Am darauf folgenden Morgen als Harry aufwachte, sah er auf seinen Wecker und konnte erkennen, dass es gerade einmal fünf Uhr morgens war.
Harry drehte sich noch einmal um, aber er konnte nicht mehr einschlafen, also beschloss er etwas in seinen Schulbüchern zu lesen.
Harry musste wirklich langweilig sein, denn wer lernt den schon freiwillig in den Ferien? Jedem das seine.
Er griff unter das lose Dielenbrett wo er wie jedes Jahr seine Schulsachen aufbewahrte.
Harry griff nach irgendeinem Buch, aber er wusste nicht wirklich welches er gerade in der Hand hatte. Umso größer war der Schock, als es sein Zaubertränkebuch war – Zaubertränke war übrigens Harrys Lieblingsfach! (Ironie)
Etwas enttäuscht betrachtete Harry das Buch, denn er wusste, dass Snape nur Schüler mit einem Ohnegleichen in seinen UTZ-Kurs aufnahm, aber Harry hatte gerade einmal ein Erwartungen übertroffen.
Sein Traum ein Auror zu werden wurde durch diesen einen Brief komplett zerstört. Harrys Laune verschlechtere sich schlagartig. Ihm war es egal, er musste sich aber eingestehen, dass er sehr sauer war, aber das half ihm auch nichts mehr. Er wollte um jeden Preis Auror werden, vielleicht hatte er eine Chance.
„Bitte, Snape würde mir nie eine Chance geben", flüsterte Harry.
Snape hasste Harry von dessen erstem Schuljahr an und es nutzte auch nichts mehr, jetzt noch zu jammern, was vorbei war, war vorbei.
Jedoch öffnete Harry das Buch und las darin.
Harry wusste nicht wie spät es war, denn er sah nicht auf seinen Wecker.
Harry hatte sich durch einen großen Teil des Buches gearbeitet, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde – es klopfte an seiner Tür.
„Essen ist fertig."
Harry legte das Buch beiseite und ging widerwillig in die Küche.
„Hey, da ist besetzt", sagte Stacey, als Harry sich setzen wollte.
„Von wem?", fragte Harry.
„Auf jeden Fall sitzt du nicht hier", antwortete sie schnippisch.
„Setz dich dort hin", fauchte Onkel Vernon und zeigte auf die Theke in der Küche.
„Nein", sagte Stacey.
„Nein?", fragten die Dursley im Chor.
„Ich will nicht, dass er, während wir essen, hier in diesem Raum ist", antwortete sie.
„Aber er muss doch essen", sagte Vernon, wo ihm der Gedanke sicherlich gefiel, Harry nicht beim Essen dabei zu haben.
„Aber ich habe keine Lust mir den Appetit verderben zu lassen, wenn er anwesend ist."
„Du musst doch gar nicht essen, du siehst auch so schon genug gefüttert aus", dachte sich Harry und verließ dann die Küche.
„Komm zurück!", schrie Onkel Vernon ihm hinterher. Harry machte aber keine Anstalt sich umzudrehen.
„Wenn du nicht sofort her kommst kracht es, aber gewaltig!", schrie Onkel Vernon und erhob sich von seinem Sessel.
„Ich habe gesagt, dass du beim Essen bleiben sollst."
„Habe keine Lust", antwortete Harry beiläufig.
„Ich habe dir ......"Onkel Vernon wurde das Wort abgeschnitten.
„Ich will aber nicht, dass er hier ist, dass habe ich doch schon erwähnt, aber bitte, wenn Sie möchten dass er hier bleibt, dann werde ich gehen."
„Nein, bleibe hier, der geht", warf Dudley ein.
Onkel Vernon wusste, dass es keinen weiteren Sinn machte zu diskutieren.
„Verschwinde! Ab in dein Zimmer!"
Harry befreite sich aus seinem Griff und sprintete die Treppe hinauf in sein Zimmer und verschloss es.
Harry konnte es nicht fassen, zuerst war sie so freundlich, aber man sollte sich nie auf den ersten Eindruck verlassen.
„Zu früh gefreut", dachte er bei sich. „Ich wusste, dass Dudley nicht so eine Freundin hat, dass wäre doch zu schön gewesen. Man sollte sich auf keinen Fall auf den ersten Eindruck verlassen. In diesem Beispiel sieht man es besonders."
Die Dursleys sahen sich alle gegenseitig an und waren sprachlos.
Aber sie füllten ihre Teller und begannen zu essen. Nachdem das Frühstück beendet war, setzten sich Dudley und Stacey ins Wohnzimmer und schalteten den Fernseher ein, Onkel Vernon las Zeitung und Tante Petunia machte den Abwasch und räumte alles auf.
„Was hat sie?", fragte Tante Petunia ihren Mann.
„Keine Ahnung", antwortete Vernon. „Sie wird schon in Ordnung sein, denn Dudley sah nicht mal überrascht aus. Vielleicht hat sie so ein Temperament."
„Du hast wahrscheinlich recht", antwortete sie.
Der Tag kam und ging, genauso wie die restliche Woche.
Harry war bei keinem einzigen Essen der Dursleys mehr dabei. Meistens hatte er das Essen in seinem Zimmer, durch die Hundeklappe bekommen.
Harry fühlte sich wie in einem Gefängnis, aber wenigsten konnte er Lupin und die anderen Ordensmitglieder anrufen und ihnen sagen, wie es ihm geht. Natürlich sagte er nichts, wie es ihm wirklich ging, aber man konnte nichts machen. Er wollte nicht, dass sie wegen einer solchen Lappalie hier auftauchten.
Endlich war der Tag gekommen, an dem Stacey wieder nach Hause fuhr. Für Harry der schönste Tag der Woche, denn er konnte es kaum erwarten, dass sie endlich verschwunden war.
In dieser kurzen Zeit hatte er eine Art Hass gegen sie entwickelt. Dudley mochte sie noch mehr als zuvor, denn jeder der Harry so sehr drangsalieren konnte, war sein bester Freund und das sie sich schon kannten, machte es noch leichter.
Harry ging nicht aus seinem Zimmer um sich von ihr zu verabschieden, aber er verfolgte alles durch sein Fenster.
Er war aber darauf bedacht, nicht gesehen zu werden.
Alle Dursleys stiegen ins Auto und fuhren fort. Harry war also wieder einmal alleine im Haus der Dursley.
Als er das Auto um die Ecke biegen sah, nahm er Hedwig die Decke weg, die sehr froh darüber schien. Harry gab ihr für ihr Benehmen mehrere Kekse, aber mir bedauern stellte er fest, dass sie leer waren.
Er zeigte Hedwig die Schachtel, sie schmollte, als sie das Innere der Schachtel sah.
„Ich verspreche dir, dass du noch viele bekommen wirst, aber zuerst muss ich in die Winkelgasse. Einverstanden?"
Hedwig zwickte ihm zum Einverständnis sachte in den Zeigefinger.
Langsam streichelte er ihr über das Gefieder, sie schien es zu genießen. Harry dachte gar nicht mehr daran und öffnete ihren Käfig. Sofort flatterte Hedwig begeistert in seinem Zimmer umher. Harry schaute ihr begeistert nach.
Sie flog elegant und grazile, ihre Bewegungen waren so sanft. Harry erinnerte sich daran, wie er sich fühlte, wenn er fliegen konnte. Den ganzen Sommer über nie ein Quidditch, kein Flug mit seinem Besen.
So ging es sicher auch Hedwig. Sie fühlte sich wohl, dass sie endlich wieder ihre Flügel ausbreiten konnte.
Die Erinnerung an seinen Besen ließ in sich erinnern, dass in diese ‚Umbridge-Kuh', wie sie gerne genannt wurde, beschlagnahmt hatte. Harry wollte seinen Besen um jeden Preis zurück, aber er konnte nichts dagegen tun, er war weg und er wusste nicht, wie er ihn wieder zurückbekommen sollte.
Der Feuerblitz war das Einzige, das ihm Wertvoll war, dass, was er vor drei Jahren von seinem Paten bekommen hatte.
Die Erinnerung an seinen Paten ließ ihn traurig werden. „Wieso ist er nur gestorben? Ich hätte es verhindern können! Ich bin an allem Schuld! Ich hätte sogar meine Freunde gefährden können und was ist mit dieser Prophezeiung? Ich will nicht, ich kann nicht."
Ein Schicksal, dass ein knapp sechzehn Jahre alter Junge auf sich hatte, konnte sich kein einziger erwachsener Mensch vorstellen.
Die Prophezeiung, die ihm Dumbledore letztes Jahr zeigte, würde seines oder das Schicksal von Voldemort bezeichnen.
Dieses Schicksal würde keiner gerne haben, niemand will gerne über Tot oder Leben entscheiden, aber was sollte er tun? Harry wollte nicht mehr er selbst sein, aber es hatte keinen Zweck, Voldemort und seine Todesser würden ihn früher oder später irgendwo finden.
Er hatte es niemandem erzählt, was er gehört beziehungsweise gesehen hatte. Niemand wusste von dieser Prophezeiung, vielleicht die Ordensmitglieder, aber keiner seiner Freunde, Harry hatte niemandem etwas gesagt.
Harry konnte es ihnen nicht sagen, er wollte niemanden in Gefahr bringen, es waren schon zu viele seinetwegen gestorben, dies würde nicht noch ein weiteres Mal geschehen.
Während Harry in seinen Gedanken schwelgte, bemerkte er nicht, dass genau in diesem Moment die Dursleys wieder zurückkamen.
Als jemand an seiner Tür klopfte wurde er hellhörig, aber wollte jetzt niemanden sehen.
„Was ist?"
„Nicht in diesem Ton", sagte Onkel Vernon und öffnete die Tür. „Stacey ist wieder zu Hause und du sollst runter zum Essen."
„Keine Lust."
„Deine Tante will aber dass du runter kommst."
„Ich habe aber keinen Hunger."Harry betonte jedes Wort.
Onkel Vernon schloss die Türe hinter sich, was ziemlich laut war. Harry konnte Onkel Vernon bis hinunter fluchen hören.
Früher hätte sich Harry für solch eine Frechheit eine saftige Strafe geholt, aber jetzt war alles anders – Verändert!
