Disclaimer: Diese Geschichte basiert auf Charakteren und Situationen, die das geistige Eigentum von J.K. Rowling sowie von verschiedenen Verlegern inklusive Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincost Books und Warner Bros., Inc. - jedoch nicht nur von diesen - sind. Weder der/die Autor/in dieser Geschichte noch die Übersetzerin verdient Geld damit, und es ist nicht ihre Absicht, irgendwelche Copyrights oder Warenzeichen zu verletzen

A/N: Diese Fanfiction ist eine Übersetzung und mit Erlaubnis der Originalautorin von mir ins Deutsche übersetzt worden. Herzlichen Dank an Melissa D., die diese wundervolle und phantastische Geschichte geschrieben hat. Die Originalgeschichte kann man unter dem gleichen Namen bei finden. Wenn es Verbesserungsschläge für die Übersetzung gibt, würde ich mich sehr freuen, darüber informiert zu werden.

Betaleserin: Krümelchen


· · · Kapitel 4 · · ·

Midas' unpassende Ankunft schien nicht nur die sich entwickelnde Szene auf der Couch unterbrochen zu haben, sondern auch die wachsende Freundschaft zwischen Draco und Hermine. Die Eule war eine Botschafterin der Außenwelt und erinnerte sie an ihre Plätze, die sie im Leben einnahmen. In dem Moment, in dem Midas durch die Tür flog, nahmen beide wieder Verstand an. Die Erschöpfung und die Auswirkungen des Aufmunterungs- Kürbissaftes ließen nach. Als Hermine Draco dabei zusah, wie er den zusammengerollten Brief vom Bein der Eule löste, warf sie einen flüchtigen Blick auf das Sofa, wo Augenblicke zuvor ihr Mund von Dracos nur ein paar Zentimeter entfernt gewesen war. Was hab ich mir dabei nur gedacht? Draco Malfoy hatte sie fast geküsst. Was viel wichtiger war, ein Teil von ihr sehnte sich danach, dass er es tun würde.

Hermine beschäftigte sich damit, ihre Papiere und Bücher zusammenzusammeln, die während ihres leichtsinnigen Zustands quer im Zimmer verstreut wurden. Ihre Augen fielen auf den zerfetzten Kräuterkundetext. Verlegen über ihr sehr un-Hermine-artiges Verhalten, tippte sie ihn mit ihrem Zauberstab sanft an und flüsterte leise: „Reparo" und die Stücke der Seite setzen sich von alleine zusammen, sodass sie wieder wie brandneu aussah. Es gab keine sichtbaren Spuren mehr, von dem was sich ereignete hätte, hätte nicht Midas an die Terrassentür getappt. Es gab keine Beweisstücke, die sie an ihr Gelächter und an die Fröhlichkeit erinnerte, aber Hermines Wange brannte immer noch dort, wo Dracos Finger sie sanft berührt hatten. Diese Gefühle waren zu deutlich, als dass sie bloß mit einem Zauberspruch weggehext werden konnten.

Als Draco die Papierblätter besorgt aufrollte, wanderten seine Gedanken zwangsläufig ebenfalls zu den Geschehnissen auf dem Sofa. Er schaute nervös zu Hermine, aber wandte sich dann dem Pergament in seinen Händen zu. Draco las seinen Brief sehr schnell durch. Sein aschfahles Gesicht gewann rasch an Farbe, als seine Augen die einzelnen Pergamentblätter überflogen. Aber als er durch die Seiten blätterte, entfachte ein Feuer in ihm, das seine Augen in glitzerndes Silber verwandelte. Zorn brannte in ihnen. Er funkelte Hermine wütend an, als ob sie ihm gerade eine heftige Ohrfeige verpasst hätte. Sie hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, aber irgendetwas an ihr verärgerte ihn, was über ihren Verstand hinausging. So schnell wie das Feuer sich entfacht hatte, erlöschte es wieder. Als er wortlos an Hermine vorbeieilte um in sein Zimmer zu gehen, konnte sie sehen, dass das Feuer erloschen war, aber die Glut noch glühte und darauf wartete, erneut entfacht zu werden.


Hermine erwachte Freitagmorgen ziemlich spät mit qualvollen Kopfschmerzen. Sie hatte gehofft, früher aufzustehen, sodass sie Draco treffen konnte, bevor sie zum Frühstück gingen. Sie rechnete damit, dass er sich mittlerweile beruhigt hatte und sie wollte wissen, wieso die Eule seiner Eltern eine so deutliche Veränderung in ihm verursacht hatte. Aber anstatt von ihrer Alarmuhr geweckt zu werden, wachte sie von dem kratzendem Geräusch an ihrem Fenster auf. Eine große Schleiereule wartete draußen mit einem Brief von Hagrid. Sie schaute auf ihre Uhr und stellte fest, dass ihre erste Unterrichtsstunde in fünf Minuten beginnen würde. Von da an lief Hermines Tag nur noch bergab. Der Schnürsenkel ihres Schuhes riss ab, sie schüttete ein Tintenfass über ihren Umhang aus und ihre Büchertasche riss auf, als sie aus der Tür lief.

Was die Sache noch schlimmer machte war, dass Draco sie kaum ansah, geschweige denn mit ihr sprach. Für gewöhnlich saßen sie im Unterricht nebeneinander, damit Hermine ihm einen Stubser geben konnte, wenn sie nicht verstand, was die Lehrer erzählten. Unter Dracos Anleitung, hatte sich Hermines Hörverständnis rapide gebessert. Er hatte sich tatsächlich zu einem fähigen und geduldigen Tutor entwickelt, indem er ihr Vorschläge und Tipps gab, wie sie besser lernen könnte. Wie auch immer, nachdem Isabel und einige ihrer Freundinnen eines Tages über Hermines Missgeschicke kicherten, entschied die hart arbeitende Gryffindor, dass ihr Gespräch eine baldige Ausführung benötigte. Im Unterricht hatte ihr Draco die Wörter leise zugeflüstert, wenn er ahnte, dass sie nach dem richtigen Wort oder der richtigen Wortform suchte. Es war ein kleines nettes Abkommen gewesen, aber an diesem Tag saß Draco im Unterricht neben Isabel, so war Hermine auf sich alleine gestellt.

Seine Augen hafteten nur einmal an diesem Morgen auf ihr. Während ihrer praktischen Stunden in Kräuterkunde fragte Professor Guerin Draco nach den Eigenschaften der Lufulikas. In diesem Moment sah Hermine den Jungen auf der Couch von letzter Nacht, aber dann wandte er sich mit schüttelndem Kopf ab. Sie versuchte zwischen Geschichte und Zauberkunst mit ihm zu reden, aber Draco wehrte sie einfach kurzum ab. Als Hermine herantrat, sammelte er, umgeben von Isabel und ihren Freundinnen seine Schreibfedern zusammen. „Ähm, Malfoy? Hättest du einen Augenblick Zeit? Ich würde dich gerne etwas fragen." Er vermied es entschlossen sie anzusehen, aber sie versuchte immer noch in seine Augen zu blicken, um irgendein Anzeichen zu entdecken.

Schließlich sah er auf, aber sie war von dem eisernen Blick, der sich ihr bot, erschrocken. „Was ist jetzt schon wieder Granger? Redet der gemeine alte Lehrer immer noch zu schnell für deine dreckigen kleinen Schlammblutohren?" Das irritierte sie völlig. Er handelte als hätte sie etwas falsch gemacht, aber Hermine hatte keinen Schimmer, was es sein könnte. Zuerst nahm sie an, er fühlte sich wegen dem Kuss, der beinahe geschehen wäre unbehaglich. Als wären sie erwischt worden, während sie etwas Schlimmes taten, da es die Eule seiner Eltern war, die sie unterbrochen hatte. Aber nun war sie sich nicht mehr so sicher. Er handelte nicht so als wäre es ihm unangenehm. Wenn überhaupt verhielt sich Draco ihr gegenüber feindlich und arbeitete gegen sie. Er war zu seinem alten Ich zurückgekehrt und Hermine würde es nicht zulassen, sich von ihm ärgern zu lassen. Aber bevor sie auch nur eine spitze Bemerkung zurückgeben konnte, hatte sich Draco abrupt umgedreht und verließ mit Isabel das Zimmer, die Hermines Blick mit einem fragenden Gesichtsausdruck suchte, als sie aus der Tür lief.

Hermine war darauf vorbereitet, sich später mit ihm auszusprechen, aber er fragte Professor McGonagall, ob er mit Isabel und ihren Freundinnen zu Abend essen könnte und ob er vom Lernen an diesem Abend befreit werden könnte um sich für den Ausflug am Freitagabend auszuruhen. Phillippe hatte sie gefragt, ob sie etwas Zeit mit ihm verbringen würde, aber sie war nicht in der Stimmung auf Gesellschaft und sagte ab. Also holte sie ihren Briefverkehr nach und antwortete auf Hagrids Brief und sendete sogar einige an Ginny, Lavender und Parvati.

Sie hatte sich in einem der großen Sessel am Feuer gemütlich gemacht und hatte gerade einen Brief an Ron beendet, der auf Krummbein aufpasste (er hatte sich großzügig angeboten, sich um den Kater zu kümmern, während sie weg war) als Draco hereingeschlendert kam. Er sah sie in Mitten all ihrer Briefe und Umschläge und fuhr sie missbilligend an. „Typisch", sagte er abfällig und knallte die Tür hinter sich zu.


Hermine war aufgeregt als Samstagmorgen endlich anbrach. Es war der Tag ihres ersten Ausfluges und sie hatten sich seit Montag darauf gefreut, als Professor McGonagall ihnen mitgeteilt hatte, dass sie Rosceaux besuchen würden. Es war ein magisches Museum mit Erstausgaben von Zauberbüchern und Umhängen von berühmten Hexen und Zauberern, Gold aus ägyptischen Grabstädten und sogar einem Zauberstab von Rowena Rawenclaw, eine der Hogwartsgründer. Hermine war noch nie zuvor in einem magischen Museum gewesen und sie brannte vor Aufregung. Sie war noch glücklicher als ihr Phillippe erzählte, dass er und einige seiner Klassenkameraden der siebten Klasse ebenfalls am Ausflug teilnahmen, um Extrapunkte in ihrem Geschichtsunterricht zu bekommen.

Bevor sie an diesem Morgen aufbrachen, machte Phillippe Hermine ausfindig, die in der kleinen Menge stand, die sich in der Eingangshalle angesammelt hatte. Sie lächelte ihn dankbar an und war zufrieden zu wissen, dass wenigstens einer in Beauxbatons glücklich war, dass sie hier war. Phillippe drückte seine Hand sanft gegen ihr Kreuz und führte sie dann durch die Tür. Gerade bevor sie hinaustrat, konnte Hermine den bohrenden Blick von jemandem auf ihr spüren. Sie drehte sich um und suchte die Menschenmasse nach der Quelle des kribbelnden Gefühls ab, aber sie musste nicht lange suchen. Dracos stürmische Augen waren starr auf sie gerichtet, ohne dass er zwinkerte. Dieses Mal kümmerte er sich nicht einmal darum wegzusehen, als sie zurückstarrte. Aber im nächsten Moment hatte Phillippe sie aus der Halle geführt und die Verbindung wurde gekappt.

Hermine und Phillippe amüsierten sich im Museum prächtig. Er war davor schon einmal dort gewesen, also zeigte er ihr, wo all die wirklich tollen Artefakten waren und ließ ein bisschen historischen Hintergrund für sie einfließen. Hermine war eifrig damit beschäftigt, ihren und Dracos momentanen Streit aus ihrem Gedächtnis zu verbannen und sich mit ihrem neuen Freund zu amüsieren, aber Draco ließ das nicht zu. Jedes mal wenn sie sich umdrehte schien es, dass Draco sie mit einem eindringlichen Blick anstarrte. Herablassung und Verachtung war über sein ganzes Gesicht geschrieben. So eigensinnig wie sie nun mal war, versuchte Hermine es zu ignorieren. Ich werde ihn nicht fragen, was los ist. Ich habe versucht mit ihm darüber zu sprechen und er ignoriert mich. Typisch, dass er gewartet hat, bis ich mit Phillippe unterwegs bin, um plötzlich meine Existenz zu bemerken. Wenn er ein dummer Trottel sein will, dann ist das sein Problem. Er hat es ziemlich klar gemacht, dass ich die letzte Person bin, mit der er im Moment sprechen möchte.

Wie auch immer, Hermine hatte nicht völlig Recht, was ihre Beurteilung von Dracos Blicken anging. Er beobachtete nicht nur Hermine, sondern auch Phillippe, der, nach Dracos Meinung, zu sehr an Hermine zu kleben schien. Phillippe berührte immer wieder ihren Arm oder legte seine Hand vorsichtig auf ihren Rücken oder lehnte sich zu ihr hinunter um ihr etwas in ihre Haare zu flüstern, so schien es zumindest für Draco. Ich glaube nicht, dass er sie auch nur eine Sekunde, seit wir das Schloss verlassen haben außer Reichweite gelassen hat. Er muss die Beauxbatonsversion eines riesigen Tintenfisches sein. Sie hat kaum eines der Ausstellungsstücke angesehen und das ist doch der ganze Zweck wieso wir in erster Linie in diesem verdammten Museum sind. Sie schaut die ganze Zeit nur ihn an.

Während Draco bemerkte, wie viel Aufmerksamkeit Phillippe Hermine schenkte, bemerkte Isabel wie viel Aufmerksamkeit Draco ihr nicht schenkte. Sie sah Hermine und Phillippe zu den Koboldrebellion Ausstellungsstücken laufen also versuchte sie Draco in die andere Richtung zu lenken. „Draco", gurrte sie schüchtern und zwang seine Gedanken von seiner Hogwartsschulkameradin weg. „Warum gehen wir nicht zu der Wahrsage- Ausstellung? Sie haben dort große Modelle von Planeten, die sich bewegen, wenn man sie mit dem Zauberstab berührt. Außerdem ist da noch ein Zimmer durch das du hindurch läufst und das aussieht wie die Innenseite eines Kristallballs mit allen Arten von Formen und Farbtönen, die sich alle um die Außenseite herumbewegen." Sie zerrte an seiner Hand um ihn fortzulocken, aber seine Füße waren wie angewachsen...

Seit Draco in Beauxbatons angekommen war, war Isabel aus sich herausgegangen um mit ihm Freundschaft zu schließen. Sie hatten sich während des Unterrichts unterhalten, zusammen gegessen und sogar ein paar Spaziergänge auf dem Schulgelände unternommen. Er hatte ein paar Tage gebraucht herauszufinden, was ihm so bekannt an ihr vorkam. Eines Tages schließlich, beim Mittagsessen, dämmerte es ihm, als Isabel endlos über all die neuen Umhänge plapperte, die sie über die Sommerferien gekauft hatte. Er hatte die gleichen Unterhaltungen schon unzählige Male zuvor geführt, als er aufgewachsen war. Nur war es da seine Mutter gewesen, die unentwegt über die Frühjahrsmode mit seinem Vater geschnattert hatte, der sich genauso wenig wie Draco um diese Dinge kümmerte. Jetzt verstand Draco warum sein Vater beim Abendessen immer vorgab, er würde den Tagespropheten auswendig lernen.

Aber auch wenn Isabel sich nicht mit Draco angefreundet hätte, hätte er sie von alleine aufgesucht. Sein Vater hatte ihm in den Sommerferien die Anweisungen gegeben sich mit Isabel Dupris bekannt zu machen, da sie die älteste Tochter des französischen Zaubereiministers war. „Es dient unseren Interessen, dass du eine Freundschaft mit der Tochter eines solch mächtigen und einflussreichen Zauberers pflegst, Sohn", hatte Lucius erklärt.

Isabel war sehr hübsch und offensichtlich an ihm interessiert und Draco wusste auch, dass andere sechzehnjährige Zauberer ihren Rennbesen für ein Date mit ihr hergegeben hätten. Aber nicht er. Sie lachte über all seine Witze, erzählte ihm, wie schlau er war und klimperte sooft mit ihren Wimpern, dass Draco zuerst gedacht hatte, sie hätte eine Zuckung. Aber eine Narcissa Malfoy war genug.

Nachdem Potter jedem erzählt hatte, der es wissen wollte, dass Lucius einer der anwesenden Todesser war, als der Dunkle Lord zurückgekehrt war, hatte Dracos Vater hart daran zu arbeiten, seinen respektierten Ruf beim Ministerium zu wahren. Er konnte kaum glauben, dass es jemanden gab, der Potter eher glaubte, als seinem eigenen Vater. Dracos fünftes Schuljahr war sehr schwierig für seine Familie gewesen und seine Mutter, so wie sie war, war mehr ein Hindernis als eine Hilfe. Sie war in diesen Krisenzeiten hysterisch geworden und Lucius hatte sich um ihre kleinlichen Probleme kümmern müssen anstatt seine Aufmerksamkeit ernsteren Angelegenheiten zu widmen. Es war ärgerlich und nicht das, was er im Moment gebraucht hatte.

Draco konnte Isabels Zerren an seiner Hand spüren und blickte sie schließlich an. „Was kannst du mir über diesen Typen erzählen?"

Isabel wusste genau, wen er meinte, aber stellte sich dumm: „Welchen Typen?"

„Ihn. Den Hasley Jungen, da." Draco zuckte mit seinem Kopf in die Richtung, in der Hermine und Phillippe Augenblicke zuvor gestanden hatten, aber sie waren fort. Sie waren in dem Moment verschwunden indem er zu Isabel geblickt hatte.

Isabel formte ihre Lippen in das attraktivste Lächeln, das sie aufbringen konnte und schmollte: „Ist Phillippe alles woran du denken kannst?" Du hast gesagt, Hermine wäre nicht deine Freundin, aber warum regst es dich dann so sehr auf, dass sie ihren Tag mit ihm verbringt? Das heißt nur, dass wir mehr Zeit füreinander haben, weil sie dich nicht in Anspruch nimmt."

Draco gab als Verteidigung schnell zurück: „Es würde mir kein bisschen was ausmachen, wenn sie sich mit der ganzen Schule verabreden würde, aber schau nur wie sie sich benimmt. Wir sind schon seit Stunden hier und sie hat sich kaum eine der Ausstellungsstücke angesehen. Jeder denkt, Granger ist so schlau und fleißig und nimmt an, dass sie die perfekte Kandidatin ist, Hogwarts im Austauschprogramm zu repräsentieren. Wir sind hier um unsere Familien und unsere Schule stolz zu machen, aber sie begnügt sich damit, unsere wenigen kostbaren Wochen mit dem örtlichen Quidditch Star zu verbringen, anstatt sich auf unser eigentliches Ziel zu konzentrieren." In seinem Wutanfall steigerte sich Draco in einen ziemlich hektischen Zustand hinein.

Da Isabel glaubte, die Quelle seiner Bestürzung war Sorge um Hermine, hakte sie sich bei ihm unter und versuchte seine Ängste zu zerstreuen. „Alle Mädchen auf Beauxbatons verehren Phillippe und wollen sich mit ihm verabreden. Sie kann sich glücklich schätzen. Ich schreibe Hermine keine Schuld zu, dass sie von ihm hingerissen ist, da Phillippe ziemlich bezaubernd und gut aussehend ist. Und er scheint ebenfalls sehr von ihr angetan zu sein." Isabel sah den finsteren Blick auf Dracos Gesicht, als sie das eher schmeichelnde Bild ihres Schulkameraden kreierte und vermerkte eifrig: „Ärgere dich nicht, Draco. Hermine scheint der Typ Mädchen zu sein, die sehr wohl auf sich selbst aufpassen kann. Du magst ihn nicht besonders, oder? Du hast Phillippe erst vor zwei Wochen kennen gelernt. Wie kannst du ihn nicht leiden?"

„Er erinnert mich nur an jemanden aus Hogwarts. Jemanden, den ich schon eine lange Zeit hasse."


Die Gruppe kam erst vom Museum zurück, als der Rest schon zu Abend gegessen hatte, also hatte Professor Lemieux ein späteres Abendessen für die hungrigen Schüler arrangiert. Phillippe begleitete Hermine und Isabel wollte, dass Draco mit ihr hinging, doch Draco fand, dass er an diesem Tag genug davon erdulden hat müssen, Phillippe and Hermine zusammenhängend zu sehen und brachte Isabel eine Ausrede hervor. Draco wartete im VIP Gemeinschaftsraum, während die anderen aßen. Er sagte sich, er würde einige Hintergrundinformationen vom Museum durchlesen, um sich auf die Präsentation vor dem Ministerium in ein paar Wochen vorzubereiten, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass er auf Hermine wartete. Sie redet doch unaufhörlich darüber, wie wichtig es ist, in Beauxbatons gut abzuschneiden und Hogwarts stolz zu machen. Aber sie kümmert sich offensichtlich überhaupt nicht darum. Sie will nur der Beauxbatonsversion von Harry Potter näher kommen. Sie hat keine Ahnung was Stolz und Ehre ist.

Aber Draco wusste alles darüber, den Stolz anderer Personen wiederherzustellen. Sein Vater sorgte schon dafür. Als die Ereignisse rund um die Nacht, in der der Dunkle Lord zurückgekehrt war, ans Licht kamen, Cedrics Tod und Barty Crouchs Rolle als Todesser eingeschlossen, hatte Draco seinen Vater darum kämpfen sehen, die Unbescholtenheit des Malfoy Namen aufrechtzuerhalten. Draco hatte die Faszination seines Vaters an den Dunklen Künsten eher als Verlangen modisch und an der Schnittkante der Zaubereigesellschaft zu sein betrachtet, als ein aufrichtiges Verlangen den Dunklen Lord zurück zu voller Stärke zu verhelfen. Es hatte mit dem Image zu tun und sonst nichts. Schließlich waren die Malfoys eine Reinblutzauberfamilie und die meisten Reinblutfamilien beschäftigten sich hin und wieder mit den Dunklen Künsten. Welcher Zauberer mit vollem Verstand, würde all die Morde und das Blutbad zurückbringen wollen, wenn es so ein hohes Risiko gab.

Die Malfoys hatten Muggel und Schlammblütler schon immer abgelehnt. Das würde sich nie ändern, aber es hatte nichts damit zu tun, dass man dem Dunklen Lord folgte. Nach dem Trimagischen Turnier hatte Draco hunderte Fragen an seinen Vater über seine Rolle bei der Rückkehr des Dunklen Lords und welche Auswirkungen dessen Wiedererscheinung es auf ihre Gesellschaft haben würde. Spekulationen gingen herum und Draco hatte Antworten gewollt. Lucius hatte es auf eine Art und Weise erklärt, die Draco nie vergessen würde. „Weißt du, Draco, Muggel und Schlammblütler sind uns untergeordnet. Das war immer die Wahrheit. Aber ich würde sie nie auslöschen wollen. Genau das Gegenteil. In den letzten Jahren bin ich sehr geschickt darin geworden, die Leute glauben zu lassen, dass ich die Dunklen Künste bevorzuge. Ich bin das Oberhaupt einer reichen und mächtigen Reinblutfamilie. Es wurde erwartet, dass ich etwas Interesse dafür zeige. Meine Rolle lässt die Leute Angst vor mir haben und sie zollen mir Respekt. Es gab mir Kontrolle über sie und das ist wo wahre Macht herkommt.

Fakt ist, reinblütige Zauberer brauchen Muggel und Schlammblütler unter sich. Wie können wir unsere Überlegenheit demonstrieren, wenn es keine Untergebenen unter uns gibt? Leider müssen wir solche unter uns tolerieren, aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen. Indem wir sie unter Kontrolle halten, erheben wir uns selbst in höhere Klassen, wo sie zwangsläufig zu uns voller Neid und Verlangen heraufblicken. Sie werden danach streben wie wir zu sein, aber die ganze Zeit dabei wissen, dass dies nie so sein wird, weil nur Reinblütler zu seinem solchem Privileg geboren wurden. Darum brauchen wir Schlammblütler und Muggel. Wenn sie ausgerottet werden würden, würden nur Reinblütler zurückbleiben und die Vorteile und Rechte, die uns zustehen, würden eingestellt werden."

Dann belehrte er Draco: „Aber es ist sehr wichtig unser Rollenspiel nie preiszugeben, vor allem jetzt nicht. Ich werde kämpfen um den Respekt unserer Familie vor dem Ministerium wieder herzustellen, aber wir dürfen die wahren Anhänger des Dunklen Lords nicht verärgern. Sich zu diesem Zeitpunkt für die andere Seite zu entscheiden, wäre mit Selbstmord gleichzusetzen." Lucius ließ Draco dann schwören, in Hogwarts wie in der Vergangenheit weiterzumachen, in dem er abfällige Bemerkungen über den „Abschaum" der Zauberwelt abgab. Sein Vater erzählte ihm, dass würde den Malfoys helfen ihren sozialen Rang unter den Reinblütlern beizubehalten. Die Malfoys behielten immer noch einen bestimmten Rang im Ministerium ein und hatten immer noch einige mächtige Verbündete, die zur Dunklen Seite tendierten. Lucius versicherte Draco, alles wäre gut, solange er in Hogwarts mit demselben Verhalten weitermachen und damit sine Erhabenheit zeigen würde und seine Untergeordneten unter Kontrolle hielt.

Während Draco über die Ratschläge und Anweisungen grübelte, hörte er Stimmen und Schritte im Korridor. Die Schritte verstummten draußen, aber die Stimmen sprachen weiter. Draco hörte Hermines sanftes Lachen, also erhob er sich und ging zur Tür. Er hörte Phillippe sagen: „Als sie uns erzählten, dass ein Mädchen für das Austauschprogramm ausgewählt wurde, wusste ich, dass du sehr intelligent sein musstest, weil nur die besten Schüler erwählt werden. Aber ich hatte kein Ahnung, wie bildhübsch du sein würdest."

Dann hörte Draco ein nervöses Kichern und den Klang von Füßen, die auf dem Boden scharrten. Ohne nachzudenken riss Draco die Tür auf und veranlasste Hermine damit, von Phillippe weg zu springen, als wäre ein Filibuster Feuerwerk zwischen ihnen explodiert. Ihr Gesicht war vor Verlegenheit und Verwirrung rot angelaufen und Phillippe konnte sein Ärgernis, in so einem Moment unterbrochen worden zu sein, nicht verbergen.

Draco seinerseits starrte sie unschuldig mit großen Augen an. „So was, entschuldigt. Hab ich bei etwas Wichtigem gestört?" Der Ausdruck auf Hermines Gesicht war unbezahlbar. Draco lachte innerlich, da er wusste, dass Hermine ihn am liebsten erwürgen würde, aber nicht wollte, dass ihr neuer Liebhaber ihre Todesfee - Seite zu Gesicht bekam. Er benötigte all seine Willenskraft seinen unschuldigen Blick beizubehalten.

„Ja, Malfoy", fauchte sie, „tatsächlich hast du etwas sehr Wichtiges unterbrochen. Aber du wusstest es, nicht wahr? Also hör auf mir hier etwas vorzumachen. Niemand kauft es dir ab."

Er tat so, als würden ihre Worte ihn tief verletzten und sprach weiter: „Mein tiefstes Bedauern, Granger. Es ist nur, ich habe Stimmen gehört und habe mir gedacht, dass du es sein könntest und ich wollte dir etwas erzählen." Dracos Augen funkelten kurz auf, als er sich gegen den Türrahmen lehnte und seine Arme vor der Brust verschränkte. Er setzte diesen Ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt Blick auf. „Ich habe nur gedacht, dass du gerne wissen möchtest, dass dein Freund, der einzigartige Harry Potter, eine weitere Eule geschickt hat. Da du jeden Tag am Fenster auf einen Brief von deinem kleinen Knutschibärchen wartest, dachte ich, du würdest es gerne erfahren sobald der weiße Federball ankommt.

Hermine hörte ein empörtes Kreischen aus dem Zimmer und lugte an Dracos Schulter vorbei, um Hedwig auf einem der Stühle sitzen zu sehen. Draco schaute vollkommen mit sich selbst zufrieden zwischen Hermine und Phillippe hin und her. Er schien zu denken, er hätte ihnen den ganzen Spaß verdorben. „Hasley, ich nehme an Granger hat dir erzählt, dass ihr Freund niemand anders als der berühmte Harry Potter ist? Richtig Phil"; bemerkte er schroff, „du bist die ganze Zeit um die Freundin des Jungen-Der-Lebt herumgeschwänzelt. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich nie eine Karte des Harry Potter Fan Clubs bei mir tragen werde, aber ich vermute, wenn er als Einjähriger Du-weißt-schon-wen besiegen kann, dann wird ein gerissenen Franzose, wie du, auch kein Problem sein."

Phillippe verdarb nun Draco den Spaß: „'ermine 'at mir schon über ihre Freundschaft zu 'arry Potter erzählt. Wenn sie sagt, sie sind nur Freunde, dann glaube ich ihr auch. Sie 'at keinen Grund mich anzulügen." Phillippe legte seinen Arm um Hermines Taille und zog sie zu sich. „Außerdem, was geht es dich an, wer mit Hermine verabredet ist? Soweit sie mir erzählte, bist du nicht einmal ein Freund von ihr."

Ihr beiden könnt so lange herumturteln wie ihr wollt, aber auf Kosten eurer eigenen Zeit." Er starrte Hermine finster an: „Aber wir haben zu Beginn dieser Woche vereinbart, dass wir uns gleich nach der Rückkehr vom Museum zusammensetzten würden, um Notizen darüber zu machen, solange wir es noch frisch im Gedächtnis haben. Dann haust du einfach ab und lässt mich für über eine Stunde hier warten."

Hermine ließ ein lautes „Ha" los und atmete tief ein. „Nun, du hättest daran denken sollen, bevor du dich dafür entschieden hast, dich in den launischen Deppen zu verwandeln, der gerade vor uns steht.

Draco stieß sich vom Türrahmen ab und drehte sich so rasch um, dass sein Umhang Hermine streifte. Er stürmte durch das Zimmer, öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer und knallte sie hinter sich zu. Hermine war über seinen Auftritt empört und war fest entschlossen ihm das auch zu sagen. Sie wandte sich Phillippe zu: „Entschuldige mich bitte", fauchte sie durch geschlossene Zähne, „ich habe plötzlich den Drang den Furunkulus Fluch an jemanden auszuüben." Sie war so wütend, dass sie sich nicht einmal darum kümmerte, dass Phillippe ihr ein ausgiebiges Gute Nacht sagen wollte. Sie stürmte an ihm vorbei durch die offene Tür, schlug sie hinter sich zu und ließ einen völlig sprachlosen Phillippe, der davor stand, zurück, Verwirrung und Ungläubigkeit schwamm in seinen azurblauen Augen.

Hermine marschierte zu Dracos geschlossener Tür hinüber, zückte ihren Zauberstab und schrie ohne zu zögern: „Alohomora!" Die Tür schlug mit einem Knall auf und sie schloss die Lücke zwischen ihr und Draco in drei großen Schritten. Er war mindestens 10 Zentimeter größer als sie, aber das hinderte sie nicht dran, ihm direkt ins Gesicht zu blicken. „Was ist dein Problem, Malfoy? Seit zwei Tagen gehst du mir aus dem Weg, starrst mich aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen an als wäre ich der weniger wert als du. Und dann, wenn ich mich schließlich mit jemandem amüsiere, der tatsächlich an mir interessiert ist und mich nicht nur als Mittel sieht, sein Schuljahr zu schaffen, vermasselst du alles, indem du über Harry und mich Lügen verbreitest. Und du hast dich lächerlich gemacht als du im Museum den ganzen Tag Phillippe und mich angestarrt hast als - -„

„Oh, ich bin derjenige, der sich lächerlich gemacht hat", entgegnete er sarkastisch, „ich bin nicht diejenige, die den ganzen Tag damit verbracht hat, an einem dämlichen, vieräugigen Bübchen mit unordentlichen Haaren zu hängen. Was hast du eigentlich mit Brillen? Stören die nicht? Ich dachte McGonagall würde den „Blastara" Spruch auf euch anwenden müssen, um euch zwei zu trennen. Es war widerlich." Die Vene in der Mitte seiner Stirn pochte in intensivem Pink gegen seine blasse Haut.

„Das ist etwas übertrieben, findest du nicht? Na wenn schon, wir haben ein paar Mal Händchen gehalten. Wie schlimm. Zumindest hab ich mich nicht quer über seinen Schoß drapiert, wie dein kleiner Zankteufel, Isabel." Sie wusste, dass dieses Argument nicht wirklich um sie und Phillippe oder Draco und Isabel ging. Draco hatte immer darauf gebrannt mit ihr zu streiten, seit der Nacht, als die Eule kam und dies gab ihm genau die Gelegenheit einen Streit anzufechten.

Hermine drehte ihm den Rücken zu und wollte zur Tür gehen, doch mit zwei großen Schritten hatte Draco ihr den Ausgang versperrt. „Wage es nicht mir den Rücken zu kehren", befahl er während seine Augen wie silberne Klingen funkelten. „Weißt du, mit wem du hier sprichst, Granger? Denkst du, nur weil du Köpfchen und ein paar Freunde hast, die in den Medien große Beachtung finden, dass das bedeutet, dass du deinen Rücken dem Erben einer der einflussreichsten und mächtigsten Zaubererfamilie zuwenden kannst? Nun, denk noch mal nach. Dein Benehmen die vergangenen paar Tage war verwerflich und du schadest dem ganzen Austauschprogramm damit."

Hermine war wie betäubt und völlig verwirrt. „Über was in aller Welt redest du eigentlich, Malfoy? Komm von deinem hohen Ross herunter, du hast kein Recht so mit mir zu sprechen und ganz sicher hast du nicht das Recht mich herumzukommandieren als wäre ich einer deiner armen Hauselfen. Ich habe hart dafür gearbeitet, um das Recht zu erhalten, hierher zu kommen und ich habe nichts getan, dessen ich mich schämen müsste." Keiner der Beiden hatte es vor dem anderen erwähnt, aber jetzt konnte Hermine die Worte nicht daran hindern herauszusprudeln: „Du bist nur verärgert, weil wir neulich Nacht zusammen gelernt haben und du wusstest, dass du im Begriff warst mich zu küssen und das Einzige, was dich davon abgehalten hatte, eine verdammte Eule war." Draco verdrehte die Augen aber Hermine dichtete weiter, während ihre Worte vor Sarkasmus trieften: „Deine reinen, unverdorbenen Lippen waren nur einen Hauch davon entfernt, meinen dreckigen Schlammblutmund zu berühren und dieser Gedanke macht dich wahnsinnig."

Für jemanden, der so klug ist, hast du wirklich keine Ahnung, Granger." Er schüttelte seinen Kopf in gespielter Verzweiflung. „Denkst du wirklich, ich wollte dich küssen? Das war alles nur der Trank, der da a us mir gesprochen hat." Seine Selbstgefälligkeit erreichte neue Höhen. „Ich wäre dir nie so nahe gekommen, wenn ich nicht soviel Aufmunterungs- Kürbissaft getrunken hätte. Ich hab einen Ruf zu wahren. Ich hab dir gesagt, das Zeug kann dich komisch handeln lassen."

„Das ist eine jämmerliche Ausrede und das weißt du. Es wäre ein Zufall, wenn dieser spezielle Effekt des Trankes, welchen du übrigens bequemer weise vergessen hast zu erwähnen, exakt in dem Moment abklang, als Midas außen auf der Terrasse aufgetaucht ist."

Sie beäugte ihn kritisch. „Es war der Brief, der alles geändert hat und nicht irgendein lausiger Kürbissaft. Ich sehe nicht ein, dass du deine Frustrationen an mir raus lässt, wo ich doch alles, was in meiner Macht steht, getan hab um höflich und freundlich zu dir und eine gute Vertreterin für Hogwarts zu sein."

„Eine ‚gute Vertreterin' sagst du?", fragte er ungläubig. „Nun, ich wette der Tagesprophet würde nicht sagen, dass mit dem örtlichen Quidditchtalent bei jeder möglichen Gelegenheit herumzuknutschen die Aufgaben einer guten Vertreterin sind."

Hermine war sprachlos: „Was redest du da? Was hat der Tagesprophet damit zu tun? Vielleicht hast du so viel Kürbissaft getrunken, dass es dein Gehirn komplett damit durchtränkt hat."

Draco drängte grob an ihr vorbei und lief zu seiner Kommode am Fuß seines Bettes. Er öffnete sie heftig und suchte den Umschlag heraus, den Hermine sogleich als den Brief erkannte, den Midas vor zwei Nächten ausgeliefert hatte. Er entnahm den Inhalt und schob die Pergamentstücke grob in ihre zierlichen Hände. „Der Tagesprophet hat ziemlich viel damit zu tun. Erzähl mir nicht, du wusstest nichts über den netten Bericht in der Zeitung über die einzige Schülerin, die dieses Jahr für das Beauxbatons Austauschprogramm ausgewählt wurde: die brillante, talentierte, beste Freundin des Narbengesichts ... Hermine Granger."

Hogwarts' beste Schülerin geht nach Paris

Hermine Granger, eine Sechstklässlerin aus Hogwarts, wurde als die erste Person seit über 13 Jahren auserwählt ihre Schule in dem Beauxbatons - Hogwarts Schüleraustauschprogramm zu vertreten. Viele Schüler begehrten diese äußerst glanzvolle Ernennung, aber Miss Granger wurde gewählt, für die ganze Zauberwelt zu sehen, Hogwarts, als seine beste und intelligenteste Schülerin, zu repräsentieren...

Hermines Kinnlade klappte herunter, als sie die Vorderseite des Artikels und seine Fortsetzung auf Seite sieben las. Sie war schockiert, dass trotz der weitschweifigen Berichte, es keine Erwähnung von Draco gab. Der ganze Artikel war über Hermine und wie sie sicher, für ihre Schule und ihre Familie, Ehre bringen würde. Sie wusste wie hart Draco gearbeitet hatte und verstand nun die Quelle seiner Wut. „Malfoy, ich weiß wirklich nichts darüber. Nicht mal einer sprach mich darauf an, dass ein Artikel über dieses Programm geschrieben werden sollte und ganz sicher war das nicht meine Idee."

„Du erwartest von mir, dass ich dir das glaube? Das wäre nur eine Art Masche, die du und deine Weltverbesserer Freunde bringen würden, um den Ruhm meiner Familie zu zerstören." Er hob zornig sein Kinn und versuchte zu verbergen wie schwer sein Stolz verletzt war, aber er wusste, dass Hermine ihn durchschauen konnte. Er drehte sich von ihr weg, lief zum Fenster und blickte hinaus, so musste er ihren sanften, dennoch durchdringenden Blick nicht sehen. Er atmete schwer. „Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet hat... und meinem Vater. Ich habe letztes Jahr so hart gearbeitet, um diese Möglichkeit zu bekommen, weil ich wusste, es würde helfen einiges an Stärke dem Namen meiner Familie zurückzugeben.

Mein Vater war so stolz, als wir den Brief erhielten, der darauf hingewiesen hat, dass ich Hogwarts in dem Programm repräsentieren würde. Er hat gesagt: „Jetzt werden wir ihnen beweisen, dass nur die besten Nachfolger einer Reinblutfamilie Ruhm und Ehre über diese muggelliebende Schule bringen können. Sie hätten jeden auswählen können, Sohn, aber sie haben dich gewählt. Ich weiß, dass du mich stolz machen wirst." Ehrlich gesagt, denke ich, er war aufgeregter als ich es war." Er wandte sich um und blickte Hermine finster an. „Dann musstest du kommen und auch ausgewählt werden und alles damit ruinieren. Harry Potters beste Freundin und Tochter von Muggeleltern. Du warst der Traum der Öffentlichkeit. Außerdem bist du kaum qualifiziert hier zu sein mit deinem lausigen Französisch und deiner Unfähigkeit etwas Konstruktiveres zu machen als die ganze Zeit von irgendeinem tollaussehenden Quidditch Star zu träumen."

Hermine blieb standhaft: „Erstens, lass Phillippe aus dem Spiel, ok? Zweitens, was spielt es überhaupt für eine Rolle, was der Artikel sagt? Die Leute, die zählen, wissen, dass du mit mir hier bist und die gleiche Arbeit machst und die gleichen Erfolgslevel zustande bringst. Jeder in Hogwarts weiß, dass du hier bist und auch deine Eltern, also wen kümmert es, ob irgendein kleiner Zauberer in West Ogey weiß, dass Draco Malfoy nach Frankreich reiste?"

„Meinen Vater kümmert es, wer es weiß und er machte es sehr deutlich, dass von mir erwartet wurde, die Malfoy Familientradition aufrechtzuerhalten, indem ich auf dich ein schlechtes Licht werfe und keinen Schimmer Zweifel im Gedächtnis von jedem lasse, wer Hogwarts bester und klügster Schüler ist." Er zuckte zusammen, als er dieses Stück Information weitergab. „Ein Brief wurde mit dem Zeitungsausschnitt gesandt. Lies ihn."

Draco,

Wie du vermuten musstest, bin ich wegen diesem Artikel aus dem Tagesprophet sehr enttäuscht. Ich hatte gehofft, du würdest deine Intelligenz dazu verwenden dieses dreckige Schlammblut dazu zu zwingen in Schande nach Hogwarts zurückzukehren, bevor irgendwelche Artikel über ihre Aufnahme in das Programm geschrieben werden würden. Ich hätte wissen sollen, dass du nicht mal die einfachsten Aufgaben erledigen kannst. Jetzt ist es zu spät. Irgendwelche Handlungen von dir aus, sie von der Situation wegzuschaffen, würde von mir berechnet und inszeniert aussehen, also musst du es unterlassen, dich an ihr zu rächen. Deine einzige Chance ist es nun, das Ministerium bei dem Treffen in Paris von deiner Überlegenheit über sie zu überzeugen. Die ranghöchsten Offiziere werden dort sein, also bereite mir keine Schande, Junge, oder es wird Konsequenzen geben.

Vater

Hermine hätte nie gedacht, solche Gefühllosigkeit könnte zwischen einem Elternteil und einem Kind bestehen. Mit einem Vater wie diesem ist es kein Wunder, dass er wie solch ein kaltherziger Scheißkerl handelt. Sie fing zögernd an zu sprechen: „Denkst du genauso wie er? Wirst du tun was er dir im Brief befohlen hat?" Sie hatte keine Ahnung, was seine Antwort sein würde, aber sie musste wissen, ob er wirklich so dachte.

Er wirbelte jäh herum und überraschte Hermine mit einem plötzlichen Wandel. „Wie kann ich, oder hast du unser kleines „Abkommen" vergessen? Wenn mein Vater herausfindet, dass ich nicht nur alles nicht tue, was in meiner Macht steht dich aus Frankreich raus zu werfen, sondern dir auch noch helfe mit Glanz und Gloria zu bestehen, würde er mich in ein popel-essendes Puffskein¹ verwandeln. Nein Granger, ich habe meine Entscheidung gefällt und nun muss ich mit den Konsequenzen zurechtkommen."

Sie sprach fest, aber ohne Gehässigkeit: „Nein Malfoy. Wir werden mit den Konsequenzen zu Recht kommen, Merlin sei Dank." Er blickte sie spöttisch an. „Es mag sein, dass wir eine Vereinbarung getroffen haben, uns gegenseitig dazu zu zwingen nichts zu verraten, aber ich finde es ist zu unser beider Vorteil. Verstehst du nicht? Wir haben beide Schwächen, die der andere stärken kann. Ich brauch immer noch Hilfe mit meinem Französisch und du ringst immer noch mit Verwandlung und Arithmantik. Wenn nur einer von uns hier wäre, würden wir jämmerlich versagen. Wir bringen uns gegenseitig dazu, härter zu arbeiten und holen das Beste aus dem anderen heraus. Der einzige Grund, wieso ich hier Erfolg habe, ist, weil ich dich habe, der mich zu jedem Schritt des Weges antreibt."

Draco schüttelte ergeben den Kopf: „Aber ich bin ein Malfoy. Ich sollte keine Hilfe von einer Hexe benötigen, schon gar nicht von einer muggelgeborenen." „Hier ist eine kleine Info für dich, Malfoy... du brauchst mich, also akzeptiere es." Er schnaubte leicht, aber er würde sich nicht umdrehen oder abstreiten, was sie gesagt hatte. Er hatte etwas Persönliches über sich offenbart und sie wollte es erwidern. „Und wie du wissen musst, brauche ich dich ebenfalls hier. Als ich dich am Freitag nicht neben mir hatte, um mir durch den Unterricht zu helfen, hat es mich verunsichert." Sie dachte, sie sähe den Anflug eines Lächelns in seinem Gesicht, doch sie war sich nicht sicher.

Sie näherte sich ihm langsam, unsicher was sie tun sollte und sah sich genötigt, nach ihm zu fassen. „Du wirst bemerken, wir werden diese letzten sechs Wochen im Flug überwinden und die Ministeriumsbeamten in Paris hinreißen. Jahre danach werden sie immer noch jeden Austauschschüler mit uns vergleichen und wir werden in dem Ruf leben, die verdammt besten Hogwartsschüler gewesen zu sein, die je die Tore der Beauxbatons Academy überschritten haben. Dein Vater wird nicht einmal einen Anlass dazu haben über „Konsequenzen" nachzudenken, weil er viel zu beschäftigt damit sein wird hohe Anerkennungen zu hören, wie fantastisch du zu den Ministeriumsleuten warst." Er wollte ihr unbedingt glauben. Als er da stand und aus dem Fenster über den unermesslichen Garten der Beauxbatons Academy blickte, legte Hermine ihre Hand sanft auf seine Schulter. Er schreckte wegen ihrer Berührung leicht zurück, aber zog sich nicht zurück. „Malfoy", sagte sie leise, „Draco... es wird alles gut werden." Er warf ihr einen flüchtigen Blick über seine Schulter zu, als sie seinen Namen sprach. Er hatte sie seinen Namen noch nie zuvor sagen hören; er klang sanfter, als er von ihren Lippen kam, als von irgendjemand anderem. Dann drehte er seinen Kopf wieder nach vorne um seine Begutachtung des Gartens draußen fortzusetzen, aber sie konnte fühlen wie sich die Muskeln in seiner Schulter leicht entspannten.

Sie beobachtete sein Spiegelbild im Fenster, seine langen Wimpern schirmten seine stürmischen Augen ab. Dann bewegte er seinen Blick um ihn auf ihrem Gesicht in der Scheibe ruhen zu lassen. Er starrte sie aufmerksam an, als ob er sich ihren Gesichtsausdruck einprägen wollte. Dann sprach er: „Das ist das erste Mal, dass ich dich meinen Namen sagen gehört hab."

Er konnte sehen, wie sie rot wurde, ihren Blick nach unten richtete und hinter ihn trat, sodass ihre Spiegelung verschwand. „Jaah, nun, neulich hab ich über unsere Repräsentation vor dem Ministerium nachgedacht. Ich habe mich selbst sagen gehört: „Dankeschön, Minister. Nun wird Malfoy über dieses und jenes zu ihnen sprechen..." und es hat sich einfach nicht richtig angehört." Sie lächelte schüchtern, während sie sprach und Draco wandte sich um und wollte die ganze Süße aufsaugen. „Ich denke wir gewöhnen uns besser an, uns bei unseren Vornamen zu nennen, wenn wir eine geschlossene Front präsentieren sollen."

„Ich nehme an, du hast Recht. Sie werden sonst vielleicht den Eindruck bekommen, wir würden nicht miteinander auskommen." In Dracos Gesicht breitete sich das erste wahre Lächeln aus, das sie seit den letzten Tagen gesehen hatte und sein ganzer Körper entspannte sich. „Und, wie hat es sich angefühlt?", fragte er als er sie aus seinen funkelnden, silbernen Augen anstarrte, aus denen das Ungestüm verschwunden war.

Sie rümpfte die Nase und gestand: „Es fühlte sich eigentlich etwas unheimlich an." Dann fügte sie hastig hinzu: „aber auf eine angenehme Art und Weise."

Als er verständnisvoll nickte, kitzelte sein blondes Haar, seine Braue. „Nun, dann nehme ich mal an ich sollte auch anfangen zu üben... Hermine."

Nun lächelte sie und begann etwas nervös auszusehen. Sein Mund verzog sich nicht länger zu einem höhnischen Grinsen, sie wurde scharf daran erinnert, wie er aussah, wenn sein Gesicht ihrem so nahe war, ein Hauch von einem Kuss entfernt. „Hör mal, wir haben Morgen viel Stoff über das Museum durchzugehen, also sollten wir jetzt vielleicht ins Bett gehen." Er grinste und zog eine seiner Augenbrauen hoch, als ob er sagen wollte: „Oh, wirklich?" Ihr Gesicht erglühte strahlend und sie seufzte aufgebracht: „Du weißt was ich versuchte zu sagen, Malfoy."

„Du meinst Draco"

Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und wiederholte übertrieben: „Du weißt was ich versuchte zu sagen, Draco." Hermine drehte sich um und lief zur Tür. Sie griff nach der Klinke um den Griff zu drücken, aber Draco eilte vor sie und öffnete stattdessen die Tür für sie. Sie lachte leicht und sagte: „Gute Nacht, Draco."

Als sie hinausging erwiderte er freundlich: „Gute Nacht, Hermine", und schloss die Tür sanft hinter ihr. Hermine hielt auf der anderen Seite inne und versuchte alles auf sich einwirken zu lassen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, ohne dass sie es überhaupt bemerkte.

Ihre Träumerei wurde durch den Klick der Haupttür und dem Ton von Professor McGonagalls Stimme unterbrochen: „Miss Granger, ich bin überrascht Sie immer noch wach zu sehen. Ich habe Sie mit Mr. Hasley die Abendhalle vor einiger Zeit verlassen sehen. Ich dachte, Sie würden mittlerweile im Bett sein. Sie sah neugierig auf den seltsamen Ausdruck auf Hermines Gesicht. „Miss Granger, ist mit Ihnen alles in Ordnung? Wenn dies der Fall ist, würde ich gerne etwas mit Ihnen besprechen." Professor McGonagall war die steigende Spannung zwischen ihren beiden Schülern, die vergangenen paar Tage, nicht entgangen. Sie hatte gehofft, es würde vorübergehen, aber nachdem sie einige der Blicke zwischen ihnen auf ihrem Ausflug mitverfolgt hatte, befürchtete sie einschreiten zu müssen.

Hermine reagierte auf den trübsinnigen Ton ihrer Lehrerin und antwortete ernst: „Professor, ich fühle mich gut. Wieso? Gibt es ein Problem?" Sie lief hinüber und setzte sich neben McGonagall auf die Couch.

„Ich bin über Sie und Mr. Malfoy beunruhigt. Es schien, als ob Sie beide nicht miteinander auskommen würden, aber es ist nicht unbemerkt an mir vorüber gegangen, dass die Stimmung zwischen Ihnen die vergangenen paar Tage exponentiell eskaliert ist." Die faltige Linie auf Hermines Stirn entspannte sich, sobald sie Minervas Besorgnis hörte.

Hermine winkte unbekümmert ab und wischte damit die Ängste der stellvertretenden Schulleiterin auf die Seite. „Ach das. Wir haben es gerade besprochen und alles ist jetzt in Ordnung. Hermine erschien ehrlich und nicht so, als würde sie versuchen ihre Lehrerin zu täuschen. „Draco schwirrten ein paar Dinge im Kopf und wir mussten die Luft wieder klarer machen."

Hat sie ihn gerade Draco genannt? McGonagall starrte Hermine streng über den Rand ihrer Brille hinweg an: „Ich bin nicht leicht irrezuführen, Miss Granger. Wenn Sie eine Art Show abziehen, wissen Sie, dass ich die Wahrheit erfahren werde."

Hermine beruhigte sie: „Ich sage die Wahrheit, Professor. Sie haben tatsächlich gerade einen ziemlich großen Krach zwischen uns verpasst. Aber ich habe einige Dinge über Draco erfahren und er hat einige Dinge über mich erfahren und wir sind zu einem gewissen Verständnis über den jeweils anderen gekommen." Ihr Lächeln war genug Anzeichen für ihre Lehrerin, dass Hermine nicht log.

Fußnote:

¹ Gemäß Fantastische Monster und wo sie zu finden sind ist ein Puffskein ein handzahmes Wesen, das keine Einwände hat geschmust oder herumgeworfen zu werden. Es ist leicht sich um es zu kümmern und es gibt einen tiefen summenden Ton von sich, wenn es zufrieden ist. Von Zeit zu Zeit wird eine lange, dünne, pinke Zunge aus dem Inneren des Puffskein erscheinen und sich durch das Haus schlängeln, auf der Suche nach Essen. Das Puffskein ist ein Aasfresser, der alles von Essensresten zu Spinnen essen wird, aber es hat eine bestimmte Vorliebe die Zunge schlafenden Zauberern die Nase hochzustecken und deren Popel zu essen."