Kapitel 1 – Wie alles begann
Rückblick: Sieben Jahre zuvor
Die Glocken der Kirche St. Frances läuteten und lockten die Gemeinde zusammen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Unter den Gästen befand sich auch Hermione Granger, die, nachdem ihre Eltern gestorben waren, katholisch geworden war. Dies gab ein Gefühl von Sicherheit und Halt, den sie mit ihren 19 Jahren gut brauchen konnte. Ihrer Meinung waren ihre Eltern einfach zu früh gegangen. Sogar ihre Großeltern waren noch da. Warum mussten sie auch unbedingt an Weihnachten, wo alle Straßen so gut wie zugeschneit und somit undurchdringlich waren, auf die Idee kommen sie in London zu besuchen? Sie wäre wohl auch diesen einen Heiligabend ohne sie zurecht gekommen.
Wie sehr sie diese Gedankengänge hasste. Sie verfolgten sie überall in ihren Träumen, wo ging und stand und führten sie auf ihrem Weg heraus aus der Bedürftigkeit nach Schutz keinen Schritt weiter. Der mütterliche Schutz und die väterliche Unterstützung fehlten ihr immer noch schmerzhaft.
Sobald sie in der Bank saß, fiel alle Unruhe der letzten Tage von ihr ab. Die Gelassenheit und Hingabe eines Gottesdienstes halfen ihr, sich zu finden. Nichts störte sie, denn niemand würde wagen diese Meditation zu zerreißen.
Sie genoss die Predigt und nach den Fürbitten und Segenswünschen blieb sie noch einen Moment sitzen. Die Stille, die jetzt den ganzen Raum zu erfüllen schien drückte sich auch auf ihre Ohren und umfing sie noch ein letztes Mal bis sie endgültig für ein paar Tage in die Alltäglichkeit entschwinden würde. Als sie seufzend aufstand und sich in Richtung Ausgang wandte und den Blick noch einmal schweifen ließ, musste sie abrupt stehen bleiben. Eine schwarze Gestalt mit blassem Gesicht saß mit geschlossenen Augen in einer der hinteren Bänke im Schatten einer massigen Säule.
Sie brauchte nicht lange um zu realisieren, wen sie da sah. Es war Severus Snape. Was zum Teufel tat der hier? ,Hey, Hermi-Baby, bevor du dir selbst dumme Fragen, solltest du erstmal deinen Hintern hier raus bewegen', dachte sie bei sich und folgte auch ihrer inneren Stimme.
Als sie vor dem Portal stand, nahm sie sich spontan vor, auf ihn zu warten. Und sie hatte diesen Gedanken kaum innerlich in Worte gefasst, da rauschte er auch schon heraus.
Er seinerseits bemerkte sie gar nicht und lief einfach weiter. Da sie nicht wie der kleine alleswissende Teenager wirken wollte, schwieg sie. Nachdenklich ging sie zurück auf den Campus in ihre kleine, enge Studentenwohnung. Die Kälte war in jeden noch so kleinen Winkel, in jedes kleinste Kämmerchen vorgedrungen. Diese Kälte umfing sie noch als sie im Bett lag.
Der nächste Tag war ein Sonntag und, da sie die Morgen gerne dösend oder lange und ausgiebig frühstückend genoss, war sie am Tag zuvor in die Abendmesse gegangen.
Als das erste fade, graue Licht ihre Augenlider erreichte, stand sie auf und machte sich fertig um frühstücken zu gehen. Dies wollte sie im Tropfenden Kessel tun und danach wollte sie einkaufen gehen. Den Weg legte sie zu Fuß zurück auch wenn die Kälte ihr die Nase zufrieren ließ und die Finger zum Erstarren brachte.
Die Glocke über der Tür erklang ganz silberzart, als sie eintrat und mit einem freundlichen Nicken alle bekannten Gesichter bedachte. „Miss Granger, wie schön sie wieder hier zu sehen. Ein englisches Frühstück?", fragte Tom fröhlich grinsend. „Guten Morgen. Sehr gern und den Tee wie immer." Sie freute sich, wieder erkannt zu werden. Wieder fiel ihr die dunkle Gestalt, die beim Klang ihres Namens den Kopf in die Höhe hatte schießen lassen nicht auf.
Sooooo… das wäre also das erste Kapitel freu. Hoffe es gefällt euch. Vielleicht kommt morgen ein neues. Oder übermorgen.
Alles Liebe
Eure LastUnicorn4life
