Kapitel 20
Lucas dockte mit dem Stinger an kurz nachdem er Darwin gebeten hatte draußen Wache zu halten. Falls etwas sein sollte würde der Delphin Lucas über den Vocoder davon in Kenntnis setzen.
Lucas betrat die Station. Er hatte nirgendwo einen Grundriss entdecken können und somit musst er sich Stück für Stück vortasten. Wachsam sah er um die erste Ecke und als er niemanden entdeckte bewegte er sich weiter voran. Die Station war größer als gedacht und so brauchte Lucas ziemlich lange um die Räume nacheinander abzusuchen. Doch er fand nichts... absolut nichts. Das wunderte ihn doch sehr, denn er hatte keine Menschen gesehen, seit dem er an Bord gekommen war.
Jetzt blieb nur noch die Brücke übrig. Lucas war sich darüber im klaren, dass er jetzt ein großes Risiko eingehen würde, aber davon lies er sich nicht abbringen und öffnete den Zugang zur Brücke. Bevor der Zugang ganz geöffnet war hörte Lucas mehrere Klickgeräusche. Sein Blick ging geradeaus und er erblickte Waffen... Waffen, die auf ihn gerichtet waren. Das komplette Personal dieser Unterwasserstadion schien sich auf der Brücke versammelt und auf ihn gewartet zu haben.
„Haben sie geglaubt, dass wir sie nicht erwischen?" wollte O Malley wissen.
Lucas sah die vor ihm stehenden Leute nur verdutzt an. So hatte er sich das ganze nicht vorgestellt.
„Wir wissen schon lange, dass sie hier sind. Schon bevor sie versucht haben sich unsichtbar zu machen. Wir haben uns nur einfach nichts anmerken merken lassen...und nun nehmen sie die Hände hoch."
Lucas tat wie ihm befohlen wurde. Sich zu wehren war absolut aussichtslos. Drei Männer liefen um Lucas herum und blieben hinter seinem Rücken stehen. Einer der drei Männer drückte Lucas eine Waffe in den Rücken und bedeutete ihm vorwärts zu gehen. Das Computergenie kam dieser Aufforderung ohne zu zögern nach und begab sich in die Mitte der Brücke.
„Wo ist Captain Bridger?" wollte Lucas wissen.
„Es wird ihnen nichts nützen zu wissen, wo er ist...du kommst hier nicht wieder raus, jedenfalls nicht lebend. Aber da du ja ein Genie bist, wirst du uns helfen können oder besser gesagt du wirst Bridger helfen das zu erfinden, was er allein noch nicht geschafft hat." O Malley lächelte triumphierend.
„Und was soll das sein?"
„Das wirst du noch früh genug erfahren. Hinsetzen!"
Lucas folgte dem Befehl und setzte sich auf den Stuhl, den man ihm gezeigt hatte. Einer der Gehilfen von O Malley öffnete eine Tür, die in einem kleinem Winkel der Brücke lag. Kurz darauf zog er einen älteren Mann am Arm auf die Brücke, denn Lucas sofort als Bridger erkannte. „Captain?" fragte das Computergenie vorsichtig, während er von dem Stuhl aufstand und langsam auf Bridger zuging.
Der ältere Mann lief mit gesenktem Kopf dem Gehilfen von O Malley hinterher, als er hörte, wie jemand „Captain" rief war er sich nicht sicher, ob er gemeint war, da ihn lange niemand mehr so genannt hatte und so hob er nur ganz langsam den Kopf.
„Captain?" Lucas sah mit Hoffnung in das Gesicht des älteren Mannes.
„Lucas?" Captain Bridger traute seinen Augen und so blinzelte er ein paar Mal, bevor Lucas ein: „Ja ich bin's." zur Antwort gab.
Auf dem Gesicht von Nathan breitete sich ein nicht enden wollendes Lächeln aus. „Lucas!" rief er freudig aus, bevor er seinen ehemaligen Schützling in die Arme schloss. Lucas genoss dieses Gefühl in vollen Zügen. Zu lange hatte er auf diesen Moment gewartet, als das die Situation einfach an ihm vorbei gehen würde. Tränen stiegen in seine Augen, die er sofort herunterschluckte als er mit Hilfe einer Waffe dazu gedrängt wurde sich aus Bridgers Umarmung zu befreien.
„Lasst das! Ihr seid hier um für mich zu arbeiten und nicht um ein Wiedersehen zu feiern." O Malley drängte mit Hilfe seiner Männer Captain Bridger und Lucas durch die Tür im hinteren Winkel der Brücke. „Bridger! Mr. Wolenczak ist ihr neuer Gehilfe. Ich hoffe mit ihm kommen sie endlich zu einem Ergebnis. Ich will schnellst möglich Fortschritte sehen."
Die Tür schloss sich hinter Lucas und Bridger. Sie waren allein und Lucas nutzte die Chance sofort um dem Captain abermals in die Arme zu fallen. „Ich bin froh sie wieder zu sehen. Eine ganze Weile habe ich sie schon gesucht. Aus der Lagerhalle hätte ich sie fast befreien können, doch auf einmal waren sie weg."
„Zum Glück geht es dir gut, aber du hättest nicht versuchen sollen mir zu helfen, dass war einfach zu gefährlich."
„Ich konnte sie doch nicht einfach im Stich lassen. Sie haben mir so oft geholfen, da war es an der Zeit sich dafür zu revangieren. Außerdem hatte ich Hilfe von Kristin, Biff und Robert."
Die Augen von Bridger weiteten sich. „Robert?" fragte er zaghaft.
„Das wollte ich ihnen noch sagen... er lebt... Robert lebt!"
„Robert lebt?"
„Ja und es geht im gut. Er ist glücklich mit seiner Familie."
Bridger ließ eine Freudenträne durch sein Auge entweichen, bevor er Lucas bat ihm alles zu erzählen.
