Kapitel 26 - Edel sei der Mensch, hilfreich und gut
Für einen Augenblick herrschte Stille. Dann schüttelte ich den Kopf.
"Wenn ihr mit meinem Blut vorlieb nehmen wollt, dann wird es mir eine Ehre sein."
Mein Herr sah mich belustigt an. "Du solltest aufhören dich selbst als etwas Minderwertiges zu betrachten Paliki. Niemand mit dem ich meine kostbare Zeit verbringe ist minderwertig." Er nahm meine Hand und führte mich zu einem Fenster, das auf der Vorderseite des Herrenhauses lag und durch das man einen Blick auf das Dorf werfen konnte.
"Siehst du das, Paliki? Diese jämmerlichen Kreaturen und nichtswürdigen Geschöpfe. Ihr Leben ist ein ewiger Kreislauf aus essen, arbeiten und schlafen. Sie sind gottesfürchtig und rennen wegen jeder Kleinigkeit zur Beichte. Doch schon ein kleiner Funke reicht aus, um aus diesen friedlichen und gottgefälligen Menschen einen erbarmungslosen, mordenden Mob zu machen. Du kennst diese Menschen Paliki, du weißt wie sie wirklich sind. Scheinheilige, sich im Staub windende Würmer ohne eine Unze Ehre, Stolz oder Verstand im Leib, geschweige denn 'Nächstenliebe' oder 'Mitgefühl'. SIE sind minderwertig! Allein ihre Existenz spottet 'Gottes Schöpfung' in jeder Beschreibung. 'Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.' Pah!"
Ich lauschte seinen Worten und wusste, dass er die Wahrheit sprach. Die ärmlichen windschiefen Holzhütten, die eng aneinandergereiht dastanden, so als müssten sie sich gegenseitig stützen, um nicht beim leisesten Lufthauch umzufallen, glichen eher Bretterverschlägen in denen man Vieh hielt. Und war es wirklich ein so großer Unterschied? Mir würde es schwerer fallen einen treuen Hund zu erschlagen, als einen Menschen zu töten, auch wenn ich das bisher noch nie getan hatte.
Ein plötzlicher Schmerz stach in meinen Schläfen. Ich zuckte zusammen und presste meine Hände dagegen.
"Paliki?"
Ich wand den Kopf nach hinten und blickte in das fragende Gesicht meines Meisters. Der Schmerz ließ fast augenblicklich wieder nach, als wäre allein sein Anblick genug um alles Leid von mir abfallen zu lassen.
"Es ist nichts."
Er gab sich mit der Antwort zufrieden und nickte nur. Dann deutete er wieder aus dem Fenster. "Verglichen mit diesem Gesindel bist du wahrhaftig eine 'Prinzessin'. Sei dir dessen bewusst und verhalte dich entsprechend."
Es klang mehr nach einer Ermahnung als nach einem Kompliment, aber dennoch spürte ich, wie mir die Röte in die Wangen schoss und ich wandte mein Gesicht ab. Seine Stimme klang jetzt ganz nah an meinem Ohr und sein Atem streifte mein Gesicht.
"Deinen Herzschlag... könnte ich jetzt selbst hoch oben in meinem Schloss noch laut und deutlich hören." Der weiche, schwere Samtklang seiner Stimme hatte einen spöttischen Unterton angenommen. Er spielte mit mir wie die Schlange mit dem Kaninchen, hypnotisierte und verhöhnte mich. Und obwohl ich mir dessen bewusst war, gab es doch nichts auf der Welt, was ich dagegen hätte tun können... oder auch nur wollen.
Seine Hände strichen mein Haar zur Seite und entblößten meinen Nacken. Mit seinen Fingern fuhr er die Linie meiner Schultern nach, bis hinauf zu meinem Hals. "Hab keine Angst... der Schmerz geht schnell vorbei."
"Ich habe keine Angst." antwortete ich wahrheitsgemäß. Wovor hätte ich mich auch fürchten sollen? Ich hatte mich in meinem Leben nur wirklich sicher gefühlt, wenn ich bei meinem Meister war. Und selbst wenn es ihm gefiele mir mein Leben zu nehmen, so wäre es mir eine Freude von seiner Hand zu sterben.
Er beugte den Kopf zu mir und die eisige Berührung seiner Lippen auf meiner verletzlichen Haut lies mich erschauern. Sein linker Arm umschlang von hinten meine Taille und mit seiner rechten Hand hielt er meinen Hals zur Seite geneigt. Dann durchzuckte ein scharfer, stechender Schmerz, der von meinem Nacken ausging, meinen Körper. Ich unterdrückte einen Schmerzenslaut und rührte mich nicht, stattdessen schloss ich nur die Augen. Aber wie er versprochen hatte, ließ der Schmerz rasch nach.
Zurück blieb ein seltsames pulsierendes Gefühl das mit einem leichten Schwindel einherging. Das kostbare Blut verlies meinen Körper und verlieh meinem Meister neue Kraft. Der starke Griff seiner Arme hielt mich weiter fest und stützte mich. Er war mir so nah wie noch nie zuvor und ich kostete jeden Augenblick den es dauerte aus. Mein Kopf war herrlich leicht und angenehm leer und es gab nichts auf dieser Welt, außer ihm und mir und den unbegreiflichen und verwirrenden Empfindungen, die er in mir auslöste.
Das Pulsieren wurde langsam schwächer und ich begriff, dass es der Rhythmus meines Herzschlages war. Mein Atem ging zusehends flacher. Ich fühlte eine wohltuende Schläfrigkeit und meine Glieder wurden schwerer. Meine Lippen versuchten Worte zu formen, doch es gelang mir nicht. Als ich schließlich glaubte, jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren, ließ er von mir ab und ich sank geschwächt auf die Knie.
Authors Note:
Dieses Kapitel ist brandneu, es entstand gestern, als Folge eines enormen Inspirationsschubes ausgelöst von Luise's Bildern (16 Bilder in 3 Tagen... was soll ich sagen? Ich platze fast vor Freude und Stolz. #g#). Das bedeutet nun leider auch, dass ich meinen Vorrat aufgebraucht habe und es etwas dauern wird, bis ich weiterschreibe. Vielleicht schaff ich es am Wochenende schon, versprechen kann ich es aber nicht. Ich hoffe aber, dass mir alle, die bis hierher gelesen haben auch weiterhin treu bleiben und bedanke mich einfach mal pauschal bei Euch für Eure Aufmersamkeit, auch bei denen die nicht reviewen (aber es ist ja nie zu spät ; ) ). Bis hoffentlich bald.
Pharaonin: Tja... ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich auch noch fast keine Geschichte zu Ende geführt habe. Allerdings habe ich auch noch nie zu einer soviel geschrieben wie zu dieser, die Chancen stehen also eigentlich ganz gut denke ich. #g# Gebt mir nur etwas Zeit. Jaja, bei Luise's Bildern wird man wirklich neidisch. #seufz# Und mitlerweile sind es schon 16 verschiedene. Die Frau ist unglaublich produktiv.
Sirius-MyLove: Klar ist Dracula geil. Und wenn du mich fragst, es kommt durch die jahrhundertelange Erfahrung, deswegen können normale Männer sowas auch net. #g# Kleiner Tipp zur DVD: Der Rundgang durch Draculas Schloss ist einfach PFLICHT! Auch wenn man nur seine Stimme hört... #Rrrrrrrrrrrr# Und den Audiokommentar von Richard Roxburgh und den anderen beiden kann ich auch sehr empfehlen (das lüftet dann das Geheimnis um 'Daisy' #g#). Allerdings hat man danach gewisse Probleme einige Szenen im Film noch ernst zu nehmen. #g#
Für einen Augenblick herrschte Stille. Dann schüttelte ich den Kopf.
"Wenn ihr mit meinem Blut vorlieb nehmen wollt, dann wird es mir eine Ehre sein."
Mein Herr sah mich belustigt an. "Du solltest aufhören dich selbst als etwas Minderwertiges zu betrachten Paliki. Niemand mit dem ich meine kostbare Zeit verbringe ist minderwertig." Er nahm meine Hand und führte mich zu einem Fenster, das auf der Vorderseite des Herrenhauses lag und durch das man einen Blick auf das Dorf werfen konnte.
"Siehst du das, Paliki? Diese jämmerlichen Kreaturen und nichtswürdigen Geschöpfe. Ihr Leben ist ein ewiger Kreislauf aus essen, arbeiten und schlafen. Sie sind gottesfürchtig und rennen wegen jeder Kleinigkeit zur Beichte. Doch schon ein kleiner Funke reicht aus, um aus diesen friedlichen und gottgefälligen Menschen einen erbarmungslosen, mordenden Mob zu machen. Du kennst diese Menschen Paliki, du weißt wie sie wirklich sind. Scheinheilige, sich im Staub windende Würmer ohne eine Unze Ehre, Stolz oder Verstand im Leib, geschweige denn 'Nächstenliebe' oder 'Mitgefühl'. SIE sind minderwertig! Allein ihre Existenz spottet 'Gottes Schöpfung' in jeder Beschreibung. 'Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.' Pah!"
Ich lauschte seinen Worten und wusste, dass er die Wahrheit sprach. Die ärmlichen windschiefen Holzhütten, die eng aneinandergereiht dastanden, so als müssten sie sich gegenseitig stützen, um nicht beim leisesten Lufthauch umzufallen, glichen eher Bretterverschlägen in denen man Vieh hielt. Und war es wirklich ein so großer Unterschied? Mir würde es schwerer fallen einen treuen Hund zu erschlagen, als einen Menschen zu töten, auch wenn ich das bisher noch nie getan hatte.
Ein plötzlicher Schmerz stach in meinen Schläfen. Ich zuckte zusammen und presste meine Hände dagegen.
"Paliki?"
Ich wand den Kopf nach hinten und blickte in das fragende Gesicht meines Meisters. Der Schmerz ließ fast augenblicklich wieder nach, als wäre allein sein Anblick genug um alles Leid von mir abfallen zu lassen.
"Es ist nichts."
Er gab sich mit der Antwort zufrieden und nickte nur. Dann deutete er wieder aus dem Fenster. "Verglichen mit diesem Gesindel bist du wahrhaftig eine 'Prinzessin'. Sei dir dessen bewusst und verhalte dich entsprechend."
Es klang mehr nach einer Ermahnung als nach einem Kompliment, aber dennoch spürte ich, wie mir die Röte in die Wangen schoss und ich wandte mein Gesicht ab. Seine Stimme klang jetzt ganz nah an meinem Ohr und sein Atem streifte mein Gesicht.
"Deinen Herzschlag... könnte ich jetzt selbst hoch oben in meinem Schloss noch laut und deutlich hören." Der weiche, schwere Samtklang seiner Stimme hatte einen spöttischen Unterton angenommen. Er spielte mit mir wie die Schlange mit dem Kaninchen, hypnotisierte und verhöhnte mich. Und obwohl ich mir dessen bewusst war, gab es doch nichts auf der Welt, was ich dagegen hätte tun können... oder auch nur wollen.
Seine Hände strichen mein Haar zur Seite und entblößten meinen Nacken. Mit seinen Fingern fuhr er die Linie meiner Schultern nach, bis hinauf zu meinem Hals. "Hab keine Angst... der Schmerz geht schnell vorbei."
"Ich habe keine Angst." antwortete ich wahrheitsgemäß. Wovor hätte ich mich auch fürchten sollen? Ich hatte mich in meinem Leben nur wirklich sicher gefühlt, wenn ich bei meinem Meister war. Und selbst wenn es ihm gefiele mir mein Leben zu nehmen, so wäre es mir eine Freude von seiner Hand zu sterben.
Er beugte den Kopf zu mir und die eisige Berührung seiner Lippen auf meiner verletzlichen Haut lies mich erschauern. Sein linker Arm umschlang von hinten meine Taille und mit seiner rechten Hand hielt er meinen Hals zur Seite geneigt. Dann durchzuckte ein scharfer, stechender Schmerz, der von meinem Nacken ausging, meinen Körper. Ich unterdrückte einen Schmerzenslaut und rührte mich nicht, stattdessen schloss ich nur die Augen. Aber wie er versprochen hatte, ließ der Schmerz rasch nach.
Zurück blieb ein seltsames pulsierendes Gefühl das mit einem leichten Schwindel einherging. Das kostbare Blut verlies meinen Körper und verlieh meinem Meister neue Kraft. Der starke Griff seiner Arme hielt mich weiter fest und stützte mich. Er war mir so nah wie noch nie zuvor und ich kostete jeden Augenblick den es dauerte aus. Mein Kopf war herrlich leicht und angenehm leer und es gab nichts auf dieser Welt, außer ihm und mir und den unbegreiflichen und verwirrenden Empfindungen, die er in mir auslöste.
Das Pulsieren wurde langsam schwächer und ich begriff, dass es der Rhythmus meines Herzschlages war. Mein Atem ging zusehends flacher. Ich fühlte eine wohltuende Schläfrigkeit und meine Glieder wurden schwerer. Meine Lippen versuchten Worte zu formen, doch es gelang mir nicht. Als ich schließlich glaubte, jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren, ließ er von mir ab und ich sank geschwächt auf die Knie.
Authors Note:
Dieses Kapitel ist brandneu, es entstand gestern, als Folge eines enormen Inspirationsschubes ausgelöst von Luise's Bildern (16 Bilder in 3 Tagen... was soll ich sagen? Ich platze fast vor Freude und Stolz. #g#). Das bedeutet nun leider auch, dass ich meinen Vorrat aufgebraucht habe und es etwas dauern wird, bis ich weiterschreibe. Vielleicht schaff ich es am Wochenende schon, versprechen kann ich es aber nicht. Ich hoffe aber, dass mir alle, die bis hierher gelesen haben auch weiterhin treu bleiben und bedanke mich einfach mal pauschal bei Euch für Eure Aufmersamkeit, auch bei denen die nicht reviewen (aber es ist ja nie zu spät ; ) ). Bis hoffentlich bald.
Pharaonin: Tja... ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich auch noch fast keine Geschichte zu Ende geführt habe. Allerdings habe ich auch noch nie zu einer soviel geschrieben wie zu dieser, die Chancen stehen also eigentlich ganz gut denke ich. #g# Gebt mir nur etwas Zeit. Jaja, bei Luise's Bildern wird man wirklich neidisch. #seufz# Und mitlerweile sind es schon 16 verschiedene. Die Frau ist unglaublich produktiv.
Sirius-MyLove: Klar ist Dracula geil. Und wenn du mich fragst, es kommt durch die jahrhundertelange Erfahrung, deswegen können normale Männer sowas auch net. #g# Kleiner Tipp zur DVD: Der Rundgang durch Draculas Schloss ist einfach PFLICHT! Auch wenn man nur seine Stimme hört... #Rrrrrrrrrrrr# Und den Audiokommentar von Richard Roxburgh und den anderen beiden kann ich auch sehr empfehlen (das lüftet dann das Geheimnis um 'Daisy' #g#). Allerdings hat man danach gewisse Probleme einige Szenen im Film noch ernst zu nehmen. #g#
