Anima


Discl.: siehe Prolog

Maera: Vielen dank für deine Kommis, die bauen mich echt auf.

Dies ist leider nun das letzte Chap. Der Story.
Die nächste wird aber auf dem Fuße folgen Werbungmach.

Ich hoffe du wirst wieder dabei sein.

Lupi: Vielen Dank für das Betalesen. Ich schick dir heut noch die nächste Arbeit rüber Lupkeineruhigeminutelass ;;

Gruß Naz


Chap. 06

Anima und Uriel

Alucard betrachtete den TOD genauer.

Er trug unentwegt ein Grinsen auf den alten, runzligen Lippen und blickte zu Anima hinüber.

Alucard hatte festgestellt, dass Anima sie nicht sehen konnte.

Wie denn auch? Sie waren ja in einer ganz anderen Zeitsphäre. In einer Zeit, wo es keine Zeit gab.

„WIE DU HERAUSFINDEN KONNTEST, VLAD, IST ANIMA EINE SÖLDNERIN. DU HATTEST RECHT MIT DER VERMUTUNG, DASS ICH SIE LÄNGST HÄTTE MIT MIR NEHMEN KÖNNEN, ABER WIR MACHTEN EIN KLEINES GESCHÄFT. NAJA, WIRKLICH "GESCHÄFT" KANN MAN DIES NICHT NENNEN, DENN NUR ICH ZIEHE MEINEN NUTZEN DARAUS," sagte der TOD und grinste noch breiter.

Alucard war das Lachen vergangen, denn in der Gegenwart von Vater Zeit fühlte er sich alles andere als unsterblich.

„Also lebt Anima schon gar nicht mehr?" fragte Alucard und der TOD schüttelte den Kopf.

„DOCH, SCHON!"

Er griff sich Animas Lebensuhr aus dem Beutel und reichte sie Alucard. Dieser blickte sie genauer an. Der gesamte Sand war abgelaufen, außer einem Sandkorn und dieses hing in der verengten Mitte der Uhr. Auf der Schwelle zwischen Leben und Tod.

„Du hast ihr einen Aufschub gewährt!" meinte Alucard fassungslos und der TOD lachte hohl auf.

„JA, SO KANN MAN ES NENNEN, EINEN KLEINEN AUFSCHUB. ES LOHNT SICH!"

„Aber warum all die Qualen für sie? Für was?"

„ANIMA IST QUALEN GEWOHNT. TAGELANG IRRTE SIE DAMALS IN DER WÜSTE UMHER, AUF DER SUCHE NACH IHREM GELIEBTEN. OHNE WASSER, OHNE NAHRUNG, UND ALS SIE IHN FAND TRACHTETE ER NUR NOCH NACH IHREM BLUT. DA SCHAU, DA KOMMT URIEL! DIE ERLÖSUNG IST NICHT MEHR WEIT."

Anima atmete tief ein und starrte auf die Gestalt, die aus der Dunkelheit kam.

Ein Vampir, groß und dunkel.

Seine orange glühenden Augen durchbrachen die trübe Dunkelheit. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen.

„Hätte nicht gedacht, dich wiederzusehen, Anima. Wie lange ist es her?" fragte er. In seiner Stimme klang Spott. Bitterer, beißender Hohn.

„Lang genug, aber heute endet endlich alles," flüsterte sie nur und zog das Schwert aus der Schwertscheide.

Das Lächeln verschwand von seinen Lippen. Er wusste, jedes ihrer Worte war bitterer Ernst.

„Ich dachte, du wärst tot. Ich war mir vollkommen sicher!" fauchte er sie dabei an und entblößte seine gierigen Fangzähne.

„Hättest zweimal hinschauen müssen, Geliebter!" meinte Anima nur kühl und griff an.

Alucard hörte, wie das Metall des Schwertes die Luft zerschnitt, Kleidung traf, tiefe Schnitte in den Asphalt schmetterte.

Soviel Macht, soviel Kraft. Woher kam diese nur? Vor wenigen Augenblicken schien sie noch dem Tode nahe gewesen zu sein.
„Was versprichst du dir von dem Elend?" fragte der Vampir und wandte sich dem TOD zu.

Dieser blickte auf die Uhren der beiden. Uriels Sand raste durch die Öffnung und seine Zeit verging immer schneller.

„Zwei Seelen?" fragte Alucard ungeduldig und Vater Zeit lachte wieder hohl auf.

„ICH BIN DER TOD, FÜR DIE SEELEN IST JEMAND ANDERES ZUSTÄNDIG," meinte er nur.

„DIE GESCHICHTE DER BEIDEN BEGANN IN DER WÜSTE DER MONGOLEI. URIEL IST SOLDAT GEWESEN UND GING DORT VERLOREN. ER STARB UND WURDE MIR DOCH WIEDER ENTRISSEN, DAS HAT MIR GENAUSO WENIG IN DEN KRAM GEPASST. DOCH DANN FAND ICH WENIGE TAGE SPÄTER ANIMA, DIE VERZWEIFELT NACH IHM GESUCHT HATTE UND DEN BITTEREN DANK DESSEN ZU SPÜREN BEKAM. ICH SCHENKTE IHR NOCH EIN WENIG ZEIT UND SIE ZOG MIT LETZTER KRAFT AUS, UM IHN ZU FINDEN. SEINE SPUR FÜHRTE SIE HER UND SIE WILL WIEDER EIN WENIG GLEICHGEWICHT IN DIE SACHE BRINGEN," sprach der TOD und stand auf. In seiner Hand erschien eine Sense und er konzentrierte sich nur noch auf die Uhr von Uriel.

Alucard blickte zu dem Vampir, der mittlerweile unter Anima auf den Boden lag.

„Was tust du, Anima? Ich dachte, du liebst mich?" schrie der Vampir und stemmte sich gegen das Schwert, das seine Lunge durchbohrt hatte.
„Das tue ich, Liebster, und deswegen tue ich auch dies hier!" sagte Anima und riss das Schwert blitzschnell an sich.

Der Vampir keuchte auf und starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an.

Doch Anima achtete nicht darauf, sondern schwang ihr Schwert und trennte mit einem Schlag Uriels Kopf von seinen Schultern. Dieser rollte, eine Spur Bluts hinter sich lassend, auf dem Boden davon.

Alucard hatte beobachtet, wie die Sense des TODES zeitgleich mit Animas Schwert den pulsierenden Lebensfaden des Vampirs durchschnitt.

In diesem Moment schien es, als hätte Anima sich in den Tod verwandelt und damit begriff Alucard, warum es hieß, dass der Tod allgegenwärtig war.

In vielen Gestalten war er zu gegen. Als Leitplanke für die Motorradfahrer, als Lawine für Wintersportler oder gar als ein anderer Mensch, so wie Anima.

Der TOD und Alucard verließen die stehende Zeit und traten zu Anima, die sich das Schwert über die Schulter gelegt hatte. Sie sah ihnen entgegen.

Als Alucard den Tod anblickte, hatte dieser erneut die Gestalt verändert. Eine Gestalt, die Alucard nur zu gut kannte. Der Knochenmann. Furcht erregend. Vater Zeit zeigte sein wahres Gesicht.

„ZEIT, ANIMA, IST EIN KOSTBARES GUT. DU HAST DAS BEGRIFFEN UND HAST ETWAS DARAUS GEMACHT. ES BRACHTE DIR NICHT UNBEDINGT VORTEILE, ABER ES WAR DAS, WAS IHR MENSCHEN DEN RICHTIGEN WEG NENNT!"

Der Knochenmann blickte Alucard aus schwarzen, leeren Augenhöhlen an.

„NICHT JEDER BEGREIFT, DASS DIE ZEIT UNENDLICH IST UND DOCH IHRE GRENZEN HAT. NICHTS IST GRENZENLOS. UND SAG NICHT, ES WÄRE NICHT GERECHT, DENN ES GIBT KEINE GERECHTIGKEIT!" und damit schwang der Knochenmann seine Sense und ließ sie durch Animas Körper fahren. Dieser nahm keinen Schaden und doch zuckte sie zusammen und sank zu Boden. Alucard sprang erschrocken vor und fing den leblosen Körper der Söldnerin auf.
„ES GIBT NUR MICH!"

Und mit diesen Worten verschwand der TOD wieder aus dieser Zeit und ließ Alucard mit Animas Leiche allein zurück.

Der Vampir betrachtete eine Weile Animas Gesicht, das so fahl und bleich wirkte. Ihre Augen waren noch offen, doch sie schlossen sich, als ihr Alucard diese sanft zu drückte.

Der Tod selbst war doch so grausam. Er hatte sie nicht mal noch etwas sagen lassen.

Mit der behandschuhten Hand wischte er ihre Tränen weg, die sie im Augenblick des Todes vergossen hatte.

„Wo immer du auch bist, Anima. Du hast das gerettet, was dir wirklich wichtig war," flüsterte er leise und blickte auf den Leichnam des Vampirs.
Vom weiten vernahm er Schritte. Er wusste längst, dass es Seras war.

„Meister!" rief sie und eilte zu ihm. „Was ist passiert!"

Alucard legte Anima zu Boden und stand auf. „Fräulein Polizistin?" fragte er und Seras blickte ihn konfus an.
„Ja, Meister!"

„Nutz deine Zeit gut, Seras Victoria. Sie ist ein kostbares Gut, weißt du?"

Und mit diesen Worten verschwand der Vampir in die Dunkelheit hinaus, Animas leere, traurige Augen im Gedächtnis und des TODES hohles Lachen hörend.

Und auch der No Life King hatte nun begriffen, was es bedeutete, Zeit zu haben.


So, das letzte Chappie.
Ich weiß, die Story ist recht kurz.
Würde mich aber sehr interessieren, ob sie euch gefallen hat.

Also bitte Kommis schreiben.

Gruß

Naz