möp Und weiter gehts

Sie dachte an die Notiz, die ihr Vater ihr vor einigen Wochen gegeben hatte.
Er hatte es geahnt, aber nichts gesagt. Er hätte es mir sagen müssen.
Wenn ich es gewusste hätte, hätte ich mich vorbereiten können. Hätte, hätte hätte. Sie entwickelte eine Abneigung gegen dieses Wort.
Die orange-rote Umgebung begann sich zu verändern. Ein groteskes, verzerrtes Bild tauchte auf, bis ein neuer Aufgang in dem langen Block erschien.
Sie trat vorsichtig auf die schwarz schimmernden Stufen zu und betrachtete die große hölzerne Tür vor ihr.
Sie hob langsam die Hand, machte die Augen zu und benutzte den Türklopfer.
Das Rauschen der Nacht wurde durch ein lautes Klopfgeräusch unterbrochen.
Ihr war schwindelig, ihre Schnittwunden brannten, ganz abgesehen von dem stechenden Schmerz in ihrem Herzen, der wahrscheinlich nie ganz weichen würde.
Sie stand immer noch mit geschlossenen Augen da und wartete, dass die Tür geöffnet wurde.
Mit einem Mal ertönte das laute Gekreische einer Frau und Katie riss die Augen auf.
Vor ihr stand eine freundlich wirkende, rundliche, rothaarige Frau und blickte sie etwas ratlos an und fragte: "Kann ich dir helfen mein Kind?"
"Ähm ja, also, guten Abend, ist Severus Snape hier?", fragte sie.
"Nein, meine Liebe, aber er kommt heute Abend noch vorbei.
Diese Frau taxierte sie genauso wie der U-Bahnfahrer, machte dabei jedoch nicht, diese angewiderte Miene, sondern sah besorgt aus.
"Komm erst einmal herein und sag mir wer du bist. Du siehts ja schrekclich aus!", sagte sie freundlich.
Sie trat einen Schritt zur Seite, dass sie hineingehen konnte.
Ihr war als würde sie durch eine Wand treten. Das Geschrei hatte inzwischen aufgehört, aber die Atmosphäre in dem Haus war nicht im geringsten mit der auf der Straße zu vergleichen.
Das ganze Haus war dunkel und wirkte dreckig. Wie konnten hier nur Menschen leben? Alles schien voller schwarzer Magie, sie merkte wie sich sofort alles bei ihr anspannte. Die Verzierungen der Treppengeländer verrieten, dass ihre Vermutungen berechtigt waren. Warum hatte man sie in so ein Haus geschickt. Sie spürte, dass sie hier nicht lange bleiben konnte. Alles hier erdrückte sie und engte sie ein.
Die Frau führte sie in einen Raum, der wohl eine Küche war und dort waren noch viele andere Menschen zugegen. Unter anderem auch welche die in ihrem Alter zu sein schienen. Ein blasser schlacksiger Junge mit genau denselben roten Haren, der sie erstaunt anblickte und ein Junge mit rabenschwarzen, zerwuscheltem Haar und einer Narbe auf der Stirn.
Harry Potter, dachte sie. Und nun war es an ihr erstaunt zu sein. Sie hatte, aber keine Zeit sich über ihn Gedanken zu machen, da die Frau ,die wahrscheinlich die Mutter des Rothaarigen war, sie fragte:"So wie ist denn dein Name, Liebes?"
"Katie. Katie Smith. Wissen sie wann Professor Snape hier eintrifft?"
"Er sollte gleich da sein. Aber nun erzähl einmal. Was ist mit dir passiert?"
Sie hörte die Frage wie aus seltsamer Ferne und begann leicht zu schwanken, ihr tat immer noch alles weh und der Einfluss dieses Hauses machte es ihr nicht leichter. Sie drohte umzufallen und ein Mann stand sofort auf und griff ihr unter die Arme.
Plötzlich sah sie Bilder, die hintereinander und vollkommen zusammenhangslos in ihr Bewusstsein traten. Ein See, ein großer Hund, ein heulender Werwolf, der den silbern schimmernden Mond anheulte, Wald, eine Frau, zwei ihr fremde Männer...Jemand schrie...
Sie machte sich mit einem Ruck los und atmete heftig. "Nicht anfassen verdammt nochmal!", rief sie verärgert.
Sie war immer noch ganz außer Atem und der Mann sah sie mit einem prüfenden Blick an, auch der Rest der Anwesenden schien über ihre Wut erstaunt, schließlich wollte er ja nur helfen...
"Tut mir leid, es ist bloß so, dass wenn mich..."Sie konnte den Satz nicht beenden. Die Tür schwang auf und eine große, dunkle, hakennasige Figur stand in der Tür.
Sie wandte sich um und sah Severus Snape direkt in die Augen.
Ein Ausdruck von Überraschung und Besorgnis zeichnete sein Gesicht. "Wieso bist du hier? Was ist passiert", fragte er sofort und zog die Augenbrauen zusammen.
Sie war noch nie so glücklich gewesen ihn zu sehen.
"Gott sein dank, bist du endlich da!" Sie rannte auf ihn zu und fiel ihn um den Hals und begann zu schluchzen:"Er war da...Er war bei uns zu Haus..."