Kapitel 17 - Die letzte Ruhestätte?
Ich blickte mich weiter vorsichtig um. Unbewusst bewegte ich mich so leise, als fürchtete ich, jemanden durch ein unbedachtes Geräusch auf uns aufmerksam zu machen. Selbst den Atem hielt ich für einige Augenblicke an. Die Luft im Haus war alt und roch nach feuchtem Holz und Staub. In den Zimmerecken hatten sich Spinnweben ausgebreitet, doch bei weitem nicht in dem Umfang, wie es nach 12 Jahren eigentlich hätte sein können.
Eine seltsame Atmosphäre herrschte. Kein Laut drang an mein Ohr und die eisige Temperatur lies mich frösteln.
"Alles in Ordnung?" fragte Andrei in einem besorgten Ton.
Ich nickte. "Es geht mir gut." Das war nicht einmal gelogen. Trotz der unheimlichen und ungastlichen Ausstrahlung des Hauses fühlte ich mich doch nicht unwohl. Ich fühlte mich im Gegenteil kräftiger, als in den letzten Tagen.
"Und wohin jetzt?" fragte Andrei, nachdem wir eine Weile dagestanden und uns umgesehen hatten. Ich zuckte die Achseln. "Das weiß ich nicht, Lageplan gab's leider keinen gratis dazu. Wir müssen uns einfach umsehen. Allzu schwer kann das nicht sein, wir müssen ja lediglich darauf achten die Wachen draußen nicht zu alarmieren."
"Na schön... wo würdest du etwas verstecken, dass in den falschen... pardon.. in den richtigen Händen die Welt beherrschen könnte?"
"Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen." zischte ich. "Wir müssen auf jeden Fall sehr aufmerksam sein. Es ist gut möglich, dass das Versteck durch einen Geheimgang oder irgend eine alberne religiöse Barriere geschützt wird."
"Über religiöse Barrieren mache ich mir weniger Sorgen... aber was ist, wenn hier wirklich Fallen eingebaut wurden von denen du nichts weißt? Ich bin da nicht so wählerisch, eine Selbstschussanlage mit einer Armbrust würde schon reichen um mich zu töten."
"Tja... dann bist du wohl besser sehr vorsichtig, nicht wahr Andrei? Wir wollen ja nicht, dass dir etwas zustößt." Ich klopfte ihm auf die Schulter und machte mich auf den Weg in die große Halle von wo aus ich die Suche beginnen wollte.
Seltsam... wieso hatte ich das eigentlich zu Andrei gesagt? Es sollte nur eine kleine Neckerei sein, aber der Klang meiner Stimme war sehr viel schärfer ausgefallen, als ich es beabsichtigt hatte. Ich schüttelte den Kopf, jetzt war wirklich nicht die Zeit um sich Gedanken um solche Feinheiten zu machen. Andrei wusste, wie ich es gemeint hatte, da war ich mir sicher.
Das Geräusch meiner Stiefel auf dem Marmorboden hallte laut durch die Grabesstille des Hauses. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren. Da es keinerlei brauchbaren Hinweis auf die letzte Ruhestätte meines Meisters gab, war die einzig logische Möglichkeit das Haus systematisch ein Zimmer nach dem anderen zu durchsuchen. Aber das war leichter gesagt als getan in einem Haus das schon mehr ein Schloss war.
Ich beschloss, die Suche in den Kerkergewölben zu beginnen und mich langsam Stockwerk um Stockwerk nach oben zu arbeiten. Vorsichtig stieg ich die ausgetretenen Stufen der Treppe nach unten, da ich es noch nicht gewagt hatte eine Fackel zu entzünden solange ich in Sichtweite irgendeines Fensters war. Als ich schließlich wohlbehalten am Fuß der Treppe angekommen war und vor neugierigen Blicken geschützt, holte ich dies nach. Ein langer Gang führte geradeaus ins Dunkel.
Ich konnte das leise Tropfen von Wasser hören. Es war keine Überraschung, in dem feuchten Gang. Wenn ich die Fackel hob, konnte ich Schimmel an der Decke erkennen. Es widerstrebte mir zu glauben, mein Meister könnte an einem derartigen Ort untergebracht sein. Sosehr das Pack hier ihn auch gefürchtet haben mochte, mit der Furcht ging auch ein Respekt einher, der eine derartige Demütigung nicht zugelassen hätte. Denn auch wenn sie es nicht zugaben, so fürchteten sie doch seine Wiederkehr. Wozu sonst die Wachen und das Geheimnis um die so genannte letzte Ruhestätte?
Nachdem ich im Kerker nichts finden konnte, dass irgendwie auffällig oder ungewöhnlich war, kehrte ich wieder in die Halle zurück. Dort traf ich auf Andrei.
"Hast du irgendetwas entdeckt?"
Andrei schüttelte den Kopf. "Nein, gar nichts. Zumindest nichts, dass uns weiterhelfen würde. Stell dir nur vor, die haben hier eine eigene Kapelle, obwohl die Kirche des Dorfes nur über den Marktplatz liegt. Naja... vermutlich war sie nicht angemessen genug für Leute von 'königlichem Geblüt'." Andrei zog eine Grimasse die deutlich machte, was er von dieser Art Menschen hielt.
Seine Worte hallten in meinem Kopf wieder. 'eine eigene Kapelle' flüsterte es unablässig. Ein plötzlicher Schwindel überfiel mich. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, dann war es wieder vorbei und ich konnte nicht einmal sagen ob es wirklich passiert war oder ob ich es mir nur eingebildet hatte. Mein Gefühl sagte mir, dass wir die Kapelle einer zweiten Untersuchung unterziehen sollte.
"Andrei, zeig mir die Kapelle."
Ich blickte mich weiter vorsichtig um. Unbewusst bewegte ich mich so leise, als fürchtete ich, jemanden durch ein unbedachtes Geräusch auf uns aufmerksam zu machen. Selbst den Atem hielt ich für einige Augenblicke an. Die Luft im Haus war alt und roch nach feuchtem Holz und Staub. In den Zimmerecken hatten sich Spinnweben ausgebreitet, doch bei weitem nicht in dem Umfang, wie es nach 12 Jahren eigentlich hätte sein können.
Eine seltsame Atmosphäre herrschte. Kein Laut drang an mein Ohr und die eisige Temperatur lies mich frösteln.
"Alles in Ordnung?" fragte Andrei in einem besorgten Ton.
Ich nickte. "Es geht mir gut." Das war nicht einmal gelogen. Trotz der unheimlichen und ungastlichen Ausstrahlung des Hauses fühlte ich mich doch nicht unwohl. Ich fühlte mich im Gegenteil kräftiger, als in den letzten Tagen.
"Und wohin jetzt?" fragte Andrei, nachdem wir eine Weile dagestanden und uns umgesehen hatten. Ich zuckte die Achseln. "Das weiß ich nicht, Lageplan gab's leider keinen gratis dazu. Wir müssen uns einfach umsehen. Allzu schwer kann das nicht sein, wir müssen ja lediglich darauf achten die Wachen draußen nicht zu alarmieren."
"Na schön... wo würdest du etwas verstecken, dass in den falschen... pardon.. in den richtigen Händen die Welt beherrschen könnte?"
"Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen." zischte ich. "Wir müssen auf jeden Fall sehr aufmerksam sein. Es ist gut möglich, dass das Versteck durch einen Geheimgang oder irgend eine alberne religiöse Barriere geschützt wird."
"Über religiöse Barrieren mache ich mir weniger Sorgen... aber was ist, wenn hier wirklich Fallen eingebaut wurden von denen du nichts weißt? Ich bin da nicht so wählerisch, eine Selbstschussanlage mit einer Armbrust würde schon reichen um mich zu töten."
"Tja... dann bist du wohl besser sehr vorsichtig, nicht wahr Andrei? Wir wollen ja nicht, dass dir etwas zustößt." Ich klopfte ihm auf die Schulter und machte mich auf den Weg in die große Halle von wo aus ich die Suche beginnen wollte.
Seltsam... wieso hatte ich das eigentlich zu Andrei gesagt? Es sollte nur eine kleine Neckerei sein, aber der Klang meiner Stimme war sehr viel schärfer ausgefallen, als ich es beabsichtigt hatte. Ich schüttelte den Kopf, jetzt war wirklich nicht die Zeit um sich Gedanken um solche Feinheiten zu machen. Andrei wusste, wie ich es gemeint hatte, da war ich mir sicher.
Das Geräusch meiner Stiefel auf dem Marmorboden hallte laut durch die Grabesstille des Hauses. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren. Da es keinerlei brauchbaren Hinweis auf die letzte Ruhestätte meines Meisters gab, war die einzig logische Möglichkeit das Haus systematisch ein Zimmer nach dem anderen zu durchsuchen. Aber das war leichter gesagt als getan in einem Haus das schon mehr ein Schloss war.
Ich beschloss, die Suche in den Kerkergewölben zu beginnen und mich langsam Stockwerk um Stockwerk nach oben zu arbeiten. Vorsichtig stieg ich die ausgetretenen Stufen der Treppe nach unten, da ich es noch nicht gewagt hatte eine Fackel zu entzünden solange ich in Sichtweite irgendeines Fensters war. Als ich schließlich wohlbehalten am Fuß der Treppe angekommen war und vor neugierigen Blicken geschützt, holte ich dies nach. Ein langer Gang führte geradeaus ins Dunkel.
Ich konnte das leise Tropfen von Wasser hören. Es war keine Überraschung, in dem feuchten Gang. Wenn ich die Fackel hob, konnte ich Schimmel an der Decke erkennen. Es widerstrebte mir zu glauben, mein Meister könnte an einem derartigen Ort untergebracht sein. Sosehr das Pack hier ihn auch gefürchtet haben mochte, mit der Furcht ging auch ein Respekt einher, der eine derartige Demütigung nicht zugelassen hätte. Denn auch wenn sie es nicht zugaben, so fürchteten sie doch seine Wiederkehr. Wozu sonst die Wachen und das Geheimnis um die so genannte letzte Ruhestätte?
Nachdem ich im Kerker nichts finden konnte, dass irgendwie auffällig oder ungewöhnlich war, kehrte ich wieder in die Halle zurück. Dort traf ich auf Andrei.
"Hast du irgendetwas entdeckt?"
Andrei schüttelte den Kopf. "Nein, gar nichts. Zumindest nichts, dass uns weiterhelfen würde. Stell dir nur vor, die haben hier eine eigene Kapelle, obwohl die Kirche des Dorfes nur über den Marktplatz liegt. Naja... vermutlich war sie nicht angemessen genug für Leute von 'königlichem Geblüt'." Andrei zog eine Grimasse die deutlich machte, was er von dieser Art Menschen hielt.
Seine Worte hallten in meinem Kopf wieder. 'eine eigene Kapelle' flüsterte es unablässig. Ein plötzlicher Schwindel überfiel mich. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, dann war es wieder vorbei und ich konnte nicht einmal sagen ob es wirklich passiert war oder ob ich es mir nur eingebildet hatte. Mein Gefühl sagte mir, dass wir die Kapelle einer zweiten Untersuchung unterziehen sollte.
"Andrei, zeig mir die Kapelle."
