Es tut mir leid, dass es wieder so lange gebraucht hat, aber ich verspreche, das nächste Mal kommt das Kapitel eher :) (wenn mehr Reviews kommen...was ist denn los mit euch? schnieft) Trotzdem wünsche ich allen viel Spaß beim Lesen :)
Sam :)
. - Die Scherben, die uns bleiben -

- Kapitel 3 -

Ich hasse Pressekonferenzen.

Dort sammeln sich die größten Angsthasen um die unverschämtesten Fragen zu stellen, nur um ihre Feigheit den Mutigen zuzuschreiben.

Ich hasse Pressekonferenzen.

Und doch bin ich hier.

Im Schatten verborgen, nur um dich zu sehen.

Ich weiß nicht, woher mein plötzliches Interesse an dir kommt.

Vielleicht war es schon immer da, doch nur durch den Hass auf deinen Vater verborgen?

Plötzlich ertönt Jubel und lautes Klatschen und ich sehe dich das Potest betreten.

Ein schüchternes Lächeln und du wirst ein wenig rot.

Eine Natürlichkeit um die dich jeder beneidet.
Wie jemand so hoch stehen kann, immer wieder von Schicksalsschlägen getroffen wird und dennoch so natürlich bleibt.

Ich lache kurz bitter auf als mir klar wird, dass Natürlichkeit wohl das Letzte ist, was du noch besitzt. Du hast alles durchgeplant, jeden kleinen Handgriff genau überlegt. Ich frage mich, von wem du dies übernommen hast.

Ich sehe dich dort oben stehen, noch immer dieses vorsichtige Lächeln auf den Lippen und plötzlich verstehe ich, warum du hierher musstest.

Du willst den Leuten die Hoffnung geben, die du selbst schon vor langer Zeit verloren hast.

Die Natürlichkeit, die bei dir am meisten fehlt, den anderen durch dein Äußeres geben.

Die Zuversicht auf eine Wiederherstellung des Lebens, die für dich unmöglich erscheint, durch dein Auftreten anderen näher zu bringen.

Und plötzlich sehe ich nicht den strahlenden Helden vor mir, sondern wieder den gebrochenen Mann auf dem Schlachtfeld...

.

Ich gehe langsam näher auf ihn zu. Er kniet auf der schlammigen Erde, den Kopf gesenkt. Ich wundere mich, an was er denkt.

Wieso ruft er nicht laut seinen Sieg heraus? Feiert ihn?

Und warum ist er so unvorsichtig?
Ist ihm nicht klar, dass noch immer Todesser hier draußen sind, die ihn jederzeit töten können?
Er dreht seinen Kopf zu mir herum, ohne wirklich aufzusehen.

Ich frage mich, was er damit bezweckt.
Will er seinen Gegner denken lassen, dass er leichtes Spiel hat und ihn dann überrumpeln?

Er sieht endlich zu mir auf, doch ich habe noch immer die Maske auf.

Als ich sie gerade abnehmen will, fällt mein Blick in seine Augen.

Sie sind so ungewohnt passiv. Wo ist das Feuer, dass ich ständig in ihnen sah?

Plötzlich spricht er. Sagt, dass ich ihn ruhig töten könnte und breitet die Arme für mich aus.

Auch jetzt hast du deine Arme ausgebreitet.

Ich glaube, du sagtest gerade, dass du die neue Welt und den Aufbau mit offenen Armen empfängst.

Mir fällt dabei auf, dass deine Arme nicht so einladend wirken, wie auf dem Schlachtfeld als sie den Tod empfangen wollten.

Dein Lächeln wirkt nicht so warm wie das, was du mir entgegenbrachtest, als du mich für deinen Todesengel hieltst.

Wie machst du das, Potter?

Ich sehe dich fragend an, als ob ich Antwort auf diese Frage erwarten würde.

Wie durch Zufall streift mich in diesem Moment dein Blick, verweilt nicht bei mir, sondern flieht gleich zum nächsten.

Wie schaffst du es mit deiner inneren Leere solche Wärme zu verbreiten?

Wie können deine toten Augen ein solches Leben zeigen?

Und doch...mir wird plötzlich diese dunkle Aura bewusst, die dich wie ein Sterbemantel zu umhüllen scheint. Sie war mir früher nie aufgefallen.

Lässt deine Verkleidung doch nach oder sehe ich sie jetzt, weil ich dein Inneres erblickt habe?

Ich frage mich, was du machen wirst, nachdem sich die Zaubererwelt wieder beruhigt hat.

Mir fallen deine Worte wieder ein.

„Wieso haben Sie eigentlich immer die Angewohnheit, mich retten zu müssen, Severus?"

Ich denke, ich werde diese Angewohnheit beibehalten, Potter.

Irgendjemand muss dich schließlich vor dir selbst retten, wenn du keine Ablenkung mehr findest.

Mit diesem Entschluss drehe ich mich schwungvoll um und verlasse die Große Halle wieder. Kurz denke ich deinen Blick auf mir zu spüren, doch sicher bin ich mir nicht.


„Entschuldigen Sie bitte, dass ich erst so spät komme, Professor, aber die Reporter wollten einfach nicht verschwinden." Er lächelt mich entschuldigend an und ich nicke leicht.

„Sie können Ihre gute Laune wieder abstellen, Potter. Sie wissen so gut wie ich, dass sie nicht in dieser Stimmung sind", sage ich etwas härter als beabsichtigt, doch er sieht mich interessiert an.

Oder ist es nur falsches Interesse?

Ich sehe ihn genauer an und mir fallen dabei seine Augen auf.
Sie sind wieder so grün wie ich sie gewohnt war und ich frage mich, ob Potter ein solch erfahrener Schauspieler ist, dass sich selbst seine Augenfarbe seiner Rolle anpasst.

„Professor Dumbledore sagte, dass ich vorrübergehend bei Ihnen wohnen soll", begann er leise, nun etwas unsicher auf mich sehend.

Ich hebe eine Augenbraue und er zuckt mit den Schultern.

„Die Prüfungen sind beendet und er ist der Meinung, dass der Gryffindor- Gemeinschaftsraum nicht der richtige Platz für mich wäre", erklärt er leichthin, missversteht meine hochgezogene Augenbraue.

Ich frage mich, was von seinen Gefühlen wahr ist.

Ich bin immer der Meinung gewesen, dass er seine Gefühle wie ein offenes Buch herumträgt, dass dies seine größte Schwäche war.
Doch ich hatte nicht auf den Autor geachtet.
Man kann erst in einem Buch lesen, nachdem es geschrieben wurde und nur der Autor weiß, was wirklich wahr ist.

Mir fällt auf, dass er noch immer auf eine Antwort wartet.

„Ich werde ein weiteres Zimmer ergänzen lassen. Wenn Sie diese Räume betreten wollen, lautet das Passwort...", ich verstumme, als mir klar wird, dass er gerade ohne ein Passwort in meine Räume gelangt war.

„Wie sind Sie in meine Räume gelangt, Potter?", frage ich ihn, das Misstrauen nur zu deutlich aus meiner Stimme heraushörend.

„Nun ja...", er verstummt kurz, ehe er verlegen weiterspricht. „Sie haben eine Schlange als Wächter engagiert."

Ich nicke verstehend, doch mache ich mir ernsthafte Sorgen um die Loyalität meines Hüters.

„Sie hatte bereits von anderen Gemälden erfahren, dass Professor Dumbledore beschlossen hat, dass ich hier wohnen soll", erklärt er plötzlich, als hätte er meine Gedanken erraten.

Ich nicke erneut und weise ihm mit einer Handbewegung an, sich mir gegenüber zu setzen, sodass wir beide vor dem Kamin sitzen, der das gesamte Wohnzimmer erwärmt.

„Was haben Sie vor jetzt zu tun, Potter?", frage ich ihn ruhig und er schaut mich überrascht an. Wahrscheinlich hatte er nun mit einer Belehrung gerechnet.

„Ich...", er verstummt wieder und ich seufze.

„Sie haben keinerlei Ahnung, was Sie tun wollen, richtig?", frage ich ihn und sehe ihn genau an, versuche zu ergründen, wie es ihm gerade geht, was er denkt.

Er wendet seinen Blick ab und denkt nach. Schließlich fängt er mit lächeln an.

„Ich werde mich an einer Universität einschreiben, dort hoffentlich weiterhin Quidditch spielen und dann einmal das Leben genießen", antwortet er mir, nun grinsend.

Bevor ich selbst realisiere, was ich tue, springe ich auf, stützte meine Hände auf beiden Seiten von seinem Sessel ab und sehe ihn scharf an.

„Wen versuchen Sie gerade zu belügen, Potter? Mich oder gar sich selbst?", frage ich ihn scharf und sein Lächeln verliert sich. Seine Augen werden wieder trüb, verschwunden der so echt wirkende Eifer.

„Ich war dort als Sie ihn besiegt haben. Ich habe Sie hierher gebracht, Potter. Denken Sie, ich würde einfach vergessen, was ich sah und Ihnen ihr Verhalten abnehmen?" Ich sehe ihn an als ob er mich für den größten Idioten gehalten haben muss, aber eine erwartete Reaktion bleibt aus.

Er sieht mich einfach nur an, doch plötzlich wird sein Blick kalt, die Augen zu Schlitzen verengt. Plötzlich wird mir klar, weshalb der Dunkle Lord solchen Respekt vor dem Jungen hatte.

In einer eisigen Stimme, die ich von ihm noch nie gehört habe, antwortet er mir schließlich gefährlich leise.

„Sie sehen, Professor, ich plane die Zaubererwelt wieder soweit zu begleiten, bis sie endlich keine Figur mehr braucht, die all ihren Erwartungen gerecht wird. Kein Kind, das sie vor ihr dem bösen, schwarzen Mann retten muss. Und wenn das passiert, kann ich endlich alle Idioten, die mich das gesamte Leben lang begleitet haben, loswerden und sein, wer ich will. Denn dann brauchen sie keinen ständig netten Harry Potter, sondern besagte Person kann endlich einmal seine Bitternis offen zeigen und den anderen klar machen, wie wenig er von ihnen hält." Er schweigt kurz und in dieser wenigen Sekunde ändert sich alles.

Seine Gesichtszüge werden wieder weich, seine Augen wirken wieder freundlich, fast unschuldig und seine Stimme ist wieder sanft. „Aber bis dahin brauchen sie ihren strahlenden Helden und wir wollen sie doch nicht enttäuschen, oder?", fragt er mich lächelnd, löst meine Hände sanft von dem Sessel, sodass er aufstehen kann und verschwindet in seinem Raum.

Seinem Raum?

Ich sehe verwirrt auf die neue, dunkelbraune Tür.

Scheint, als hätte ich Potter trotz allem noch immer unterschätzt.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die mir reviewt haben, ihr seit die besten....
Vielen Dank daher an meine drei treuen Leser alle durchknuddled
Honigdrache: Tut mir leid, dass ich solange brauchte, aber ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen, die Geschichte fortzusetzen und dann kamen erwartungsmäßig wenig Review...entschuldigung. smile Ich hoffe, Severus ist noch immer schön in seiner Rolle

Mina: Ich bin ja der Meinung, Harry und Severus sind sich sehr, sehr einig grinst aber zu den anderen...sie werden höchtens als Randfiguren auftauchen...ich denke, Ron wird später mal einen Gastauftritt haben und ansonsten hat nur Draco eine größere Rolle (neben Harry und Sev natürlich ;)). Ich hoffe, es wird nicht zu langweilig, aber ich denke doch, dass es sich lohnen wird, die Story weiter zu verfolgen :)

Sssnitch: Wie Harry das schafft, ist wirklich bemerkenswert...alleine schon, wie er ist (nach der Kindheit ist es wirklich ein Wunder) und daher denke ich auch, dass Harry sehr charakterstark ist und seinen Weg immer findet, auch wenn es nun bald sicher schwerer wird...wobei nicht schwerer, nur für die anderen offensichtlicher, wie schwer es ist, Harry Potter zu sein. EIn glückliches Leben? mmh...ich denke, eine Story wird meist dann beendet, wenn man gerade eine friedvolle Atmosphäre geschaffen hat, wo halbwegs Frieden in der Person herrscht...wir werden sehen, wie diese Geschichte endet ;)

Vielen Dank nochmals meinen lieben 3 :
Ich hoffe, dass Essen schmeckt wie sonst auch und wir sehen uns bald wieder (ich euch in einem Review und ihr mich in einem neuen Kapitel ;))
Bye, Sam :) und guten Rutsch :)

und es wäre wirklich nett, wenn auch noch andere reviewn würden Wink mit dem Zaunpfahl dankeschön :)