Hermine träumte zuerst von ihrer Familie und davon wie sie mit ihr den Urlaub in den Bergen verbrachte. Sie hatten ein kleines Sommerhaus an einem sonnigen Berghang, wo sie weit weg von jeglicher Zivilisation die Ferien verbrachten. Hermine liebte diese friedliche Idylle und die gemeinsamen Stunden mit ihrer Familie. Doch ebenso liebste sie es, wenn sie einfach nur in der Sonne liegen und ein Buch lesen konnte. Sie tat es oft in den frühen Abendstunden, wenn der Wind sanft durch das weiche Gras und ihr Gesicht strich und die Abendsonne angenehm auf ihrer Haut prickelte. Dies bedeutete für sie inneren Frieden und die Flucht vor dem Stress in Hogwarts.

In der Ferien lernte sie nur sehr selten, sie war der Meinung, dass dafür die Schulzeit und nicht die Ferien gedacht waren. Und so trauerte sie jedes Mal aufs Neue den bereits vergangenen Tagen hinterher.

Hermine trug ein hellgelbes Sommerkleid und einen passenden ebenfalls gelben Hut. Es waren die Sachen, die sie hier am liebsten trug, welche sie aber in Hogwarts niemals jemandem zeigen würde. Denn auch sie hatte ihre Geheimnisse, die niemand außer ihr zu kennen brauchte.

Geheimnisse, bei diesen Worten musste sie seufzen. Sie würde dieses gelbe kurzärmelige Kleid nie wieder tragen können, jetzt wo man ihr dieses abscheuliche Mal in den Arm gebrannt hatte.

Ohne dass sie es bemerkt hatte, hatte man ihr all diese Erinnerungen und den Frieden dieser Urlaubstage genommen. Und zurück blieb nur innere Verwüstung.

Sie sah zum Himmel und das ungetrübte blau des Nachmittags wurde durch plötzlich heranziehende Gewitterwolken verhüllt. IN weiter Ferne hörte sie das Grollen des Donners, doch als sie ins Haus laufen wollte, sah sie, wie sich aus den Wolkenmassen das Gesicht des dunklen Lords formte. Es war dasselbe, welches sie in Snapes Erinnerungen gesehen hatte. Dieselben tief in den Höhlen liegenden Augen, welche sich tief in ihren Kopf bohrten und Bilder von Leid und Qualen in ihr hervorriefen.

Sie hörte ihre Eltern schreien und doch es wurde bald von ohrenbetäubenden Brausen des Windes Verschluckt, welches ihr eine Rückkehr zur Hütte unmöglich machte. Dann jedoch vernahm sie noch ein ganz anderes Geräusch. Er lachte und vor ihren Augen ging die kleine Berghütte in Flammen auf.

Hermine erwachte schweißgebadet in ihrem Bett und bemerkte, dass das Lachen das sie gehört hatte aus ihrem eigenen Mund gekommen war. Irgendwo im Mädchenschlafraum hatte jemand eine Kerze entzündet in deren Schein sie die anderen Mädchen hocken sah, welche Hermine ängstlich und mit Horror im Blick musterten.

„Hermine? Bist du wach?" hörte sie nur die Stimme von Lavender aus der Ecke. Ein wenig benommen richtete Hermine sich auf und zwinkerte in die Dunkelheit. Das Mal auf ihrem Arm brannte wie Feuer.

„Ja, ja ich bin wach." Krächzte sie heiser und versuchte aufmunternd zu lächeln. „Ich habe nur schlecht geträumt."

Sie sah, wie sich Erleichterung auf den Gesichtern der Mädchen abzeichnete.

„Keine Angst mit mir ist alles in Ordnung. Und nun geht wieder schlafen. Wir haben morgen wieder einen harten Tag..."

Er stand wieder an dem Eingang dieser Krypta. Doch diesmal war er allein und der Mond beschien den Friedhof bei Nacht mit geisterhaften Licht. Hermine lag verdreht und zerschunden auf dem kalten Stein des Bodens und als er näher trat, konnte er keinen Hauch Leben mehr in ihr spüren. Es bestand kein Zweifel – sie war tot.

Traurigkeit wollte sich in seinem Herzen breit machen, doch er erschlug sie mit jahrelanger Übung und wurde hart. Menschen starben nun einmal, wenn sie sich dem dunklen Lord entgegenstellten.

Snape hob Hermines leblosen Körper hoch und trug ihn nach draußen. Wenig verwundert stellte er fest, dass es auf einmal Celine war, die er auf den Armen hielt. Sie hob ihren Kopf und sah ihn traurig und vorwurfsvoll an. „Du hast mich im Stich gelassen.", sagte sie und spitzte Fangzähne blitzten dabei im kalten Mondlicht. „Du hast zugelassen, dass sie mir das antun konnten!" Sie schlang ihre Arme unerbittlich fest um seinen Nacken und grub ihre Zähne in seinen Hals. Und Snape ließ sie gewähren...

Seine schwindenden Sinne flüsterten ihm noch fieberhaft, dass es Hermine war, die da gerade sein Blut trank. Doch anstatt gegen den Trick dieses Vampirs anzukämpfen, lächelte er nur.

Snape schlug die Augen auf und blickte an die finstere Decke. Er atmete ruhig und schob die seltsamen Gefühle beiseite, die sein Alptraum mit sich gebracht hatte. Schon seit Jahren hatte er nicht mehr von Celine geträumt und eben so lange hatte er keine Schuldgefühle gegenüber jemandem empfunden.

Er drehte sich auf die Seite und starrte aus dem Fenster, das einen Nachthimmel zeigte, in den sich der erste Anflug vom Blau des Morgens mischte. Es war schwer zu leugnen, dass es ihm nahe gegangen war, zusammen mit Dumbledore Hermine scheinbar tot auf dem Friedhof zu finden. Er sagte sich, dass es schließlich seine Pflicht als Professor war, auf seine Schüler acht zu geben und Schuld zu empfinden, wenn er versagte. Damit schlief er wieder ein.

Hermine wälzte nach dieser Nacht um so verzweifelter sämtliche Bücher und verbrachte so nahezu jede freie Minute in der Bibliothek. Doch so sehr sie sich auch bemühte, die meisten Bücher schienen das dunkle Mal in ihren Beschreibungen völlig zu übergehen oder sparten mit Detaillierten Informationen, wo Hermine sie brauchte.
Sie steckte in einer Sackgasse.
Leider wusste sie nicht so viel über das Mal, dass sie sich sicher fühlte, oder dass sie sich die seltsamen Träume erklären konnte. Und wenn sie ehrlich war fürchtete sie sich davor.
Daher beschloss sie Snape nach der nächsten Stunde Zaubertränke darauf anzusprechen, auch wenn ihr der Gedanke mehr als missfiel. Auch, wenn sie beide gegen Ende ihrer „Familienbeziehung" ein etwas entspannteres Verhältnis gehabt hatten, so war doch jeder Funken Freundschaft jetzt wie weggeblasen.
Snape war dasselbe Ekel wie immer und sie wollte seine Hilfe.
Doch was blieb ihr anderes übrig.

Die ganze Stunde über versuchte sie sich die rechten Worte zurecht zu legen. Sie wollte unbedingt vermeiden, dass Snape Verdacht schöpfte. Das jedoch war angesichts einer solchen Frage nicht besonders einfach.

Snape hatte jedoch andere Probleme mit Hermine, die ihm wohl um einiges Dringender vorkamen. "Was brauen Sie da gerade zusammen, Miss Granger?", fragte er lauernd und besah sich sichtbar unzufrieden ihren Trank.

Hermine erweckte den Eindruck als hätte man sie aus einer tiefen Trance gerissen und ließ vor Schreck das Vanilleextrakt samt Flasche in den Kessel plumpsen. Mit aufgerissenen Augen starrte sie Snape an, biss sich dabei auf die Lippe und versuchte durch einen Zauberspruch das Unheil wieder einigermaßen gut zu machen.
„Tut mir leid Professor. Ich war in Gedanken." Nuschelte sie und ihre Wangen nahmen nach rosa ein sattes rot an, was sofort ein aufgeregtes Johlen aus der Richtung der Slytherins zur Folge hatte.

"Nun, dann kommen Sie besser ganz schnell wieder hierher zurück.", sagte Snape kopfschüttelnd. "Sie wollen doch nicht etwa ihre erste schlechte Note ernten?"

Hermine schüttelte bestimmt den Kopf. "Nein, das möchte ich nicht Professor." Endlich hatte sie die verlorene Flasche mit dem Zauberstab neben sich auf den Tisch dirigiert. Jedoch schien sie zu einer unförmigen Masse zusammengeschmolzen und Hermine hob verwundert die Augenbraue.

"Das scheint heute nicht Ihr Tag zu sein, Miss Granger.", bemerkte Snape und wirkte ein wenig verwundert. "Ich bezweifle, dass das noch was wird. Fangen Sie von vorne an." Dann machte er seine gefürchtete Bewegung mit dem Zauberstab und ihr Gebräu verschwand vollständig.

Mit einem resignierenden Seufzen nickte Hermine und machte sich bereits daran, die Zutaten neu zu schneiden. Den mitleidigen Blick von Ron und Harry übersah sie dabei völlig.

Hermine arbeitete nun mit doppelter Geschwindigkeit und endlich war es so weit, dass vor ihr das Gebräu in der gewünschten Farbe blubberte.

Snape nahm das Ergebnis mit Erstaunen aber ohne Bemerkung hin, während er seinen letzten Gang durch die Reihen machte. Zu der Klasse sagte er: "Füllen Sie wie gewohnt eine Flasche ab und stellen Sie sie auf das Pult. Sie sind entlassen."

Hermine folgte dem Befehl mit zitternden Fingern, auch sie wirkte weniger glücklich, obwohl sie den Trank in letzter Sekunde gerettet hatte. Sehr verschnörkelt und fast unleserlich beschriftete sie das Fläschchen bevor sie zu Harry und Ron an den Tisch trat.

"Ihr könnt schon mal vor gehen." meinte sie, wie sie hoffe mit undeutbarer Miene. "Ich nehme eure Flaschen mit." Natürlich hatten die beiden nichts dagegen einzuwenden und so machte sich Hermine daran so langsam wie es nur ging ihre Sachen vom Tisch zu räumen.
Endlich leerte sich der Klassenraum, doch zu ihrem blanken Entsetzen waren es Malfoy und seine Bodyguards die blieben und geradewegs auf Snapes Pult zu marschierten.

"Scheint ganz so, als hätte sie unser goldenes Trio gestritten." höhne Malfoy mit lauter Stimme und schritt königlich an ihr vorbei.

Seine Nase schob sich noch ein ganzes Stück weiter nach oben, als er ihr einen überlegenen Seitenblick zu warf. "Scheint ganz so, als wäre ihr den Unfall nicht gut bekommen. Schade dass sie nicht für immer verschollen geblieben ist. Ein Schlammblut weniger..."

Es gab ein lautes Rascheln als Hermine hinter ihm ein Stück Papier in ihren Händen zerknüllte und dabei wütend mit den Zähnen knirschte.

„Nenn mich nicht so!" fauchte sie ihn von hinten an bevor sie sich übellaunig die drei Fläschchen griff. Etwas unsicher stellte sie sich hinter ihn in die Reihe und hoffte, dass es keine weiteren Kommentare von ihm gab, doch sie irrte sich.

"Was hast du denn gegen Schlammblut einzuwenden, Granger? Hm? Bist doch eins." Wieder gab es Gelächter von Crabbel und Goyle, doch Hermine ertrug es mit zusammengebissenen Zähnen.

Schweigend harrte sie hinter dem Trio aus und versuchte noch einmal die zurechtgelegten Worte im Kopf durch zu gehen. Doch der schien wie leergefegt.

Dann jedoch konnte sie sich ein Kommentar nicht verkneifen: „Brauchst du wirklich erst 2 Gorillas als Begleiter damit du dich einem Mädchen überlegen fühlst? Du bist erbärmlich Malfoy." Mit diesen Worten schritt sie an der Gruppe vorbei und stellte die Flaschen auf den Tisch. „Was ist? Seid ihr hier fertig?"

Malfoy jedoch ließ sich nicht beirren. „Nein, sind wir nicht." Gab er betont cool zurück. „Und falls es dir entgangen sein sollte, Professor Snape gibt keine Sonderstunden für Gryffindors, es sei denn, sie sind so unfähig wie Potter." Die Gruppe johle und Hermine nutze den Blick um einen verstohlenen Blick zu Snape zu werfen.

Der Professor verfolgte den kleinen Disput ohne sichtbare Gemütsregung. Jeder andere Lehrer hätte Minuspunkte für die Beschimpfung als Schlammblut vergeben, nicht aber Snape. Malfoy nutzte Hermines Abgelenktheit und stellte seinen Trank mit solchem Elan auf das Pult, dass er "zufällig" mit dem Ärmel seiner Robe die Flaschen von Hermine, Ron und Harry von der Kante stieß. Die Fläschchen zersplittern klirrend auf dem harten Steinboden.

Snape sah von Hermine zu Malfoy. "Draco? Fünfzig Punkte Abzug für Slytherin."
Malfoy kippte die Kinnlade herunter. "Denken Sie einmal in Ruhe über die Worte "Stil" und "Raffinesse" nach, Mister Malfoy." Mit diesen Worten purzelte Malfoys Flasche ohne sichtbares Zeichen ebenfalls vom Tisch. "Sie verstehen den Wink?"

Hermine hörtejedoch gar nicht hin sondern musterte die Spitter nur mit fassungslosem Kopfschütteln. Mühevoll versuchte sie den Kloß der sich in ihrem Hals gebildet hatte herunter zu schlucken es gelang ihr jedoch nicht so recht. Was sollte nun werden? Snape würde ihnen ohne Frage schlechte Noten für die "Nicht erbrachte Leistung" verpassen und sie wusste nicht, wie sie Ron und Harry das erklären wollte.

Sie spielte mit dem Gedanken einfach zu verschwinden, denn mittlerweile zweifelte sie stark daran, dass sich Snape überhaupt Zeit für sie nehmen würde. Doch sie beschloss, dass sie in einer solch wichtigen Sache nicht einfach klein beigeben sollte.

Malfoy hatte sich gerade von seinem Schock erholt, dass er nicht nur seine Note verloren, sondern auch noch Minuspunkte von seinem Lieblingsprofessor und Hauslehrer bekommen hatte. "Dafür wird jemand büßen.", zischte er, als er an Hermine vorbeirauschte, Crabble und Goyle im Schlepptau.
"Was meinen Sie, Miss Granger..." Snape sah sie undurchschaubar ruhig und kühl an. "Halten Sie Ihren Trank für brauchbar?"

"Jetzt nicht mehr." sagte sie mit einer Spur Verzweiflung in der Stimme und hob endlich ihren Blick vom Boden.

"Nun... Ich meinte das Ergebnis, bevor es sich auf dem Boden verteilt hat."

"Achso." sie lächelte scheu. "Nun, ich hoffe dass es brauchbar gewesen wäre."

"Und die Arbeit von Potter und Weasley?"

Sie zuckte mit der Schulter. "Ich fürchte das kann ich nicht beurteilen." entschuldigte sie sich. "Ich... ich hatte heute wohl genug mit mir zu tun." Seufzend bückte sie sich zu dem Splittern herunter und fuhr vorsichtig mit den Fingern durch den nassen Fleck.

Danach betrachtete sie sich ihre nun klebrigen Finger und roch daran. "Ich möchte mir nicht herausnehmen das beurteilen zu können, aber ich denke sie waren in Ordnung." sagte sie schließlich. "Zumindest sind meine Finger noch dran."

"Dieses Mal verlasse ich mich auf Ihr Urteil, Miss Granger. Zu schade, dass Crabble und Goyle nicht genug Verstand haben, Dracos Arbeit zu beurteilen...", sagte er gelassen, als wäre dies das Selbstverständlichste, was ein Professor Snape sagen könnte. "Sie dürfen gehen."

Hermine jedoch wandte sich nicht ab, sondern holte stattdessen tief Luft. "Eigentlich habe ich gewartet, weil ich sie um ihre Hilfe bei einem Aufsatz bitten möchte." begann sie zaghaft.
Snapes Augenbrauen wanderten nach oben. "Tatsächlich."

"Nun ich..." Hermine errötete sichtlich und wandte den Blick schnell zum Boden. "Ich habe schon alle möglichen Bücher der Bibliothek um Rat gesucht, weil ich ihnen eigentlich keine unnötige Arbeit machen wollte. Ich weiß ja dass sie viel zu tun haben."

Sie holte gepresst Luft. "Außerdem weiß ich, dass... nunja... das sie das Thema nicht sonderlich mögen werden."

"Wollen Sie nun fragen oder meine Geduld strapazieren?"

"Ich wollte ihnen ein paar Fragen über das dunkle Mal stellen." rückte sie schließlich heraus ging aber innerlich bereits in Deckung, weil sie eine Abfuhr von Snape befürchtete.

Snapes Augebrauen wanderten wieder rapide nach unten und ballten sich zu einem Grummelgewitter zusammen. "Sie schreiben einen Aufsatz über das Dunkle Mal?"

Hermine taumelte unweigerlich einen Schritt nach hinten. "Ja, ja das tue ich. Er dient dazu die Noten, welche ich in meiner Abwesenheit versäumte aufzufüllen." erklärte sie. "Ich weiß auch nicht, wie Professor Moody auf dieses Thema gekommen ist."
Innerlich betete sie, dass Snape ihre Lüge nicht durchschaute, machte sich aber dennoch bereit, ihren Geist gegen jeglichen Einbruch abzuschirmen.

"Nun gut, fragen Sie.", sagte Snape widerwillig.

Noch einmal holte Hermine tief Luft, bevor sie zu einer längeren Rede ansetzte. "Nun, ich weiß bereits, dass der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf es seinen Anhängern während der dunklen Taufe schenkt, dass es ein Leben lang erhalten bleibt und dass der dunkle Lord seine Anhänger damit zu sämtlichen Versammlungen ruft."

"Ich frage mich jedoch, ob dies die einzige Funktion des Mals ist und ob es so etwas wie ein Einverständnis des künftigen Todesser benötigt, um ihn mit dem Mal zu segnen."
Sie hoffte, dass sie alles so formuliert hatte, dass Snape keinen Anstoß an ihren Worten nehmen konnte.

"Segnen hat es bisher noch niemand genannt.", antwortete Snape. "Nicht einmal die finstersten und verdorbensten seiner Anhänger. Aber sie haben in der Tat Recht, es ist nicht das Einzige, was das Mal vermag."
Er dachte ein wenig nach. "Es kann keine Kontrolle über den, der es trägt, ausüben, aber es erzeugt dennoch eine gewisse Bindung zu dem Dunklen Lord. Ich..." Er sah in Richtung der Tür, ob auch niemand zuhörte. "...wurde Anfangs von Alpträumen geplagt. Okklumentik ist aber ein hervorragender Weg, diesem Nebeneffekt zu entgehen. Und was ihre andere Frage angeht... Ich verstehe sie nicht ganz. Ich habe noch nie davon gehört, dass der Dunkle Lord das Mal entgegen des Willens eines Zauberers vergeben hätte."

Hermine seufzte. "Ich verstehe." sagte sie und hob dann vorsichtig den Kopf. "Dann werde ich es so aufschreiben. Danke Professor." Sie versucht nach außen einen gelassenen Ausdruck zu machen, doch innerlich überschlugen sich ihre Gedanken.

"Aber theoretisch ist es möglich.", fügte Snape hinzu. "Doch der Dunkle Lord zieht es vor, seine Feinde zu töten, wenn er ihnen schon so nahe ist. Und jeder, der sich ihm nicht anschließt, ist ein Feind für ihn."

Hermine nickte noch einmal und wandte sich zu Snape um. "Ich danke ihnen Professor, da ich weiß, dass das nicht einfach für sie gewesen sein kann." Sie schenkte ihm ein sorgloses Lächeln. "Vielleicht sollte ich meinen Aufsatz der Bibliothek zur Verfügung stellen. Dann können sie immer auf ihn verweisen, wenn jemand ihnen mit unangenehmen Fragen kommt."
Snapes Augen wurden wieder undurchdringlich. "Das währe sehr rücksichtsvoll von Ihnen, Miss Granger. Noch etwas?" Doch er stand bereits auf und begab sich in Richtung der Tür, ohne eine Antwort abzuwarten.