Anima


Discl: Siehe Chap 01/02 etc.

Na Leutz? Ist die story so schlecht, dass keiner reviewen will?
Schade eigentlich, dann sollte ich sie vielleicht abbrechen?


Chap. 3

Tränen in der Dunkelheit

Der Herbst in England war kalt und verregnet.

Es tobte seit Tagen schon ein Sturm, der nicht nachlassen wollte. Er wollte der Menschheit Kälte, Hunger und Tod bescheren.

Keine Aktivitäten der Untoten. Und dies schon seit Tagen.

Es war eine gewisse Zeit der Ruhe für Anima, während die anderen Soldaten trainieren mussten.

Anima lag auf ihrem Bett und hörte dem Tosen des Windes zu, der gegen die Grundfesten der Mauern ankämpfte.

Vor einer Stunde noch hatte sie ihr Schwert blank geputzt und poliert. Das verfaulte Blut von den Monstern abzubekommen war äußerst schwierig. Eine anstrengende Arbeit. Anstrengender als diese Viecher zu töten.

Anima hatte aufgehört zu zählen, wie viele sie bereits von ihnen getötet hatte. Es waren viele, doch der eine, den sie suchte, war bis jetzt nicht dabei gewesen. Und ob sie ich ihn je finden würde, war die andere Frage.

Sie hatte sämtliche Breitengrade durchwandert, England war ihre letzte Hoffnung, auch wenn sie sich hier nicht sonderlich wohl fühlen wollte.

Obwohl es ein Leben war, das sich jeder wünschte.

Drei mal Täglich Essen, an denen Anima nie teilnahm, pünktlicher Sold und andere Dinge.

Und dennoch sehnte sie sich sehr nach ihrer Heimat und nach dem glücklichen Leben, dass sie vor zwei Jahren noch führte.

Alucard hatte sie seit dem Tag ihres Zusammentreffens nicht mehr gesehen und dieses kleine rothaarige Mädchen versuchte ihr aus dem Weg zu gehen.

Anima lächelte bei dem Gedanken. Von Walter hatte sie erfahren, dass Seras selbst ein Vampir war. Aber ihr merkte man das bis auf die roten Augen gar nicht an. Ein schwächliches Subjekt eben.

Gähnend streckte sich Anima aus und rollte sich auf die Seite.
Solche Tage konnte man nur schlafend verbringen.

Anima wurde in der Nacht von Stimmen geweckt.

Sie hatte den ganzen Tag verpennt und war nun nicht mehr müde.

Mühsam streckte sie sich in alle Richtungen aus und lauschte anschließend den Stimmen aus dem nebenan liegenden Zimmer.

Es schien ein Streitgespräch zu sein.

Aus den Stimmen analysierte sie heraus, dass es sich dabei um Integra handeln musste. Sie keifte wie ein Waschweib. Anima nervte dies. Sie hätte sich auch einen anderen Zeitpunkt zum Streiten aussuchen können.

Die andere Stimme war sehr leise und die Söldnerin konnte nicht erkennen, wem sie gehörte.

Deswegen stand sie auf und legte sich vor die Tür um durch den Schlitz sehen zu können.

Der Gang draußen war in ein mattes, kaum Helligkeit spendendes Licht getaucht.

Doch sie hörte die Stimmen schon deutlicher.

Es schien Alucard zu sein, der sich mit Integra stritt.

Ah, und Seras war auch dabei.
Was ging es eigentlich dieses Gör an?

Anima wandte sich desinteressiert ab und wollte sich wieder hinlegen, als ein Befehl von Integra gebrüllt wurde.

„DU VERLÄSST DEIN GEMACH NICHT, BIS ICH ES DIR ERLAUBE!"

Und damit wurde die Tür zugeschlagen und Integra eilte wütend aus dem unteren Bereich zurück zum Oberen.

Etwas verwirrt kratzte sich Anima am Kopf und legte sich noch einmal vor die Tür, um durch den Schlitz spähen zu können.

Walter schien vor der gegenüberliegenden Tür zu stehen. Er hörte dem Gejammer von Seras zu.
Der arme Mann. Der kam auch nie zur Ruhe.

Schmunzelnd legte sich die Söldnerin wieder auf das Bett und deckte sich zu.

Die wohlige Wärme machte sie müde und dennoch erinnerte sie sich, wie kalt doch ihr Leben war. So kalt.

Die Söldnerin zog ihre Beine an die Brust und umschlang sich selbst mit den Armen.

Doch für den Rest der Nacht suchte sie nur noch ein alptraumschwangerer Halbschlaf heim.

Den Alptraum, den sie kannte und nie vergessen würde.

Der, der ihrer Wahrheit, ihrem Elend entsprach. So wie Alucard es sagte.

Mit einem Schlag war Anima wieder hellwach.

Woher wusste eigentlich Alucard davon? Nicht mal sie war sich bis jetzt wirklich darüber im Klaren, was geschehen war.

Und immer wenn sie sich erinnern wollte, kam sie nicht, die Erinnerung.

Anima wusste, dass sie da war, und dennoch fand sie sie nicht, in der Unordnung, in dem Chaos, das in ihrem Verstand eingebettet war.
Und schon vor Monaten war ihr bewusst geworden, dass sie eine Marionette ihres Willens war, dem sie nicht wieder Herr werden sollte oder wollte.

Wütend schüttelte sie diesen Gedanken ab und zwang sich, an Nichts zu denken.

Wie oft würde sie sich noch zu so etwas zwingen müssen? Warum war ihr Verstand nicht einfach tot? So wie es ihre Gefühle waren? Doch waren alle ihre Gefühle denn tot?
Nein. Eines war noch da. Ganz tief versteckt in ihrer unendlich tiefen Seele. Und es stürzte immer weiter, wie in ein bodenloses Loch.

Sie wusste dies und wollte es doch nicht wissen.

Mit einem Ruck stand die Söldnerin. Gedanken erschlugen sie, der eigene Schmerz zerriss sie, und sie wurde dem nicht mehr Herr.

Der Druck auf der Brust wollte raus, der Schmerz im Innern explodieren, und es gab nur eine Medizin.

Mit einem gellenden Schrei rammte Anima die Faust in die steinerne Wand. Blut spritzte auf und gleißender Schmerz raste durch den Arm, und dann war da nur noch Stille.

Alucard öffnete die Augen.
Er hatte den Schrei gehört und roch das frische Blut.

Und er fühlte den Schmerz und das Elend.

Ein leichtes Grinsen spielte um seinen Mund, welches sich in ein schmallippiges Lächeln verwandelte.

Mit diesem Lächeln führte er ein Weinglas, halb gefüllt mit Konservenblut, an seinen Mund und nippte daran.
Das Lächeln blieb.

„Wer bist du?" murmelte der Vampir mehr zu sich selbst, als zu jemand anderem.

Die Nacht ging, ließ Anima allein.
Sie stand stundenlang einfach im Zimmer und starrte die Wand an.

Totale Leere im Innern. Es war, als hätte sie sich selbst ins Koma versetzt.

Erst das nächste Donnern weckte sie aus dem Trauma und dem Chaos.

Der Schmerz kehrte zurück und sie erinnerte sich, was vor Stunden geschehen war.

Ihre rechte Hand war blau angelaufen und geschwollen, die Haut an den Fingerknöcheln aufgeplatzt und das Blut war geronnen.

Langsam, wie in Trance, ging die Söldnerin in das Badezimmer und ließ kaltes Wasser über die Hand laufen. Es war ihre Schwerthand und sie konnte sie kaum öffnen und schließen. Sie war momentan nutzlos.

Schmerz raste durch ihren Körper und sie musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien.

Nach einer geraumen Weile blickte sie sich im Spiegel an. Ihre blauen Augen waren von einem trüben Schleier überzogen und die Haut war so weiß wie die eines frischgewaschenen Lakens.

Und dennoch spürte sie kein Gebrechen, keine Übelkeit.
Sie funktionierte noch.

Frühstückszeit, doch sie hatte keinen Hunger.

Sie saß in der Ecke ihres Bettes und starrte vor sich hin. Ausdruckslos war ihr Gesicht zuerst, doch nach und nach verfinsterte es sich und ihre Absichten waren wieder klar.

Sie blickte sich in ihrem Zimmer um und fühlte sich erneut in einen schwarzweiß Film versetzt.

Und ihr Blick fiel auf ihr Schwert, das wartend an der Bettkante lehnte.

„Das menschliche Dasein ist grausam, nicht wahr, Meister?"

Alucards Lächeln war nicht verschwunden, und mit genau diesem merkwürdig leeren Lächeln begrüßte er Integra in seinem Zimmer.

Integra antwortete nicht, sondern bedachte ihn nur mit einem verwirrten Blick; seit wann interessierte es den Vampir, wie sehr die Menschheit litt?

„Was ist los mit dir?" fragte Integra schließlich und Alucard legte seinen Kopf in den Nacken und schloss lächelnd die Augen.

„Nichts. Ich höre nur zu," meinte der Vampir nach einem Moment.
Integra schwieg kurz. „Was hörst du?" fragte sie dann und Alucard ließ sich erneut Zeit.
Er tat einige Atemzüge, obwohl er die als Untoter nicht mehr wirklich nötig hatte.

„Ich höre zu, wie sie weint. Es ist eine wunderbare Melodie. Soviel Elend. Ihre höre sie weinen, und ich fühle es, das Elend, den Schmerz. Ich reagiere darauf. Das Weinen in der Dunkelheit."

Integra wurde wütend. „Hör auf in Rätseln zu sprechen, Sklave!" schrie sie ihn an und Alucard blickte sie leer lächelnd an.
„Ja, mehr bin ich wirklich nicht für dich, Meister. Und jetzt lasst mich bitte allein, ich will dem Elend weiterhin beiwohnen!" meinte er, doch Integra war schon aus dem Gemach gestürmt. Sie hatte als Führerin der Hellsingorganisation besseres zu tun, als einem melancholisch gestimmten Vampir das Ohr zu leihen.

Alucard griff nach seinem halbgefüllten Weinglas.

„Auf dein Elend, Anima," flüsterte er leise, fast sanft, und nippte daran.


Hi Leute.
Na, wie findet ihr Anima? Und wie beschreibe ich Alucard? Ich hoffe ich treffe seinen Charakter und er ist nicht so OOC.

Bitte um Kritik, weil ich sonst nicht weiß, woran ich bin. SCHREIBT BITTE ENDLICH!

Gruß

Naz.