Die Autorin: Okay, okay, ich gebe auf. Im positiven Sinne. Eine Phase in den letzten Wochen. Ich muss bei allen meinen Geschichten weiterschreiben und habe fast das Pflichtgefühl, sie auch zu beenden, nicht so einfach. Ewig her seit ich zuletzt geupdatet habe. Aber ihr seid so schön hartnäckig – ich sags ja immer wieder - die deutschsprachigen Fans sind die nettesten. Und trotzdem ist es die einzige deutsche fanfiction, die ich schreibe. Ich glaube ja fast, dass ich der deutschen Sprache nicht mehr mächtig bin. Eher schlecht wenn man in Österreich wohnt. Also die Story geht weiter. Glaube (oder hoffe) dass mein Schreibstil sich inzwischen verbessert hat. Und ja, die Geschichte hieß auch mal anders, aber der frühere Titel „Der Stern des Lebens" hat eindeutig nicht gepasst.

„Ach du meine Güte, er ist entdeckt worden?" Poppy Pomfrey eilte sofort geschäftig zu Hagrid, der den beinahe reglosen Körper von Severus Snape vorsichtig auf eines der Krankenbetten legte. „Und jetzt geh zu Dumbledore, ich muss mich um Severus kümmern." versuchte sie Hagrid zu verscheuchen.

Erst jetzt bemerkte sie das Mädchen dass noch kleiner und verlorener hinter Hagrids riesenhafter Gestalt aussah. „Wer ist denn das Mädchen?" fragte sie skeptisch.

Poppy betrachtete sie kurz und befand dass sie sich nicht in unmittelbarer Gefahr befand. „Nimm sie mit zu Dumbledore." meinte sie dann schroff, bevor sie begann den reglosen Zaubertränkemeister zu behandeln und die Welt um sich herum vergaß.

Den ganzen Weg bis zum Büro des Schulleiters, drehte das Mädchen sich immer wieder um. „Du brauchst dir keine Sorgen um ihn zu machen" meinte Hagrid freundlich und klopfte ihr auf die Schulter, was sie beinahe in die Knie zwang und schmerzte. „Entschuldige" meinte der Halbriese hastig. „Hab nicht nachgedacht. Auf jeden Fall ist Poppy eine der fähigsten Heilerinnen die es gibt."

Das ungleiche Paar gelangte zu einem steinernen Wasserspeier. „Lakritze" sagte Hagrid und das Mädchen sah ihn verwundert an, als das Hindernis plötzlich zur Seite sprang und eine Wendeltreppe freigab. Hagrid klopfte an die Türe und ein freundliches, sanftes „Herein" war zu hören.

Dort in einem Stuhl saß ein alter Mann mit silbernem Bart und Haaren, der sie interessiert aus hellblau funkelnden Augen musterte. „Professor Dumbledore, Sir" brach der Halbriese hervor „Professor Snape ist..."

„Ich weiß" sagte der alte Mann leise und sah dabei sehr müde aus. „Danke, Hagrid. Du kannst jetzt gehen." Und Hagrid schlurfte hinaus.

„Ich bin Albus Dumbledore, der Leiter dieser Schule." Er wies auf den Stuhl ihm gegenüber und sie setzte sich vorsichtig. Dann hielt er ihr plötzlich ein gelbes Päckchen vor die Nase. „Zitronenbrausebonbon?"

„Nein, danke." sagte sie leise und war sehr verwirrt über das Angebot.

„Wie heißt du denn, mein Kind?" er hatte etwas ungemein großväterliches an sich, eine Art von innerer Wärme und Vertrauen. Aber sie sah auch die Macht die in seinen hellblauen Augen schlummerte.

„Violet" kam die schüchterne Antwort. „Und dein Nachname?" Sie starrte ihn an und stammelte „Den weiß ich nicht mehr." „Schon in Ordnung" meint er lächelnd.

„Würde es dir etwas ausmachen, Violet, wenn ich mir deine Erinnerungen an das was bei dem Todessertreffen geschehen ist ansehe? Ich verspreche auch, nur die zu entnehmen, die im Zusammenhang mit Professor Snape stehen!" er lächelte noch immer aber sie wich zurück.

„Nein!" Und es war eine ungewöhnlich heftige Reaktion für sie als sie mit dem Stuhl zurückrutschte und ihn beinahe furchterfüllt ansah.

Der Schulleiter sah ihr starr in die Augen, sie hatte das Gefühl als könne er durch sie hindurch sehen und wand schnell den Kopf ab.

„Hast du Verwandte oder Freunde, die wir kontaktieren sollen?" fragte er wieder völlig sanft. Violet schüttelte den Kopf. „Nun dann ist es wohl das Beste wenn du vorerst bei uns bleibst. Minerva wird dir dein Zimmer zeigen." Das Gespräch schien somit beendet zu sein.

„Ich will nicht dass Professor Snape stirbt." sagte sie plötzlich ganz unvermittelt als sie aufstand.

„Das will ich auch nicht" meinte leise der Schuldirektor und glaubte ehrliche Trauer darin zu hören.

Minerva stellte sich als eine strenge Frau mit fest zusammengebundenem schwarzem Haar und einer steinernen Miene heraus. Sie war schweigsamer als Hagrid und versuchte nicht unnötigen Small-Talk zu betreiben.

„Wann kann ich Professor Snape sehen?" fragte Violet. „Sobald es ihm besser geht." war die bestimmte Antwort.

„Mögen Sie Ihn?" fragte das Mädchen während sie die harschen Linien im Gesicht der nebenhergehenden Frau beobachtete. „Natürlich." antwortete diese. „Es mag nicht so scheinen, aber die meisten der Lehrer mögen Severus."

Doch in irgendeiner Weise schien ihr das Thema unangenehm zu sein und sie wechselte es. „Du weißt vielleicht dass morgen die Schule wieder beginnt und da du im beinahe richtigen Alter wärest, könntest du als Erstklässlerin beginnen."

Der Gedanke in eine richtige Zauberschule zu gehen, war ihr völlig neu. Und doch hatte sie sich dies schon so lange gewünscht. „Das wäre schön" meinte sie leise und fühlte ein schwaches Glücksgefühl in ihr hochsteigen.

„Nun, dann solltest du wissen dass ein sprechender Hut dich in eines der vier Häuser von Hogwarts einteilen wird – Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin." Sie schien einen Moment zu zögern.

„Ich werde dir nichts über die Vor- oder Nachteile jedes der Häuser sagen, denn sie sind alle gleich viel wert. Professor Snape ist der Hauslehrer von Slytherin und ich bin die Hauslehrerin von Gryffindor."

Inzwischen waren sie bei einem Zimmer angekommen, dass ihr bestimmt schien. „Nur für heute Nacht, denn ab morgen wirst du mit deinen Hauskameradinnen in einem Gemeinschaftsraum schlafen. Ich würde noch gerne deine Wunden behandeln, auch wenn Poppy darin wesentlich geschickter ist, aber momentan ist sie wohl mit Severus schon beschäftigt genug."

Violet war unsicher. Sie mochte diese Frau, aber da war noch immer diese Angst, dass man ihr weh tat wenn man sie berührte. Minerva untersuchte sie vorsichtig und stellte verblüfft keine ernsthaften Schäden fest.

„Sie haben mich nicht auf diese Art verletzt." flüsterte Violet.

Sie sah wie Wut kurz in den Augen der älteren Frau aufblitzte und erwartete das Mitleid, dass danach unweigerlich folgen würde. Doch zu ihrer Überraschung blieb es aus und an seiner Stelle fand sie etwas, dass sie nicht erwartet hatte.

„Ich verstehe." sagte McGonagall schroff und zog unbewusst ihre ohnehin schon hochaufgeschlossene Robe enger um sich.

„Du kannst jederzeit mit mir darüber sprechen" man sah den gekräuselten dünnen Lippen förmlich an, wie schwer sie diesen Satz über sich gebracht hatten.

„Danke" und Violet meinte es auch. Sie sah wie ihr Gegenüber dabei war in Erinnerungen abzugleiten, in kalte, tiefe und unerfreuliche Gewässer der eigenen Vergangenheit.

„Er hat bekommen was er verdiente, die Pforte zum Himmel wurde ihm verweigerte" sagte sie plötzlich. Und Minerva sah das Mädchen an und drehte sich hastig um und floh vor ihrem wissenden Blick.

Violet musste ihn sehen. Natürlich sollte sie in ihrem Zimmer bleiben und versuchen zu schlafen, aber sie musste doch wissen wie es ihm ging.

Wie von einem unsichtbaren Faden geleitet glitt sie durch die endlosen Gänge, bis sie zum Krankenflügel kam und durch die Tür schlüpfte. Aus dem Nachbarzimmer hörte sie die Schnarchgeräusche der Krankenschwester.

Er lag so still da und in dem fahlen Mondlicht,dass auf sein Gesicht fiel, wirkte er noch viel blasser. Sein langer, hagerer Körper war völlig in Bandagen verpackt und die Decke war mütterlich um ihn herumgewickelt worden. Nur die langen, dünnen Fingerspitzen lugten auf der Seite hervor und zitterten leicht. Seine schwarzen fettigen Haare lagen quer über dem Kopfkissen ausgebreitet. Seine dünnen Lippen waren fest zusammengepresst und sie hörte das leise Knirschen seiner Zähne. Für nichts war sie dankbarer als für das regelmäßige Geräusch seines Atmens.

„Danke, mein Retter." flüsterte sie lautlos der traurigen, verlassenen Gestalt zu.

Violet fiel plötzlich der Mangel des Schnarchens auf und hörte wie sich jemand im Nebenzimmer aus dem Bett erhob. Schnell schlich sie aus dem Krankenzimmer und lief den Korridor zurück zu dem ihrigen.

„Ach, Severus. Was machst du nur für dumme Sachen?" sagte Poppy Pomfrey als sie ihren Patienten beobachtete.