Elizabeth hatte befürchtet, niemandem erklären zu können, warum und wohin Will verschwunden war, aber seinem Meister schien das gar nicht aufzufallen, oder er kümmerte sich einfach nicht darum, und alle anderen waren durch den Besuch des französischen Gouverneurs abgelenkt. Ihr Vater war nun viel zu beschäftigt, um an irgend etwas anderes zu denken, und die ganze Stadt fieberte dem Ergebnis der Verhandlungen entgegen. Niemand vermisste den jungen Schmied.

Außer ihr natürlich.

Sie ahnte, dass es nicht mehr viele Dinge gab, die ihn hier in Port Royal hielten. Seine Schwerter konnte er überall auf der Welt herstellen, wenn er das wollte. Und sie selbst hatte auch nicht mehr vor, auf ewig hier zu bleiben. Sie hatte Geschichten über die White Pearl gehört, dass sie seinem Vater gehörte, der sich einen guten Ruf unter den Handelsschiffern gemacht hatte. Und nun hatte er endlich seinen Sohn gefunden, dem er wohl ein Angebot machen würde, das dieser nicht abschlagen würde.Vorausgesetzt sie würde ihm sagen, dass sie bereit war, Port Royal hinter sich zu lassen. Was sie natürlich sofort tun wollte, sobald er dieses Abenteuer bestanden haben würde.

Während des Besuches des Gouverneurs herrschte soetwas wie Waffenstillstand zwischen den beiden Ports, und Liz wusste, dass diese Tatsache bei der Befreiung von Jacks Crew helfen würde, aber es waren inzwischen mehrere Tage vergangen, seit die Verhandlungen abgebrochen worden waren, und der Gouverneur nach Hause zurückgekehrt war. Sie hatte nun wirklich einen Grund, sich Sorgen zu machen. Auch bat ihr Vater sie immer wieder, ihren Verlobten zum Essen einzuladen, bis sie ihm beichten musste, dass er gar nicht da war. Die Folge davon war ein langes Gespräch gewesen, in dem sie ihm alles erzählt hatte. Doch zu ihrer Überraschung hatte er mehr Verständnis gezeigt, als sie gedacht hatte. Auch ihm schien nun klar zu sein, was das alles bedeutete.

"Ich will nur, dass du glücklich wirst", hatte er daraufhin gesagt. "Und wenn das bedeutet, dass du nicht mehr in meiner Nähe bist, werde ich wohl damit leben müssen." Er nahm sie in seine Arme und lächelte sogar. "Aber eines verlange ich doch von dir. Und zwar, dass du mich ab und zu besuchen wirst."

Dies hatte sie ihm natürlich sofort versprochen, und als sie nun wie sonst Will durch den Hafen spazierte, war sie in Gedanken bei diesem Moment, und ihr wurde wieder einmal klar, dass auch ihr Vater für die eine oder andere Überraschung gut sein konnte. Auch wenn sie wusste, dass er nur ihr Bestes wollte, war nicht immer klar gewesen, dass er dafür über seinen Schatten springen würde. Dies hatte er bisher nur einmal getan, damals, als er Will Straferlass und die Hand seiner Tochter gegeben hatte. Nun ja, vielleicht lag es auch dran, dass er den Schmied mochte.

Trotz der Gedanken, die ihr durch den Kopf schwirrten, fielen ihr nun zwei Gestalten auf, die ihr im belebten Hafen entgegen kamen. Schon von weitem konnte man erkennen, dass die beiden Vater und Sohn waren und sich prächtig verstanden. Der Sohn sprach enthusiastisch auf seinen Vater ein, der ihm lächelnd zuhörte, bis sein Blick auf Liz fiel und dort hängen blieb. Doch der Sohn bemerkte dies nicht und sprach einfach weiter, während Liz nun stehenblieb, um ihn einfach nur zu beobachten. Er schien froh zu sein, wieder hier zu sein, und seine Gesten verrieten ihr, dass er gerade über ein kleines Abenteuer mit ihr an diesem Strand sprach. Auch sie erinnerte sie jetzt daran und musste grinsen, auch wenn sie ihn später zur Rede stellen würde, da er versprochen hatte, niemandem auch nur ein Wort darüber zu verraten.

Endlich fiel ihm auf, dass sein Vater ihm nur halb zuhörte und von etwas oder jemandem abgelenkt zu sein schien. Also hielt er inne und folgte seinem Blick, nur um gleich darauf den Platz an der Seite seines Vaters zu verlassen und Augenblicke später vor Liz zu stehen. Sein Vater folgte ihm nur langsam, denn er wusste, dass er im Moment sowieso nur ignoriert werden würde.

Einen Moment lang sahen sich die beiden nur an, sagten kein Wort, aber tauschten alles nur mit einem Blick aus. Erst dann machte sch Erleichterung in Liz breit, und sie schlang ihre Arme um ihn. Er erwiderte diese Geste sofort und löste sich erst nach einer halben Ewigkeit von ihr, um ihr dann einen Kuss zu geben, bis er bemerkte, dass sein Vster nun neben ihnen stand. Er schielte zu ihm hinüber, doch der zuckte nur grinsend mit den Schultern.

"Habt ihr es geschafft, die Crew zu befreien?" fragte Liz, obwohl sie dies schon wusste, aber sie wollte es auch hören. Dabei legte sie nun einen Arm um Wills Hüfte, doch da zuckte er plötzlich zusammen und verzog kurz schmerzerfüllt das Gesicht. Daraufhin gingen ihre Hände auf Wanderschaft und fanden den Verband, der nur noch provisorisch die Wunde bedeckte. "Was ist passiert?" fragte sie besorgt.

"Nichts weiter...Nur ein kleiner Unfall. Du weißt ja, wie tollpatschig ich bin", erwiderte Will halbherzig und schob ihre Hand vom Verband weg. Währenddessen baten seine Augen Bill, ihn in dieser Sache zu unterstützen, aber dessen Augen meinten nur, dass er das mal wieder selbst ausbaden sollte.

"Lüg mich nicht an, Will Turner!" sagte Liz auch gleich, denn sie kannte ihn nur zu gut, um zu erkennen, dass er nicht ganz ehrlich mit ihr war. "Ich nehme mal an, dass Jack nicht mitgekommen ist", erkannte sie auch gleich. "Wahrscheinlich ist ihm klar, dass ich nicht gut auf ihn zu sprechen bin, weil er sein Versprechen gebrochen hat." Als die beiden sie daraufhin fragend ansahen, zuckte sie nur mit den Schultern und winkte ab. "Und, wie lange wird die White Pearl diesmal im Hafen liegen?" wechselte sie schnell das Thema.

"Das kommt ganz darauf an, wann ihr vorhabt zu heiraten", antwortete Bill und musste über Wills überraschten Gesichtsausdruck grinsen, denn er hatte ihm noch nichts von seinen weiteren Plänen verraten. "Glaubst du wirklich, dass ich das verpassen will?"

"Nein, natürlich nicht..." Will musste jetzt auch grinsen, denn er freute sich auf die nächsten Wochen. Dabei nahm er sich vor, seinem Vater erst später zu beichten, dass die Hochzeitsvorbereitungen wegen des Gouverneurs, der alles übernehmen wollte, noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen würden, denn der Vater von Liz war ein Perfektionist. Besonders, wenn es um seine Tochter ging.

"Und, habt ihr schon eure Flitterwochen geplant?" hakte Bill nach, denn er hatte schon eine Idee für den Fall, dass dem nicht so war.

"Du willst uns einen Trip auf deinem Schiff anbieten, nicht wahr?" erkannte aber Liz sofort und musste nun ihrerseits über die überraschten Gesichter lachen. "Ach, nun kommt schon, ihr habt doch beide mit dem Gedanken gespielt!" Daraufhin tauschten die beiden einen Blick und erkannten, dass dies wohl auch eines der Themen war, bei dem sie der gleichen Meinung waren.

"Eigentlich wollte ich dies nur vorschlagen, um dir zu zeigen, wie schön es da draußen ist, und weil..." Bill versuchte, ihr sein wirkliches Vorhaben zu erklären. Das Vorhaben, das ihm schon seit Jahren durch den Kopf spukte, und das er selbst Will nur indirekt offenbart hat. Er wusste, dass er darüber nachdachte, aber ihm seinen Entscheidung nicht mitteilen wollte, bevor er nicht mit Liz gesprochen hatte.

"Okay, ihr zwei..." Liz seufzte kurz über die Sprachlosigkeit der beiden Männer und fuhr dann fort, nachdem se ihren Finger erhoben und auf Bill gerichtet hatte. "Du willst, dass Will mit dir die Meere befährt und alles über die Handelsschifffahrt lernt. Und du..." Ihr Finger wechselte die Richtung und zeigte jetzt auf Will. "Und du willst das auch, weil dir das Schmieden zwar Spaß macht, aber ein Leben auf See mehr Erfüllung bringen würde. Und das Einzige, was dich daran hindert, dies in die Tat umzusetzen, bin ich." Damit zeigte ihr Finger nun auf sie. "Aber ich langweile mich hier auch zu Tode! Und da ich kurz davor stehe zu schwören, dir immer und überall beizustehen, werde ich mit dir auf dieses Schiff gehen."

Wieder waren beide sprachlos und starrten sie einfach nur an. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich in diesem Moment so ähnlich sahen wie nie zuvor. Sie musste kichern und sich den Kommentar verkneifen, der in ihrem Kopf Gestalt annahm. Denn wenn sie jetzt schon so irritiert waren, wie würde Will reagieren, sollte sie ihm irgendwann mal sagen, dass sie bald eine echte Familie sein würden? Oder wenn sie dieses Thema einfach mal nur so anschneiden würde? Oh, sie würde diesen Moment einfach lieben!

Doch auch Will war zu Überraschungen fähig, denn er nahm sie jetzt einfach in seine Arme und wirbelte sie solange herum, bis es alle im Hafen bemerkt hatten und sie verwirrt anstarrten. Doch nur Bill fiel dies auf und er hielt es für besser, die beiden erstmal zu stören.

"Ähm...was haltet ihr davon, wenn ihr mich mal ihrem Vater vorstellen würdet?" fragte er sie und war froh, als Will sie endlich wieder absetzte. "Ich glaube nämlich, dass ich so einiges mit ihm zu besprechen habe..."

Doch die beiden waren im Moment viel zu glücklich, um ihm zu antworten, und gingen daher einfach voran in Richtung des Hauses des Gouverneurs, um ihm ihre Pläne mitzuteilen, Bill vorzustellen, und damit einen weiteren Schritt in Richtung ihrer Zukunft zu machen.

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Ein paar Monate später...

Tortuga.

Ganz im Gegensatz zu anderen Hafenstädten begann hier das Leben erst nach Sonnenuntergang. Denn erst dann öffneten die Tavernen und die zwielichtigen Etablisements. Dies wiederum lockte die Seefahrer an, deren Schiffe im Hafen vor Anker lagen, und die unbedingt Abwechslung in ihr Leben auf hoher See bringen wollten. Und jedermann wusste, dass diese Seefahrer keine normalen Seefahrer waren, sondern Piraten.

Doch unter den Piraten gab es auch einen, der nicht nur kein normaler Seefahrer war, sondern auch kein normaler Pirat. Aber dies fiel einem erst beim zweiten Blick auf. Denn erst dann bemerkte man seinen seltsam schwankenden Gang, die stets angewinkelten Arme und die volle Haarpracht, die unter einem roten Tuch hervorquoll.

Captain Jack Sparrow saß in einer der vielen Tavernen und an einem Tisch, der in einer Ecke und im Schatten stand, sodass er nicht gleich von jedem gesehen werden konnte. Dafür konnte aber er die ganze Taverne überblicken. Der Trubel her war für ihn nichts Neues, trotzdem huschte ab und zu ein kleines Grinsen über sein Gesicht, als sich kleine Prügeleien entwickelten, Männer hinter leicht bekleideten Mädchen her liefen, oder sich alte Freunde begrüßten, die sich dann gegenseitig mit ihren Errungenschaften der letzten Zeit aufziehen, und dann sicher das Schiff des Anderen entern würden.

Piraten eben.

Plötzlich entstand wieder eine kleine Rangelei, und Jack reckte seinen Hals, als er einen bekannten Haarschopf in der wütenden Masse erkannte. Für einen kurzen Moment wollte er aufspringen und eingreifen, doch dann sah er, dass sich der Haarschopf ganz gut allein verteidigen konnte. Die dazugehörige Stimme erscholl und vertrieb nun auch die restlichen Angreifer, und wieder einmal musste er grinsen. Wie war er nur auf die Idee gekommen, dass dort seine Hilfe benötigt würde?

"Wenn ich sage, du sollst mich nicht anfassen, dannn fass mich auch nicht an, oder man wird dich in Zukunft einen Eunuchen nennen und nicht nur eine räudige Landratte!" erscholl die Stimme ein weiteres Mal, bevor deren Besitzerin sich einen Weg durch die Anderen bahnte, Jack in der Ecke erkannte, und nun zu ihm herüber schwankte. Sein Lächeln verschwand augenblicklich, als er sah, dass sie wohl betrunken war.

"Du hast ja schon wieder zuviel Rum getrunken!" sagte er daher zu ihr, als sie sich schwungvoll auf seinen Schoss setzte und sich kurz an seiner Schulter festhalten musste, bevor sie wieder herunterfallen würde. Noch immer hielt sie einen Becher in ihrer Hand, den er ihr nun wegnahm und auf den Tisch stellte. Doch sie protestierte nicht dagegen, sondern sah ihn nur vorwurfsvoll an.

"Du kannst mir das zwar auf dem Schiff verbieten, wo eigentlich auch nicht klar ist, ob ich darauf hören würde, aber hier an Land kannst du das nicht, also lass mich gefälligst so viel trinken, wie ich will." Seltsamerweise war ihre Stimme noch sehr klar, ganz im Gegensatz zu ihren Augen, die leicht verschwommen die seinen suchten und versuchten, den Blick darauf zu fokussieren. Da es ihr aber schwer fiel, half sie mit ihren Finger nach, der langsam von seiner Stirn über die Augenbrauen und die Wangen seinen Weg zur Nase fand, dort kurz auf der Spitze verweilte und dann den Rücken hinauf zurück zur Stirn fuhr.

Jack war viel zu verwirrt, um sich dagegen zu wehren, aber als sie dann anfing, unverständliche Worte zu murmeln, nahm er ihre Hand von seiner Stirn weg, zwang sie mit seiner Hand an ihrem Kinn, ihn anzusehen, und sagte dann langsam: "Ana, du bist betrunken!"

Dies schien sie nicht erwartet zu haben, denn sie wich ein paar Zentimeter zurück und sah ihn überrascht an. Sie blinzelte, als sie die Bedeutung seiner Worte verstand und merkte, wo genau sie sich befand. Die Überraschung verschwand aus ihrem Geischt und machte einem Ausdruck Platz, den er als Enttäuschung interpretierte, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, weswegen sie enttäuscht sein könnte.

"Stimmt", sagte sie nur und stand wieder auf. Plötzlich war sie wieder nüchtern und sah ihn mit einem Blick an, den er beim besten Willen nicht deuten konnte. Sie nickte gedankenverloren und verschwand wieder in der Menge, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Jack fand dieses Verhalten nicht nur seltsam, sondern auch höchst verdächtig. Als ob ihr etwas durch den Kopf gehen würde, dass sie schon seit Tagen quälte, und über das sie einfach nicht reden wollte. Doch solange das ihre Arbeit nicht beeinträchtigte, konnte er auch nicht von ihr verlangen, mit ihm darüber zu sprechen. Allerdings fand er es sehr frustrierend, dass sie Geheimnisse vor ihm hatte.

Doch jetzt konnte er nicht weiter darüber nachdenken, denn plötzlich setzte sich ein Pirat aus seiner Crew an seinen Tisch und sah ihn an, als ob er eine wichtige Neuigkeit erfahren hätte. Doch Jack musste ihn erst mit einem Nicken auffordern, diese Neuigkeit preiszugeben, erst dann machte er endlich den Mund auf.

"Ich habe da gerade etwas beim Kartenspiel gewonnen, das mir irgendwie bekannt vorkommt", sagte dieser und zog dabei etwas aus seiner Tasche. "Ich glaube, das bedeutet nichts Gutes." Er hielt Jack nun den Gegenstand vor die Nase. Es war ein einfacher goldener Ring, der wirklich nichts Besonderes war, aber er sah Jack so eindringlich an, dass dieser den Ring in die Hand nahm und ihn genauer betrachtete.

Wie er es vermutet hatte, war dies ein Ehering, dessen Innenseite mit Initialen graviert war, die ihm bekannt waren. Verwundert sah er zu seinem Gegenüber auf, der nur kurz nickte. Auch er wusste, wem der Ring gehörte.

"Er würde den Ring nie freiwillig hergeben", sagte Jack und runzelte die Stirn. "Wo ist der Kerl, der den Ring bei sich hatte?" Er musste ihn unbedingt ausfragen, denn dies war der Ring, den Bootstrap Bill Turner stets an einer Kette um seinen Hals getragen hatte, selbst vor Barbossa hatte er ihn damals retten können, als er von ihm mit einer Kanone im Ozean versenkt worden war. Dass der Ring nun hier in Tortuga in den Händen eines Piraten auftauchte, konnte nur bedeuten, dass Bills Schiff, die White Pearl, ein angesehenes Handelsschiff, von eben diesem Piraten und seinen Kumpanen überfallen worden war. Natürlich musste er jetzt herausfinden, was aus Bill, seinem Sohn, Elizabeth und dem Rest der Crew geworden war. Sollten sie tot sein, würde das der Pirat bitter bereuen.

Der Pirat führte Jack hinüber zu einem Tisch, an dem immer noch gespielt wurde, und zeigte auf einen Kerl, der kein Glück im Spiel zu haben schien, denn er verhandelte gerade mit einem Mitspieler über den Wert einer Goldkette, die Jack seltsam bekannt vorkam. Alsl riss er ihm schnell die Kette aus der Hand und sah sie sich genauer an. Der Kerl wollte protestieren, doch Jacks freie Hand griff nach seiner Pistole und hielt sie an dessen Nasenloch, sodass er augenblicklich erstarrte. Nun konnte sich Jack ausgiebig der Kette widmen.

"Die Kette gehört einer Freundin von mir", sagte er, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass ihn seine Sinne nicht getäuscht hatten, und dies wirklich eine Kette von Elizabeth war. "Einer sehr guten Freundin", fügte er noch hinzu, und sah den Piraten drohend an. Dieser blinzelte nur und war offensichtlich eingeschüchtert. Daraufhin grinste Jack, denn das war ein sicheres Zeichen, dass er ihn ausquetschen konnte.

"Also würde ich dir raten, mir sofort zu sagen, wie du zu der Kette gekommen bist, und wo sie jetzt ist, oder zu den beiden hässlichen Löchern in deiner Nase gesellt sich ein drittes!" drohte er ihm mit vibrierender Stimme, die ihre Wirkung nicht verfehlte, denn der Gefragte riss die Augen auf und fing an zu stottern.

"Ich...ich habe die Kette in einem anderen Spiel gewonnen...einer von Captain Vultures Crew hatte sie...aber sein Schiff, die Devil´s Hand hat bereits gestern ihre Anker gelichtet..."

"Weißt du, wohin er wollte?" hakte Jack nach. Er hatte schon von diesem Captain und seinem Schiff gehört, und das war nichts Gutes. Er war fast so schlimm wie Barbossa, und dass die White Pearl in seine Fänge geraten war, machte ihm Sorgen. Denn Captain Vulture ließ wie Barbossa meistens nichts von seinen Opfern übrig und versenkte das Schiff, gleich nachdem er es geplündert hatte. Diejenigen von der Crew, die beim Angriff nicht ums Leben gekommen waren, überließ er auch sich selbst, und waren daher noch schlimmer dran als ihre Freunde.

"Ich weiß es nicht genau, aber dieser Kerl hat eine Insel erwähnt..." Der Pirat dachte nach, und stotterte dann weiter, nachdem Jack ihm die Pistole noch etwas weiter in die Nase gesteckt hatte. "Ich glaube die Insel heißt Isla de Muerta."

Jack war so überrascht, dass er seine Pistole zurückzog und es auch zuließ, dass der Kerl sich sofort aus dem Staub machte. Entsetzt wechselte er einen Blick mit seinem Crewmitglied und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Was hatte dieser Mistkerl nur vor? Und woher wusste er von der Insel? Sicher, es kursierten seit Barbossas Tod mehr Gerüchte über sie als sonst, trotzdem wusste immer noch niemand außer ihm, seiner Crew, Will und Liz deren genauen Standort. Hier war etwas mehr als nur faul.

"Trommel die anderen zusammen! Wir laufen so schnell wie möglich aus!" befahl er daher dem anderen und machte sich selbst auf den Weg zurück zur Pearl. Es galt, eine Schiff zu jagen.