Jetzt aber viel Spaß :)
Sam :)
- Die Scherben, die uns bleiben -
- Kapitel 4 -
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Es sind drei Monaten seit diesem Vorfall vergangen.
Potter ist wie von allen erwartet wurde in diesem Krankenhaus aufgetaucht, hat in jenem Kinderheim seinen Mut ausgesprochen und war für einen Monat fast täglich in der Zeitung zu finden.
Ich habe keine Ahnung wohin er jetzt, wo es in der Zaubererwelt wieder ruhig geworden ist, gezogen ist oder was er macht.
Ich kenne nur das, was mir die Zeitungen noch vereinzelt über ihn berichten und bei Potter bedeutet das wiederum, dass ich rein gar nichts über ihn weiß. Abgesehen davon habe ich seit über vier Wochen keinen einzigen Artikel mehr gefunden, wo über sein jetziges Leben berichtet wird.
Der letzte Artikel, in dem er beschrieben wurde, scheint er sich jedoch gut erholt zu haben.
Zumindest gesundheitlich.
Ich glaube, niemand kann wissen, was in Potters Kopf vorgeht.
Einfach unmöglich.
Aber wenn man dem Äußeren glauben würde, geht es ihm blendend.
Wenn mich nicht alles täuscht, hat er tatsächlich einen Wettbewerb einer Frauenzeitschrift wegen des schönsten Lächelns gewonnen.
Lächerlich.
Manchmal frage ich mich, ob ich Potter vielleicht auch einfach zu wenige zutraue und er sich tatsächlich wieder gefangen hat, dass ich seine Verstellungskünste einfach überbewerte.
Doch dann fällt mir wieder dieser kalte Blick ein, diese eisige Stimme, die es selbst in meiner Erinnerung schafft meine Nackenhaare aufzustellen.
Wie um meine Gedanken daran zu vertreiben, schweift mein Blick kurz durch das Zimmer bis er an der Uhr hängen bleibt.
18 Uhr.
Ich erhebe mich aus meinem geliebten Sessel vor dem Kamin und verlasse mein Quartier um zu Albus zu gehen. Er sagte, er hätte endlich jemanden für den freien Verteidigungsposten bekommen.
Ich gehe also wieder leer aus, welche Überraschung.
Im Büro befinden sich zu meiner Verwunderung mehr als nur zwei Personen, wie ich bei meinem Eintreten feststelle.
Nicht, dass ich mir diese Überraschung anmerken lassen würde.
Die eine Person, die sich zu mir umdreht, erkenne ich sofort.
Draco.
Ich schenke ihm ein leichtes Lächeln, dass er großzügig erwidert.
Mir fällt in diesem Moment wieder auf, wie glücklich ich darüber bin, dass er nicht Lucius gefolgt ist und daher aus seinem Leben etwas machen kann.
Er sieht gut aus.
Keine Sorgenfalten, die sein Gesicht älter wirken lassen, wie es früher der Fall gewesen ist.
Seine Haltung ist gelöster, lockerer und ich sehe, dass sich der Einfluss seines Vaters tatsächlich verloren hat.
„Hallo Draco, Albus", grüße ich die beiden.
Mein Blick fällt nun auf den zweiten Besucher.
Er hat sich bei meinem Eintreten nicht einmal umgedreht und ich mustere ihn nur kurz von der Seite.
Er hat längere, schwarze Haare, die ihm ins Gesicht hängen.
Sie wirken ungesund, strähnig und ich fühle mich kurz an meine alten Haare erinnert.
Gut, dass ich diese Maske endlich abschütteln konnte und mein Haar nicht länger ständig fettig und kränklich aussieht um mein unfreundliches Erscheinungsbild zu verstärken.
Auch wenn ich glaube, dass meine Haarpflege sicher das Letzte war, weshalb ich Voldemort tot sehen wollte.
Ich mustere den Fremden weiter.
Seine Haut ist blass und glatt, wirkt trotz der Wärme im Raum kalt.
Er scheint meinen Blick gespürt zu haben, denn sein Kopf dreht sich und sein Blick fällt auf mich.
Erst jetzt fällt mir auf wie dünn er zu sein scheint, denn seine Wangenknochen stehen unnatürlich stark hervor. Jeder seiner Züge scheint bis auf das Äußerste gespannt zu sein. Die dünnen Lippen fast so blass wie die Haut.
Meine dunkelbraunen Augen treffen auf seine schwarzen. Als jedoch etwas Licht auf sie fällt, glänzen sie kurz grün.
Ich habe das Gefühl, in diesem Moment bleibt mein Herz stehen.
Es kann nicht sein.
Ein spöttisches Lächeln legt sich um seine Züge und eine dürre Hand, die mehr einem Toten als einem Lebenden gehört, hebt sich leicht zur Begrüßung.
Die Hand eines Dementors würde lebendiger wirken.
Ich starre ihn fassungslos an.
Es kann nicht sein und doch...
Potter?
„Severus?" Albus' Stimme reißt mich aus meinen Schockzustand und mit noch immer diesem fassungslosen Blick sehe ich ihn an.
Auch wenn er mich freundlich ansieht, sehe ich die Trauer in seinen Augen.
Mein Blick fällt wieder zurück auf meinen ehemaligen Schüler und endlich erhalte ich meine Fassung wieder.
„Mister Potter", nicke ich ihm kühl zur Begrüßung vor, auch wenn der Effekt wohl kaum wie sonst eintritt.
Er lächelt mich weiterhin spöttisch an, dunkles Amüsement an meiner Reaktion auf seine Person nur zu deutlich. Mein Blick flackert kurz zu seiner Stirn, doch dort, wo seine Narbe sein müsste, ist gesunde Haut. Ich werde ihn später deswegen fragen.
Als ich mir meines Starrens bewusst werde, löse ich schnell meinen Blick von seinem Gesicht und widme meine Aufmerksamkeit wieder Albus. Ich frage mich, weshalb ich hier bin.
„Wie du weißt, wollte ich heute entscheiden, wer der neue Verteidigungslehrer werden soll. Man möge es kaum glauben, doch dieses Jahr haben wir sogar einmal Auswahl."
Jetzt verstehe ich, warum Albus mich hier haben wollte.
Draco wie Potter wollen den Posten haben.
„Ich sagte Ihnen bereits, Direktor, dass ich den Posten nicht annehmen will. Wenn Mister Malfoy sich dafür bewirbt, sollte er den Vortritt erhalten. Schließlich bin ich nur auf Ihr Bitten hier", mischt sich Potter ein und abfällig wirkt seine gesamte Körperhaltung.
Also will nur Draco den Posten haben.
Aber wieso hätte Albus ihn dann hier eingeladen, wenn der Posten sowieso vergeben ist?
Plötzlich fallen mir meine Worte zu Albus von vor nicht allzu langer Zeit wieder ein.
Ich habe beschlossen, dass ich meine Angewohnheit Potter zu retten, wohl beibehalten werde.
Wenn er mir die Chance dazu gibt.
Ist er deswegen hier?
Will Albus, dass ich mich seiner annehme?
„Harry, du...", beginnt Albus, doch Potter unterbricht ihn scharf.
„Mister Potter", warnt er leise, seine Augen hart wie Diamanten.
Ich verstehe nicht, weshalb er plötzlich auf seinen Nachnamen besteht.
Albus sieht ihn kurz verwirrt an, doch nickt akzeptierend.
„Mister Potter", er verstummt kurz, wohl um darauf zu warten, dass Potter nun wieder seinen Vornamen anbietet, „ich weiß, dass d...Sie keinerlei Orientierung haben und ich dachte, dass ich d...Ihnen einen Platz in Hogwarts anbieten könnte."
Albus fällt es sehr schwer, Potter nicht wie früher zu behandeln. Ich frage mich, wie lange er dafür brauchen wird, ihn ohne Probleme mit „Sie" anzureden.
Wenn Potter denn hier bleiben sollte.
Der Schwarzhaarige schweigt kurz, scheint in Gedanken versunken zu sein, ehe er schließlich die unangenehme Stille bricht.
„Ich hätte Ihr Gesuch gerne angenommen, wenn keinerlei andere Bewerber wären, doch da sich Mister Malfoy bereits gemeldet hat, sehe ich keinen Grund, ihm diesen Platz zu verwehren."
Seine Antwort ruhig und höflich, wenn auch mit einem eisigen Unterton, der wohl keinem im Raum nicht auffällt.
Bevor Albus etwas daraufhin sagen kann, komme ich ihm zuvor.
„Ich bin auf der Suche nach einem Gehilfen", sage ich. Nicht mehr und nicht weniger.
Erst jetzt wird mir bewusst, dass sich Draco noch immer im Raum befindet, denn er dreht sich abrupt zu mir um und sieht mich verwundert an.
Potter hebt nur fragend eine Augenbraue und mustert mich misstrauisch.
„Ich hege große Bedenken, dass meine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Zaubertränke ausreichend sind", bemerkt der ehemalige Gryffindor schließlich trocken.
„Sie sind ausreichend für einen Assistenten", antworte ich knapp und sehe ihn herausfordernd an.
Würde er die Chance ergreifen in Hogwarts zu bleiben?
Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung wie er sich entscheiden wird.
Ich weiß nicht einmal, weshalb er sich plötzlich so verändert...
Ich stoppe mitten in meinem Gedankengang und Erinnerungen an das Gespräch nach der ersten Pressekonferenz drängen sich in mir auf.
Seine Augen, seine Stimme. Ich weiß nicht, welches von beiden kälter wirkte.
„Sie sehen, Professor, ich plane die Zaubererwelt wieder soweit zu begleiten, bis sie endlich keine Figur mehr braucht, die all ihren Erwartungen gerecht wird. Und wenn das passiert, kann ich endlich alle Idioten, die mich das gesamte Leben lang begleitet haben, loswerden und sein, wer ich will. Denn dann brauchen sie keinen ständig netten Harry Potter, sondern besagte Person kann endlich einmal seine Bitternis offen zeigen und den anderen klar machen, wie wenig er von ihnen hält."
Natürlich.
Meine Augen weiten sich kurz als ich ihn noch einmal mustere.
Das ist der wahre Harry Potter?
Als hätte er meine Gedankengänge mitverfolgt, lächelt er plötzlich.
Kalt, kalkulierend.
Eisig ist auch seine Antwort auf mein Angebot.
„Ich akzeptiere."
Arifilia: Ich kann nur sagen, dass es mir Leid tut, dass das Kapitel so lange gebraucht hat seufzt Aber es freut mich natürlich sehr, dass es dir so gut gefallen hat :)
Van: lacht ja, es wird noch SSHP draus...aber wirklich erst sehr spät, da sich die Geschichte mehr auf die Beziehung und die Entwicklung bezieht als das eigentliche Paar, wenn es denn endlich eins ist...
mrsgaladriel: Eine meiner treuesten Reviewer...vielen Dank strahlt einfach nur und freut sich über Review
vickysnape: Ich fürchte, dass hat bei Harry nichts mehr mit Kraft zu tun, denn alles, was ihm Kraft gab (Remus, Ron, Hermione,...) ist nicht mehr da und er existiert eigentlich nur noch, um denen, die noch Hoffnung haben, ihre zu erhalten. Ich denke, es ist aus einer Art Verwantwortungsbewusstsein heraus, dass er überhaupt noch lebt...
Stefanie : Ich denke Ron...mmh..ich mag ihn persönlich nicht sonderlich, aber in manchen FFs ist er wirklich sehr gut dargestellt, auch wie ich ihn mir vorstellen könnte, aber mir geht einfach nicht das 4. Jahr aus dem Kopf und das er eben nun mal manchmal (?) mehr mit dem Herzen als dem Kopf denkt...am Ende sind sie alle Opfer...
Vielen Dank ihr 5 :)
Das nächste Kapitel kommt so schnell, wie ihr mir reviewt ;) (das geht an alle). Also wäre es sehr nett, wenn einfach jemand ein kleines Kommentar hinterlässt und schon kommt noch diese Woche ein neues Kapitel :) verspricht
Bye, Sam :) und noch nachträglich frohe Ostern
Und bitte vergesst das Review nicht, vielen Dank :)
