Disclaimer:
Alles, was nicht Eigentum von Joanne K. Rowling ist, gehört Quillitch
und ihrer Fanfic „Hand-me-down Clothes".
Dies ist nur eine Übersetzung. Mir gehört absolut gar nichts.
Kapitel Fünf: Süße Träume
„Ich bin ein was?", staunte Harry.
„Du bist ein Zauberer, genau wie deine Eltern, Harry."
„Aber, aber, Zauberer können Menschen in Frösche verwandeln und haben Stäbe und... sehen aus wie Sie. Ich... ich bin nur Harry."
„Nicht nur Harry. Hast du noch nie etwas passieren lassen, etwas Seltsames, wie zum Beispiel... die Haare deiner Lehrerin blau zu färben...?" Dumbledore hob verschwörerisch eine Augenbraue.
„Äh", sagte Harry und wurde rot im Gesicht.
„Hmmm, siehst du? Es gibt Schulen für Kinder wie dich. Es gibt sogar eine ganze Welt voller Hexen und Zauberer, genau wie dich, und wenn du möchtest, kannst du mitkommen und in dieser Welt bei mir bleiben."
„Bei Ihnen? Eine ganze Welt voller Leute, die... magisch sind?" Harry flüsterte den letzten Teil – das Wort, das im Hause Dursley verboten war.
„Ja, eine ganze Welt und wir würden uns freuen, dich bei uns zu haben, Harry."
„Wirklich?" fragte Harry und seine Augen leuchteten auf, bei der Vorstellung, dass ihn wirklich jemand aufnehmen wollte. Dumbledore spürte wie sein Herz einen Hüpfer machte, als er die Begeisterung in den Augen des Kleinen sah.
„Ja, ja", sagte Mrs. Figg, als sie durch die Tür des Wohnzimmers humpelte, die eine gefleckte Katze (wahrscheinlich Flopsy, dachte Harry) als Kratzbaum benutze. „Wenn es euch beiden nichts ausmacht... Ich wollte jetzt meinen Tee trinken und ihr zwei seid im Weg, also verschwindet nach Hogwarts und gebt Minerva den Schreck ihres Lebens, wie wär's?"
„Deine Gastfreundschaft ist wie immer unübertrefflich, Arabella", kommentiere Dumbledore ironisch. „Komm, Harry, wir gehen jetzt in dein neues Zuhause, die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei."
„Sie meinen, ich kann bei Ihnen bleiben?"
„Ja. Ich weiß noch nicht genau wie, aber ja."
„Wirklich?"
„Ja, Harry, du hast mein Wort, und ich breche mein Wort nie, okay?"
„Niemals nie nie nie nie nie?"
„Niemals, Harry. Vertrau mir", beruhigte Dumbledore geduldig. Er nahm Harry bei der Hand und deutete auf den Kamin. „Wir werden mit Floh reisen, Arabella. Könnten wir etwas von deinem Floh Pulver bekommen?"
„Ja, ja, es ist in der Urne auf dem Kaminsims. Nein, nicht die, das ist Großmutter, das Flohpulver ist in der brauen Urne."
„Ich will keine Flöhe", sagte Harry.
„Das sind keine Flöhe, Harry, es ist eine Art zu reisen – mit Feuer. Das tut nicht weh", antwortete ein etwas irritierter Dumbledore, als er eine großzügige Handvoll Flohpulver aus der brauen Urne nahm.
„Vielen Dank, Mrs Figg." Harry gab ihr ein schüchternes Lächeln und hielt Dumbledores Hand ganz fest.
„Hrrumpf", murmelte die verehrte Dame zur Antwort. „Warte einen Moment, Albus. Gib das hier Minerva, ich weiß, sie mag es."
Albus nahm das Geschenk lächelnd entgegen, warf einen Blick darauf und war mehr als überrascht, dass er eine Dose Lachs in den Händen hielt.
„Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie das zu schätzen weiß, Arabella", sagte er und versuchte ein skeptisches Lachen zu unterdrücken.
„Sie hat das schon immer gemocht!", sagte Arabella mit fester Stimme, die keinen Widerspruch duldete und Dumbledore gab auf.
Auf seinem wortlosen Befehl hin, schoss eine riesige Flammezunge aus dem Kamin, die den armen Harry vor Angst zurückspringen ließ. Mit einer raschen Handbewegung warf Albus das Flohpulver hinein, so dass sich das Feuer giftgrün färbte.
Er entschied auf Nummer sicher zu gehen und nahm
Harry auf den Arm. Albus stieg in die überraschende Kühle der Flammen.
„Dumbledores Büro!", rief er und spürte, dass Harry sich an ihm festklammerte
und weg waren sie!
Kamine flogen vorbei, schneller als das Auge sie erfassen konnte; man konnte flüchtige Blicke in verschiedenste Zimmer, von heruntergekommen bis prachtvoll erhaschen – Kamine, die nur für bestimmte Personen den Durchgang freigaben, andere standen jedem offen, wie der ‚Tropfende Kessel'. Dann endlich stolperten sie aus Dumbledores Kamin, verrußt und desorientiert, und beide waren froh, dass die turbulente Fahrt vorüber war.
Harry erholte sich als erster und seine Aufmerksamkeit wurde sofort vom Anblick eines wunderschönen Vogels mit schimmernd roten und goldenen Federn beansprucht. Er schlug mit den Flügeln und flog zu dem Jungen herüber, während er glockenartige Töne voller Wärme sang.
„Schon gut, Fawkes", sagte Albus irritiert. „Kein Grund so eine Aufregung zu machen!"
Fawkes, der Phönix, landete daraufhin auf den Schultern seines Herrn und gurrte leise und versöhnlich.
„Das ist Fawkes", sagte Dumbledore zu Harry, „Und Fawkes: das ist Harry, der gekommen ist, um hier bei uns zu wohnen."
„Forks?", fragte Harry und schaute ein wenig verwirrt drein.
„Nein, Fawkes, F-A-W-K-E-S", sagte Dumbledore lächelnd. „Er ist ein Phönix, ein sehr seltener Vogel, wunderschön, und auch sehr eingebildet", flüsterte er Harry verschwörerisch zu, und der Vogel plusterte sich beleidigt auf, als Harry kicherte.
„Kann ich ihn streicheln?", fragte Harry während er mit großen Augen den prachtvollen Vogel betrachtete, unähnlich allen, die er bisher gesehen hatte.
„Ich denke, das würde ihm gefallen, Harry", sagte Dumbledore mit funkelnden Augen; er kniete sich hin, damit Harry ihn besser erreichen konnte, und streichelte vorsichtig den weichen Kopf des Phönixes. Die riesigen Augen des Vogels waren freundlich und gutmütig. Als Harry ihn tätschelte, begann er eine Melodie zu singen, die man – zu Dumbledores Belustigung - nur als Schnurren bezeichnen konnte.
Albus Dumbledore überredete Fawkes (es war nicht sehr schwierig) sich neben Harry niederzulassen, als der kleine Junge in Dumbledores übergroßem Schulleitersessel Platz nahm. Vor dem Sessel stand der berühmte, ovale Schreibtisch, der über und über mit stapelweise Schreibarbeit bedeckt war. Dumbledore bat einen Hauself, Minerva zu suchen und um ihre Anwesenheit zu bitten. Dank ihrer Animagusform brauchte McGonagall nur wenige Minuten um aufzutauchen – es war durchaus vorteilhaft, sich in eine Katze verwandeln zu können, wenn es darum ging, in einem so überfüllten Schloss wie Hogwarts schnell voranzukommen.
„Nun, Albus?", fragte sie ungeduldig sobald sie die Tür aufgerissen hatte und eingetreten war.
„Mir geht es sehr gut, danke, meine verehrte Professorin."
„Albus... Ich könnte dir wirklich... Wie geht es ihm, wie geht es Harry?", Minerva knirschte frustriert die Zähne.
Hinter Albus Dumbledore zwitscherte Fawkes zur Begrüßung eine Melodie als Harry neugierig an Dumbledores Umhang vorbeispitzelte, um einen Blick auf die leicht errötete Dame zu werfen. Sie trug ihre Haare in einem strengen Knoten, hatte einen spitzen Hut mit einer Feder und die gleiche Art von Umhang an, wie Mr. Dumbledore, nur kleiner.
„Harry-", begann Dumbledore, als Minerva McGonagall aufschrie, vor Schreck zusammenzuckte und vage hinter ihn deutete.
„Harry Potter!", rief sie und sah aus, als werde sie gleich ohnmächtig.
„Ja", antwortete Dumbledore einsilbig und freute sich heimlich, die normalerweise über-allen-Dingen-stehende Professorin so schockiert zu sehen. Er steckte sich ein Zitronen Bonbon in den Mund. „Zitronen Bonbon?", fragte er höflich.
„Albus, bitte, erkläre", sagte McGonagall, als sie sich ein bisschen erholt hatte.
„Ich habe ihn aus der Pflege der Dursleys genommen, wegen dem Fehlen derselben."
„Fehlen von was?"
„Pflege."
Stille trat ein.
Sie wurde nicht gebrochen.
Nach einer Weile fühlte sich Harry bedrückt durch die bloße Ruhe, die im Zimmer herrschte – sogar Fawkes war still – und er entschied sich tapfer zu sein. Nervös rutschte er von seinem Platz, duckte sich unter den Schreibtisch und kroch auf der anderen Seite neben Dumbledore wieder heraus.
„Hallo", sagte er zu der großen Frau mit den (momentan) sehr schmalen Lippen. Sie schaute ihn erschrocken und so überrascht an, dass Harry anfing zu glauben, er hätte etwas falsch gemacht. „Ich bin Harry", fügte er verängstigt hinzu und schob sich unbewusst wieder etwas näher zu Mr. Dumbledore.
Dann passierte etwas Wundervolles, die Dame hörte auf angespannt und aufrecht dazustehen, und lächelte. Ihre Lippen waren jetzt nicht mehr schmal und ihre Augen waren warm und liebevoll, als sie sich zu ihm hinunterlehnte.
„Hallo Harry. Ich bin Minerva McGonagall", sagte sie mit einer sanften und freundlichen Stimme.
„Hi", sagte Harry, und gewann wieder etwas Selbstvertrauen angesichts dieser warmherzigen Frau, die ihn anscheinend mochte und sich nicht - wie andere Lehrer - daran störte, dass er ausgefranste Haare hatte oder übergroße, alte und schmutzige Klamotten trug. „Sind Sie eine Freundin von Mr. Dumbledore?"
„Ja, das ist sie, Harry", unterbrach Dumbledore. „Minerva, ich habe Harry versprochen, dass er von jetzt an bei uns wohnen wird."
Minerva McGonagall starrte ihn an. Dies war überraschend. Dumbledore hatte immer sehr darauf bestanden, dass Harry bei den Dursleys bleibt, damit er nicht unter der Aufmerksamkeit der magischen Welt für den Jungen-Der-Lebt leidet. Jetzt seine Meinung zu ändern, hieß dass die Situation bei den Dursleys sehr viel schlechter gewesen war, als er erwartet hatte. Und Harry... Harry! Er sah so verletzlich und so klein aus für ein Alter. So sehr wie James, jedoch mit Lilys Augen und Lächeln... Minerva schnappte in die Gegenwart zurück.
„Wenn Sie nichts dagegen haben, Mrs McGonagall?", sagte Harry.
„Nein, natürlich nicht! Du bist hier sehr willkommen, Harry. Es ist schön, dich hier bei uns zu haben." Minerva lächelte und versuchte sich von dem „Mrs" zu erholen. Sie war seit langem an ihren Professor-Titel gewöhnt.
Harry gähnte und taumelte dabei ein bisschen. Es war noch nicht so spät am Abend - erst 18 Uhr - doch es war ein anstrengender Tag gewesen. Viele ungewöhnliche Dinge waren passiert und er hatte viel Neues (zum Beispiel den Umzug in eine ganz neue Welt!) zu verarbeiten.
Albus Dumbledore zwinkerte Minerva zu und nahm Harry auf den Arm, „Ab ins Bett mit dir, kleiner Mann", sagte er.
„Muss ich wirk--lich?", gähnte Harry noch einmal und protestierte matt. Die Erwachsenen grinsten sich über seine zerzausten Haare hinweg, an.
Kurz darauf lag Harry eingemummelt im Bett, das am Ende von dem Dumbledores stand, angezogen (mit Hilfe eines Zaubers) in einem von Dumbledores geschrumpften Teddy-Bär Pyjama.
„Gute Nacht, Harry", sagte Albus Dumbledore. Er zog die Bettdecke über Harrys Schultern, während Minerva McGonagall Harrys Klamotten mit einem Stirnrunzeln zusammenlegte.
„Gut Nacht, Mr. Dumbledore", sagte Harry schläfrig, „Gut Nacht, Mrs McGonagall."
„Gute Nacht, Harry, schlaf gut", antwortete McGonagall leise, ohne das „Mrs" zu kommentieren.
Dumbledore lehnte sich herunter und küsste das Kind sanft auf die Stirn: Harrys einzige Reaktion war ein glückliches und schläfriges Lächeln.
Und so kam es, dass Harry zum ersten Mal einen Gute-Nacht-Kuss bekam, seit dem Tod seiner Eltern in der tragischen Nacht des 31. Oktobers.
~~*~~
Nächstes Kapitel:
Frühstück und Harrys Lieblingslehrer (Vorsicht, Ironie! *g*)
