Anima
Discl.: Siehe Chap 01
Hi Maera: Nett dass du das erste Review geschrieben hast. Aber ebenso nett wäre es gewesen wenn du mir genauer beschrieben hättest wo denn genau dein Problem mit Anima liegt. So kann ich mit der Kritik leider nicht viel anfangen. Hoffe aber dass du bei der Story weiterhin deinen Spaß hast.
Gruß Naz
lady darkside: Hi. Finde es ebenso echt cool dass du meine story magst.
Ich schreibe schnell weiter, versprochen.
gruß
Naz.
Chap 04
Was hält dich hier?
Die Verletzung an Animas Hand verheilte nur sehr langsam.
Oft kratzten fahrige Finger die Wunden auf, oft floss Blut.
Und Alucard roch es jedes Mal.
Die Nächte wurden klarer und kälter.
Anima stand in einer Vollmondnacht auf einem Flachdach am Ende der Stadt und beobachtete mit einem Feldstecher eine Gruppe von Freaks, die sich in einem Park herumtrieben.
Sie schaute sich jedes einzelne fahle Gesicht an und schüttelte am Ende nur wütend und niedergeschlagen den Kopf.
Sie hob ein Funkgerät an ihren Mund. „Es sind 21," sprach sie hinein, und es knackte.
„Verstanden," kam Seras Stimme als Rückmeldung und sofort zerrissen Schüsse die Nacht und untotes Leben ging zu Ende.
Anima verstaute den Feldstecher in ihrer Tasche und stand auf. Sie drehte sich um, um das Dach zu verlassen und bemerkte letzten Endes nur, dass Alucard hinter ihr stand.
„Stehst du schon lange da?" fragte Anima, ohne großartig überrascht zu sein.
Sie hatte den Vampir schon lange nicht mehr geschehen. Seit ihrem ersten Treffen, um genau zu sein. Und dies war schon über zwei Wochen her.
Alucard grinste vor sich her und Anima hatte das Gefühl, dass ein Wahnsinniger sie mustern würde.
„Heute nicht selbst am Töten?" fragte der Vampir und setzte die Sonnenbrille ab.
„Nein, heute nicht. Es sind mittlerweile sehr viele," meinte Anima, ohne den Gleichmut aus der Stimme zu nehmen.
„Und du meinst, dies bewahrt dich vor der Hölle?"
Anima blickt den Vampir an.
Seine roten Augen schimmerten im Mondlicht und seine Silhouette, ein hochgewachsener, hagerer Mann mit langem schwarzem Haar, langem rotem Mantel und breitem Hut, war eigentlich ziemlich unheimlich und doch so wunderschön.
Doch Anima fühlte sich nicht in Gefahr. Sie fürchtete diesen Vampir, diesen Mann, überhaupt nicht. Ihr war es einfach nur egal.
„Wenn ich zur Hölle geh, dann aber nur mit dem Gewissen, dass ich das zu retten versucht habe, was mir wichtig ist."
Die Söldnerin schritt an Alucard vorbei und machte sie auf den Weg, die Feuertreppe nach unten zu erklimmen.
„Heute ist nicht soviel Chaos in deinen Gedanken. Nicht so viel Verwirrung in deinem Kopf," bemerkte der Vampir knapp.
Anima blieb kurz stehen. Sie unterdrückt heftig den Impuls ihn zu fragen, woher er davon wusste. Doch sie schluckte es herunter.
„Was geht dich das an?" fragte sie nur und ging weiter, ohne eine Antwort haben zu wollen.
Sie stieg die Feuertreppe herunter und als sie unten ankam und wieder auf festem Boden stand, stand sie ihm geradewegs wieder gegenüber.
„Du kannst nicht ewig vor mir davon laufen," murmelte er lächelnd.
Anima ging an ihm vorbei und setzte ihren Weg fort.
„Tue ich doch gar nicht," sagte sie leise, fast mehr zu sich, als zu dem Vampir.
„Ich bin bei dir, Anima."
Anima drehte sich noch einmal herum, jedoch nur, um, wie erwartet, eine leere Gasse vorzufinden.
Der Winter brach endgültig über England herein, und aus Regen wurde Schnee, aus Wasser wurde Eis.
Es wurden schon seit einigen Tagen keine Freakaktivitäten mehr gemeldet und so, wie es sich anhörte, sollten es ruhige Weihnachten werden.
Seras feierte mit Begeisterung Weihnachten und nervte sämtliche Organisationsangehörige mit ihrer guten Laune.
Anima ließ sich nicht nerven. Sie nahm immer rechtzeitig Reißaus vor diesem Mischling.
Die Söldnerin fühlte sich seit Tagen schon schwach und bei einem Blick auf die Waage bemerkte sie, dass sie schon wieder einige Kilo abgenommen hatte. Eigentlich ohne Absicht, doch für den Gedanken an Essen war kein Platz in ihrem Kopf.
Obwohl sie seit einigen Wochen recht ruhig war. Ihre Hand verheilte auch und sie war schon seit einiger Zeit wieder in der Lage das Schwert zu benutzen.
Jetzt musste sie nicht mehr diese Späherjobs machen und diesem nervigen Vampir, Alucard, dem wollte sie die Klinge noch einmal in den Leib rammen. Nur so aus Spaß an der Freude.
So wie es aussah, war Anima doch in festlicher Stimmung.
Eine gewisse Euphorie. Wann hatte sie diese zuletzt gefühlt?
Sie wusste es. Kurz bevor alles so unendlich hoffnungslos wurde.
Wann war das? Es schien so lange her!
Sie schmeckte noch den Staub, der in ihre Lungen vordrang. Hörte die Parolen, spürte die Idiotie und die Dummheit der Menschen. Sie hasste sie.
Und dennoch. Alles verschwand. Blut tränkte den Boden, sie blieb allein zurück, fand nicht das, wonach sie suchte, verlor die Spur, spürte Schmerz und blieb so ruhelos zurück.
Sie hörte sich schreien. Seinen Namen. Immer wieder.
Sie fand ihn nicht. Sie fand nichts außer Staub und verworrene Gräser. Und die Welt um sie herum verschwand und Anima blieb allein in der Welt der Menschen zurück. In der Dunkelheit.
Die Euphorie war dahin, alles Menschliche gegangen, Leere blieb zurück. So war Anima.
„Wer ist sie?" Seras große Augen blickten ihren Meister aufmerksam an.
Sie standen beide in Seras Zimmer.
Alucard kam sie selten besuchen, doch diesmal war etwas anders.
Alucards typisches Grinsen saß wie aufgenäht auf seinem Gesicht. „Interessant, nicht wahr? So was hab ich noch nie erlebt!"
„Was erlebt?"
Alucard grinste unentwegt. Er konnte seine Mundwinkel nicht mehr gerade biegen.
„Was ist es, Meister? Das ist kein Mensch!" meinte Seras nun leise und Alucard, der vorher an ihr vorbei geblickt hatte, sah sie nun an, mit dem selben Grinsen.
„Nein, in der Tat. Das ist es nicht!"
Und damit verschmolz er mit der Dunkelheit.
Seras seufzte. Sie hasste es, immer vor der Wand stehen gelassen zu werden.
Aber irgendetwas sagte ihr, dass sie sich in diese Sache nicht einmischen durfte. Dies war die Sache der höheren Mächte. Und ihr, einem jungen Vampir, war es nicht gestattet, daran teilzunehmen.
Alucard trat aus dem Schatten heraus in Animas Zimmer.
Sie stand an die Wand gelehnt und blickte ihn an. Sie war unbewaffnet.
„Deine Zeit ist eigentlich um, was hält dich hier?" murmelte der Vampir und trat auf die scheinbar junge Frau zu.
„Mein Wille," sagte Anima mit etwas zittriger Stimme.
„Ich kann mir vorstellen, dass jemand nicht sonderlich begeistert ist, dass du noch hier bist. Wie gesagt, deine Zeit ist um!" meinte der Vampir und strich mit seiner behandschuhten Hand über ihr fahles Gesicht.
Anima ließ diese Berührung zu, denn Alucard ließ sogleich wieder von ihr ab.
„Ich war mir Anfangs nicht ganz sicher, aber nun…" Alucards Hand schnellte vor und krallte sich an Animas Stirn. „Du bist nicht die, die du vorgibst zu sein!"
Alucards Blick raste durch das Chaos, welches in Animas Verstand herrschte. Und so, wie es aussah, hatte er freien Zugang dazu.
Alucard wühlte darin herum, doch das Chaos war zu groß.
Dort war Wüste und dort wieder grauer Asphalt. Schwarze Stiefel, zu viele Stimmen, als das man sie hätte ordnen können. Blut, Unmengen davon. Und der Tod. Der, der Alucard immer folgte.
Der Vampir hatte ihn schon oft gesehen… diese wandelbare Gestalt. Er kannte ihn als alten, hageren Mann mit eingefallenen Augenhöhlen und weißen Augen, doch dort sah er anders aus.
Der Vampir runzelte seine 600 Jahre alte Stirn und versuchte noch weiter hinabzutauchen, doch dort unten war nur Dunkelheit, mehr schien es dort nicht zu geben.
Die Hand löste sich von Animas Stirn.
„Und? Gefunden?" fragte Anima und fiel geschwächt von der Prozedur nach vorn
Alucard fing sie lachend auf. „Nein!" raunte er in ihr Ohr und trug sie zu ihrem Bett und legte sie darauf ab. Er blickte sie einen Moment grinsend an.
„Oder doch! Ich weiß noch nicht!" Und damit verschwand der Vampir wieder in der Dunkelheit.
Alucard erschien wie aus dem Nichts in seinem Zimmer. Anfangs stand er nur da, scheinbar nachsinnend. Dennoch verließ er im gleichen Moment die Villa und entschwand in der Dunkelheit.
Er wollte hinabtauchen in die Zwischenwelt dieser Zeitepoche.
Es war ihm erst einmal gelungen und er war dennoch so froh wieder dort heraus zu sein.
Doch die Neugier brachte den Vampiren beinahe um den Verstand. Der Gleichmut war aus seinem Lächeln verschwunden, er empfand für Anima nur noch Mitleid, obwohl er dies doch gar nicht wollte.
Der Vampir wusste, dass er nicht anders handeln konnte. Er musste seinem vampirischen Instinkt folgen und der sagte ihm nun mal, dass er Mitleid empfinden sollte. Warum auch immer.
Alucard hatte sich genügend Gedanken darüber gemacht und war entschlossen diese Chose schnell hinter sich zu bringen, bevor das ganze ein Ausmaß annahm, das keiner halten konnte.
Er machte Integra keinen Vorwurf Anima hereingelassen zu haben. Aber wenn man nicht für sie sorgte, so würde sie für immer bleiben. Sehr zum Leidwesen der Menschen, die dort lebten. Dieses Haus war mit ihm schon verflucht genug.
Hoi,
was hat wohl Alucard vor?
Mh, mal sehen, ich glaub ich schreib mal schnell weiter, weil ich werde auch ganz schön neugierig. grins
Gruß
Naz
