute zu ihm hoch und versuchte wie ein guterzogener Junge auszusehen, der perfekt fürs ‚Mitnehmen' war.
„Nun gut, alles der Reihe nach..." Dumbledore holte übertrieben tief Luft für Harry, öffnete dann die Tür und trat in die Küche; Harry folgte ihm, obwohl er sich ein wenig hinter ihm versteckte.
Innen hörte Vernon Dursley gerade seiner Frau zu, die zur Tür gewandt, Dumbledore als erstes sah. Ihr bestürzter Gesichtsausdruck alarmierte Vernon Dursley, der sich umdrehte und etwas absolut Dummes tat. Er schlug Albus Dumbledore.
Sobald sich Onkel Vernons fleischige Faust gegen den älteren Mann erhoben hatte und ihn traf, schrie Harry aus Angst um seinen Freund Dumbledore auf. Aber Harrys Schrei verstummte gurgelnd in seiner Kehle, als plötzlich Vernon Dursley am Bogen lag, seine Faust umklammerte und wie ein Kleinkind weinte. Ungläubig starrte Harry Dumbledore an, der unverletzt, absolut ruhig und gefasst schien, als er den Mann betrachtete, der sich am Boden krümmte. Tante Petunia kreischte ihren Mann an, ihr zu sagen, was los war, doch der heulte nur weiter wie ein Baby.
Vorsichtig zupfte Harry an Dumbledores Ärmel und flüsterte mit großen Augen: „Sind Sie Superman?"
„Wer ist Soupa Mann?", fragte Dumbledore.
„SupER Man", korrigierte Harry. „Wie kann jemand nicht wissen, wer Superman ist?"
Dumbledore schmunzelte, als er an die Unterschiede zwischen der Welt der Muggel und der der Zauberer dachte und fragte sich kurz, wie er das alles dem siebenjährigen Harry erklären sollte.
„Naja, Sie sind sehr alt", sagte Harry nachdenklich, als ob das alles erklären würde. Dumbledore blinzelte überrascht und war durch diese Bemerkung seltsamerweise ein wenig aus der Fassung gebracht. „Superman ist ein Held, er kann fliegen und ist super stark!"
„Ich bin nicht alt", sagte Dumbledore schlicht. Harry schaute ihn ungläubig an und Dumbledore zog seine buschigen Augenbrauen zu einem Stirnrunzeln zusammen, „Ich meine, 147 ist nicht so alt. Ich bin noch immer jugendlich, voller Energie, weiß noch immer Komplimente einer schönen Frau zu schätzen..."
„EinhuuuuundertsiebenundVIERZIG!", schrie Harry auf und gaffte Dumbledore an, „Niemand ist so alt!"
„Ich schon!", protestierte Dumbledore, vollständig in das kleine Gespräch vertieft.
„Sie sind antik!", sagte Harry und starrte Dumbledore an, als wäre er ein Artefakt aus einem Museum der Steinzeit. „Sie könnten jede Minute sterben...!" Harry trat einen Schritt zurück, als erwarte er, dass Dumbledore gleich zusammenbreche.
„Moment mal!", sagte Dumbledore schnaubend, „Ich werde in nächster Zeit nicht sterben!"
Harrys Augen, die schon begonnen hatten, sich mit Tränen zu füllen, aus Angst vor dem plötzlichen Ableben seines Beschützers, leuchteten sofort wieder auf. „Wirklich nicht?"
„Wirklich nicht", bestätigte Dumbledore hartnäckig.
Harry machte einen kleinen Freudenhüpfer, sprang vorwärts um Mr. Dumbledores Taille zu umarmen, hielt ihn ganz fest und schniefte ein bisschen. Dumbledore erwiderte die überraschende Umarmung ungeschickt.
„Was – haben – Sie – meinem Mann – angetan?", schnauzte Petunia wütend und unterbrach die beiden.
„Nichts Dauerhaftes, obwohl er wahrscheinlich einen Arzt aufsuchen sollte", sagte Dumbledore. „Ein paar Knochen in seiner Hand sind zweifellos gebrochen. Ich kann sie heilen, wenn Sie wünschen?" Er trat einen Schritt vor und zeigte mit einem langen, dünnen Holzstock auf Vernon Dursley, doch Petunia stürzte sich vor ihren riesigen Berg von einem Ehemann.
„Sie haben schon genug angerichtet, Sie abscheuliche Mutation. Raus aus meinem Haus!", schrie sie Dumbledore an, der innerlich ein wenig zusammenzuckte, aber ihr Gebrülle ansonsten ignorierte. Harry jedoch stellte sich vor Mr. Dumbledore und brüllte zurück:
„Lass ihn in Ruhe!"
Dumbledore wollte Harry gerade eine Hand auf die Schulter legen, um ihn sachte und gleichzeitig entschieden aus dem Weg zu schieben. Doch dann passierte etwas, was ihn so sehr schockierte, dass er für einige Augenblicke weder sprechen, noch klar denken konnte.
Petunia Dursley hob ihre Hand und schlug Harry. Sie traf ihn so heftig im Gesicht, dass er von den Füßen gefegt wurde und auf den Boden prallte.
Es dauerte einen Moment, bis Harry den Kopf hob. In diesem Augenblick fühlte Dumbledore wahren Zorn in sich aufsteigen, einen bitteren Geschmack im Mund und ein Brausen in seinem Kopf. Seine Augen brannten wie blaues Eis und bevor er wusste, was er tat, vergaß er seinen Zauberstab und hob seine eigene Hand, bereit für einen vernichtenden Schlag.
Doch gerade in diesem Moment erblickte er Harry auf dem Boden; Blut lief ihm aus dem Mund, er wirkte benommen, doch der Kleine beobachtete alles. Albus schaute hoch und sah Petunia, die sich aus Angst vor ihm zusammengekauert hatte und er senkte beschämt seine Hand.
Seine Wut verflog, sein Herz hörte auf zu rasen, er brachte sich unter Kontrolle und kniete vorsichtig neben Harry. Während er ein paar beruhigende Worte murmelte, legte er seine Hand auf die Wange des kleinen Jungen und heilte die durch Ignoranz und Angst verursachten Wunden. Behutsam nahm er das Kind in seine Arme und hob ihn hoch, als er aufstand. Harry wog viel zu wenig; ein Bündel Knochen in einem übergroßen Sack Kleidung; er hatte einen Schock, zitterte und klammerte sich an Albus fest, wie ein Ertrinkender. Petunia Dursley kauerte noch immer in der entferntesten Ecke der Küche aus Angst vor Dumbledores Wut.
Dumbledore zog seinen Zauberstab hervor und ohne um Erlaubnis zu fragen, verminderte er die Schmerzen in Vernon Dursleys Hand, damit der ihm zumindest zuhören und ihn verstehen konnte.
„Mir ist sehr deutlich geworden, dass Sie ungeeignet sind, um für Harry zu sorgen. Ihre extreme und unlogische Angst vor Magie macht Sie intolerant, ja sogar... wahnsinnig", Dumbledore machte eine kurze Pause und seine zurückgehaltene Rage verdeutlichte seine Worte.
„Ich werde Harry Potter aus Ihrer Pflege entfernen und von diesem Tag an, sind Sie weder seine Pflegeeltern noch seine Familie. Ich werde gegen Sie keine rechtlichen Schritte einleiten wegen der Misshandlungen, die Harry in ihrer Pflege erlitt, jedoch seien Sie gewarnt: Von diesem Tag an werde ich Sie beobachten und falls sie jemals wieder ein Kind misshandeln sollten, werde ich davon wissen und meine Rache wird groß sein!"
So gesagt drehte sich Dumbledore um und verließ die Küche. Als sich die Tür hinter ihm schloss, machte ein Poltern auf der Treppe deutlich, dass Dudley gelauscht hatte und sich nun versteckte, aus Angst entdeckt zu werden.
„Gibt es etwas, das du mitnehmen möchtest, Harry? Etwas Besonderes?"
Harry dachte einen Moment nach und schüttelte dann den Kopf; er wollte nicht riskieren für ein paar Socken oder einem kaputten Spielzeugsoldaten aus der beruhigenden Umarmung entlassen zu werden.
Albus Dumbledore nickte, ging zügig zur Haustür und hielt auf der Türschwelle inne. „Sieh dich noch einmal um, Harry, denn du wirst nie wieder hierher zurückkehren."
Harry blickte über die Schulter seines Retters in die muffige Diele, die mit Familienfotos geschmückt war, auf denen er nicht zu sehen war. Er dachte an seine Tante und seinen Onkel und seinen Cousin und er war nicht traurig sie zu verlassen. Sie hatten ihm nie etwas anderes gegeben als Schmerz, Schande und Erniedrigung.
„Ich bin froh, Mr. Dumbledore", sagte er und lehnte seinen kleinen Kopf gegen die Brust des Mannes, „Ich bin froh."
Dumbledore trat hinaus in den Sonnenschein; das goldene Licht wärmte sie beide, kitzelte ihre Gesichter und hellte ihre bedrückten Gemüter auf, doch der perfekt gejätete und gepflegte Garten der Hausnummer 4 erschien Dumbledore nun unerträglich pedantisch.
Er trat auf den Bürgersteig des Ligusterweges und begann Richtung Arabellas Haus zu gehen. Dumbledore machte einen spontanen Hopser-Sprung, Harry hörte auf, seinen Kopf in Albus' Anzug zu vergraben und kicherte.
„Oh, du glaubst das ist witzig, hm? Warte bis du meine Pferde-Imitation gesehen hast!" Dumbledore drehte Harry herum, so dass er jetzt auf seinem Rücken saß, „Bist du bereit?"
„Hm-hm", sagte Harry ein wenig besorgt.
„Hiiiier kommen wir!", rief Dumbledore und begann die Straße runter zu hopsen, wobei er Harry hüpfen und springen ließ.
„Neiiiiigh!", wieherte er. Harry zuckte bei dem unerwarteten Geräusch zusammen, als Dumbledore versuchte ein Pferd zu imitieren. „Neeeeiiigggghhh!"
Bald lachte Harry hysterisch, fand aber noch immer die Kraft zu hopsen und begeistert „Hü, Pferdchen, hü!", zu rufen.
Passanten und Leute, die sich in ihrem Garten ausruhten, starrten die Beiden verwundert und verwirrt an. Der alte Mann mit seinem ungewöhnlich langem, schneeweißen Bart, der zerbrechlich aussah und doch eine große Menge an Lebendigkeit und Stärke an den Tag legte und den kleinen, dünnen Jungen, der abgetragene Klamotten trug und zerzaustes, ebenholzschwarzes Haar hatte – beide zeigten eine Leichtigkeit und erfrischend ungetrübte Freude, die beneidenswert war.
Als Dumbledore endlich vor Arabellas Haus Halt machte, war es ihm ganz schön warm geworden von der ungewohnten Anstrengung. Trotzdem war er überaus zufrieden Harry zum Lachen gebracht und ihn seine Sorgen für eine Weile vergessen gelassen zu haben, da Dumbledore auf einmal klar wurde, dass Harry, für sein Alter, ein sehr ernstes Kind war.
„Letzter Halt, meine Herren, letzter Halt!", verkündete Dumbledore schmunzelnd und Harry, der noch immer lachte, kletterte runter.
„Das ist das Haus von Mrs Figg", sagte Harry als er sich umsah. „Sie ist mein Babysitter. Was machen wir hier, Mr. Dumbledore?", er legte seine Hand in die Dumbledores. Irgendwann hatte Harry beschlossen, dass Mr. Dumbledore jemand war, dem er vertrauen konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen, enttäuscht zu werden.
„Mrs Figg ist eine Freundin von mir, Harry. Es dauert nur einen Moment. Hoffentlich", fügte er leise hinzu.
„So! Du bist zurück! Mit Harry!", war eine kräftige Stimme aus der nun offenen Türöffnung zu vernehmen. Dumbledore zuckte innerlich zusammen, da war definitiv ein ‚Ich-habs-doch-gleich-gesagt' in ihrem spitzen Tonfall.
„Ja, Arabella, du hattest Recht. Ich habe Harry aus der Pflege der Dursleys genommen", antwortete Dumbledore ruhig.
Die besagte Dame grinste nur höhnisch, und legte dann ihren Kopf schief, „Warum kommt ihr nicht rein?" Sie nahm ihre Krücke und ging voraus ins Wohnzimmer, welches mit gehäkelten Ungeheuern dekoriert war.
„Sie will immer, dass ich mir Fotos von ihren Katzen ansehe", flüsterte Harry Dumbledore zu. „Müssen wir das diesmal auch machen?"
Dumbledore fing laut an zu lachen und Harry hoffte, dass Mrs Figg es nicht bemerkte.
„Nein, Harry, diesmal nicht."
„Hast du ihm von der richtigen Welt erzählt?", fragte Mrs Figg, und erntete damit einen fassungslosen Blick von Harry, als er sich neben Mr. Dumbledore auf die katzenhaarige Couch setze.
„Nein, noch nicht", antwortete Dumbledore ernst.
„Nun, das solltest du besser tun, außer du planst, es ihm zu zeigen und dann erst zu erklären", sagte Mrs. Figg mit Schärfe in ihrer Stimme.
„Natürlich nicht", sagte Dumbledore. Er klang ein wenig verärgert und machte dann eine Pause, als ob er nicht weiter wüsste.
„Du dachtest nicht daran, ihn zu Muggel-Pflegeeltern zu geben, oder?", sagte Mrs. Figg und klang aufgebracht. Sie starrte Dumbledore wütend an, bis er nachgab und ihr antwortete.
„Nein, zumindest jetzt nicht." Dumbledore fand Arabellas durchdringenden Blick mittlerweile nervig und ärgerlich.
Harry schaute beunruhigt drein bei dieser neuen Entwicklung, „Mr. Dumbledore, ich möchte bei Ihnen bleiben. Bitte, darf ich? Ich würde Sie nicht stören, ich kann Hausarbeiten erledigen."
„Nun gut, das wäre dann geregelt", sagte Mrs. Figg und verstummte Dumbledore, der gerade den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen. „Der Junge hat sich entschieden, Albus, und es ist deine Pflicht seinen Wünschen nachzukommen."
Albus klappte den Mund zu und warf seiner oftmals etwas vorlauten Freundin einen finsteren Blick zu. Er kratze sich am Bart, als er eine kleine Hand bemerkte, die unsicher nach seiner eigenen griff, dann einen kleinen Kopf, der sich an ihn lehnte und Harry Potter murmelte: „Bist du dann mein Großvater?", mit einer hoffnungsvollen Art, die nur Oliver Twist zustande bringen konnte – und der war erfunden!
Dumbledore war wie betäubt für einen Moment und antwortete zunächst nicht. „Harry, da sind Dinge die du zuerst erfahren musst, darüber wer ich wirklich bin. Du weißt noch, dass ich aus Schottland komme?"
Harry nickte mit dem Kopf gegen Dumbledores Seite.
„Nun, ich bin der Direktor einer Schule dort. Eine Schule namens Hogwarts. Sie ist für besondere Schüler, Harry."
„Eine Schule für Kinder mit Legas teni?", fragte Harry und verwirrte damit Dumbledore, der sich nicht denken konnte, was Harry mit ‚Legas teni' meinte.
„Nein, sie ist für magische Schüler, Harry", sagte Mrs. Figg mit ihrer gewohnt direkten Art.
Harry hielt sich den Mund mit beiden Händen zu und schnappte nach Luft. Mit großen Augen starrte er Dumbledore an, der aufstand, seinen Zauberstab hervorzog und seinen Anzug zurück in seinen gewöhnlichen, farbenfrohen Umhang verwandelte.
Die Reaktion von war Harry überwältigend. Er sprang von seinem Platz auf und rief etwas Unverständliches, und als er sich darüber klar wurde, was er getan hatte (einen Blick auf Arabella Figgs zusammengekniffenes Gesicht genügte), warf er sich zusammengekauert auf den Boden, hob seine Hände schützend über den Kopf und zitterte am ganzen Körper.
Offensichtlich erwartete er für seinen spontanen Aufschrei geschlagen zu werden. Arabella warf einen Blick auf Harry und stampfte plötzlich Richtung Tür. Ihre Krücken hatte sie vergessen und ein entschlossener Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Nur Dank Dumbledores schneller Reaktion (und einem Petrificous Zauber), waren die Dursleys davor bewahrt, Magie auf eine Weise zu erleben, die sie wahrhaft paranoid gemacht hätte und das für den Rest ihres Lebens. Trotz ihres mürrischen Benehmens war Arabella Figg nun mal eine Person mit einem großen – wenn auch etwas verdrehtem - Herz.
„Was ist mit ihr passiert?", fragte Harry ängstlich.
„Ich habe einen Zauber verwendet, um sie davon abzuhalten etwas Dummes zu tun."
„Hat ihr das wehgetan?" Harrys Mitgefühl für seine alte, zweifellos langweilige Babysitterin rührte Dumbledore sehr, er fühlte sich dem Jungen noch näher und langsam aber sicher schloss er ihn in sein Herz.
„Nein, Harry, aber sie wird wütend auf mich sein, weil ich sie so überrumpelt habe."
„Machen Sie viel... Magie?", Harry quietschte das letzte Wort, bevor er sich nervös umsah, als erwarte er Onkel Vernon plötzlich aus dem Nichts auftauchen, um mit ihm zu schimpfen.
„Ja, aber man muss es lernen, deswegen gibt es eine Schule", erklärte Dumbledore.
„Kann ich da auch hingehen?", fragte Harry plötzlich sehr interessiert.
„Oh ja, zweifellos, Harry, zweifellos."
„Das ist nicht eigenartig?"
„Sehe ich eigenartig aus?", fragte Dumbledore und erntete einen nachdenklichen Blick von Harry, der noch nie diese Art von Kleidung gesehen hatte. Er fand die leuchtenden Farben wundervoll, obwohl die Schuhe sehr seltsam aussahen.
„Du", sagte Dumbledore, als er dem kleinen Jungen einen gespielt verärgerten Blick gab, „wirst mir noch einen Minderwertigkeitskomplex bereiten!"
„Einen was?"
„Wegen dir verlier ich den Verstand", sagte Dumbledore in seiner Lehrerstimme. Er warf einen Blick über seine halbmondförmigen Brillengläser auf einen frech grinsenden Harry Potter, dessen Selbstbewusstsein jeden Moment, den er mit Albus Dumbledore verbrachte, stieg. Er lächelte sein Funkel-Augen-Lächeln. „Du bist ein Zauberer, Harry."
Überarbeitet am 30. Mai
2004
Danke an Micha!
