6 Cookie

"Das? Das is Cookie, n echtes Kelpie! Nicht grade leicht zu bekomm´, sag ich dir!", sagte Hagrid stolz. "Habs von so nem Typen vom Zaubergeschöpf - Institut. Mann muss nur gute Kontagte ham, Mine."

Hermine klappte erschrocken den Mund auf. "Ein Kelpie? Hagrid, das Monster von Loch Ness ist auch ein Kelpie!" Malfoy verzog angeekelt das Gesicht und hielt sicheren Abstand von cookie. "Weiß ich, weiß ich! Aber das is doch nur das größe. Mein Cookie is ganz lieb und brav, und außerdem noch´n Baby, nich, Cookie...Jaah...Wo is der Hagrid?" Der brave, liebe Cookie hob nur einmal kurz bei Hagrids Geschwafel den Kopf und machte sich dann weiterdaran, Hagrids Hauswand auzuknabbern und dabei ein riesiges Loch in den Boden zu graben. "Ach, wie süüüß, jetz sucht er nach Wasser, der kleine, süße cookie!" Hermine wich noch mehr zurück. "Wie hast du ihn gezähmt, ich meine, dass ist doch unmöglich, Kelpies sind- MOMENT MAL! WASSER?", Hermine schrie auf. "HAGRID, halt ihn doch irgentwie auf! Wenn Kelpies erst mal ins Wasser kommen, stürzen sie sich auf jeden, ertränken ihn und lassen die Reste an die Wasseroberfläche schwimmen! Was ist, wenn Cookie das auch gerade vorhat?" - "Oh...", Hagrid schaute etwas betreten drein. Nun ah auch Malfoys Gesicht etwas ängstlich aus. "Oh! Ist das alles was Sie zu sagen haben, Sie Trottel?" Hagrids Gesicht wurde rot vor Zorn. "Jetz hör mir aber ma´ zu, du-" - "HAGRID!", Hermine schrie erstickt auf. Tatsächlich, Cookie hatte sich umgewandt und ging jetzt langsam auf Hermine zu, wobei er fröhlich mit dem Maul wackelte.

Hagrid zögerte nicht mehr, sondern schritt auf sein "Baby" zu und hexte ihm einen Zauber auf, sodass Cookie sich nicht mehr sträubte und Hagrid ihm mit einem Plazierungszauber ein Halfter überstreifen konnte, worauf Cookie lammfromm wurde und Hagrid in ein Gehege folgte. Anscheinend unterhielt sich Hagrid mit Cookie, aber Hermine konnte nur ein paar Wortfetzen ("Böse Mine.."; "...dir etwas getan?" ; "...schönes Loch" etc..) Durch ein verächtliches Schnaufen malfoyseits wurde Hermine wieder aus ihren Gedanken gerissen. "Sagte ich es doch! Dieser Mann ist verrückt, und zwar total!"

Wütend fuhr Hermine herum und funkelte Malfoy an: "Hagrid ist NICHT verrückt! Natürlich, es könnte bessere Lehrer in Zaubergeschöpfe geben, wie Raue-Pritsche, aber dafür hat Hagrid ein Herz, falls du weißt, was das heißt. Denn DU, DU scheinst ja keins zu besitzen. Zack, der hatte gesessen. Malfoy spürte ein kleines Stechen in der Magengegend. Wie konnte Granger nur so etwas denken? Strahlte er etwa so viel Hass aus. Na ja, anderseits, bei diesem Schlammblut war das ja auch klar.

Schlammverschmiert und völlig erschöpft erreichten Hermine und Malfoy am späten Abend das Schulsprecherquartier. Das erste, was Hermine jetzt brauchte, war eine schöne, kühle Dusche... "Noch nie was von Anklopfen gehört?" Hermine sah erschrocken auf und erstarrte. Sie war wohl nicht die Einzige, die sich noch eine Erfrischung gönnen wollte: Vor ihr stand ein halbnackter Malfoy, nur mit einem Handtuch vor dem Schambereich, das er sich gerade noch umwerfen konnte, damit Hermine nicht seinen Schniedelwutz (-prust-) sehen konnte. Auch Malfoy schien völlig überrumpelt zu sein, denn er verkniff sich jeglichen Kommentar. "ich...oh Gott..ich..es äh..Sorry..ich wollte nicht..", stammelte Hermine und drehte sich um, um schleunigst den Raum zu verlassen. Doch da erklang endlich die schleppende, kalte Stimme Malfoys. "Wenn so etwas noch einmal passiert, dann bist du dran, du elendes Schlammblut, dreckiges Muggelkind, du!" Hermine stiegen die Tränen in die Augen. Verdammt, wieso musste sie wegen diesem Arsch heulen? Sie wusste doch, dass sie viel mehr wert war als Malfoy, doch verdammt, es tat einfach so in der Seele weh. War sie denn weniger eine Hexe als andere, nur weil ihre Eltern keine Zauberer waren? War sie wirklich nicht für die Zauberei geschaffen? Verdammt, Hermine, hör auf so zu denken, wie kommst du dazu?

Langsam wandte Hermine sich um und sah verletzt in das hasserfüllte Gesicht von Malfoy. "Wieso tust du das?", flüsterte sie und ließ den Kopf hängen. Aber im nächsten Moment hatte sie schon Malfoys große Hand am Unterkiefer, die sie gegen die Kacheln der Badezimmerwand drückte. Hemine schnappte zischend nach Luft. "Wieso ich das tue? Weil du dreckig bist, Granger. Du gehörst einfach nicht hierhin. Und das sollst du auch zu spüren kriegen." Und im nächsten Moment brannte der Abdruck von Malfoys Hand auf Hermines Wange und ihr eines, tränenverschmiertes Auge war rot angeschwollen. Dazu hatte sie Striemen am Hals. Aber das alles bemerkte sie gar nicht. Alles wurde von der Angst überspielt. Ja, sie hatte verdammt große Angst vor Malfoy. Sie würde alles tun, damit sie nie mehr etwas mit Malfoy zu tun haben müsste...

Hermine lag auf ihrem Bett und weinte (wie konnte es auch anders sein?). Auch wenn sie gerade erst geduscht hatte - sie fühlte sich durch und durch schmutzig. Ein Schmutz, den man nicht abwaschen konnte, außer, man würde die Seele durchspülen...Aber der Schmutz war so hartnäckig, saß so fest...Wie hatte das Malfoy wohl schon wieder hinbekommen? Sie war nicht dreckig, doch, natürlich war sie das! Wie konnte es auch anders sein, sie war ein Schlammblut! Aber, war sie das wirklich? Sie war doch sicher kein Schlammblut. Wieso sollte sie eins sein? Anständige Menschen würden gar nicht daran denken, sie so zu nennen. Sie war kein Schlammblut und würde auch nie eins sein. Basta. Aus.

"Hermine? Ah, hier bist du! Cho sagte uns schon, es ginge dir nicht so gut...WAS IST LOS?" Harry erstarrte, als er Hermine erblickte. diese sah ihren beiden Freunden nur lange in die Augen. "Was los sein soll? Malfoy..!" Ron nickte verbittert. "Jaah, das sagt alles..."