So, nochmal ein dankeschön für die Kommis :) -froi- und jetzt gehts auch schon weiter...man erfährt diesmal ein wenig über ihre vergangenheit :)

Sie hatte erst am Ende der Woche Zaubertränke und erwartete die Stunde mit einiger Spannung. Der Gedanke, wie er im Unterricht sein würde, beschäftigte sie seit sie erfahren hatte, dass sie nach Hogwarts gehen würde. Natürlich machte sie sich keine Illusionen, was seine Nettigkeit anbelangte, aber sie hatte ihn schon einige Male bei seiner Arbeit beobachtet und er ging jedes Mal vollkommen in ihr auf. Der konzentrierte Blick, die sicheren Handgriffe und da konnte sie verstehen, was ihre Mum einst an ihm gefunden hatte.

Zaubertränke hatten sie schon immer fasziniert und machten ihr auch Spaß. Ihre Mutter hatte die Gelegenheit immer wieder genutzt um ihr mitzuteilen, wie ähnlich sie ihrem Vater doch war. Ein Sache gegen die sie immer gearbeitet, aber es schließlich aufgegeben hatte. Man konnte seine Abstammung nicht verleugnen. Diese Erkenntnis hatte sie unter unangenehmen Umständen ereilt.

Alle Gryffindors stöhnten über die anstehende Zaubertrankstunde. Sie fragte sich, ob es daran lag, dass sie mit den Slytherins zusammen hatten oder an Snape. I Wahrscheinlich an beidem/I, dachte sie sich.

Sie stieg mit Harry, Ron und Hermine die Kerkerstufen hinab. Der Streit von ihnen hatte sich schnell wieder gelegt und doch plagten sie Schuldgefühle. Hermine hatte es bemerkt und versicherte ihr immer wieder aufs Neue, dass sie sich nichts vorwerfen müsse...

I Und hier lebt dein Vater/I, schoss es ihr durch den Kopf. Es war feucht, dunkel, kalt und irgendwie unheimlich hier unten, also ganz nach seinem Geschmack.

Sie warteten vor der Tür, die in den Klassenraum führte.

Kurz vor dem Klingeln kam er schlecht gelaunt angerauscht und schloss die Tür auf, ohne ihr die geringste Beachtung zu schenken, aber das hatte sie erwartet.

Sie suchten sich Plätze ganz hinten und Katie selbst platzierte sich zwischen Neville und Hermine.

Nach dem Verlesen der Namensliste, begann er mit dem Unterricht.

"Heute, werden wir uns einem sehr schwierigen Trank zuwenden, den die meisten von euch wahrscheinlich nicht im Ansatz zustande bringen werden. Ihr werdet mit giftigen Substanzen arbeiten und daher muss ich euch darauf hinweisen, dass ihr euch Schutzkleidung überziehen müsst. Nicht, dass noch jemand das Wochenende im Krankenflügel verbringen muss."

Der zynische Unterton war eindeutig herauszuhören.

"Es handelt sich um einen wachstumshemmenden Trank den man in vielerlei Hinsicht sinnvoll einsetzen kann. Ihre Aufgabe ist es die Verwendungsmöglichkeiten und seine Zubereitung in einem Aufsatz von zwei Pergamentrollen zu schildern. Aber zunächst werden sie ihn brauen, das Rezept steht an der Tafel."

Er schwang den Zauberstab und seine winzig kleine Handschrift erschien.

Sie fragte sich, ob er mit Absicht so eng geschrieben hatte. Wenn man nicht höllisch aufpasste würde man, bei dem Abstand, den er praktisch nicht gelassen hatte, sofort in der Zeile verrutschen.

Sie konzentrierte sich auf ihr Rezept und versuchte ihr bestes um nichts falsch zu machen. Was angesichts der Tatsache, dass Neville neben ihr ständig nervös zitterte und quiekte, wenn Snape vorbeikam gar nicht so einfach war.

Während sie bemüht war ein Auge auf Nevilles Trank zu haben, lauschte Katie den abfälligen Kommentaren ihres Vaters. An ihrem Platz war er, genau wie an Hermines, wortlos vorbei gegangen und blieb mit einem süffisanten Grinsen vor Nevilles Kessel stehen.

"Longbottom, das ist kein Trank, das ist Müll. Vielleicht vermag Ihnen Ihre unglaubliche Auffassungsgabe dazu verhelfen ihn bis zum Stundenende in Ordnung zu bringen, allerdings habe ich berechtigte Zweifel. Also stellen sie sich schon mal auf Ihre 6 ein."

Zufrieden wieder einen Gryffindor niedergemacht zu haben, ging er weiter und begann wahre Loblieder auf Malfoys Trank zu singen.

Katie überlegte, ob sie ihm helfen solle, beschloss aber erst einmal abzuwarten.

Der Trank war nicht gänzlich verdorben, wenn er jetzt richtig weitermachte, konnte es ihm noch gelingen einen annehmbaren Trank zustande zu bringen.

Aber leider sah es nicht danach aus, als ob er es jetzt richtig machen würde. In einem Moment, als sie sich auf ihren Trank konzentrieren musste, nahm sie nur im Augenwinkel wahr, wie Neville nach einem Fläschchen mit purpurner Flüssigkeit griff.

In einem Schreckensmoment wurde ihr klar, dass er tatsächlich vorhatte Blutegelessenz dazu zu geben.

Sie schlug ihm in letzten Moment die Flasche aus der Hand und rief: "Nein! Willst du uns umbringen!"

Das Fläschchen schien in Zeitlupe im hohen Bogen durch die Luft zu segeln und landete direkt vor Snapes Füßen.

Sie zerbarst bei dem Aufprall auf dem Kerkerboden und steckte seinen Umhang in Brand.

Mit einem Schwung seines Zauberstabes löschte er die Flammen und kam wütend zu ihrem Tisch gestampft.

"Kann mir einer von Ihnen erklären, was das eben sollte?", presste er wütend hervor.

Neville schien nicht in der Lage auch nur irgendwas zu tun.

"Ähm- also...", Sie wusste nicht was sie sagen sollte um Neville nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

"Wissen Sie...ich bin ausgerutscht...und da hab ich vor Schreck, das Fläschchen fallen lassen und da es im Zusammenhang mit dem Trank, die Kraft von C4.Sprengstoff gehabt hätte, war ich darauf bedacht, dass es nicht im Kessel landet."

I Gott, du bist eine miserable Lügnerin. Außerdem weiß er ganz genau, dass du lügst./I

"10 Punkte Abzug für Gryffindor. Für beide.", sagte er mit einem nicht zu definierendem Blick und begab sich seinem Pult.

Der Rest der Stunde verlief ohne größere Katastrophen und sie lieferte am Schluss der Stunde eine Phiole mit ihrem einwandfreien Trank ab, selbst der von Neville hatte einen lila Hauch, auch wenn er gänzlich fliederfarben sein sollte.

Als sie aus dem Kellergewölben hinaus waren stammelte Neville nur ein "D-danke." wurde bis zum Harransatz rot und stürmte davon.

Katie hatte das Gefühl, dass sie Neville geholfen hatte, hatte ihr bei Ron Pluspunkte eingebracht.

I Vielleicht wird dieses Jahr gar nicht so schrecklich wie ich es mir ausgemalt hatte.../I

Die nächsten Wochen gingen im Stress unter. Die Lehrer überhäuften sie mit Hausaufgaben und zu dem merkte sie, wie sie merklich schwächer wurde. Der Ort machte ihr doch zu schaffen.

Sie war blasser, als sonst schon und hatte Ringe unter den Augen, auch ihre Haut sah irgendwie papieren aus.

In letzter Zeit bekam sie nur wenig Schlaf. Immer wieder träumte sie von dem schrecklichen Abend gemischt mit Szenarien, die ihr gänzlich unbekannt waren.

Inzwischen kam sie mit allen gut klar. Einige waren über ihr auftauchen in Hogwarts verwirrt gewesen, aber das hatte sich schnell gelegt. Sogar mit Ron kam sie jetzt zurecht. Sie vermutete, dass der Vorfall mit Neville dazu beigetragen hatte, ihn davon zu überzeugen, dass sie nicht genauso wie ihr Vater war.

An diesem Morgen saß sie viel zu früh in der Großen Halle um zu frühstücken.

Sie hatte mal wieder schlecht geschlafen und war es leid untätig im Gemeinschaftsraum zu sitzen und hatte beschlossen sich einmal das Schlossgelände genauer an zu sehen.

In dem rosa Dämmerlicht des Morgens wirkte alles wie ein perfektes Gemälde, bei dem jede Farbe abgestimmt war.

So war sie zwei Stunden über die Wiesen gezogen und hatte sich in ihren Gedanken verloren. Auch wenn es hier nicht so schrecklich war wie sie erwartet hatte, wollte sie doch nach Hause.

Sie vermisste Leo und seine Sticheleien, wollte wieder in ihrem eigenen Bett aufwachen in vertrauter Umgebung, an die sie sich nach über 15 Jahren gewöhnt hatte...

Nun saß sie in der Großen Halle und dachte über das Gespräch mit Leo nach.

Nachdem sie ziellos gewandert war, war sie am Tor von Hogwarts angekommen. Wenn sie schon da gewesen war konnte sie auch gleich das Gelände verlassen, hatte sie sich gedacht.

Ihr Handy funktionierte in Hogwarts nicht. Wie sie festgestellt hatte, musste sie ein ganzes Stück gehen bis sie Empfang hatte und keine Zahlen mehr sinnlos auf ihrem Display auftauchten.

Sie blickte auf die Uhr...Es war sechs. In einer halben Stunde würde endlich das Essen auf den Tellern auftauchen.

Sie war froh gewesen seine Stimme zu hören, ein vertrauter Anhaltspunkt, an den sie sich klammern konnte. Jedoch war das, was er ihr erzählt hatte umso beunruhigender.

Um Calebh würde es schlecht stehen, hatte er gesagt, langsam stünde ihm das Wasser bis zum Hals.

Ihre erste Empfindung war: Richtig so! Soll er leiden, wie ich es auch getan habe...

Je länger sie darüber nachdachte desto unsicherer wurde sie. Sie hatte ihn einmal geliebt, er war einmal das Wichtigste in ihrem Leben gewesen. Dann kam er mit diesem Teufelszeug und hatte sie abhängig von ihm gemacht. Nun war er nicht das Wichtigste in ihrem Leben, er war wie die Luft zum Atmen, zumindest schien es damals noch so.

Ohne ihn kam sie nicht an die ihr so wichtigen Tränke. Die einstige Liebe schwand. Und machte Platz für dieses unbändige Verlangen nach mehr, allerdings nicht nach mehr von ihm.

Sie hatte sich verändert, zog sich zurück, verbrachte kaum Zeit zu Hause.

Natürlich blieb das ihrer Mum nicht verborgen. Sie löcherte sie, drang sie zum Erzählen, doch sie schwieg...

Irgendwann wusste ihre Mum sich nicht mehr zu helfen und durchsuchte ihr Zimmer und stieß letzendlich auf den Grund.

Als sie wieder einmal spät in der Nacht zurückkam, war ihr Mum noch wach gewesen und blickte sie enttäuscht an.

"Du weißt es..", war alles was Katie hervorbringen konnte ISchrei mich doch an, raste aus, aber tu irgendwas./I

Aber sie tat nichts dergleichen, sie saß einfach auf der Couch und sah unendlich enttäuscht aus. Der Ausdruck in ihren Augen war unerträglich für Katie gewesen. Es schien nichts schlimmeres zu geben, als den Blick ihrer Mutter.

Die darauf folgenden Wochen waren die Hölle gewesen. Sie konnte sich kaum erinnern. Als die Krämpfe und Halluzinationen einzusetzen begannen, war alles in einem seltsamen Nebel verschwommen. Nach zwei Wochen hatte sie das Gröbste überstanden.

Gelegentlich war sie kurz davor gewesen wieder zu einem Fläschchen zu greifen, dass sie sich sicherheitshalber versteckt hatte. Ein Mittel dagegen war, dass ihre Mutter und Leo sie nicht aus den Augen gelassen hatten.

Ohne ihre Unterstützung hätte sie es niemals geschafft. Es hatte sie eine Menge Überwindung gekostet Leo um Hilfe zu bitten. Er hatte es weitaus vor ihrer Mutter erfahren und sie hatten sich schrecklich gestritten und Sachen gesagt, die besser niemals ausgesprochen worden wären.

Ihre Mutter musste irgendwann auch wieder arbeiten und sie wollte nicht alleine sein, also hatte sie beschlossen ihren Stolz irgendwo zu vergraben, um ihn um Hilfe zu bitten.

Ihre Beziehung war nicht mehr das was sie einmal gewesen war. Sie hatte sich nicht negativ, aber auch nicht positiv verändert...aber das Verhältnis hatte sich definitiv verändert.

Nun saß sie hier...in Hogwarts, weit weg von ihren Problemen, die sie allen Anschein nach wieder einzuholen drohten.

Wenn es Calebh wirklich so schlecht ging...

Er hatte ein Talent dafür Leute so zu manipulieren, dass sie gar nicht anders konnten, als ihm zu helfen und sie bot mehr als einen Angriffspunkt. Hier hatte sie die Möglichkeit sich ein neues Leben aufzubauen, der perfekte Neuanfang. Das Ganze war ungefähr so stabil, wie ein Kartenhaus auf einem wackeligen Tisch.

Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und sie fuhr erschrocken herum...