Anima
Discl.: siehe Prolog
Maera: Ach so. Naja, dann ist ja gut.
Ich wollte Anima etwas groß und hager erscheinen lassen. Wie tot eben. Wieso wird in den folgenden zwei Chappies geklärt werden.
Viel Spaß noch beim lesen.
Sephiroth: Hi, vielen Dank für dein Review. Leider muss ich dich enttäuschen, denn ich bin kein begabter Romanzenschreiber und demnach ist diese Story hier auch keine richtige.
Ich bin zwar dabei eine zu schreiben, aber das funzt nicht so richtig.
Leider hab ich nämlich dabei meine stärksten Zweifel was bezüglich Alucard und „Romantik" betrifft.
Der Vamp passt irgendwie nicht in die „Romantiker-Liebevoller Lover- Schublade."
Da kann man eher den Pater nehmen, aber über den kann ich wiederum keine gescheiten Fics schreiben. Is eben nicht mein Ding.
Naja, wenn die nächste Lovestory glückt poste ich sie hier. Aber vorher brauch ich den Segen meines Betalesers.
Lup.: Vielen Dank fürs Lesen!
Gruß
Naz.
Chap. 05
Zwiegespräch mit dem Tod
Vollmond in einer kalten Winternacht.
Freakalarm.
Eine Truppe Ghouls, angeführt von einem Vampir, war am Hafen erschienen.
Die Truppen der Organisation waren in Aufruhr, nur Anima war ganz ruhig.
Sie hatte die Anwesenheit schon gespürt, bevor Alarm geschlagen wurde.
Und sie hatte sich schon auf den Weg gemacht, um zu retten, was zu retten war.
Alucard schlüpfte durch den Zeitraum, vorbei an Vergangenheit, vorbei an Zukunft und in eine Welt ohne Zeit. Wo die Zeit still stand und kein Leben existierte.
Der Vampir trat durch die Zeit hinein und stand an einem Ufer dessen See schwarz wie das Nichts war.
Dichter Nebel, den kein Auge zu durchdringen vermochte, versperrte die Sicht auf diesen See.
Doch ein leises Plätschern durchbrach die Totenstille.
Und nach einer Weile stieß ein altes, morsches Ruderboot an das Ufer.
Ein alter, zerlumpter Mann, einst ein grausamer König, stierte aus schwarzen Augenhöhlen zu Alucard.
„Du gehörst hier nicht her, Nichtmensch!" knurrte der Alte und Alucard lachte.
„Das weiß ich besser als du, alter König!" sprach der Vampir und sprang in das Boot.
Er reichte dem Fährmann einen Penny, und dann noch einen. „Du bist zweifellos der Einzige in diesem Reich, den es nach materiellem Reichtum dürstet," meinte Alucard amüsiert und beobachtete, wie das erbärmliche Geschöpf das Geld prüfte und es hastig verstaute.
„Wohin willst du, Nichtmensch?"
„Zum Gevatter persönlich, Alter König! Darf ich bitten?"
Der Alte legte kopfschüttelnd ab.
„Hätte nicht gedacht, dich wieder zu sehen, Alucard! Wie lange ist es her?"
„Ungefähr 600 Jahre!"
„Ja, ich dachte nicht im Traum daran dich, wieder diesen Weg gehen zu sehen! Aber du bist dennoch nicht tot!"
„Nein, das bin ich wahrlich nicht! Hier hat sich nichts verändert!"
Ein Blitzen in der Dunkelheit, ein metallisches Geräusch, wie als wenn Metall auf Beton schleifen würde und dann ein dumpfer Aufprall.
Anima war auf eine kleine Gruppe Ghouls gestoßen.
Sie war langsam, fast gelangweilt, hineingelaufen und hat sich angreifen lassen.
Die Körperteile der Ghouls lagen nun verteilt auf dem Boden und Anima wischte das verrottete Blut mit einem Tuch von der Klinge des Schwertes ab. Sie legte es sich wieder lässig über die Schulter und folgte ihrem Weg.
Der Mond schien klar, leuchtete ihren Weg aus, und sie war sich sicher, dass sie dem Ziel näher kam.
Der Grund, warum sie so lange hier geblieben war. Warum sie so lange gelitten hatte, obwohl ihr Platz eigentlich ganz woanders war. Sie lächelte vor sich hin und doch entglitt das Lächeln, als sie ihrem Ziel näher kam.
Es würde nicht einfach werden.
Alucard war auf der anderen Seite abgesetzt worden und schritt durch den schwarzen Sand einer schwarzen Wüste.
Nicht lange und er kam zu einem schwarzen alten Haus, wie man es aus der Zeitepoche der Ritterschaft kannte.
Ein Herrenhaus mit sehr hohen schwarzen Toren und Mauern.
Alucard trat vor das Tor, welches sofort nach Innen aufschwang und ihm Einlass gewährte. Er wurde erwartet.
Der Vampir grinste und trat ein.
Im Hof stand ein hagerer, hoch gewachsener Mann in einem schwarzen Umhang gehüllt und dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen. An der linken Seite trug er ein Schwert. Als Gürtel diente ihm nur ein alter Strick. Weißes, langes Haar wallte strähnig unter der Kapuze hervor, und als der Mann den Kopf hob, erkannte Alucard den Tod.
Die schwarzen Augen mit den kleinen weißen Pupillen blickten den Vampir aufmerksam an.
„VLADIMIR TEPESCH!"
Die Stimme des Todes klang für Alucard wie das Kratzen mit den Fingernägeln auf einer Schiefertafel. Der Vampir zuckte zusammen, aber er grinste dennoch weiter.
„Du wusstest, dass ich komme," meinte er nur und der TOD nickte.
„SELBSTVERSTÄNDLICH, VLAD!"
Und damit wandte sich der TOD um und ging ins Haus.
Alucard folgte ihm.
„Du weißt, warum ich hier bin?" fragte der Vampir und der TOD blickte ihn aus leeren, unendlich tiefen Augen an.
„NATÜRLICH!" sagte er, ging durch den Gang aus Dunkelheit und öffnete am Ende eine Tür.
Alucard trat hinter ihm ein und stockte.
„Der Zeitraum!"
Dieser Raum, der sehr klein war und doch unendlich groß, war über und über gesäumt von Regalen, auf denen Sanduhren standen.
In diesen befanden sich unterschiedlich große bzw. kleine Mengen Sand, die langsam oder schnell vor sich herrieselten.
„NICHT GANZ RICHTIG, DER NAME," meinte der TOD, ging zu einem Podest, dass in der Mitte des Raumes stand, und schlug ein dickes, in zerfetztes Leder gebundenes Buch auf.
„ICH BEVORZUGE ES, DEN RAUM SCHICKSALSSAAL ZU NENNEN!"
Alucard nickte nur und blickte sich ehrfürchtig um. Noch nie hatte ein lebendes Wesen diesen Raum zu Gesicht bekommen, doch er lebte ja nicht mehr.
Der TOD schrieb etwas mit einer Feder in das Buch und als Alucard einen Blick darauf warf, merkte er, dass es eine Liste mit Namen war.
Es waren einige unbekannte Namen, doch dann, als letzte Namen, schrieb der TOD in geschwungenen Lettern Anima und Uriel hin.
„WEGEN IHR BIST DU HIER, NICHT WAHR, NOSFERATU?"
Alucard nickte und sah zu, wie der TOD mit einem Ledersack zu einem Regal ging und sechs Stundengläser mit sehr wenig Sand einpackte und den Sack dann an seinem „Gürtel" befestigte.
Auf dem Weg nach draußen erblickte Alucard ein Stundenglas mit den Namen Seras Victoria. Der Sand lief sehr langsam, doch er lief.
„IHRE ZEIT WIRD KOMMEN, ALUCARD. EGAL, WAS DU MACHST, NUR DEINE ZEIT LÄUFT NICHT MEHR. EGAL, WAS DU TUST, DU WIRST DER LETZTE SEIN, DER DIESEN PLANETEN VERLASSEN WIRD," sagte der TOD und ging wieder durch den Gang aus Dunkelheit und verließ das Haus.
Alucard folgte ihm, doch als sie aus dem Haus traten, standen sie knietief im Schnee an einem Berg. Weit und breit war nichts zu sehen.
TOD nahm ein Stundeglas aus dem Sack und stellte sich an eine Stelle.
Er zog sein Schwert und beobachtete aufmerksam, wie die letzten Körner das obere Glas verließen.
TOD stieß das Schwert in den lockeren Schnee und die Umgebung wurde von gleißendem blauen Licht eingehüllt.
Die Seele eines Skifahrers, der an den Folgen einer Lawine verschied, kam verwirrt zum Vorschein.
Der TOD deutete in eine Richtung und die Seele schwebte davon, dann trat er zurück ins Haus, in den Gang aus Dunkelheit und benutzte einen andere Tür.
Diese Tür brachte sie in ein Krankenhaus, auf eine Säuglingsstation, und Alucard beobachtete, wie sich der TOD zuliebe des Menschen, der hier starb, verwandelte.
Eine wunderschöne Frau mit wallendem goldenen Haar, engelsgleichen Gesichtszügen und weißem Kleid schritt lächelnd und leichtfüßig durch eine Tür, hinter der Brutkästen aufgebahrt wurden.
Alucard folgte ihr/IHM und stellte sich neben IHN/sie.
Sie beugte sich durch einen Brutkasten hindurch und berührte mit ihren sanften, weichen Lippen die Stirn eines Säuglings, der sehr geschwächt war und das Leben für nur wenige Stunden hatte genießen dürfen.
Die Frau richtete sich wieder auf und trug die Seele des Kindes im Arm, die weiß leuchtete und sich gen Himmel emporhob und verschwand.
Beim nächsten Augenschlag stand wieder der alte TOD, wie Alucard ihn kannte, vor ihm, mit seinem fahlen, ausdruckslosen Gesicht.
„Das ist nicht gerecht," murmelte Alucard trauernd und blickte den toten Säugling an, um den sich schon Schwestern und Ärzte scharrten, um ihm das Leben zu retten.
„KOMM, ALUCARD. DU WEISST, ES GIBT KEINE GERECHTIGKEIT. ES GIBT NUR MICH!"
Und wieder traten sie in den Gang und durch die nächste Tür.
„Wieder ein Krankenhaus!" meinte Alucard bedrückt.
„JA, HIER BIN ICH OFT ZU BESUCH!" meinte der TOD und ging durch die Tür in ein Zimmer, in dem Maschinen piepsten und vergeblich versuchten, einen Menschen am Leben zu erhalten.
Doch der TOD war ohne Gnade.
„DIE MENSCHEN STERBEN HEUTE SCHNELLER ALS FRÜHER, OBWOHL DAS AUCH AUF DIE ZEITEN ANKAM. ALS DU DIE PEST NACH DEUTSCHLAND GEBRACHT HAST, HATTE ICH AUCH VIEL ZU TUN, VLAD!" meinte der TOD, beobachtete aufmerksam das Stundenglas und berührte dann sanft die Stirn des Mannes.
Alucard hörte einen Summton der Maschinen, als das Herz aufhörte zu schlagen. Er sah wieder die Schwester und Ärzte, und als er mit TOD aus dem Zimmer trat sah er die Frau oder Freundin des Mannes, die weinend und schreiend zusammenbrach.
Alucard hatte schon viel Leid in die Welt gebracht und miterlebt. Doch nun war es irgendwie anders. Er hatte Mitleid mit diesen Menschen, bei denen das Schicksal so unfair war.
„Wie kannst du eigentlich noch schlafen?" fragte Alucard den TOD, als sie wieder über den Gang liefen und in die nächste Tür gingen.
„SCHLAFEN? ICH? UND DU?" fragte der TOD zurück und zog das nächste Stundenglas.
Die beiden Geschöpfe der Nacht traten in ein Mehrfamilienhaus ein. Alucard hörte schon den lautstarken Streit zweier Menschen. Beim Nähertreten entpuppte es sich als ein Elternstreit.
Alucard dachte daran, dass sie sich gegenseitig irgendwie umbringen sollten, doch das war wohl der falsche Gedanke, denn TOD ging weiter, durch die Wände hindurch in ein Zimmer, wo ein junges Mädchen, vielleicht vierzehn Jahre alt, auf dem Bett saß.
Alucard roch Blut und durch das halbdunkle Zimmer sah er, dass dieses Wesen sich die Pulsadern geöffnet hatte.
TOD zog das Stundenglas hervor.
„OH," meinte er. „ETWAS ZU FRÜH, NAJA, ZWEI MINUTEN NOCH!"
Er blickte Alucard an, der das Mädchen anstarrte, dessen Atemzüge nur noch sehr flach waren und dessen Herz nur noch unregelmäßig und langsam schlug.
Die Zeit verging schneller als gedacht, denn der TOD berührte das Kind an der Stirn und reichte der gequälten und entwichenen Seele die Hand.
„Bist du der Sensenmann?" fragte das Kind und blinzelte neugierig umher.
Der TOD nickte.
„JA," sagte er und lächelte leicht, bevor er dem Kind den Weg wies.
„Danke," sagte es und verschwand lächelnd in der Finsternis.
„DIE MENSCHHEIT IST SO ZIEMLICH AM ENDE, ALUCARD, GLAUBST DU NICHT AUCH?"
Alucard nickte und folgte dem TOD wieder in den Gang durch die nächste Tür.
Und sie befanden sich in einem Schlachtfeld in London.
Alucard erblickte Anima. Um sie herum lagen erschlagene Ghouls.
„Warum holst du die Ghouls nicht?" fragte der Vampir und Gevatter TOD lachte.
„HABE ICH DOCH SCHON LÄNGST, ALUCARD!"
TOD setzte sich auf eine Kiste, die herumlag, und zog die letzten beiden Stundengläser aus dem Sack.
„SETZ DICH, JUNGE. WÄHREND ANIMA IHRE SACHE ERLEDIGT, ERZÄHLE ICH DIR ALLES, WAS DU WISSEN WILLST!"
Und Alucard setzte sich neben den TOD und lauschte dessen Worte.
So,
CHAPPIE beendet. Kleine Vorwarnung. Das nächste wird das letzte Chappi sein.
Bis bald Leute und please review wie ihr es fandet.
Gruß
Naz
