Huch?! Irgendwie tun mir eure Reviews gut! Und sieh an: schon wieder ein Chapi. Endlich geht's los!
Vicky: Gemein? Ach komm schon, du müsstest es doch langsam gewohnt sein! Wie lange liest du jetzt schon? Naja, es geht ja schon weiter...
steffi: Uiuiui! Gut dass dir mein Schreibstil gefällt. Ich find mich manchmal selbst zu langatmig, aber eben ganz im Sinne Tolkiens, ne? Deshalb, des wird noch ne mords lange story!
Celebne: Ach, wenn ich dich net hätt! Dann hättsch die Story schon längst wieder runter genommen... hab im Moment wieder n bissel Motivation und schreib ganz fleißig. Also freu dich! umarmt
Legolas Versagen, Faramirs Lachen
„Sie kommen,"meinte sie mit elbenhafter Beherrschung, die Aragorn in diesem Moment beinahe nicht aufbringen konnte.
„Ja," sagte er und drückte sie fest an sich.
Dann nach wenigen Minuten hörten sie Hufe! Das Tor wurde geöffnet und mit wehenden Mähnen und Haaren, kamen sie angeritten. Die Reiter Rohans! So stolz und sicher auf ihren Pferden, als wären sie eins mit den Tieren. Allen voran ritt Eomer, der mit seiner prächtigen Gestalt den Zug anführte.
Hinter ihm – Aragorn konnte seine Freude nicht verbergen – ritt ein Fahnenhalter – Beregond, wie er zu erkennen glaubte.
Dann kam mit goldenem Haar und hellem Gewand, das in der Sonne strahlte, Eowyn. So reizend sah sie aus, in dem flatternden Kleid und mit ihrer blassen Haut und den blauen Augen. Wie der Frühling fiel sie in die Stadt ein, obwohl doch Sommer war und das Mitsommerfest bevor stand.
Hinter seiner Verlobten und baldigen Frau ritt Faramir mit rot wallendem Haar. Wo die anderen Pferde sich stolz aufbäumten und die Männer und Frauen ringsum beeindruckten durch ihre bloße Stärke, war das Tier von Faramir ruhig und tat abgesehen von dem kurzen Schnauben keinen Laut.
Aragorn lächelte angesichts der kleinen Schar, die hereingeritten war und wartete nun, bis die Männer abgestiegen waren, um ihn zu grüßen.
Pippin und Merry hüpften neben ihm und lachten, wie aus einem Munde. Sam stand etwas ruhiger daneben, aber die Freue in seinen Augen war keineswegs zu übersehen.
Eomers Pferd beruhigte sich und er schwang gerade ein Bein über das große Pferd, als Aragorn nach vorne lief und schon Begrüßungsworte an ihn richten wollte.
„Eomer, König Ro..."Aragorn brachte den Satz nicht zu Ende.
Eomers Pferd bäumte sich auf, gerade in dem Augenblick, als er im Begriff gewesen war abzusteigen. Voller Schreck weiteten sich des jungen Königs schwarze Augen, wurden groß vor Panik und da war es geschehen, dass er alle Kontrolle verlor.
Sein Fuß, auf den er eben noch gestützt verfing sich im Sattel und das Tier hatte sich mit solcher Gewalt aufgerichtet, dass seine Hände den Halt verloren, er jedwedem Gleichgewicht nicht mehr Herr war.
Er fiel zur Seite und hing mit dem einen Fuß am Pferd, welches sich immer wieder aufbäumte. Als der junge König hart mit dem Kopf auf dem Pflaster aufschlug, erschlaffte sein Körper und Blut blieb auf dem Stein zurück.
„Eomer!" schrie Eowyn, als sie begriff, was gerade geschah und wollte gerade absteigen, als das Pferd ihres Bruders lospreschte. „Nein!"
Ihr Schrei ging Aragorn durch Haut und Knochen. Eomer wurde mit dem Pferd mit gezogen und schien sich nicht zu erwehren.
„Eomer!" Eowyns Stimme war hysterisch und überschlug sich.
Legolas begriff, rannte sofort los. Er wusste, was zu tun war. Das Pferd hatte keinen großen Raum zum Rennen und so lief er quer über den Hof und wartete, dass es an ihm vorbei käme.
Es lief direkt auf ihn zu und unter ihm, ziemlich nahe an den kräftigen Hufen, wurde Eomer mitgezogen und schien bewusstlos.
Legolas hob die Hand und sah dem Tier direkt in die Augen. Diese waren so dunkel, so tief...
Doch Verzweiflung überkam ihn, schiere Hilflosigkeit, als er begriff, dass er keine Verbindung zu dem stolzen Ross herstellen konnte, dass es ihn abwehrte, als wäre er nur ein Baum oder ein Stein.
Und im nächsten Augenblick ritt es mit voller Geschwindigkeit an ihm vorüber, als sei er gar nicht da gewesen.
Das Königspaar traute seinen Augen nicht. Noch schockierter als Aragorn war seine Frau, die alles erwartet hatte, nur dies eine nicht.
„Bei den Valar!"hauchte sie fassungslos und ihre Augen starrten aufgerissen.
Aragorns Augen waren ebenfalls an Legolas geheftet, der einfach nur so da stand, noch immer mit erhobenem Arm und sich nicht rührend.
„So tut doch etwas!"rief Sam entsetzt, das Pferd verfolgend.
Und da ward etwas getan. Ein Pferd wurde angetrieben, so schnell zu reiten, wie es konnte und langsam wurde die Geschwindigkeit, der des Königspferdes angepasst.
Eowyn ritt so schnell sie konnte und streckte eine Hand nach dem Zaumzeug des durchgegangenen Pferdes aus. Sie streckte sich so sehr und erreichte es doch nicht.
Nein! Faramir!
Ohne zu zögern ließ sie ab von ihrem eigenen Tier und als sie sprang, bekam sie die Zügel des anderen Pferdes zu fassen und landete direkt auf dessen Rücken. Das Pferd schien noch wilder zu werden und bäumte sich abermals auf. Nur knapp verfehlte es mit seinen Läufen den Kopf des Königs und rannte weiter.
Eowyn so flehend, wie sie konnte sprach zu dem Tier.
„Oh, bitte! Bitte halt an, sonst wirst du Eomer töten! Bitte bleib stehen!"ihre Stimme war brüchig und leise, doch zu aller Verwunderung wurde das Tier ruhiger und kam schließlich zum Halt.
Sofort stieg die junge Frau ab und nahm den Fuß ihres Bruders aus dem Steigbügel. Sie kniete sich hin und nahm seinen mit Blut überströmten Kopf in ihren Schoß, strich sein blondes Haar von seiner blutigen Stirn.
„Eomer!" sagte sie eindringlich und wartete, dass er ein Lebenszeichen von sich gab.
Aragorn kam angerannt und kniete sich neben das Geschwisterpaar. Er fühlte die Stirne des Königs und holte mit der anderen Hand etwas aus seiner Tasche. Es war eine Art Kraut. Der König zerrieb es in seinen Händen und hielt die Pflanze direkt unter Eomers Nase und Mund.
Sofort schien Eomer tief Luft zu holen und danach zu schnappen. Eowyn starrte Aragorn an und langsam, aber sicher fing sie an zu lächeln. Sie selbst hatte die heilenden Hände Aragorns erfahren dürfen.
Da zuckte Eomer kurz und seine Augen flimmerten.
„Sch... ganz ruhig. Es ist vorbei,"beruhigte sie ihren Bruder und beobachtete, wie er versuchte, seine Augen auf zu machen.
Die Hobbits kamen heran gerannt und Merry beugte sich über den Pferdemenschen.
„König Eomer! Seid Ihr am Leben?"
Eomer hustete, was wohl beinahe ein Lachen hatte ergeben sollen. Er öffnete die Augen nicht, denn so wäre ihm Blut hinein gelaufen. Aber er stöhnte leise.
„Nein, noch nicht, Merry. Ich werde nicht durch mein Pferd ums Leben kommen."
Der Hobbit atmete erleichtert auf und ließ sich nach hinten auf den Hosenboden fallen.
„Da bin ich aber froh!"
„W--- Was ist passiert?"fragte Eomer.
„Das Pferd ist durchgegangen,"erklärte Eowyn mit Tränen in den Augen.
Tränen des Schreckens und der Freude.
„Du bist im Steigbügel hängen geblieben und es hat dich mit durch den ganzen Hof geschleift."
Der Rohirrim stöhnte.
„So fühle ich mich auch."
„Könnt ihr laufen?"fragte Arwen, die hinter ihrem Mann stand.
Eomer versuchte sich aufzurichten, was so weit gelang, als dass er das linke Bein noch belasten konnte. Das rechte jedoch wollte ihm nicht gehorchen und gab nach unter seinem Gewicht.
Aragorn sah hinauf zum Fenster und ein Schauer kam über ihn.
„Wir gehen jetzt erst mal zu den Häusern der Heilung. Dort werde ich Euer Bein untersuchen, Eomer,"meinte Aragorn und nahm Eomers Arm über seine Schulter, gab ihm Stütze.
Gimli stand daneben und hätte die Stütze auf der anderen Seite übernommen, jedoch war er zu klein und hätte kaum zur Hilfe gereicht.
Eowyn sah zu Faramir und musste feststellen, dass dieser noch immer auf seinem Pferd saß, ziemlich ausdruckslos, und sich kein Stück bewegt hatte.
„Faramir, was ist?"fragte sie und ging selbst, um ihren Bruder zu stützen.
Faramir sah auf die anderen herab und ließ seinen scharfen Blick über sie streifen. Dann zogen sich seine Mundwinkel nach oben.
„Er ist vom Pferd gefallen..."meinte er nur und fing dann an zu lachen.
Seine Erheiterung war noch weit über die Stadt zu hören und löste bei den Anwesenden nur Schock aus. Selbst Eomer öffnete nun seine Augen, um zu sehen, ob dies wirklich Faramir war, der da so ausgelassen lachte... über sein Missgeschick.
Aber er war es und stieg nun vom Pferd, führte es seelenruhig zu den Ställen.
Eowyn sah ihren Bruder erschrocken an und als dieser ihren Blick nicht erwiderte, wandte sie den Kopf zu Aragorn, der seinem Stadthalter starrend nachsah. Fassungslos schüttelte er den Kopf. Arwen, die gerade Legolas aus seiner Erstarrung geweckt und wieder zu der Gruppe geholt hatte war sprachlos, wie auch der Prinz, welcher von dem gerade geschehenen so abgelenkt war, dass er über sein Versagen vorhin nicht mehr nachdenken konnte.
