Anmerkung der Autorin: Ja, ich weiß, ich bin schon ein herzloses (wie Maya weiß) Gfrast! Aber keine Sorge, es geht noch weiter und ich weiß sogar wie. Und hiermit dürft ihr es auch (teilweise erfahren). Also lehnt euch entspannt zurück, aber vergesst nicht euch anzuschnallen. Weiter geht der Flug auf dem Besen!

Aber ich spürte keinen körperlichen Schmerz, nur diesen lodernden Hass der in meiner Seele brannte, wie das stärkste Feuer. Er würde mir bis in alle Ewigkeit die Luft abdrücken können, dennoch würde ich nicht mehr sterben. Aber er wusste es nicht.

Und meine Zeit verrann, immer schneller rieselten die Körner der Sanduhr hinab. Ich konnte nichts tun um sie zu stoppen, meine Sanduhr konnte man nicht mehr umdrehen. Nur meine Aufgabe hatte ich noch zu erfüllen.

Minerva McGonagall pov:

Es war ein wunderschöner Abend gewesen. Eigentlich hatte Albus mich zu einem Schachduell aufgefordert, aber als ich sein Quartier betrat, war der große Tisch mit einer großen Auswahl meiner Lieblingsspeisen gedeckt und die langen Kerzen spendeten ein romantisches Licht.

Ich war ganz erstaunt, als Albus mir die Hand küsste und mich galant aufforderte mich hinzusetzen und mir anschließend Bordeaux einschenkte. So lange kannte ich ihn schon und doch, dieser Abend hatte alles verändert und ich wusste dass es zum Positiven war.

Als ich glücklich und ein wenig betrunken auf dem Weg zu meinem Quartier war, hörte ich die tiefe Stimme Professor Kerns bedrohlich auf jemanden einreden. Mein erster Gedanke war, dass Severus sich schon wieder mit dem aktuellen Verteidigung gegen die Dunklen Künste Lehrer auf Kriegsfuß begeben hatte. Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen. Deshalb hielt ich es für ratsam, hinzueilen, bevor er etwas Unüberlegtes tat.

Doch als ich näher kam, sah ich, dass es ein junges Mädchen war, dass er am Hals gepackt hatte. „Professor Kern" sagte ich, doch hatte vorsichtigerweise schon meinen Zauberstab auf ihn gerichtet. Abrupt drehte er sich zu mir und seine Augen nahmen einen panischen Ausdruck an. Er hatte Violet losgelassen und bebte wie ein Katze, die in einen Muggelscheinwerfer geblickt hatte (ich wusste wie das war).

Plötzlich versuchte er in die andere Richtung davonzulaufen. „Petrificus Totalus" brachte ihn jedoch schnell zum Stillstand. Als Zauberer schien er nicht besonders viel zu taugen.

„Was hat er dir angetan?" fragte ich leise das Mädchen, dass abgesehen von den roten Fingerabdrücken auf ihrem Hals, unbehelligt schien. „Mir geht es gut" sagte sie leise und betrachtete den reglosen Kern mit unendlichem Abscheu.

„Muss er dafür nach Askaban?" fragte sie mich und ihre Augen nahmen einen unangenehm hungrigen Ausdruck, für eine so junge Hexe an. „Nein" meinte ich, „er muss Schlimmeres getan haben, um nach Askaban zu müssen." „Einen Mord." fragte sie und ich schauderte. „Ja, bei einem Mord schon." und plötzlich lächelte sie, aber es war kein schönes Lächeln.

„Du solltest jetzt zu Madame Pomfrey in den Krankenflügel gehen" aber sie verneinte strikt. „Mir geht es wirklich gut. Jetzt, wo ich weiß, dass er bekommen wird, was er verdient." Da wurde mir bewusst wie wenig, ja dass ich gar nichts wusste über sie oder ihre Geschichte und dass es eine Schreckliche sein musste.

„Ich habe eine Bitte an Sie" meinte Violet höflich „ich bitte Sie darum morgen mit Professor Snape nach Askaban zu gehen und dort die Freilassung von Vivianne Westerwood im Gegenzug für die Gefangennahme von Kern zu beantragen. Professor Snape soll es Ihnen erklären, ich..." sie brach ab. „Die Zeit drängt, es muss morgen sein, bitte." Ganz leise sagte sie noch „Meine Mutter hat schon lange genug gelitten." Ich nickte.

Dann lächelte sie mir zu. „Albus und Sie sind füreinander geschaffen, es ist schön, dass Sie das endlich herausgefunden haben. Versuchen Sie glücklich zu sein! Sie haben es verdient. Danke für alles, was Sie für mich getan haben. Dafür dass sie mich verstehen. Danke!"

Es hörte sich nach Abschied an und ich verstand nicht warum mir Tränen in die Augen traten und ich zu Boden blicken musste. Als ich wieder hochsah, war Violet verschwunden.

Vivianne Westerwood pov:

"Frau Westerwood, Besuch für Sie." brüllte der Wächter. Doch ich wusste, dass er sich irrte, es gab keinen Besuch für mich, drei lange Jahre lang, hatte es keinen gegeben. Niemanden gab es, der mich in meiner höllischen Einsamkeit besucht hätte.

Und doch standen auf einmal zwei wildfremde Personen vor mir. Eine Frau mit strikt zusammengebundenem schwarzen Haarknoten und dunkelgrüner Robe, die trotz ihres ernsten Gesichtsausdruckes versuchte, mich aufmunternd anzulächeln. Und ein Mann ganz in schwarz, mit schulterlangem öligem Haar, der mich aus unheimlichen Tunneln von Augen, die aus seinem bleichen Gesicht hervorstachen, kritisch musterte.

Ich wusste was sie sahen: eine 30-jährige Frau, die dennoch bestimmt 10 Jahre älter aussah, deren langes blondgelocktes Haar ihr staubig und ungekämmt ins blasse Gesicht hing und deren blaue Augen leer und tot aus ihren Höhlen stierten. Mit einer Figur, die einmal bewundernswert gewesen war, als die Rippen noch nicht hinter der blanken Haut hervorschimmerten. Eine Frau die einmal schön gewesen sein musste, bevor sie an diesen Ort gefesselt wurde.

„Sie sind Frau Westerwood?" fragte der Mann schroff und etwas an seinem eiskalten Ton erschreckte mich. Langsam nickte ich. „Und Sie?" fragte ich leise und meine Stimme hörte sich rau und kratzig an, sie hatte ihren früheren melodischen Klang verloren.

„Professor Severus Snape" und es hörte sich wie eine Drohung an „und das ist die stellvertretende Direktorin McGonagall." Aber ich sah, wie die Frau mit ihrem Mund „Minerva" formte und lächelte. „Wir sind von der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei."

Natürlich war mir die Schule ein Begriff, auch wenn ich selbst in Beauxbatons gewesen war. Trauer ergriff mich, denn meine Tochter Violet wäre in Hogwarts zur Schule gegangen. Meine arme, kleine, unschuldige Violet!

„Aber warum kommen Sie zu mir?" wandte ich mich an die Frau, die wesentlich zugänglicher zu sein schien.

Ein Schimmer von Hoffnung war in mir hochgeflackert, den ich seit drei Jahren nicht mehr für möglich gehalten hätte. Waren sie hier um mich zu befreien? Hatten sie den Schuldigen endlich gefasst? Oder war dies nur eine weitere Enttäuschung, nur ein Test, würden sie wieder gehen und mich hier verrotten lassen, wenn ihnen meine Antworten nicht gefielen.

Doch es war der Mann, Professor Snape, der, in was wohl sein gewöhnlicher unfreundlicher Ton zu sein schien, antwortete „Ihre Tochter Violet bat uns Sie zu befreien, da sie unschuldig seien und Kern die Tat begangen habe, für die Sie nach Askaban mussten."

„Das ist nicht möglich" flüsterte ich und starrte ihn an. „Warum nicht?" zischte Professor Snape.

„Weil ich wegen des Mordes an meiner Tochter Violet nach Askaban gebracht wurde."