leonel: Daaaanke! Danke für die Rev! Ich hab mich so sehr gefreut. Und ich versuch, dich nimmer so lange warten zu lassen. Aber du musst dich auch mit deiner Story beeilen, ja?

Melethil: huh? Noch ein leser? Das gibt's ja gar net! Das ist aber lieb, dass du mir ein Rev geschrieben hast!

Mag: Und noch jemand! ausflippt kopfkratzt WOW! Danke!

Celebne: oh Celebne! Was wäre ich ohne Dich? Wenn du mich nicht manchmal ans Schreiben erinnern würdest! Aber ich versuche, es nun nicht mehr so lange aufzuschieben. In zwei Wochen sind alle Prüfungen rum und dann sollte es vorwärts gehen. Ich werde auch natürlich wieder öfter bei dir vorbei schauen. Bitte verzeih mir! fleht abknuddelt

Der ungewisse Weg

Faramir und Legolas ritten zusammen durch die schmale Passage. Der dichte Wald hatte sich zu einem schmalen Streifen zusammengezogen, der umrandet von Bergen war. Inmitten der Bäume zog sich noch immer der schmale Pfad.

Legolas sah rechts, sah links.

„Wie ein Gang aus Gestein," meinte er ruhig und Faramir nickte kaum merklich.

„Ja, die Felsen säumen unseren Weg. Welch seltsamer Ort," antwortete er mit ruhiger Stimme und fast wie in Trance.

Sie hatten nur wenig gesprochen seit der Schlucht und Legolas Verstand wand sich hin und her, versuchte aus dem Erlebten schlau zu werden.

„Sie sehen bedrohlich aus. Ein ungutes Gefühl beschleicht mich."

Faramir schüttelte nun den Kopf, als wolle er etwas von sich werfen.

„Da bist du allein, Legolas. Ich habe kein ungutes Gefühl."

Genau als Faramir dies gesagt hatte, preschte das Pferd aus dem Wald in eine pflanzenlose Ödnis. Links und Rechts war nur das erschlagende Grau der Felswände, die sich nun zu ihren Seiten hochzogen und bedrückend den Pfad umrahmten. Die Wände waren sicher 50 Meter hoch, wie der Elb abschätzte und ließen zwischen sich kaum fünf Meter Platz.

Faramir hielt an und bedeutete Legolas abzusetzen. Dann kam auch er von Rücken des Tieres herunter.

„Ich verlange nicht, dass du mich begleitest, Legolas. In der Tat habe ich nicht darum gebeten, dass du mir folgtest. Doch ein Zurück gibt es nicht, nur ein Hier oder ein Weiter. Die Schlucht kannst du nicht überwinden ohne Pferd und ich bin nicht gewillt, meines abzugeben, denn ich weiß nicht, wie weit mich mein Weg noch führt. Aber du bist ein Elb und kannst hier zurechtkommen, das weiß ich. Wenn du willst, so warte hier meine Rückkehr ab. Ich verspreche dir, wieder zu kommen."

Aber für Legolas gab es nur den einen Weg, denn warten wollte er nicht. Er stand in Faramirs Schuld. Überhaupt fragte er sich, wie er es hatte wissen können, dass er ihm nachgeritten war.

„Ich begleite dich, es gibt keinen Grund, hier zu verweilen."

Aber Faramir schien nicht erfreut über diese Antwort. Besorgt blickte er Legolas an und seufzte.

„Das habe ich mir fast gedacht. Aber aufhalten kann ich dich nicht."

Mit diesen Worten führte Faramir sein Pferd auf den steinigen Weg und ging voraus.

„Ich bin eine Last für dich?" fragte Legolas den jungen Mann, was ihm selbst zwar absurd schien, aber aus Faramirs Gesicht war es deutlich herauszulesen gewesen.

Wieder seufzte Faramir.

„Das will ich nicht sagen…"

„Aber du fühlst so. Warum? Was fürchtest du?"

Legolas konnte die Unsicherheit und Verschlossenheit Faramirs spüren. Umso überraschter war er, als der junge Truchsess seinen Schritt verlangsamte und ihn aufschließen ließ.

„Ich fürchte, nicht ich selbst zu bleiben. Ich fürchte, jemanden in Gefahr zu bringen. Ich fürchte mich vor allem dieser Tage. Das war schon in Ithilien so."

„Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen, Faramir. Auch ich habe viele Schlachten geschlagen und bin daraus gestärkt hervor gegangen. Aber sag… was ist Ursache deiner Furcht?"

Einen Augenblick lang musste Legolas an Boromir denken und daran, dass Faramir noch nichts von ihm wusste. Doch er wollte Aragorn nicht vorgreifen und so lange es nicht wichtig wurde, würde er schweigen.

Faramir sah hinauf zum grauen Himmel, der sich fast nicht von den Kanten der Felswände absetzte.

„Ursache meiner Furcht. Ursache bin ich selbst. Ich weiß nicht was in mir vorgeht. Das einzige, wovor ich mich nicht fürchte, ist diese Reise. Ich habe Vertrauen in sie und weiß selbst nicht warum. Doch für dich ist diese Reise nicht gedacht, DU gehörst nicht hier her, Legolas."

Der Elb zog eine Braue hoch. Vielleicht hatte Faramir Recht. Dagegen würde jedoch sprechen, dass er bis hier her gekommen war. Er hatte den Fluss überquert und die Nebelwand überwunden. Was würde wohl noch kommen?

„Was geht in dir vor, Faramir, dass du dich vor dir selbst fürchtest?"

Faramir neigte sachte seinen Kopf und schloss die Augen. Er suchte in sich selbst eine Antwort. Sollte er Legolas davon erzählen? Von dieser seltsamen Stimme in ihm?

Wage es nicht, Faramir! Du hast es mir einst geschworen, mich nicht zu verraten!

Das ist lange her…

Ist Zeit ein Grund, deinen Schwur zu brechen? Denke daran, ich war immer bei dir. Ich habe dich damals als spielendes Kind vor dem Pfeil bewahrt, den Boromir aus Versehen auf dich geschossen hat. Ich habe dir Trauer und Leid abgenommen. Ich habe dich immer geschützt vor deinem Vater. Ich habe dich im Krieg bewahrt. Du bist niemals alleine dank mir!

Dies war wahr.

Deine Art mich zu schützen schadet anderen.

Was! Warst du nicht schadenfroh, als ich deinen Vater stürzen ließ? Hast du dich nicht gefreut, als das Paddel zerbrach, wenn dich Denethor schlagen wollte? Bist du nicht dankbar, dass ich die Seele deines Bruders rettete?

Die Seele meines Bruders?

„Faramir!"

Faramir schrak aus seinen Gedanken und sah einen besorgten Legolas vor sich stehen.

„Du bist ja nicht bei dir!" meinte Legolas und sah dem Truchsess scharf in die blaugrauen Augen.

Faramir atmete tief durch und wurde sich seiner wieder gewahr. Weit, weit vor sich sah er einen Hauch von Grün. Der Pass endete dort und ging wieder in Wald über.

„Recht hast du. Ich bin nicht bei mir in letzter Zeit."

Doch da hörte er etwas. Auch Legolas feine Elbenohren hatten es vernommen. Sie blickten auf und da zuckte Legolas zusammen.

„Meine Augen!"

Der Elb zog seine Hände hoch zum Gesicht und rieb sich die Augen, in die Sand gerieselt war.

„Faramir…"

Kleine Steine rollten zu Legolas Füßen und immer mehr Staub und Sand rieselte herunter, machte das blonde Haar des Elben grau.

Faramir schirmte seine Augen mit der Hand ab und hielt sich die andere vor den Mund, damit er nicht zu viel Staub einatmete.

Doch dann weiteten sich Faramirs Augen in Panik.

„Legolas!" kam seine Stimme etwas dumpf hervor, als er gegen das Grollen der Wände ankommen wollte.

Aber der Elb konnte nicht sehen. Kleine Steine prasselten auf ihn herab und Faramir, der nahe bei ihm stand, zischte, als auch ihn einige wenige trafen.

Legolas machte ein paar Schritte, blind, in Richtung des Passausganges. Doch zu Faramirs Entsetzen, entkam der Elb den Steinen nicht, sondern lief geradewegs in einen Hagel aus größeren Brocken hinein.

„Legolas renn! Renn zum Ausgang!" schrie Faramir durch das Rumpeln und wurde nun auch selbst von den größeren Brocken getroffen, faustgroß.

„Ich kann nicht sehen!" hustete der Elb durch Staub und Gestein, fand sich mit verminderter Sehkraft plötzlich nicht mehr in dem Gewirr zurecht.

„Geradeaus!" schrie Faramir ihm zu und als der Elb anfing zu laufen, folgte er ihm durch die Enge der Schlucht.

„Weiter! Wir haben es fast geschafft!"

Ein Erdbeben! Die Berge bäumten sich über ihnen auf und wollten sie unter sich begraben!

Faramir lief immer hinter Legolas her, dirigierte ihn durch den Steinhagel immer weiter auf ihr Ziel zu. Die Steine wurden größer und größer! Faramir hatte Schwierigkeiten, ihnen auszuweichen. Immer wenn er getroffen wurde, war es, als bekäme er einen festen Faustschlag. Doch sie mussten weiter! Unbedingt weiter!

Du Idiot! Ich habe dich gewarnt!

„Hör auf!" Faramirs Stimme war schrill und überschlug sich. „Sei einfach still!"

Du hast falsch entschieden Faramir! Ihr beide werdet sterben!

„Nein!"

Faramir stürzte ohne zu überlegen nach vorn. Es waren nur noch wenige Meter, aber die Gefahr war größer als je zuvor.

„Weg!"

Legolas spürte wie er unsanft nach vorn gestoßen wurde, mit solch einer Kraft, dass er selbst das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte und unkontrolliert nach vorn stürzte.

„Faramir!" sein Schrei hallte durch die berstende Schlucht und auch noch weit durch den Wald davor und dahinter.

Legolas Körper fiel, entgegen seines Willens, doch weich. Er kannte dieses Gefühl, von Gras abgefangen zu werden. Er hatte also die Schlucht durchquert. Und es war plötzlich ruhig…

Schnell und etwas zu unbeholfen für einen Elben, fast in Panik, versuchte Legolas, sich den Staub aus den Augen zu reiben. Er blinzelte und fand die Welt verschwommen und grauer wieder als er sie kannte. Aber zwischen den Felswänden, dort wo sie gerade aufhörten, sah er etwas…

.-.-.-.

„Bei den Feldern von Pelennor!" rief Boromir aus, als er sein Pferd scharf herum riss. „Reitet langsam! Die Biegung ist sehr scharf!"

Nun kamen auch Aragorn und Eowyn um die scharfe Kurve geritten und die Frau streichelte den Hals ihres Tieres.

„Die Pferde sind unruhig," stellte sie fest und sprach damit aus, was sie alle schon bemerkt hatten, als sie den Fluss verlassen hatten.

Da hielt sie inne und erstarrte, als sie geradeaus sah. Aragorn und Boromir waren ebenfalls verstummt und starrten ratlos nach vorne.

„Sie müssen einen anderen Weg genommen haben," brachte Boromir heraus.

Aragorn ritt voraus und besah es sich. Die massive Felswand vor ihnen war noch feucht vom Regen, der gerade aufgehört hatte. Er fühlte den harten kalten Stein, der ihren Weg jäh unterbrach und sich etwa dreißig Meter in die Höhe erstreckte. Waren Legolas und Faramir hier etwa hinaufgestiegen? Doch wo waren dann die Pferde?

Eowyn hielt sich die Hand vor den Mund, um ihre Verzweiflung zu verbergen, doch sowohl der König als auch Boromir konnte sie ihre Emotion kaum verbergen. Normalerweise hätte Boromir der Frau Trost gespendet, doch wie er sie vorhin kennen gelernt hatte, traute er sich dies nun nicht mehr. Auch Aragorn tat es nicht.

Wie die Herrin leidet, es tat dem Krieger im Herzen weh, diese wunderschöne Frau so zu sehen.

Wenn Faramir sich seiner Taten doch nur bewusst wäre! Was ging in seinem kleinen Bruder vor.

„Es ist meine Schuld," flüsterte er zu sich selbst. „Ich habe nicht auf ihn aufgepasst… ich habe ihn nicht beschützt."

„Das macht keinen Sinn, Boromir," meinte Aragorn. „Faramir ist fähig, selbst Entscheidungen zu treffen und besitzt erstaunliche Stärke."

Das tröstete Boromir nicht.

„Nicht körperlich. Doch geistige Stärke wohnt ihm inne. Und ich fürchte genau dies ist es, worauf es nun ankommt. Ich glaube, eure Mutter hat dies gewusst."

„Gerade sie bat mich, seiner anzunehmen, Aragorn. Sie fürchtete um ihn."

Betreten sah der König nieder und wusste nicht, wie er seinen Freund trösten konnte.

„Ihr Männer! Jetzt reißt euch am Riemen und lasst euch das Herz von einer trauernden Frau nicht schwer machen. Fast möchte ich behaupten, es ist gar schlimmer, wenn eine Frau Trauer zeigt, als ein Mann, denn damit reißt sie allesamt in Bestürzung und Scham. Wenn Gandalfs Geschichte Wahr ist, so ließ deine Mutter Faramir ein ganz besonderes Geschenk zuteil werden, gerade weil er gewisse Stärken und Schwächen hat. Also Kopf hoch Boromir! Denn auch ich gebe die Suche hier nicht auf! Das Wetter scheint uns schlecht zu wollen, denn der Regen, der unsere Reise bis vor kurzem begleitet hat, scheint wieder zu kehren. Also lasst uns etwas im Trockenen ruhen, bevor wir die Suche fortsetzen."

Boromir lächelte angesichts dieser Unerschütterlichkeit.

„Ihr seid wahrlich eine tapfere Frau! Nein, die Frauen Rohans sind nicht wie Gondors Männer! Sie sind mutiger und von außerordentlicher Entschlossenheit! Faramir kann sich glücklich schätzen!"

Eowyn lächelte und für einen Augenblick fiel ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke und erhellte sie in einem mystischen Licht.

Aragorn war einverstanden.

„Also lasst uns eine Weile ruhen. Vielleicht finden wir dann eine Spur von unseren Freunden, die unser Verstand zu erblicken nicht in der Lage ist, gerade wegen der Müdigkeit."

.-.-.-.

Eomer stöhnte auf.

„König Eomer! Seid Ihr in Ordnung!" Pippins Gesicht war voller Sorge.

Schon seit Stunden ritten sie nun und hatten noch keine Pause gemacht. Vor ihnen lagen die Ausläufe des großen Gebirges.

„Ich glaube," presste Eomer heraus, „wir können sie nicht einholen."

Er hielt das Pferd an, welches noch lange nicht erschöpft war.

Die ganze Zeit hatte Pippin nicht bemerkt, wie müde der König der Mark war, denn er hielt sich besser im Sattel, als jeder Reiter Gondors. Es beeindruckte den Hobbit, wie der Mann mit seinem Tier sprach und wie er mit scheinbarer Mühelosigkeit so viele Meilen hinter sich gebracht hatte. Doch nun sorgte er sich, dass es falsch gewesen war, Eomer zu solch einer Reise zu bringen.

Er half dem Rohirrim, sich hin zulegen, als er selbst mit Mühe von dem großen Tier gekrabbelt war.

„Es tut mir Leid, Pippin. Aber ich brauche ein bisschen Zeit."

„Aber das ist doch keine Frage," sagte Pippin schnell und brachte eine Decke, damit der Mann besser liegen konnte.

„Danke," Eomer nahm die freundliche Geste an.

Pippin setzte sich neben ihn und sah nachdenklich zu den riesenhaften Bergen hinüber. Eomer bemerkte dies.

„Was grübelst du, Hobbit?"

Pippin lächelte.

„Ich weiß nicht, was mich immer wieder vom Auenland fort zieht. Eigentlich sollten wir Hobbits dort bleiben, wo wir hingehören, ins Auenland."

„Warum sagst du das? Wir Menschen wären verloren ohne die Hilfe der Hobbits. Und ich rede jetzt nicht nur von Frodos Heldentat."

Der junge Hobbit sah den Mann freundlich an.

„Hier," er bot Eomer eine Pfeife dar. „Ich habe zwei dabei. Nehmt."

Eomer nahm die Hobbitpfeife dankend an und besah sie sich. Typisch. Langer Stil und bereits befüllt.

Pippin gab ihm etwas Feuer, das er im nu mit einem Stein geschlagen hatte.

„Das ist die erste Ernte nach dem Krieg," erzählte Pippin. „Sam hat sie gezogen. Er muss ein Geheimnis haben, wie er die Erde so schnell wieder fruchtbar macht, denn das Land ist verwüstet."

Pippin erzählte Eomer die Geschichte über Saruman und Schlangenzunge, wie sie beide im Auenland den Tod gefunden hatten.

Eomer war erzürnt, dass Saruman seine Klauen selbst noch im Auenland im Spiel gehabt hatte.

„Aber Sam, er ist ein wunderbarer Gärtner. Er macht die Erde fruchtbar und alles wächst wie eh und je. Nur die alte Festeiche hat er nicht wieder richten können. Ich glaube, der Festplatz wird nie wieder, wie zuvor."

„Das ist schade," meinte Eomer.

„Aber hier, in der Welt der Menschen, ist alles so groß. Viel zu groß für solch kleine Geschöpfe wie uns. Selbst die Berge. Bei uns gibt es keine solch großen Kolosse. Nur Hügel."

Eomer schnaufte. Er musste daran denken, dass die Hobbits hierzulande bei fast allem der Hilfe der Menschen bedurften. Sie konnten sich nicht einmal ein Trinkgefäß selbst aus den Schränken holen, da diese zu hoch waren.

Er paffte an der Pfeife und der wohlige runde Geschmack des Auenlandes machte sich in seinem Mund breit. Doch es war leider der letzte Zug. Die Pfeife war aufgeraucht.

„Bist du fertig, Pippin? Dann sollten wir nämlich weiter."

Eomer raffte sich auf und half Pippin mit seiner gesunden Hand auf das hohe Pferd. Doch da sah er in weiter Ferne etwas Seltsames.