In der nächsten Woche fand das Quidditchspiel der Gryffindors gegen die Slytherins statt und es schien bald so, als würde es im Gemeinschaftsraum kein anderes Gesprächsthema mehr geben. Jeden Abend unterhielten sich Ron und Harry über die verschiedensten Taktiken, mit denen man die Slytherin am besten in die Schranken weisen und das Spiel für sich entscheiden konnte.

Hermine jedoch hatte eher mäßiges Interesse an dem Quidditchspiel, sie verbrachte den größten Teil der Zeit in der Bibliothek um den Aufsatz über das dunkle Mal zu schreiben. Sie wusste im Grunde nicht warum sie das tat, schließlich war die ganze Sache ja eigentlich nur eine Lüge gewesen um aus Snape einige Informationen heraus zu kitzeln. Doch sie vermutete, dass eben diese Sache es war, welche sie hierher trieb: Sie hatte ein schlechtes Gewissen.

An den Abenden ging sie immer sehr früh zu Bett, da sie sich von Tag zu Tag erschöpfter fühlte, auch wenn sie nicht wusste, was sie Anstrengendes getan haben könnte. Früher hatte sie doch weder der Unterricht noch das zusätzliche Lernen dermaßen erschöpft.

Am Samstag war es dann endlich so weit. Hermine ging gemeinsam mit Lavender und den anderen Mädchen zum Quiddichfeld, da Harry und Ron schon wieder seit dem frühen Morgen auf dem Platz waren um zu trainieren. Sie suchte sich mit den anderen Mädchen einen Platz in der ersten Reihe, weil besonders Parvati und Lavender sich vorgenommen hatten, Harry heute besonders mit ihrem Applaus zu unterstützen. Innerlich lächelte sie über diese Tatsache.

Harry hatte so viele Verehrerinnen, dass Hermine sie gar nicht mehr zu zählen vermochte. Sie selbst war auch eine Zeit lang eines dieser dummen Hühner gewesen, aber das war schon eine ganze Weile her. Sie wusste, dass Harry keinen besonderen Draht zu den Frauen hatte, sie nicht verstand und Quiddich für ihn immer an erster Stelle stehen würde.

Der Anpfiff von Madam Hooch war es, der sie aus ihren Gedanken riss. Sofort erklang zu beiden Seiten von ihr ohrenbetäubendes Gekreische, so dass Hermine nicht anders konnte, als mit den Händen ihre Ohren zu zu halten.

„Harry, Harry du schaffst es!" erklang es von allen Seiten und Hermine rollte mit den Augen. Gut dass sie diese Phase hinter sich hatte.

Es dauerte keine 2 Minuten und Gryffindor führte mit 20 zu Null und aus den Reiher der Slytherins wurden die ersten Buhrufe laut. Sie konnte nicht leugnen, dass diese Tatsache sie erfreute. Und als sie verstohlen in den Reihen nach Professor Snape suchte und dessen miesepetriges Gesicht sah, war ihre Freude komplett.

„Harry!" zunächst nahm sie Schreie neben sich gar nicht wahr, als jedoch auch Snapes plötzlich in Richtung Himmel schoss tat sie es ihm gleich. Es schien so als hätte Harry die Kontrolle über seinen Besen völlig verloren, so dass dieser mit ihm senkrecht auf den Boden zu raste. Das Schreien der Mädchen um sie herum schwoll zu einem ohrenbetäubenden kreischen an und nun war Hermine es die schrie. Sie sah, wie Harry wie ein Sack Mehl von den Boden krachte und sein Besen sofort in mehrere Teile zersprang. Das würde ihm gar nicht gefallen. Um die Unfallsstelle hatte sich eine riesige Staubwolke bebildet und schon sah Hermine, wie die ersten Leute zu ihm eilten. Unter ihnen Madam Hooch und Dumbledore. Auch Hermine überlegte nicht lange und sprang von ihrem Sitz auf, ihre Nachbarinnen taten es ihr gleich. Als sie jedoch in einer übergroßen Mädchentraube das Spielfeld erreichte wurde Harry bereits von zwei Schülern auf einer Bahre davon getragen und Hermine blieb nur ihm macht- und hilflos nachzublicken.

Dumbledore hingegen und die anderen Professoren, die herbeigeeilt waren, interessierten sich in diesem Augeblick viel mehr für den Besen von Harry, beziehungsweise für das, was davon übrig war. Selbst einem Blinden musste klar sein, dass Harry keinen solch gravierenden Flugfehler gemacht haben konnte. Nicht einmal ein gescheiterter Wronski-Bluff kam in Frage.
Als man endlich einige Meter von Einschlagsort entfernt das Ende mit den Borsten fand, machte sich Moody daran, ein paar Zauber zu sprechen. Keine Minute später wandte er sich zu den anderen Professoren um, blickte sie mit seinem echten Augen an, während das andere einen Schuldigen zu erspähen versuchte, und sagte: "Es liegt ein ziemlich gemeiner Fluch auf diesem Besen. Jemand hat versucht, Mister Potter umzubringen."

Auch Hermine hatte unterdessen die Unfallstelle erreicht und während die anderen Mädchen sich kreischend daran machten, die Professoren nach Harrys Befinden und dem Unfallhergang zu befragen, machte sie selbst sich daran, die Unfallstelle ein wenig genauer zu untersuchen.

An diesem Unfall war eindeutig etwas mächtig faul, auch wenn sie nicht so recht wusste was es war. Konzentriert starrte sie auf die einzelnen Besenteile und übersah so völlig Malfoy, mit welchem sie deshalb unweigerlich zusammenstieß.
„Pass doch auf Schlammblut!"

"Mister Malfoy!", rief Madame Hooch ensetzt. "10 Punkte Abzug für Slytherin!"
Malfoy jedoch ignorierte sie. „Ich muss schon sagen, dein Kumpel hat nen spektakulären Abgang hingelegt!" er grinste sie gemein an. „Wird Zeit, dass du versuchst ihm das nachzumachen."

Wütend ballte Hermine die Fäuste schnaubte jedoch nur verächtlich und wandte sich ab. "Du bist echt das Letzte!" keifte sie und rauschte davon.

"Sie bleiben hier, Miss Granger!", rief Moody. "Und alle anderen auch. Niemand verlässt das Stadion!"
"Was haben Sie vor, Alestor?", fragte Madam Hooch.
"Jeder, der bei diesem Spiel zugegen war, wird seinen Zauberstab vorzeigen.", knurrte Moody nur, und war wieder voll und ganz Auror.
Also stellten sich alle der Reihe nach auf und schritten an Moody vorbei, der jedem Zauberstab mit den Worten "Prior Incantato!", einen Schatten des letzten Zaubers entlockte, der mit ihm gesprochen worden war.
Als Malfoy an der Reihe war, hielt er Moody hochnäsig seinen Stab entgegen und blickte den Professor herausfordernd an. Doch was da aus seinem Zaubersab quoll war eine dunkle, unförmige Wolke und Moody grinste wie ein Haifisch. "Ein Slytherin, das hätte ich mir denken können."

Malfoy jedoch warf den Zauberstab weg, als hätte er sich an ihm verbrannt. "Das war ich nicht!." protestierte er stur und kniff die Augen zusammen. "Mein Vater nimmt sie auseinander, wenn sie solche Lügen verbreiten, das schwöre ich ihnen."

Moody blicke Malfoy so finster an, dass er einen halben Meter zusammenzuschrumpfen schien. "Drohen Sie mir noch einmal mit ihrem Papa und ich werde Ihnen das nächste mal persönlich die Windeln wechseln."
Snape war indessen hinter Malfoy getreten, und legte ihm schwer beide Hände auf die Schultern. "Es gibt zwei Möglichkeiten, Draco. Sie haben ihren Zauberstab auf mysteriöse Art und Weise jemand Anderem geborgt oder die Worte "Stil" und "Raffinesse" immer noch nicht begriffen." Seine Stimme war eiskalt.

Malfoys Gesichtsausdruck veränderte sich jedoch keinen Deut. "Ich war es nicht." behauptete er stur. "Warum sollte ich denn bitte versuchen Potter umzubringen. Das erledigt der dunkle Lord doch früher oder später alleine."

Er mimte einen Gesichtsausdruck, der eher typisch für Snape war. "Ich verlange von ihnen, dass sie diese Sache aufklären Moody. Ich werde nicht zulassen, dass der Ruf meiner Familie auf solch abscheuliche Weise beschmutzt wird." Damit strich er Snapes Hand von seiner Schulter und hob seinen Zauberstab vom Boden auf.

Snape jedoch sagte noch eine Priese kälter: "Mister Malfoy. In mein Büro."

Malfoy wartete, bis Snape sich abgewandt hatte und stolzierte dann nur erhobenen Hauptes hinterher.

"Ich glaube auch nicht, dass es dieser Draco war.", brummte Moody, als die beiden Slytherin außer Hörweite waren. "So dämlich ist kein echter Malfoy."
Dumbledores Blick huschte kurz zu Hermine, doch nur so rasch, dass es kaum jemand gesehen haben konnte. "Nun, da dieser Akt des Dramas beendet ist, können sie alle das Stadion verlassen. Das Spiel wird wiederholt, sobald der Sucher der Gryffindor wieder auf den Beinen ist."

Hermine wagte sich jedoch keinen Augenblick von der Stelle sondern starrte immer noch wie betäubt auf die Besenteile. Mit einem lauten Seufzten bückte sie sich und begann die Einzelteile auf zu lesen und zu einem Häufchen zusammen zu tragen. "Da ist nicht mehr viel zu retten. Wie ihm das wohl erkläre."

"Lassen Sie das meine Sorge sein, Miss Granger.", sagte Dumbledore und lächelte freundlich. "Bringen Sie die Besenteile einfach in einer Stunde in mein Büro." Seine Augen funkelten fröhlich. "Es geht doch nichts über eine große Herausforderung, nicht wahr?"

Hermine, die schon etwas optimistischerer wirkte nickte nur lächelnd. "Wenn sie einen Moment warten, kann ich auch gleich mitkommen." schlug sie vor und mir einem Wink ihres Zauberstabes schwebte das zersplitterte Holz vor ihr in Augenhöhe. „Ich bin schon so weit."

"Ich habe noch einiges mit Alestor zu besprechen.", entschuldigte sich Dumbledore. "Kommen Sie in einer Stunde und bringen Sie Appetit auf Zitronenbrausebonbons mit."

Pünktlich wie Dumbledore ihr geheißen hatte war sie eine Stunde später vor der Fratze des Gargoyles, der den Eingang zu Dumbledores Büro verbarg, doch bereits an der hier scheiterte sie. Passwort... überlegte sie und warf unterbewusst einen Blick auf die Trümmer von Harrys Besen, welche sie sorgsam in einen Korb gelegt hatte. Sicher würde er sich freuen, wenn sie gleich seinen Besen zum ersten Krankenbesuch mitbrachte.

Eine Weile lang stand sie ratlos vor dem Wasserspeier, doch kein Passwort, was typisch für Dumbledore sein konnte, fiel ihr ein.

Vollkommen unerwartet tauchte Snape hinter ihr auf. "Nun, Miss Granger? Nicht gut im Raten?"

Hermine schreckte zusammen und wandte sich zu Snape um. "Professor?" Dann jedoch fing sie sich wieder. "Nein, raten war nie meine Stärke..." sie lächelte schwach. "Ich bevorzuge es die Dinge zu wissen.Wollen sie auch zum Direktor? Ich bin hier um ihm Harrys Besen zu bringen. Er meinte dass man noch was retten könnte."

"In der Tat. Der Schulleiter hat mich rufen lassen.", sagte er nur knapp und rief dem Gargoyle dann zu: "Grummelnde Greifenreiter!" Die Statue drehte sich beflissentlich zur Seite und offenbarte die Wendeltreppe.

Hermine die nicht so recht verstand sah ihn zunächst nur mit offenem Mund an, nickte dann aber und trat vor ihm durch die Tür. Ein ungutes Gefühl stieg in ihr auf, doch sie schob es sofort wieder zur Seite als sie Dumbledores Büro betrat. Fawkes begrüßte sie wie auch bei ihrem letzten Besuch mit einem fröhlich klingenden Aufschrei und setzte sich dieses Mal hinter Dumbledore auf eines der kleinen Fenster.

Dumbledore stand auf und lächelte vergnügt, doch irgend etwas schien ihn ebenfalls zu beunruhigen. "Setzen Sie sich, Miss Granger und langen sie kräftig zu." Zu Snape sagte er: "Das gilt freilich auch für Sie." Bei diesen Worten zwinkerte er Hermine verstohlen zu.
"Ich ziehe es heute vor, zu stehen.", erwiderte Snape mit einem falschfreundlichen Lächeln. "Sonst esse ich Miss Granger noch all die Köstlichkeiten weg."

Hermione jedoch rollte nur zu Dumbledore mit den Augen und lächelte schief. "Keine Angst Professor Snape. Ich hatte nicht vor lange zu bleiben. Harry erwartet mich sicher schon..."

Dumbledore besah sich indessen die Bruchstücke und wirkte dabei mehr amüsiert als grübelnd. "Nun, ich schätze, wir werden den Patienten retten können.", sagte er schließlich. Er nahm den Korb, schüttete die Bruchteile in einen silbernen Apparat, der viel zu klein wirkte, all das Holz aufnehmen zu können und schloss ihn. Er tippte mit dem Zauberstab gegen einen Knauf an diesem seltsamen Gerät, es gab ein knirschendes und ein klirrendes Geräusch von sich und dann war es still. Dumbledore griff hinein und zog den intakten Besen hervor, wie ein falscher Zauberer das Kaninchen aus dem Hut.
"Sehr nützlich, dieses Gerät.", strahlte der Professor und reichte Hermine stolz den Besen. "Vor allem, wenn man die Gewohnheit hat, unberechenbare Experimente zu machen."

Hermine strahle und nahm den Besen entgegen. "Danke Professor. Jetzt braucht Harry sicher keine halbe Woche, bis er wieder mit dem Ding rumfliegt." Sie machte sich bereits daran aufzustehen.

"Ich fürchte, es gibt noch eine Angelegenheit zu besprechen.", sagte Dumbledore und nun war seine Beunruhigung deutlicher spürbar. Er stützte seine Ellenbogen auf seinen Tisch und legte seine Hände zu einem Dreieck zusammen. "Wie fühlen Sie sich, seit ihrer Wiederkehr, Miss Granger?"

Sofort setzte Hermine sich wieder, legte dabei den Besen vorsichtig neben sich auf den Boden. "Ich verstehe nicht Professor." sie musterte Dumbledore ein wenig verwirrt. "Nun, wenn sie den versäumten Stoff meinen, den habe ich erstaunlich schnell nachgeholt."

"Daran habe ich nicht gezweifelt.", sagte Dumbledore und wirkte ein wenig beruhigt, als er ihre Verwirrung bemerkte. "Aber sie sind nur knapp dem Tod entgangen und waren ohne Zweifel einer Menge hässlicher Flüche ausgeliefert. Gibt es irgend welche Beschwerden, die Sie haben?"

Hermine überlegte und ihr fielen ihre seltsamen Träume ein. "Körperlich nicht." beruhigte sie ihn schließlich und warf einen unauffälligen Blick hinter zu Snape. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, wenn er ihr die ganze Zeit im Rücken stand. "Nur dass ich nachts manchmal.. nunja, ich habe Albträume." sie seufzte. "Aber ich fürchte auch das ist nicht Ungewöhnliches."

"Die wenigsten von uns finden ruhigen Schlaf, in diesen Tagen.", sagte Snape schließlich und trat neben Hermine.

Dumbledore sah ihn kurz fragend an, ließ es dann aber dabei bewenden. "Es ist mir unangenehm, das zu fragen...", sagte er schließlich. "Sie haben viel getan für Hogwards, den Orden und alle freien Zauberer. Würden Sie sich einem Test unterziehen lassen? Es ist Ihre Wahl."

Hermine, der ungutes vorschwante blickte von Dumbledore zu Snape und wieder zurück. „Ich verstehe." Sagte sie kurz angebunden lächelte jedoch nicht mehr. Sie fürchtete, dass Snape sehen könnte, wie sie sich das Mal verbunden hatte und sie zur Rede gestellt hatte und ihr wurde schlecht.
Doch was blieb ihr schon übrig? „Gut, machen sie ihren Test." Erwidertre sie schließlich mit einem hörbaren Seufzen und versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass ja auch alles sein Gutes hatte. Vielleicht hatte dieser Albtraum dann endlich ein Ende...

"Bitte verstehen Sie meine Absichten nicht falsch.", sagte Dumbledore entschuldigend. "Doch in solchen Zeiten müssen wir auf alle Tricks Voldemords gefasst sein. Severus?"
Snape setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Hermine und sah ihr prüfend in die Augen. "Ich werde jetzt Legilimentik gebrauchen, um ihre Erinnerung an Ihre Gefangenschaft zu erforschen, Miss Granger.", sagte er. Die sonst übliche Kälte in seiner Stimme schien nicht mehr da zu sein. "Sie dürfen alle anderen Erinnerungen davor und danach abschirmen, sie interessieren mich auch nicht."

Hermine nickte und kniff ihre Lippen zusammen. Noch einmal blickte sie unsicher zu Dumbledore. "Okay, ich bin bereit." sie schluckte und blickte Snape in die Augen.

Snape hob seinen Zauberstab. "Konzentrieren Sie sich auf die Zeit ihrer Gefangenschaft.", sagte er und sprach den Zauber.

Hermine tat wie ihr geheißen und schon im nächsten Moment spürte sie, wie Snape in ihrem Verstand war. Bereitwillig ließ sie die Augenblicke in der Zelle und die Unterrichtsstunden Revue passieren und endete erst in dem Moment, als Snape sie vor dem Ausgang allein gelassen hatte.

Der Schatten eines Gefühles von Zorn über ihre Erlittene Folter drang von Snape herüber. "Es tut mir Leid, dass Sie das noch einmal durchleben müssen, Miss Granger.", drang seine Stimme an ihr Ohr. "Aber es ist von entscheidender Wichtigkeit. Was ist dann geschehen?"

Hermine jedoch dachte im Moment eher an die Folter im Klassenraum, spürte deutlich, wie sie nach dem fünften bereits vor den Schülern auf dem Stuhl zusammensackte. Doch erst nach dem 10. verlor sie das Bewusstsein. Dann jedoch war es etwas ganz anderes, was sie irritierte. Ihr Mal, es brannte!
Die Verbindung brach ab und Snape zuckte zurück. Einen kurzen Augenblick sah er Hermine verwirrt an, schüttelte dann seinen Kopf um ihn zu klären und sagte dann abwesend zu Dumbledore: "Sie hat zu viel durchlitten, als das wir ihr das noch einmal antun sollten. Ich konnte keine Lüge entdecken, Schulleiter."

Hermine nickte nur und wischte sich noch immer schnell atmend den Schweiß von der Stirn. "Dann darf ich jetzt gehen?" fragte sie mit zitternder Stimme und blickte wieder zwischen den beiden hin und her.

"Natürlich.", antwortete Dumbledore mit väterlicher Stimme. "Ich bin froh, dass Sie zumindest auf diese Weise unversehrt aus Voldemords Schule entkommen sind. Vergessen Sie Harrys Besen nicht."

Hermine nickte und griff schnell nach dem Besen. Das Mal auf ihrem Arm brannte wie Feuer, doch sie verzog keine Miene. Nicht jetzt und nicht hier. Unsicher stand sie auf und blickte noch einmal zu Dumbledore. "Dann wissen sie ja wir froh ich über diese Tatsache bin." Sie nickte ihm zu. "Ich werde Harry einen schönen Gruß von ihnen bestellen, wenn es ihnen Recht ist..."

Snape war auch aufgestanden. "Wenn Sie meine Dienste nicht mehr benötigen, würde ich auch gerne gehen."

Dumbledore nickte ihm höflich zu. "Natürlich Severus."

Dann wandte er sich an Hermine. ""Selbstverständlich dürfen sie Harry einen schönen Gruß von mir bestellen. Ich werde in ein paar Stunden auch selbst mal nach ihm sehen." Dann senkte er seinen Kopf, so dass er sie über seine Brillengläser hinweg anblickte. "Ich wünsche ihnen, dass sich ihre Albträume bessern."

Hermine nickte. "Das hoffe ich auch. Auf Wiedersehen Professor."

Snape folgte Hermine auf dem Fuße, als sie das ungewöhnliche Büro des Schulleiters verließ und schritt mit ihr schweigsam die Wendeltreppe hinab. Immer noch schweigend schritten sie nebeneinander die Korridore entlang, bis sich ihre Wege trennten. In diesem Augenblick sagte Snape:
"Das mag ihnen jetzt seltsam erscheinen, aber..." Er sah sie nachdenklich an. "Es tut mir Leid, dass Sie das durchmachen mussten. Eben wie auch auf dem Friedhof."

Hermine nickte und blickte ihn an. "Wie sie sehen lebe ich noch." sie zuckte mit den Schultern. "Aber es tut trotzdem gut diese Worte von ihnen zu hören."
Snapes Mundwinkel zuckten kurz, doch dann wurde er wieder ganz der Alte. "Gräueltaten wie diese..." Er brach ab und schüttelte den Kopf. "Einen schönen Tag noch, Miss Granger." Er wandte sich in Richtung der Slytherin-Gewölbe. "Und grüßen Sie Potter von mir.", sagte er zynisch und verschwand.