Vielen Dank für die Reviews! freu Heute lade ich endlich auch die restlichen Kapitel hoch...

Kapitel 7:

Charlie und Claire schreckten auf.
Er nahm ihre Hand und zusammen liefen sie zurück zu den anderen. Als sie dort ankamen, versammelten sich alle um eine Frau, die in deren Mitte stand.
„Wer ist das?", fragte Claire.
„Ihr Name ist Karin - glaube ich.", antwortete Charlie außer Atem.
„Hey, was ist passiert?", rief er dann.
„Keine Ahnung, Mann.", antwortete Hurley. „Der Schrei kam aus dem Dschungel und dann tauchte sie auf - ich weiß nicht was sie gesehen hat."
Claire stellte sich auf die Zehenspitzen um über die anderen hinweg sehen zu können. Jack redete mit der Frau, die sich völlig in Tränen aufgelöst an ihn klammerte.
„Geht bitte alle wieder zurück. Gebt ihr etwas Raum zum Atmen. Bitte.", rief Jack und führte Karin zu einem Stein, auf den sie sich setzen konnte.

„Was glaubst Du, was da los war?", fragte Claire.
„Keine Ahnung, aber ich werde nachher mit Jack reden.", antwortete Charlie.
Sie hatten sich ein Stück weiter weg hingesetzt und warteten.
Endlich stand Jack auf und kam genau auf sie und Charlie zu.
Claire stand auf.
„Was ist los?", fragte sie aufgeregt.
„Ich muss unter vier Augen mit euch sprechen. Wir gehen runter zum Strand."
Gefolgt von den neugierigen Blicken der anderen, gingen sie mit.

„Sie sagte, sie hätte im Dschungel jemanden gesehen. Einen Mann den sie vorher noch nie gesehen hat.", erklärte Jack eindringlich.
„Könnte es nicht sein, dass es jemand vom Strand war, den sie eben nicht kannte?", fragte Charlie.
„Vielleicht - aber was, wenn Du recht hattest. Vielleicht gibt es noch andere. Du hast es selbst gesagt."
„Aber, ich...", begann Charlie.
„Ich muss wissen, ob Ethan alleine war, als er euch mitgenommen hat.", unterbrach Jack ihn.
Charlie starrte ihn mit offenem Mund an.
Claire trat einen Schritt auf Jack zu.
„Wann hört das endlich auf, Jack?"
„Ich weiß es nicht!", gab dieser zurück. „Aber ich muss wissen an was ihr euch erinnert."
Jack sah sich nervös um. „Ich glaube ihr... sie war so verstört."
Claire dachte nach. Ja, sie erinnerte sich an die Entführung - sie erinnerte sich an Ethan. An die Höhle. Daran, dass sie niemals allein war... war Ethan wirklich die ganze Zeit bei ihr gewesen?
„Es könnte sein.", antwortete sie. „Es könnte sein, dass er nicht alleine war."
„Wir sollten jetzt zusammen bleiben - und sobald ihr mehr wisst, sagt mir Bescheid. Ich rede jetzt mit Locke."
Charlie stand noch immer wie versteinert da.
Claire nahm seine Hand. „Komm´ mit.", sagte sie leise und zog ihn mit sich. Sie wusste, dass dies sein größter Alptraum war - jetzt musste er sich damit auseinander setzen.

Sie setzten sich etwas abseits von den anderen in den Sand.
„Hör´ zu, ich weiß, wie Du Dich fühlst - aber wenn Du nicht mit mir darüber redest, dann werden die anderen bald kommen, um Dich auszufragen.", sagte Claire.
Charlie sah sie an. „Ich erinnere mich nicht wirklich an alles... ich meine, ich weiß was passiert ist, aber die meiste Zeit waren meine Augen verbunden!"
„Ich weiß.", antwortete Claire. „So hatte er Dich besser unter Kontrolle."
Charlie atmete stockend. „Und Du?", fragte er. „Hast Du alles gesehen?"
Claire nickte. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mich wirklich schon an alles erinnere... manches ist nur Bruchstückhaft, ich weiß nicht, ob ich später in der Höhle wirklich alleine war. Es war immer jemand da... immer."
„Aber es hätte auch Ethan sein können.", antwortete Charlie.
„Ja. Aber warum hast Du dann zu Jack gesagt, es gäbe noch andere?"
„Wegen etwas, das Ethan zu mir gesagt hat."
„Was hat er gesagt?"
„Wir wollen nur Claire - also keine Spielchen, sonst bringen wir erst Dich und dann sie um, wenn das Baby da ist."
Claire schnappte nach Luft. Er hätte sie also wirklich umgebracht, wenn sie das Kind geboren hätte!
„Aber Ethan war krank. Wahrscheinlich war er schizophren. Womöglich gibt es keine anderen.", sagte sie dann.
„Wenn Du Dich nicht erinnerst, dann können wir Jack nicht weiter helfen.", antwortete Charlie.

Claire war verzeifelt. So sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte nicht sagen, ob sie in der Höhle nur mit Ethan zusammen gewesen war.
„Ich rede jetzt mit Jack.", sagte sie und stand auf.
Charlie folgte ihr.
Jack saß mit Locke zusammen.
„Habt ihr etwas heraus gefunden?", fragte Jack.
„Ich kann mich nicht erinnern, so sehr ich mich auch bemühe.", antwortete Claire.
„Und Du, Charlie?", fragte Locke.
„Ethan sagte mir, „sie" würden uns umbringen wenn ich mich nicht ruhig verhalte."
„Und darauf hast Du Deine Aussage gestützt?", fragte Locke.
„Er stand unter Schock.", schaltete Jack sich ein.
„Also stehen wir wieder am Anfang.", seufzte Locke. „Ich würde vorschlagen, wir treffen ein paar Vorkehrungen für heute Nacht."

Locke hatte mit Hilfe von Sayid, Boone und Jack Fackeln aufgestellt und Nachtwachen eingeteilt.
Claire versuchte schon seit Stunden, einzuschlafen, konnte aber nicht.
Sie setzte sich auf und sah, dass Charlie ebenfalls nicht schlief. Sie stand auf, ging zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn.
„Ich wünschte, die Sonne würde aufgehen.", sagte sie.
Charlie sah auf seine Uhr. „Es ist drei Uhr nachts."
„Egal. Ich kann sowieso nicht schlafen."
„Hast Du Angst?", fragte Charlie.
„Nein.", antwortete Claire. „Mir gehen einfach zu viele Gedanken durch den Kopf."
„Mir auch."
„Warum haben Sie Dich nicht für die Nachtwache eingeteilt?"
„Jack sagte, ich sei noch nicht fit genug. Ich bräuchte noch Schlaf."
„Und jetzt sitzt Du hier und tust kein Auge zu.", fügte Claire hinzu.
Nervös spielte sie mit ihren Haaren.
„Weißt Du, warum ich keine Angst habe?", fragte sie.
„Warum?"
„Weil Du hier bei mir bist.", antwortete sie und nahm wieder seine Hand.
Charlie sah sie an und dann küsste er sie.
Ein warmer Schauer durchzog Claires Körper. Sie umarmte ihn und erwiderte seinen Kuss.
Sie hatte nicht geglaubt, jemals wieder so für jemanden fühlen zu können. Doch jetzt war sie sich ganz sicher - Charlie war der Richtige.
Sie lachte, als sie sich wieder voneinander lösten. Er lächelte sie an.
Sie fühlte sich unglaublich geborgen in seinen Armen.
„Ich glaube, jetzt kann ich schlafen.", sagte sie und kuschelte sich an ihn...