Titel: Road Trip to love?

Teil: 6/?

Autor: MiyakoYamada

Pairing: Wie immer

Disclaimer: Nix aber auch gar nix gehört mir ( schnief ) und Geld kriege ich auch nich

Kommentar: Der Teil ist irgendwie kürzer geworden als der rest...

Teil 6

„DUO!!!!! HÖR AUF DAMIT!!!!"

Heero versuchte noch schneller zu laufen, aber es ging nicht. Seine Beine wurden immer schwerer und der Atem ging ihm aus. Ein paar Meter vor Duo blieb er stehen. Er musste sich mit seinen Händen an den Knien aufstützen, um genug Luft zu bekommen. Vor seinen Augen erschienen schwarze Flecken, Heero hatte das Gefühl gleich zu kollabieren.

Duo hatte sich nicht umgedreht. Er hatte nur einmal kurz zurückgeschaut und sich dann wieder dem Meer zugewandt. Er stand nur wenige Zentimeter vom Abgrund entfernt. Tränen standen ihm in den Augen, liefen seine Wangen hinab. Er wollte es doch einfach nur beenden. Warum ließ man ihn nicht in Ruhe. Er hatte es gleich gewusst. Seine Pläne waren von Anfang an schief gegangen, warum sollte es beim letzten anders sein. Die Tränen wurden immer mehr und es dauerte nicht lang, bis er das Schluchzen nicht mehr unterdrücken konnte.

Duo wusste weder ein noch aus. Nicht einmal so etwas einfaches konnte er allein zu Ende bringen. Er war ein Nichtsnutz, unfähig etwas auszuführen und wenn er es noch so lange geplant hatte. „Verschwinde! Ich will nur einmal das machen, was ich für richtig halte!!" Duo wusste, dass er nicht noch einmal zurückblicken durfte. Dann würde er es nicht mehr schaffen und das stand außer Frage. Er schloss die Augen. Heero konnte ihn nicht aufhalten. Er hatte es sich doch so fest vorgenommen. Nichts würde ihn aufhalten. Heero war wieder näher gekommen. Wenn er sich nicht beeilte, war es zu spät. Duo wollte sich nicht ausmalen, was sein würde, wenn er es jetzt nicht endlich schaffte einen Schritt über die Kante zu setzen. Er tastete sich ganz langsam heran. Nur ein paar Zentimeter trennten ihn von seinem Ziel, warum zögerte er?? Duo musste schon zugeben, dass er ein mulmiges Gefühl hatte, er hatte lange einfach nur hier gestanden und hinunter gesehen. Er hatte noch nie versucht sich etwas anzutun, er hatte Angst und viele Fragen. Ob es schmerzen würde?? Noch ein bisschen näher und noch ein kleines bisschen.

Heero hatte sich wieder etwas gefangen und war näher an Duo herangetreten. „Duo, lass den quatsch. Was soll der Mist??" Seine Augen weiteten sich als er merkte wie Duo immer näher an die Kante rutschte. Heero betete zu allen Göttern, deren Namen er mal gehört hatte, dass er Duo noch umstimmen konnte.

Duo stoppte. Was das sollte?? War das nicht eindeutig?? „Wonach sieht es denn aus, Heero. Verschwinde endlich! Ich will das hier schon seit Jahren beenden, aber immer hielt mich etwas auf. Jetzt ist Schluss damit. Ich will nicht mehr. Geh doch einfach." Heero verunsicherte ihn und das machte ihn wütend. Endlich hatte er es bis hier geschafft und jetzt??? Duo hatte schon früh daran gedacht seinem Bruder zu folgen. Seit dessen Tod war alles den Bach hinunter gegangen. Die Mutter war verzweifelt, wurde geradezu wahnsinnig und nach ein paar Jahren in einer Psychiatrischen Klinik nahm sie sich das Leben. Das hatte Duo nur erst später herausgefunden. Er hatte vor seinem ersten Start zur Erde wissen wollen, wie es ihr ging und sich in den Computer gehackt. Darin hatte er alles gelesen. Vielleicht war es besser so gewesen, denn ihre Kinder waren zum Schluss zwei Teddybären gewesen. Etwas anderes schien sie von der realen Welt nicht mehr mitbekommen zu haben.

Die ganze Zeit während seine Mutter abwesend war, war er mit seinem Vater zusammen gewesen. Nachdem sein Vater seine Arbeit verloren hatte, mussten sie ihr kleines haus verkaufen und lebten in einem Wohnwagen. Trotz dass er immer zu Hause gewesen war, hatte Duos Vater sich nicht wirklich um ihn gekümmert. Seine Familie war mit Solo und Duos Mutter gestorben und so verlebte er seinen lieber Mit Johnny Walker als mit Duo. Irgendwann reichte es Duo und er verschwand von zu Hause. Damals schon wollte er zu Solo, aber der Weg schien endlos lang und bevor er L2 verlassen konnte, wurde er beim Klauen von Nahrung erwischt und in dieses Waisenhaus gesteckt. Das war das erste Mal seit langer Zeit gewesen, dass er wieder das Gefühl von Familie bekam und so änderte er seinen Nachnamen. Er vergaß seinen Plan. Er entsinnte sich erst wieder daran, als ein paar Jahre später auch diese Familie grausam zerstört wurde. Duo hätte es fast geschafft, wenn er sich nicht ausgerechnet in das Shuttle von Prof. G geschlichen hätte. Dieser machte sich seine eigenen Pläne für den kleinen Jungen und so schaffte er es nicht zurück zur Erde, hierher wo er jetzt stand. Der Plan geriet für sehr lange Zeit in Vergessenheit. Duo wusste selbst nicht, warum er sich gerade vor ein paar Tagen wieder daran erinnert hatte, aber er fühlte sich schuldig es überhaupt vergessen zu haben, als hätte er seine Familie verraten.

Heero beobachte Duo wie er lange einfach nur da stand. Vielleicht würde er ja nun endlich zurücktreten? Er schien mit sich zu ringen und das machte Heero Hoffnung. Als Duo sich plötzlich nach vorne neigte, reagierte Heero geradezu instinktiv. Er schoss vor, griff sich Duo und riss ihn zurück. Duo schien einen kurzen Moment zu brauchen, um dies zu realisieren und fing dann an um sich zu schlagen, auf Heero zu fluchen. Heero hatte alle Mühe ihn festzuhalten, denn Duo war stark und einige Hiebe und Tritte trafen Heero hart. Duo wurde fast hysterisch, Tränen liefen über seine Wangen und er brüllte was seine Lungen herzugeben schienen. Heero wartete einen Moment, aber Duo schien sich überhaupt nicht zu beruhigen, also tat er das einzige was ihm einfiel: er schlug zurück. Nun schlug er nicht mit voller Kraft, er wollte Duo schließlich nicht unnötig wehtun, aber dieses Gehabe war unakzeptabel. Aber es schien die einzige Sprache zu sein, die Duo im Moment zu verstehen schien, denn dieser wurde plötzlich still, sah mit weit aufgerissenen Augen zu Heero hinauf und hielt sich die gerötete und anschwellende Wange.

„Jetzt reiß dich mal zusammen!! Was glaubst du, was du tust? Hast du einmal nachgedacht??!!" Heero war begeistert, denn nun war er auch noch stinksauer und das würde bei den beiden Sturköpfen zu nichts führen. Aber es war jetzt eh zu spät, denn er hatte es ja schon herausgeschrieen.

Duos Augen funkelten. „Ich habe schon so lange gedacht, ich habe keine Lust mehr zu denken. Ich lass mich auch von dir nicht auf halten, Heero Yuy. Geh von mir runter oder du wirst es bereuen!!" Wieder fing er an zu kämpfen, doch diesmal behielt Heero die Überhand und nach einer weiteren Ohrfeige war Duo wieder still.

Die Wut in Heero war verflogen und Verzweiflung machte sich in ihm breit. Er musste Duo doch überzeugen können. „Hast du mal an die gedacht, die du hier lässt. Was ist mit Quatre und den anderen, mit Linda, was ist mit....was ist mit mir??"

Nun traten die Tränen auch in Heeros Augen. Er wusste nicht, was er nun sagen sollte. Er hatte in den letzten Tagen gemerkt, wie sehr ihm Duo doch gefehlt hatte und dass er am liebsten nicht mehr gegangen wäre und als er Duo da hatte stehen sehen, war es zuviel gewesen. Da hatte er gewusst, dass er sich in Duo verliebt haben musste. Er wollte, konnte nicht mehr ohne ihn sein. Er wollte Duo bei sich haben, er sollte bei ihm bleiben. Wenn er Duo das nur klar machen könnte.

Dieser sah ihn jetzt geschockt an. Heeros Tränen waren auf seine Wange gefallen. Was sollte das bedeuten? Was meinte Heero damit? Duo war verwirrt, so eine Reaktion, hatte er bei Heero noch nie gesehen. Er wusste nicht, was er machen sollte. Duo wollte ihm etwas sagen, aber seine Stimme war leise und kraftlos. „Heero, ich..."

Heero legte einen Finger über Duos Lippen. „Shh, es ist okay. Bitte geh nicht okay. Ich brauch dich hier. Ich...ich möchte, dass du bei mir bleibst, ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll. Ich glaube, ich...ich hab mich in dich verliebt. Bitte geh nicht."

Heero ließ von Duo ab und setzte sich neben diesen. Er konnte Duo jetzt nicht mehr in die Augen sehen. Jedenfalls nicht im Moment. Er hatte etwas gesagt, was er gar nicht hatte erwähnen wollen, aber nun war es raus, er konnte es nicht mehr ändern. Im Moment würde er sich am liebsten verkriechen. Er wollte nicht wissen, wie Duo reagierte, er konnte es nicht ertragen. Natürlich wollte Duo nicht bei ihm bleiben, sonst hätte er diese ganze Aktion ja gar nicht begonnen. Heeros Kopf lag auf seinen Knien, die Arme fest darum geschlungen. Er war fertig mit den Nerven. Er hatte Duo retten wollen, aber hatte keine Ahnung, ob ihm das so gelungen war. Vielleicht hatte er jetzt erst recht alles kaputt gemacht. Selbst wenn Duo jetzt nicht sprang, so würde er sich bestimmt abwenden. Er hatte einen Freund gerettet und doch verloren.

So saßen sie dort und schwiegen sich an. Keiner der beiden wusste, wie lange sie so gesessen hatten, Minute um Minute verstrich und keiner wusste, wie es nun weitergehen sollte. In Duos Kopf schwirrten die Gedanken, der Sprung völlig vergessen. Er versuchte herauszufinden, was Heero gesagt hatte und vor allem, wie er es gemeint hatte. Schon wieder hatte er alles durcheinander gebracht. Heero Yuy... er war doch geradezu froh gewesen, als sie sich nach dem Krieg getrennt hatten. Zu sehr hatten sich seine Gedanken um diesen einen Japaner gedreht. Er hatte es immer für sich behalten können und niemals war es in den Weg gekommen, immer hatte er sich zusammengerissen. Damals hatte er sich vorgenommen aus ihm wieder einen richtigen Menschen zu machen. Er hatte immer gewusst, dass Heero irgendwo tief im Inneren Mensch sein wollte, aber Duo hatte es nie geschafft sie wieder zu erwecken. Nach dem Krieg hatte er es endlich geschafft sich von diesen Gedanken zu trennen und wieder an sich und seine eigene Zukunft zu denken. Er hatte Heero abgeschrieben, aber innerlich schien es ihm jetzt nicht mehr so, als hätte er es überwunden. Heero so wieder zu treffen, völlig verändert, lebensfroher als Duo es wahrscheinlich jemals gewesen war, hatte Duo schockiert. Er hatte sich gefreut aber gleichzeitig war er traurig gewesen, denn er wusste, dass es nicht sein Verdienst gewesen war. Es machte ihn fertig, dass Heero das geworden war, was Duo immer gespielt hatte, und was er um jeden Preis hatte sein wollen. Wieder kamen in ihm Gedanken auf, die ihn zweifeln ließen, ob er jemals glücklich gewesen war, ob er es jemals sein könnte. Er war frustriert, denn er konnte sich wieder mal nicht zusammenreißen, als sich abermals Tränen in seinen Augen bildeten und seine Wangen hinab liefen. Leicht amüsiert dachte er daran, was Wufei jetzt wohl von ihm denken mochte und war sich sicher, dass er es doch nicht wissen wollte. So weinte er einfach vor sich hin, es war eh zu spät es noch zu ändern.

Neben ihm schwelgte Heero eher in düsteren Gedanken. Er sah sein ‚neues' Leben gerade den Bach herunter gehen und fragte sich tatsächlich, ob er es sich nicht anders überlegen und ebenfalls die Klippe herunter springen sollte. Im Moment wünschte er sich ein sehr tiefes Loch, in das er sich verkriechen konnte. Er hatte das Gefühl hier nicht mehr sitzen zu können, neben dem Mann, dem er gerade so gut wie seine Liebe gestanden hatte, aber er konnte sich nicht rühren, sein Körper fühlte sich geradezu taub an.

Er blickte apathisch nach vorn, nahm alles nur verschwommen wahr, alles schien wie Watte, doch er bemerkte, wie Duo sich neben ihm rührte.

Er ging an ihm vorbei wieder zur Kante hinüber. In Heero machte sich wieder eine gewisse Panik breit und so stand er schnell auf und sah zu Duo hinüber. Er war sich nur nicht sicher, ob er es noch einmal schaffen würde, Duo abzuhalten.

Duo für sich, hatte einen Entschluss gefasst. Er hätte nie gedacht, dass er einmal auf einen Ratschlag hören würde, von einer Person, die genau das Gegenteil dazu darstellte. Wufei hatte ihm mal gesagt, dass man seine Vergangenheit hinter sich lassen müsste, woraufhin Duo lachen musste. Nicht, dass er sich über Wufei hatte lustig machen wollen, aber so etwas gerade von ihm zu hören, der doch derjenige zu sein schein, der am meisten von allen in seiner eigenen Vergangenheit gefangen schien.

Aber er kam mehr und mehr zu dem Gedanken, dass er Recht gehabt hatte.

„Duo??" Heero hörte sich fertig an und Duo zuckte unbewusst zusammen. Solch eine Ton hatte er noch nie zuvor in Heeros Stimme gehört, was aber nur ein Grund mehr für ihn war seinen Entschluss noch ernster zu nehmen. So klang seine Stimme fest und stark.

„Weißt du Heero, ich wollte seit ich klein war hierher, um meinem Bruder zu folgen. Aber immer kam mir etwas dazwischen. Jetzt habe ich es so weit geschafft und doch hindert mich wieder etwas, hinderst du mich daran. Ich war so sicher, dass ich es endlich schaffen würde. Am Ende des Krieges hätte ich nie gedacht, dass du dich ändern könntest, ich hatte doch so viel versucht, aber ohne Erfolg. Und jetzt stehst du hier, lebendiger als ich es je war und erzählst mir vom Leben. Es hätte anders herum sein sollen. Aber es kommt nicht immer, wie man es möchte nicht wahr?"

Heeros Panik nahm zu, denn plötzlich war da nicht nur das Kliff, sondern auch das Messer in Duos Hand. Heero war erstaunt, dass Duo es immer noch bei sich trug. Er frage sich, was er damit vor hatte, aber er brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten.

„Jemand hat mal zu mir gesagt, dass es sinnlos ist seiner Vergangenheit hinterher zutrauern. Ich hab es nicht geglaubt, bis jetzt." Damit verstärke er seinen Griff um das Messer, atmete tief ein und schnitt einmal kräftig zu.

Er hörte wie Heero entsetzt seinen Namen rief. Es war zu spät, seine Vergangenheit hielt er nun in seinen Händen. Es blieb nur noch eins zu tun. Noch einmal atmete Duo tief durch, holte weit aus und warf. Wiederum lief eine einzelne Träne seine Wange hinunter.

Heero traute seinen Augen nicht. Er konnte nicht glauben, dass Duo so etwas getan hatte. Ein kräftiger Schnitt und er hatte seinen Zopf in seiner Hand gehalten. Nur Sekunden später hatte er ihn ins Meer geworfen. Duo hatte wieder alles sehr wörtlich genommen, er hatte seine Vergangenheit über Bord geworfen. Nun wehten die nur noch schulterlangen, braunen Haare wild im Wind, so dass man von Duos Gesicht nicht mehr viel sehen konnte.

Heero selbst war verwirrt. Doch ihm bleib keine Zeit um nachzudenken, denn Duo drehte sich zu ihm um, und hatte wieder das Wort ergriffen.

„Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass du jemals so etwas zu mir sagen würdest. Nicht Heero Yuy. Ich hatte aufgegeben und nach dem Krieg war ja eh alles neu und anders. Und da tauchst du wieder auf und alles, was ich dir vorgeworfen habe, verpufft plötzlich. Du bist so anders. Es klingt jetzt echt doof, aber du bist so nett geworden. Du bist so, wie ich es immer erträumt hatte, so wie ich mich dir vorgestellt habe."

Er kam auf mich zu und es erschien ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Nur Zentimeter entfernt blieb er stehen.
"In den alten Heero hatte ich mich verknallt, aber in den neuen Heero, habe ich mich richtig verliebt." Bevor Heero reagieren konnte, war Duo noch näher gekommen und hatte seine Lippen auf Heeros gelegt.

Der Kuss schien ewig anzuhalten, aber keiner der beiden dachte auch nur entfernt daran, ihn jemals zu beenden. Die Angst war zu groß, dass dieser Moment nicht halten würde, dass alles vorbei wäre, wenn sie sich nun trennten. Aber nach einer Weile gaben sie sich wieder ein paar Zentimeter Platz. Der Atem ging ein wenig schneller.

Duos Sicherheit war immer noch da, aber er musste es einfach wissen. „Meinst du wir könnten es schaffen...zusammen?"

Nun war es an Heero zu Lächeln. „Zusammen? Bestimmt. Ich bin bereit alles zu versuchen."

„Dann sind wir schon zu zweit."

Beide mussten lachen. „Duo, meinst du...meinst du, wir können zurück gehen? Ich habe Hunger, außerdem kitzeln deine Haare in meiner Nase. Und ich glaube, ich muss jetzt erst mal sitzen und den Schock verdauen."

Duo nickte nur stumm, ergriff Heero rechten Arm und zusammen gingen sie zurück zum Haus. Duo musste Heero zustimmen, er hatte auch einen riesigen Hunger.

Tbc...