So, hier nun wie angekündigt der zweite Teil!
Disclaimer wie am Anfang.
Diesen Teil möchte ich meiner lieben Freundin Silver Moonstone widmen, der ich viele meiner Ideen zu verdanken habe. Aber jetzt möchte ich euch nicht weiter vom Lesen abhalten.
Viel Spass!
Der nächste Tag schien vorbei zu fliegen und Hermione fragte sich, ob sie die Ereignisse des letzten Abends nicht einfach nur geträumt hatte. Doch der Brief auf ihrem Nachttisch bewies ihr das Gegenteil.
Sie wusste nicht wo die Zeit geblieben war, als sie sich um 19.30 Uhr auf dem Weg von der Bibliothek zurück in ihre Räume befand. Ihr blieben noch 1 ½ Stunden um sich ... vorzubereiten.
Hermione wusste selbst nicht wann, aber irgendwann am Nachmittag war sie nach unzähligen Überlegungen zu dem Schluss gekommen, dass sie aus diesem „Geschäft" nicht mehr heraus kam. Aber leicht wollte sie es Bellatrix Lestrange nicht machen!
Ihre Knie zitterten, als sie vor dem Spiegel stand und sich betrachtete. Sie sah so unattraktiv aus! So super unattraktiv! Der weite Pullover, die ausgebeulte Jeans, die Turnschuhe und ihre ungekämmten Haare mussten einen einfach abschrecken!
Sie warf noch einen Blick auf die Uhr und erschrak. 20.53 Uhr. Sie musste los.
Keuchend kam sie beim achten Schlag der Uhr an der Tanne an und sah sofort den Portschlüssel. Wieder ein Zettel. Langsam ging sie auf ihn zu.
Sie holte noch mal tief Luft und ergriff den Portschlüssel.
Auf in den Kampf für das Wissen!
Diesmal war sie auf die Ankunft vorbereitet und schaffte es sich auf den Beinen zu halten als sie ankam.
Magdalena schien wieder auf sie gewartet zu haben und kam schnell auf sie zu.
„Miss Granger, folgen sie mir bitte." damit eilte sie schon auf das Manor zu.
Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen und die Fassade schien in Flammen zu stehen.
Wie das Höllenfeuer, durch das man gehen muss um in die Hölle zu gelangen.
Hermione lief unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken. Dann eilte sie Magdalena nach, die schon fast in einer Seitentür verschwunden war.
Sie führte die Gryffindor tief in das Innere des Manors und machte erst vor einer kleinen unscheinbaren Tür halt.
Das Mädchen winkte Hermione ihr hinein zu folgen, sagte aber nichts.
Der Raum war mit vielen Spiegeln ausgestattet und nicht sehr groß. Im hinteren Teil war eine Trennwand aufgebaut.
„Wenn Mylady das, was dort hinten liegt bitte anziehen würden." Magdalena deutete auf die Trennwand und ließ Hermione dann allein im Zimmer zurück. Zögerlich trat sie hinter das Hohe Möbelstück und sah sich um. Ein kleines Bündel fiel ihr ins Auge. Sie hob es mit spitzen Fingern auf und begutachtete den spärlichen Stoff, der offensichtlich „Kleidung für einen ganz bestimmten Zweck" darstellen sollte.
Natürlich, wie konnte sie auch denken, Bellatrix Lestrange zu überlisten?
Die Todesserin hatte vorgesorgt und schien den Geschmack ihres Freundes sehr genau zu kennen.
Bordeaux-rot und schwarz. Mein Gott, auf was hatte sie sich da bloß eingelassen?
Aber die Bücher sind es wert!
Was war das?
Ein eleganter Spitzen-BH der mehr entblößte als verbarg, passendes Unterhöschen dazu und was noch? Netzhandschuhe?Hermione wurde unruhig. Was war das für ein Freund dem sie ... die Nacht versüßen sollte?
Unter dem Stuhl auf dem die anderen Sachen gelegen hatten bemerkte sie zu allem Überdruss auch noch Schuhe.
Hermione hätte sie zwar nicht so genannt, aber gut. Sandaletten zum Schnüren, wunderbar!
Sie setzte sich und stürzte fast als sie wieder aufstand. 14 Zentimeter größer zu sein war recht ungewohnt, vor allem auf Pfennigabsätzen!
Trotzdem atmete sie auf und drehte sich um.
Oh Scheiße!
Warum musste dieser Raum auch überall Spiegel haben!
Bellatrix Lestrange, ganz in Dunkelblau gewandet und hochgeschlossen, grinste sie spöttisch aus dem Spiegel her an und bedeutete ihr vor die Trennwand zu treten.
„Guten Abend, Miss Granger." Ihre Stimme war kühl und distanziert und das Lächeln, das ihre Lippen umspielte gefiel Hermione ganz und gar nicht.
„Guten Abend, Mrs. Lestrange." Presste sie hervor.
„Wie schön, dass sie unsere Vereinbarung nicht vergessen haben. Das rechne ich ihnen hoch an. Nicht viele hätten den Mut gehabt wiederzukommen. Respekt."
Hermione gab es nur widerwillig zu, aber Bellatrix Lestrange hatte Recht.
„Wie sie ja selbst gesagt haben, Mrs. Lestrange:
Das Wissen in diesen Büchern währt für die Ewigkeit, der Preis dafür ist im Vergleich noch nicht einmal eine Sekunde! Nur auf Grund der Richtigkeit dieser Aussage bin ich hier."
Das Lächeln schien für den Bruchteil einer Sekunde freundlich geworden zu sein, war aber zu schnell wieder verschwunden, als dass Hermione es richtig hätte sehen können und die nächsten Worte waren wieder kalt und befehlsartig.
„Lassen sie sich ansehen!"
Gehorsam drehte die Gryffindor sich langsam einmal im Kreis.
„Sehr schön. Nur mit ihren Haaren müssen wir noch etwas machen." Bellatrix Lestrange sah sie einmal prüfend an und murmelte dann einen Zauberspruch.
Sofort steckten sich Hermiones Haare wie von selbst in eine äusserst komplizierte Frisur und blieben in dieser Stellung, ohne Spangen oder sonstige Befestigung.
„Und nun noch der letzte Schliff. Magdalena!"
Hermione hatte das Mädchen bis jetzt nicht bemerkt und erschrak leicht, als sie sofort an der Seite ihrer Herrin stand, ihr eine Schatulle überreichte und sich wieder zurückzog.
Mrs. Lestrange klappte den Deckel so auf, dass Hermione nicht sehen konnte was sich in ihr befand und drehte sie nur ganz langsam zu ihr um, so dass sie jetzt den Inhalt betrachten konnte.
Mit großen Augen starrte sie den Inhalt an und ein Laut ungläubigen Erstaunens entfloh ihr.
In der Schatulle lag ein Kollier, ganz aus schwarzweißen Onyxsteinen gemacht und nur der größte Stein in der Mitte war ein mächtiger, blutroter Rubin gehalten von einer silbernen Schlange. In der Mitte lag ein passendes Armband dazu und an den Seiten ein Paar wunderschöner Ohrringe. Alles aus Onyxsteinen und Rubinen.
Hermione konnte ihren Blick nicht von dem Anblick nehmen, der sich ihr bot. Dieses Kollier musste ein Vermögen wert sein!
„Gefällt es ihnen, Miss Granger?"
„ ...!"
Auf einen Wink Mrs. Lestranges hin erschien ein Tischchen neben ihr auf dem sie die Schatulle abstellte und das Armband herausnahm.
Hermione war wie in Trance, als die Todesserin es ihr um das linke Handgelenk band und ihr dann die Ohrringe reichte.
„Ich soll ...?"
„Ja, ziehen sie sie an!"
Ganz langsam, als wären sie besonders zerbrechlich, führte sie die Haken der Ohrringe ehrfürchtig durch ihre Ohrlöcher. Dann musterte sie sich in einem der Spiegel.
Ein Lachen hinter ihr sagte ihr, dass Bellatrix Lestrange dies auch gesehen haben musste und drehte sich wieder um.
„Miss Granger, sie sind noch nicht fertig!" und damit trat die Todesserin hinter sie und legte ihr auch noch das Kollier um.
Die Steine fühlten sich kalt an, legten sich aber wie selbstverständlich um ihren Hals und schienen nur darauf zu warten bewundert zu werden. Hermione schaute verträumt auf ihr Spiegelbild, doch ein kalter Windhauch holte sie zurück in die Wirklichkeit.
Sie blickte sich ängstlich um und wurde sich ihrer „Nacktheit" erst jetzt so richtig bewusst.
Bellatrix Lestrange hatte die Tür geöffnet und zeigte einladend nach draußen.
„Kommen sie, Miss Granger. Nur diese eine Nacht." Mit diesen Worten trat sie in den Gang und bedeutete Hermione ihr zu folgen. An der Türe reichte Magdalena der Gryffindor noch einen schwarzen Morgenmantel, den diese mit einem dankbaren Lächeln annahm, um danach der Hausherrin hinterher zu eilen.
Bellatrix Lestrange führte sie noch weiter in das Manor hinein bis zu einem Raum, der nur für eine einzige Aktivität angelegt worden zu sein schien.
Er wurde von einem riesigen Himmelbett in der Mitte dominiert und enthielt außer einer kleinen Kommode, einem kleinen Schreibtisch und dazugehörigem Stuhl nichts.
Der Boden war mit Samt ausgelegt, die Bettwäsche bestand aus schwarzer Seide und die Wände waren mit dunkelgrünem Stoff bespannt
„Miss Granger, ich hoffe, dass ihr Perfektionssinn es nicht zulässt, dass sie ihren Teil unseres kleinen Handels „schlampig" erledigen." Sie machte eine kleine Pause und schien zu überlegen, doch dann fügte sie noch hinzu,
„Und eines möchte ich ihnen noch sagen:
Je besser sie sind, desto besser wird auch er sein.
Je mehr sie geben, desto mehr werden sie zurückbekommen. Eine gute Nacht noch."
Und noch bevor Hermione etwas erwidern konnte war die Türe ins Schloss gefallen und sie war alleine.
Hatte sie eben richtig gehört und hatte Bellatrix Lestrange persönlich ihr eine kleine Hilfe gegeben um diese Nacht gut zu überstehen?
Sie sah auf die Uhr, und stellte fest, dass die Zeiger zehn Minuten vor Zehn Uhr zeigten.
Sollte sie wirklich?
Sie wischte ihre letzten Bedenken beiseite und ließ ihre Neugierde Überhand gewinnen.
Wer war dieser mysteriöse Freund?
Und was würde er mit ihr anstellen?
Über die zweite Frage wollte Hermione sich im Augenblick nicht so viel Gedanken machen und sah wieder zur Uhr.
21.55 Uhr.
Wenn Bellatrix Lestranges Freund kam, dann bestimmt zur vollen Stunde.
Sie zog den Morgenmantel aus und legte ihn auf den Stuhl. Dann zog sie die Bettdecke ein Stück zur Seite und legte sich aufs Bett. Sie wählte eine Pose, die sie im Fernsehen schon einmal gesehen hatte.
Sie stellte ein Bein auf und stütze ihren Kopf auf einer Hand auf.
Dann öffnete sie leicht die Lippen und wartete.
Bellatrix Lestrange hatte Recht!
Sie wollte verdammt sein, wenn sie nicht perfekt war!
Die Bücher sind es wert!Die Zeiger der Uhr krochen langsam weiter und nach endlosen Minuten gab sie einen kleinen Laut von sich.
22.00 Uhr!
Gebannt sah Hermione zur Tür.
Der Türknauf bewegte sich langsam und das braune Holz schwang leise auf.
Hermione hielt vor Überraschung die Luft an.
Sie kannte die Person im Türrahmen.
Und wie sie sie kannte!
Scheiße!Schwarzes schulterlanges Haar, blasse Haut, Hakennase, lange, feingliedrige Finger, onyx-schwarze Augen und schwarze Kleidung.
Severus SnapeKeine Emotionen waren auf seinem Gesicht zu sehen als er in den Raum trat und die Tür hinter sich schloss.
Dann sah er sie.
Stille.
Schwarze Augen trafen auf rehbraune.
Nach einer kleinen Ewigkeit begann Hermiones Gehirn wieder zu arbeiten. Das war also der „sehr gute Freund", dem Bellatrix Lestrange etwas „ganz besonderes" zum Geburtstag versprochen hatte!
Geburtstag? Geburtstag!
Sie sammelte sich sagte mit verführerischer Stimme, so gut es eben mit einem ausgetrockneten Hals und leichter Panik ging,
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Professor Snape."
Er sah sie immer noch an.
Im nächsten Moment legte sich langsam ein schmales Lächeln auf seine Lippen und er kam mit geschmeidigen Bewegungen auf das Bett zu.
Kurz bevor er sie erreichte blitzte es verstehend in seinen Augen auf.
Neben dem Bett blieb er stehen, streckte eine Hand aus und fuhr Hermiones Körper von der Wange aus seitlich einmal nach unten nach.
Als er ihre Knöchel erreicht hatte glitt sein Blick wieder nach oben und er murmelte,
„Bellatrix, du kleine, verfluchte, geniale Bestie."
Damit streifte er sich den Umhang von den Schultern und legte sich neben sie.
Sie konnte das Verlangen und die Lust in seinen Augen sehen.
Es war das Letzte, das sie noch wirklich sah, bevor die Welt um sie herum versank.
Am nächsten Morgen wachte sie auf und fand das Bett neben sich leer.
Typisch!
Dafür lagen ihre Sachen fein säuberlich auf dem Tisch und daneben die restlichen Bücher und das Pergament.
Nachdem sie sich angezogen hatte legte sie den Schmuck zurück in die Schatulle und öffnete den Brief, der dabei gelegen hatte.
Miss Granger,
hiermit erfülle ich meinen letzten Teil unserer Abmachung.
Die Zusammenarbeit mit ihnen war sehr angenehm und ich würde mich jederzeit freuen wieder geschäftlich mit ihnen in Verbindung zu treten.
Herzlichst
Bellatrix Lestrange
P.S.
Schlagen sie Seite 9 auf.
Hermione lächelte.
Wer konnte sich schon rühmen mit Bellatrix Lestrange eine „sehr angenehme Zusammenarbeit" gehabt zu haben und nicht tot war?
Dann schlug sie Seite 9 auf und ein zweiter Zettel fiel ihr entgegen.
Er trug eine Handschrift, die sie nur zu gut kannte.
Es war ein Gedicht.
Miss Granger,
Zauberfalter
Während andere
Larven blieben
hast du dich
als Frau
entpuppt
Als Dank für eine wunderbare Nacht. S.S.
Rubinonyx Feb./März 2005
Gedicht:
© Hans-Christoph Neuert (1958), deutscher Aphoristiker und Lyriker
So ihr Lieben! Vielen Dank für die aufbauenden Reviews zum ersten Teil! Ich hoffe, dass ihr mir auch noch sagt wie euch der zweite gefallen hat. lieblächelt
Ansonsten kann ich nur noch sagen, dass ich schon an einer neuen Kurzgeschichte arbeite und hoffe, dass ihr dann auch wieder mit von der Partie sein werdet!
Also, bis bald!
Kisses
Rubinonyx
