Achtung: Hab mir alle Figuren nur ausgeliehen. Gehört alles Leroux, Kay oder Webber.
Der Beginn eines neuen Lebens
Teil 2: Boscherville
Kapitel 1: Feiertage
Boscherville Ostern 1889:
Es herrschte um mich herum andächtiges Schweigen. Die ganze Kirche war Stockdunkel. Doch dann ging die Türe auf und der Lichtschein einer einzigen Kerze erhellte die Dunkelheit etwas. Lumen Christi – Deo Gratias – Die Stille wurde nur durch den Ruf und die Antwort unterbrochen. Man hörte das klacken des Weihrauchfässchens, das einer der Messdiener schwenkte. Sonst nichts. Lumen Christi - Deo Gratias – Schritte, der Lichtschein bewegte sich nun Richtung Altar. Lumen Christi - Deo Gratias – Es herrschte eine seltsame Atmosphäre hier drinnen. Andächtig, aber doch auch feierlich. Es war die Osterfeuerweihe. Wie jedes Jahr am Karsamstag.
Mittlerweile wurde das geweihte Licht von Person zu Person weitergereicht. Jeder hatte eine eigene Kerze dabei, die er nun entzündete. Es wurde langsam heller. Ich blickte kurz nach rechts, wo mein Mann neben mir saß. Erik hatte sich in den vergangenen Jahren richtig an das Familienleben gewöhnt. Wir alle hatten uns daran gewöhnt. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, sah er kurz zu mir und legte seine Hand auf meine. Die Maske die er nach wie vor trug wenn wir unterwegs waren, schimmerte hell im Licht. Zuhause trägt er sie so gut wie gar nicht mehr. Denn mir machte es nicht das geringste aus ihn ohne sie zu sehen. Und Madeleine auch nicht. Für sie war er einfach nur ihr Vater, an dem sie nicht seltsames entdecken konnte. Und die Dorfbewohner hatten sich mittlerweile an den Maskierten Nachbarn gewöhnt.
Etwa eine Stunde später verließen wir zusammen mit allen anderen die Kirche. Morgen war Ostersonntag. Doch eigentlich bin ich ja nicht so für das frühe aufstehen am Feiertag. Und wir waren im Grunde genommen alles andere als streng Gläubig. Doch da wir ja jetzt seit nun schon fast vier Jahren in Boscherville lebten, kam man ganz schnell ins Gerede wenn man nicht in der Messe erschien. In Paris währe das wohl jedem egal gewesen. Doch auf dem Land da ticken die Leute doch anders als erwartet. Und da die Osternacht feierlicher war als die Sonntagsmesse, waren wir eben anwesend.
Auf dem Heimweg traf man noch hin und wieder Nachbarn und Bekannte, die ebenfalls in der Messe waren. Es war immerhin schon kurz vor Mitternacht. Und jeder normale Mensch lag um die Zeit in seinem Bett. – Weist du was Schatz? - Pater Kare´ würde auf jeden Fall mehr Leute in die Kirche bekommen wenn die Predigten kürzer währen. – Und wenn er nicht immer das Thema wechseln würde. Oder bin ich kurz eingeschlafen? Angefangen hatte er mit Ostern und im nächsten Moment ist er plötzlich bei Mozart! – So was nennt man Abwechslungsreich mein Lieber. – Na ja wenn wirklich bekommt er halt mal ein Briefchen von irgendeinem Geist. Das bekommen wir schon in den Griff . – Ich sah das Erik sich ein grinsen nicht verkneifen konnte. Und so gingen wir scherzend nach hause.
Vor gut vier Jahren waren wir nach Boscherville gekommen. Und eigentlich wollten wir nur unsere Ruhe haben. Doch war damals nicht alles so gut gelaufen wie es sollte. Wir waren damals Hals über Kopf aus Paris verschwunden. Hauptgrund dafür war wohl, dass ich meinen damaligen Ehemann den Vicomte de Chagny umgebracht hatte. Ich war weggelaufen, und nach einiger Zeit hatte er mich dann doch gefunden und entführt. Daraufhin wollte mich Erik befreien. Was er fast mit seinem Leben bezahlt hätte, währe ich Raoul nicht zuvorgekommen.
Also waren wir am nächsten morgen zusammen mit unserer Tochter Madeleine, Meg und Nadir Richtung Boscherville aufgebrochen. Was wir schon länger geplant hatten. Doch anstatt eines ruhigen Lebens, erwartete uns etwas ganz anderes.
Die Dorfbewohner kannten Erik. Er hatte gehofft, dass sich die Leute nicht mehr an ihn erinnern, doch dieser Wunsch wurde uns nicht erfüllt. Die meisten erinnerten sich noch an ihn. Er war ja schließlich hier geboren worden. Soweit ich weis, lebte er auch einige Jahre hier, bevor er von zuhause weglief. Schon als Kind haben sie ihn gefürchtet. Und auch Jahre später, erinnerten sich noch viele an ihn. Und das bekamen wir zu spüren. Doch nach langem hin und her wurden wir doch noch akzeptiert. Und was soll ich sagen, mittlerweile versucht sich das ganze Dorf mit uns anzufreunden. Na ja sagen wir mal FAST das ganze Dorf. Ein paar verstockte Idioten gab es anscheinend überall. Doch im großen und ganzen hatten wir mittlerweile das ruhige Leben das wir uns wünschten. Schon fast zu ruhig.
Im Haus brannte Licht. Meg war da und passte auf Madeleine auf. Sie war ein richtiger Wirbelwind geworden. Manchmal ertappe ich mich noch dabei, mir die Zeit zurückzuwünschen als sie noch kleiner und vor allem ruhiger war. Doch irgendwie gewöhnt man sich wunderbar an solche Dinge.
Oh gut da seid ihr ja wieder. – Hallo Meg! Irgendwelche Probleme? – Ne keine Sorge. Der Wirbelwind liegt seit gut einer Stunde im Bett. Das ist eine neue Rekordzeit. Aber allmählich hab ich den Dreh raus. Einfach toben lassen und dann wird sie schon müde. – Sie kam uns im Flur entgegen, als mir Erik gerade den Mantel abnahm. – Christin macht es dir etwas aus wenn ich ausnahmsweise gleich verschwinde? Ich habe Maman versprochen gleich nach hause zu kommen. – Nein nein geh nur. Ich muss dir danken. Hast du das deiner Mam versprochen, oder etwa Andrew? – Als ich sie das fragte, wurde sie rot bis unter die haarspitzen. Andrew war Megs Verlobter. Sie hatte ihn hier kennengelernt, kurz nachdem wir angekommen waren. – Äh nein diesmal muss ich Maman helfen. Es gibt noch einiges vorzubereiten für morgen. Wir sehen uns dann morgen? – Ja gut bis dann gute Nacht! –Gute nacht bis morgen! – Weg war sie.
Als ich das Wohnzimmer betrat, hatte mein Mann bereits Holz im Kamin nachgelegt. Den obwohl wir schon Frühling hatten, so war es doch noch eiskalt. Und als ich ins warme kam, konnte ich ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. – Na schon so müde? – Ich nickte. – Kein Wunder guck mal auf die Uhr. Es wird bereits Eins. – Leg dich hin hm, die letzten Tage waren doch ziemlich stressig. – Ja vielleicht hast du Recht. Ich wird zu Bett gehen. Bleib nicht mehr solang auf ok! Gute Nacht. – Gute Nacht mein Engel. Schlaf gut. - Ich küsste ihn noch kurz und verschwand dann Richtung Schlafzimmer. Doch vorher öffnete ich noch kurz die Tür zum Kinderzimmer. Doch auch Madeleine lag friedlich in ihrem Bett und schlief tief und fest.
Im Schlafzimmer angekommen, zog ich mich noch schnell um und griff dann nach meiner Haarbürste. Wenig später lag ich in unserem bequemen Bett und wühlte ein wenig in meinen Erinnerungen. Als wir angekommen waren, wunderten sich viele Leute darüber, als Erik mich als seine Frau vorstellte. Das Monster verheiratet? Noch dazu mit jemandem wie mir? Schon der erste Schock für viele. Und der zweite, das wir eine Tochter hatten. Für mich war dies völlig normal. Für die Dorfbewohner ein Ding der Unmöglichkeit. Doch die Müdigkeit gewann nun doch noch die Oberhand und ich schlief ein. Und es sollte seit langem wieder einmal eine Ruhige Nacht werden.
So ich hoffe das neue Kap ist nicht zu schlimm. Schreibt mir doch eure Meinung! bettelblick
Nicht erfunden. Das passiert bei uns regelmäßig. Genauso die Tatsache das eine Predigt mindestens zehn Minuten dauert. Aber eher noch länger. Die Sache mit Mozart war zwar nicht an Ostern sondern an Pfingsten. Und da hab ich echt gedacht ich bin während der Predigt eingeschlafen.(was nicht weiter wunderlich währe) Predigt unser BGR noch von alten Pfingstbräuchen und im nächsten Moment ist er bei Mozart. Nach der Messe hat mein Dad auch gefragt ob er da eingeschlafen ist.
