Kapitel 23 - Wahnsinn

Authors Note: In diesem Kapitel wechsle ich wieder zurück zu Sarikas Sichtweise und erzähle das Ende des vorhergehenden Kapitels noch einmal aus ihrer Perspektive.

Dunkelheit. Wieso war es plötzlich so dunkel? Jemand kam auf mich zu und redete unablässig auf mich ein. Instinktiv wich ich zurück, bis ich eine Mauer in meinem Rücken spürte. Ich war gefangen, ich konnte nicht fliehen. Mein Verfolger kam näher. Ich blickte mich um. Kein Ausweg. Eine Sackgasse. Er wollte mich berühren, aber ich wich aus. Da spürte ich Hände auf meinen Schultern. Alles um mich herum war so verschwommen, wie in einem Traum.

"Nicht! Fass mich nicht an!" schrie ich.

Ich wollte nicht, dass man mich berührt. Ich hätte nach Hause gehen sollen, ich hätte auf Andrei hören und gleich nach Hause gehen sollen. Aber die Hände schienen mich nur umso fester zu halten je mehr ich ihnen zu entkommen versuchte. Der dunkle Schemen war mir jetzt so nahe, dass ich seinen Atem an meiner Wange spüren konnte. Das Pflaster der Gasse schien unter meinen Füssen zu schwanken, oder schwankte ich? 'Niemand kommt, niemand hilft mir. Ich bin ganz allein. Wo sind meine Brüder? Nein! Ich will das nicht! ICH WILL DAS NICHT!!!' Da. Ich hatte ein Messer in der Hand. Woher kam es? Hatte ich es schon die ganze Zeit in der Hand?

'Du weißt was er will, nicht wahr? Du weißt, was er tun wird, wenn du ihn nicht aufhältst?'

Ich stieß mit aller Kraft zu. Ein gequältes Stöhnen ertönte. Ich zog das Messer zurück und stieß noch ein paar Mal zu ... Messer? Es war kein Messer, es war ein Dolch. Und ich stand auch nicht in einer kleinen Gasse in Budapest sondern ich war in Transsylvanien. Wer war der Mann vor mir? Die Augen des Drachen loderten Rubinrot. Mein Angreifer stolperte ein paar Schritte zurück, brach dann blutend zusammen. Ich folgte ihm zögernd, dann fiel ich auf die Knie, von blankem Entsetzen geschüttelt.

"ANDREI!!!"

Ich lies den Dolch neben ihm fallen und versuchte verzweifelt die Wunde mit meinen bloßen Händen zu verschließen, aber das Blut quoll überall zwischen den Fingerritzen hindurch, floss auf den Boden und vermischte sich dort mit meinem. Wieder spielten sich seltsame Bilder in meinem Kopf ab. Die blutende Leiche eines Mannes auf dem Pflaster, ein dunkler Schatten der sich langsam näherte. Eine unheimliche, kalte Stimme.

"Was für eine Verschwendung..."

Der Körper des Mannes - Andrei? - wurde mühelos emporgehoben und sein Genick in einem unnatürlichen Winkel verdreht. Ein schauderhaftes lautes Knacken ertönte. Schließlich wurde der Körper achtlos fallen gelassen und schlug blutleer auf dem Boden auf.

Eine bleiche Hand streckte sich mir entgegen.

"Komm, Paliki."

Ich griff dankbar nach der dargebotenen Hand die mich aus dem Wahnsinn ziehen würde und versank sofort in tiefschwarzer Nacht.

Authors Note:
Es war mir wichtig, die ganze Situation noch mal aus Sarikas Sicht zu schildern, um klar zu machen, dass sie keinesfalls absichtlich auf ihren Bruder einsticht. Dazu wäre sie gar nicht in der Lage gewesen.

Kodachi:
#g# Wie könnte ich Daisy vergessen? Meinen ersten Gedanken morgens beim Aufwachen (now.. that was really scarry #sweatdrop#) Ich glaube jedoch kaum, dass mir der bei Kapitel 26 viel Hilfe sein kann... eher im Gegenteil. #räusper# Aber irgendwie schaff ichs schon. Und Du kommst jetzt endlich mals aus Deinen feuchten Gefilden wieder in die Hufe und zu "Almost gone there". Sonst komm ich mit Joghurt und zünd Dich an #wuhaha#

Pharaonin:
Hmmm.. sieht so aus als hätte sich Dein Gefühl bewahrheitet. #g# Man soll es nicht für möglich halten aber nach 23 laaangen Kapiteln hab ich es endlich geschafft. He's back and better than ever. Das dumme ist nur, dass mir das Schreiben jetzt seltsamerweise viel schwerer fällt als vorher. Da kenn sich noch einer aus. #sweatdrop# Wenn Du im Verlauf von Kapitel 22 bezüglich Andrei was geahnst hast ist es okay. Meine Sorge ist mehr, dass man es schon einige Kapitel im Vorraus weiß. Ich wollte es ja als Überraschungs- und Schock-Effekt nutzen.